Im Laufe der Jahre habe ich mehr als einmal über Weihnachtslieder geschrieben. Ich liebe die traditionellen alten Weihnachtslieder und Weihnachtsoldies. Sie machen mich ganz sentimental. Tatsächlich sitze ich hier jetzt, Ende September - ich mußte früh anfangen, um den Adventskalender auch sicher rechtzeitig fertigzubekommen - und höre mir eine "Vintage Christmas"-Playlist auf YouTube an, sehr leise, ich möchte nicht, daß die Nachbarn meine Tür aufbrechen, aber es hilft mir dabei, in Stimmung zu kommen.
Heute aber ist mein Thema ein besonderes Musikstück, das ich vor letztem Weihnachten nicht kannte, als ich zufällig im Fernsehen eine Sendung über Weihnachten in Prag sah - Rybovka.
Jakub Jan Ryba's Böhmische Weihnachtsmesse - "Česká mše vánočni" auf Tschechisch - auch "Hej Mistře, vstaň bystře!" oder einfach Rybovka genannt, 1796 geschrieben, ist sein bekanntestes Werk und wird immer noch jedes Weihnachten in Kirchen im ganzen Land aufgeführt.
Besonders daran ist, daß Ryba, ein sehr gebildeter (aber recht unglücklicher) Mann und produktiver Komponist überwiegend religiöser Werke, auch die Texte schrieb - auf Tschechisch anstatt des damals üblichen Lateins, weil er glaubte, es würde dem Volk besseren und leichteren Zugang bieten.
Im Rahmen einer traditionellen lateinischen Messe erzählt die Rybovka die Geschichte von der Geburt Christi in einer böhmischen Umgebung. Die Musik ist wunderschön, und nachdem ich sie zuerst angehört hatte und dann ein paar Seiten dazu durchstöberte, freute ich mich zu lesen, daß die Musik an "Mozarts oder Haydns Wiener Stil" erinnert, denn das war auch mein Eindruck gewesen.
Seid ihr jetzt neugierig? Warum hört ihr sie euch dann nicht selber an?
Literaturhinweise (englisch):
Ruth Fraňková:Česká mše vánoční - the most popular piece of Czech Christmas music
Peter Quantrill: Bohemian Christmas music: Beyond King Wenceslas
Literaturhinweis (deutsch):
Gerald Schubert: Griff nach den Sternen
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