Es ist fast ein Jahr her, daß ich mein letztes Puppenoutfit aus Perlen gemacht habe, das war Miss Francie Bennet, aber an diesem Wochenende spürte ich das plötzliche Bedürfnis, mir eine meiner Topper Dawns zu schnappen und ihr ein neues Outfit zu fädeln.
Diese spezielle Dawn hat mehrere Probleme, überwiegend mit ihren Beinen, also war mein einziger Plan zu diesem Zeitpunkt ein enger Rock, um diese zu verbergen.
Als ich meine allererste Dawn bekam, hatte ich damit angefangen, ein Brautkleid für sie zu machen, das mir aber zur Hälfte des Projekts nicht mehr gefiel, weshalb sie schließlich stattdessen ein Abendkleid bekam.
Wie wäre es, diese Idee nochmal aufzugreifen?
Es gab mehrere Gründe dafür, das zu tun. Bei einem Brautkleid kann man total übertreiben, wenn man das möchte, und deine Puppe kann sich nicht beschweren. Ich wüßte, daß ich ausreichend perlweiße Rocailles in Größe 11 und 15 hatte. Ein Brautkleid ist immer Teil von Modeschauen gewesen. Es ist fast Mai, die Hochzeitssaison steht bevor. Ich nutze jede Entschuldigung, die ich finden kann.
Natürlich habe ich keinen Ehemann für Dawn, aber damit wird sie leben müssen.
Da das Kleid diesmal ausgearbeiteter ist, habe ich mich bei den Accessoires zurückgehalten - weniger zu lesen für euch!
Dawn trägt eine schlichte Silberkette und ein "Perlen"haarband (was elegant aussieht, aber auch hilft zu verstecken, daß irgendwann einmal ein Kind anscheinend versucht hat, ihr ein Pony zu verpassen). Erst fing ich noch an, einen kurzen Schleier zu machen, der vom Haarband herunterfällt, aber er war nicht schwer genug, um auf eine hübsche Art über Dawns Haar zu fallen, also habe ich ihn wieder weggemacht.
Auch Schuhe habe ich diesmal nicht aus Perlen gemacht, ich hatte aber zufällig ein paar Schuhe in weiß, die ich für Klonschuhe halte und die besser an ihren kleinen Problemfüßen hielten (ich kann das so nachvollziehen, auch wenn meine nicht klein sind!).
Nun zum Kleid.
Wie geplant ist der Rockteil schmal und lang genug, die Schuhe zum größten Teil zu verstecken, weil mir ihr Aussehen zu dem Kleid nicht sehr gefielen, wegen des Materials und des Weißtons. Ich habe Dawn versprochen, daß sie keine großen Entfernungen laufen muß ;-)
Der vordere Teil des Rocks ist mit Reihen winziger Kristallrocailles mit Silbereinzug verziert, das hat einen Grund. Wegen der Herringbone-Technik sind kleine Lücken im "Stoff", und ist es, weil ich Dawns Probleme kenne oder weil ich denke, daß ich sie tatsächlich sehen kann, auf jeden Fall hatte ich das Bedürnis, ein wenig davon abzulenken. Außerdem mag ich etwas Silberglitzer!
Das Oberteil ist eine Mischung aus Herringbone und Peyote und hat über die Schultern fallende Träger. Sie verbergen einen Fehler auf Dawns Arm, aber tatsächlich habe ich sie gemacht, weil sie mir zu diesem Oberteil gefallen.
Ich wollte auch eine Schleppe für das Kleid, das war sogar schon für den Versuch mit dem ersten Brautkleid vor Jahren der Plan gewesen.
Die Entscheidung fiel auf diese abgestufte Schleppe, die wie ein Überrock an der Taille beginnt (ich habe Überröcke schon als Kind geliebt, meine gezeichneten Damen trugen immer einen offenen). Daß er an den Rändern nicht gerade ist, liegt übrigens nicht daran, daß die Herringbone-Technik in Perlenpaaren gearbeitet wird, mir gefiel dieser andere Look einfach.
Eine Sekunde lang dachte ich noch daran, sie ebefalls zu verzieren, aber dann entschied ich mich dagegen. Stattdessen fügte ich vorne die kleinen Perlen"ketten" hinzu.
Auch an Blumen habe ich gedacht. Eine Blume am Haarband oder eine am Ausschnitt, vielleicht an der Taille, aber das schien alles zuviel.
Vielleicht gebe ich irgendwann eine einzelne Blume zu halten.
Ich habe schon das nächste Projekt im Kopf, aber dafür brauche ich wahrscheinlich den Webrahmen, und bisher habe ich gezögert, den herauszuholen, wenn der Dekan (mein kleiner Kater) in der Nähe ist.
Wir werden einfach abwarten und mal schauen müssen, was passiert.