Donnerstag, 24. September 2020

Oldies but Goodies - Clubbing

Ich bin keine Clubgängerin, das war ich nie. Nicht mal als Teenager hing ich viel in Discos herum. Ein Grund dafür ist, wie schon früher erwähnt, daß ich nicht tanze, die anderen sind die Menschenmenge und der Krach. Ich erinnere mich an ein Mal in einer Disco - aus irgendeinem seltsamen Grund erinnere ich mich auch an die Jeans, die ich trug, die über dem Denim rot gefärbt war - und haßte es so sehr, daß ich sagte, ich würde nie mehr in eine Disco gehen. Das war im Alter von 16. Wenn die anderen nicht versuchten, ein bißchen Platz auf der kleinen Tanzfläche zu finden (die beste Entschuldigung für mich, es nicht einmal zu versuchen), saßen wir in unserer Ecknische und brüllten einander an, weil es so laut war.

Scheinbar waren die anderen JAC-Mitglieder ein wenig ratlos, als sie das Thema für die Jewelry Artisans Community Oldies but Goodies Challenge sahen.
Am Ende warteten sie jedoch mit wunderschönen Stücken auf, die man beim Besuch unterschiedlicher Clubs tragen könnte. Wir haben Bling, wir haben einfache Eleganz, wir haben Spaß ... und all das paßt zu einem Club, richtig? :-D

1 RioRita
2 My Bijou Life
3 Cat's Wire
4 Jewelry Art by Dawn


Donnerstag, 17. September 2020

Oldies but Goodies - Eine Lieblingsfarbe

Habt ihr eine Lieblingsfarbe? Schnell antworten!
Allerdings werdet ihr vielleicht in die Schlucht der Ewigen Gefahr geworfen, wenn ihr falschliegt.




Ich habe schon mal gesagt, daß Schwarz meine Lieblingsfarbe ist - ja, ich weiß, es ist keine Farbe - aber tatsächlich war das immer Gelb, obwohl ich bezweifle, daß das viele Leute glauben würden, weil ich nie Gelb trage und kaum je in Gelb arbeite. Das hat aber nichts damit zu tun, daß ich die Farbe nicht mag, sondern daß es eine so schwierige Farbe ist.
Während ich finde, daß es eine fröhliche Farbe ist, läßt es mich nicht fröhlich aussehen, wenn ich es trage, also habe ich das vor langer Zeit aufgegeben. Mein Drahthändler bietet keinen richtig gelben Draht an. Es gibt auch nicht so viele gelbe Steine.
Meine Lieblingsfarbe ist es trotzdem.


Lieblingsfarben waren das Thema für die Jewelry Artisans Community Oldies but Goodies Challenge der Woche, und es ist so schön, daß wir nicht alle dieselbe Farbe gewählt haben, das wäre etwas langweilig gewesen.
Bereitet euch auf ein Feuerwerk an Farben vor und vergeßt nicht, uns euren eigenen Favoriten zu sagen!


1 und 2 Cat's Wire
3 und 4 RioRita
5 und 6 The Crafty Chimp
7 und 8 My Bijou Life
9 und 10 Jewelry Art by Dawn

Mittwoch, 16. September 2020

Catweazle-Button

Kennt ihr Catweazle? Ich habe einen Catweazle-Button, der seit Jahren und Jahren in einer meiner Vitrinen liegt. Ihr wißt schon, die Buttons mit einer Message, einem Lieblingssänger, einer Cartoonfiger oder sogar einem eigenen Foto (dafür gab es einen Stand im Bierzelt bei unserem jährlichen Heimatfest).
Ich erinnere mich noch, daß ich Catweazle haben mußte, ich war immer ein Fan. Tatsächlich ist er der einzige Button dieser Art, denn ich je gesehen habe, vielleicht hat der Verkäufer ihn ja selber gemacht.
Als Teenager liebte ich diese Buttons, ich trug immer einen mit Snoopy und wechselte die anderen auf meiner Jeansjacke ab.
Irgendwann fand ich keine Jacke mehr, die mir gefiel, oder nur welche, die mir gefielen, aber nicht paßten, und irgendwann verlor ich meine Buttons. Außer zweien, Snoopy und Catweazle (obwohl Snoopy sich versteckt, wahrscheinlich in einer Schublade).

Ich gebe meiner Freundin und JAC-Mitglied Carole die Schuld dafür,  was als nächstes kommt. Warum aber ist es Carole's Schuld, daß ich unseren alten englischen Zauberer in ein Schmuckstück verwandeln mußte?
Sie teilte eine Buttonpresse, die mich an Catweazle (und Snoopy) erinnerte. Ich wußte genau, wo er war (das ist mal was Neues, eine sichere Stelle, die ich noch weiß!), und ich dachte mir, ich könnte etwas experimentieren und Perlenstickerei machen. Das Experiment daran war, daß ich die ursprüngliche Nadel auf der Rückseite verwenden wollte. Also mußte ich ein Loch in die Mitte meines "Stiff Stuff" schneiden, wodurch nicht viel Platz zum Kleben übrigblieb.

Klebstoffgeschichte Nr. 1478575. Mir geht der Klebstoff aus ... wißt ihr, was dann passiert? Man drückt etwas fester und achtet zugleich auf die Öffnung. Nichts kommt heraus, also drückt man noch etwas fester, nur für den Fall, daß er etwas angetrocknet ist. Das ist dann der Moment, in dem er herausschießt und man ihn auf den Button, die Hände und das T-Shirt bekommt. Also macht man alles sauber - was sich nach viel weniger Zeitaufwand anhört, als es tatsächlich war - klebt den Button auf und hofft das Beste.

Außer den feuerpolierten Kristallen war meine Perlenwahl ziemlich willkürlich, ich benutzte die Farben, die ich noch in einem Perlendöschen hatte, nachdem ich kürzlich einen Perlenschal zerschnitten habe.
Ich wette, Catweazle hätte nie gedacht, daß er so glitzern könnte!


Jetzt kam der schwierige Teil, ein Loch in die Mitte des Ultrasuedes schneiden. Mein Plan war, es etwas kleiner zu machen und dann rundherum einzuschneiden, sodaß ich das Ultrasuede unter den Rand der Rückseite falten könnte ... und kleben. Wann werde ich es je lernen?
Es ist auf keinen Fall perfekt, aber vielleicht wird es ja nächstes Mal better. Vielleicht besorge ich mir eine Schere, mit der das besser funktioniert, oder vielleicht verwende ich Ultrasuede in einer Farbe, auf der ich die Linie, der ich folgen muß, tatsächlich erkennen kann. Ich hätte die Rückseite gern hübscher gemacht, aber zumindest ist sie funktionell.


Welche Herausforderung kommt als nächstes? ;-)

Sonntag, 13. September 2020

Art Elements Challenge - Blau

Tatsächlich hätte ich das hier gern am Freitag gepostet, weil es ein echter Vorratsfresser ist, aber obwohl ich vor Wochen, wenn nicht Monaten damit angefangen hatte, habe ich es nicht rechtzeitig geschafft.
Ursprünglich war das nicht als Stück für die
Art Elements-Challenge gedacht. Dank der Challenge habe ich dieses vernachlässigte WIP allerdings wieder angepackt.

Fangen wir von vorn an. Ich hatte Cabochons bestellt, darunter einen geschnitzten Labradoritcabochon. Meine Bestellung kam, ich schaute sie mir an und stellte fest, daß der Labradorit einen Riß hatte, und als nächstes hatte ich auch schon zwei Stücke in meiner Hand. Haßt ihr es nicht auch, wenn so etwas passiert?
Ich habe ihn nicht weggeworfen, weil ich mir dachte, ich könnte etwas Künstlerisches damit ausprobieren. Ich weiß, ich weiß, aber ich bin Schwäbin, daher bin ich durch das Klischee daran gebunden, Dinge nicht wegzuwerfen, bis ich mir wirklich, wirklich, 100prozentig sicher bin, daß ich sie nicht irgendwie verwenden kann. So in zehn Jahren vielleicht. Als ich also die Stücke aneinanderhielt, erinnerte mich das
an einen Fisch von der Art, wie wir sie als Kinder gemalt haben, mit einer gekrümmten Linie, die das Gesicht vom Körper trennt.

Jedesmal wenn ich an der Cabochonschublade war, sah ich den kleinen "Fisch", und schließlich beschloß ich, ihm einen Versuch mit Perlenstickerei zuzugestehen.
Ich klebte den Cabochon, machte die Fassung und gab ihm ein Perlenauge. Dann steckte ich ihn in eine Kiste mit den Stiftperlen, die von den Perlenturnschuhen übrig waren und den Twin Beads, die ich hatte, nachdem ich kürzlich einen Perlenschal zerschnitten habe. Ich hatte einfach noch keine Idee, wie ich den Riß verstecken könnte.Die Kiste hat übrigens einen permanenten Platz auf meinem Bett mit meinem Makramebrett obendrauf, weil eine gewisse kleine Katze gern darauf sitzt. Alles für meine Herrin!

Als ich sah, daß diesen Monat "Blau" das Thema für die AE-Challenge war, hatte ich etwas anderes gerade fast fertig und ich hatte in meinen Vorratsschubladen eine Tüte mit blau/grüner Perlensuppe gefunden. Sie war ein Geschenk gewesen, und man konnte sehen, daß jemand diese Suppe absichtlich gemacht hatte, weil die Farben zusammen wirklich hübsch aussahen. Meine Motivation war zurück!
Ich hatte jetzt auch eine Idee für den Riß, einen einfachen gefädelten Streifen aus 15er Rocailles, der steif genug war, um die Biegung zu halten, und den Riß so perfekt versteckte.
Dann stickte ich aus der Perlensuppe und ein paar von meinen übriggebliebenen Stiftperlen einen Ozean für meinen kleinen Fisch und zu guter Letzt gab ich ihm Flossen - keine Ahnung warum, aber für mich sieht er wie ein Rudy aus.
Zum Schluß nähte ich ein paar verschiedene Perlen auf, um seinen Ozean etwas interessanter zu machen.



Aber was nun? Eine Brosche, ein Mittelstück für ein Armband, ein Anhänger?

Ich fand, für eine Brosche war es zu groß, und ich hatte sowieso keine Nadeln, die groß genug gewesen wären. Also stellte ich die Rückseite fertig, da ich das Ultrasuede nicht für eine Nadel vorbereiten mußte.
An mein Handgelenk gehalten sah es ganz nett aus, aber nicht nett genug, um mir eine Lösung dafür auszudenken, wie ich jetzt ein Armband daraus machen konnte.Es brauchte eine Art gefädelte Kette, aber die blauen Perlen waren viel zu unregelmäßig für eine Kette. Da waren jedoch noch die Twin Beads in der Kiste, und ich hatte ein Menge von der klaren Mischung (klar, mit Silbereinzug, AB), die ich für eine Herringbonekette mit den "Ozean"rocailles an den Seiten benutzen konnte.


Hier ist das Ergebnis. Ich muß zugeben, daß ein Teil von mir darüber nachgedacht hat, Fransen anzubringen, aber das wäre dann doch zuviel gewesen. Was denkt ihr?


Ich sollte noch hinzufügen, daß dieses Schmuckstück natürlich nicht in meinen Shop geht, immerhin ist darin ein kaputter Stein. Es wird meins bleiben müssen :-)

Dies ist kein Blog Carnival mehr, aber ich werde Links zu anderen Challenge-Blogposts anfügen, wenn ich sie bekomme. Also schaut doch bitte nochmal am Ende des Monats vorbei!

Samstag, 12. September 2020

Nostalgie - Vintage Katzenbilder

Wann war das letzte Mal, daß ihr euch wirklich, wirklich alt gefühlt habt? Ich meine nicht, daß man sich nach einem harten Arbeitstag alt fühlt oder nachdem man einen steilen Hügel erklommen hat oder wenn man jedesmal stöhnt, wenn man aus dem Bett aufsteht. Ich meine uralt.
Ich erzähle euch mal von dem einen Mal, als ich Essen bestellte. Die meisten meiner Essenslieferanten waren wirklich nett. Zu der Zeit bestellte ich recht regelmäßig oder wartete vor Ort auf meine Bestellung, und manchmal kamen wir ins Gespräch.
Und dann war da dieser eine. Er war freundlich, alles war gut ... bis er die zwei Fotos auf der Garderobe in meinem Flur sah. Diese Fotos ...



... und sagte "So hübsche Bilder! Sind Sie eines dieser Mädchen?"

Ich hatte gedacht, der Höhepunkt meines Lebens wäre gewesen, als mich ein englischsprachiger Student bei der Arbeit Ma'am nannte, aber das war noch viel besser. Also erwiderte ich mit einem Lächeln "Ähm, nein, das sind alte Bilder, lang bevor ich geboren wurde."
Ich konnte spüren, daß er nicht überzeugt war, er sagte einfach nur "Oh, okay."
Glaubt es oder nicht, aber ich sah ihn nie wieder. Hatte ich ihn verschreckt?? War mein Lächeln vielleicht nicht so freundlich, wie ich gedacht hatte? :-P

Woher wir diese Bilder hatten, weiß ich nicht mehr. Der Ex nahm sie, weil sie zu gut zu unserer vintage Garderobe paßten, und natürlich erinnerte uns die Katze sehr an unseren Dude.


Ich hatte vor, eines der Fotos oder der Postkarten oder was auch immer sie sind herauszuholen, um zu sehen, ob sie vielleicht einen Fotografenstempel, Druckerinfo oder ein Datum tragen, aber eines hat Papier über die Rückseite geklebt und nachdem ich aus dem anderen zwei der Nägelchen gezogen htte, konnte ich das Bild immer noch nicht herausziehen, also dachte ich, ich lasse besser die Finger davon.


Interessant ist, daß auf jedem Bild ein Holzstreifen ist, schwarz bemalt und mit eingravierten Worten, die vergoldet wurden. Er ist zwischen Rahmen und dem Glas eingeschoben.
Eine Unterschrift heißt "Gute Kameraden", die andere "Spielgefährten".
Ich habe versucht, mehr herauszubekommen und zu schauen, ob es noch andere davon gibt, habe bis jetzt aber kein Glück gehabt.

Wenn man vintage Fotos googlet, findet man noch mehr wie diese hier mit Mädchen und Katzen, oft weißen Perserkatzen. In den alten Zeiten sahen Perserkatzen mehr wie Angorakatzen aus (wir dachten immer, daß Dude zumindest teilweise Angora war) und hatte noch keine platten Gesichter, von denen einige Züchter wieder wegzukommen versuchen, weil sie soviele Gesundheitsprobleme verursachen. Sie sind immer beliebt gewesen, sogar Queen Victoria liebte sie.
Entschuldigt mich, ich glaube, ich werde jetzt in das Loch von historischen Fakten über Katzen und vintage Katzenbildern hinabgezogen ....

Donnerstag, 10. September 2020

Oldies but Goodies - Stimmungen

Erinnert ihr euch an Stimmungsringe? Nun ja, ich habe Stimmungen. Manchmal habe ich viele davon direkt nacheinander, vor allem in diesen Zeiten jetzt. Sagt mir bitte, daß euch das genauso geht oder ich werde mich ganz schön kindisch fühlen! Wahrscheinlich könnte ich einen Stimmungsring vor lauter Farbwechseln explodieren lassen ;-)
Unser Thema für die
Jewelry Artisans Community Oldies but Goodies Challenge (vielleicht ist euch unsere kleine Sommerpause aufgefallen) ist Stimmungen. Ich war sehr gespannt darauf zu sehen, welche Stimmungen die ueilnehmer aussuchen würden.

Möchtet ihr ein kleines Spiel spielen? Ich zeige euch die Collage und ihr könnt versuchen zu erraten, welche Stimmung die einzelnen Stücke in den Augen ihrer Schöpferinnen ausdrücken. Ich poste die "Lösung" dann unten.
Vielleicht sagt ein Stück für euch ja etwas anderes aus, wie wäre es damit, uns zu sagen, was das ist?

1 und 8 Jewelry Art by Dawn
2 und 5 My Bijou Life
3 und 6 Cat's Wire
4 und 7 RioRita

 

Die "Stimmungsliste" :-)

1 Ruhig
2 Vornehm
3 Dunkel
4 Romantisch
5 Gruselig
6 Verspielt
7 Leicht
8 Liebend

Samstag, 5. September 2020

Ein neues Outfit für Francie

Dies ist die Geschichte von Francie, die vor Monaten als Geschenk aus den USA kam (Warnung: es wird ein langer Post). Ich habe nicht so viele Francie-Outfits, die nicht schon von anderen Puppen getragen werden, und überdies hat dieses Mädchen, wie ihr sehen könnt, ein größeres Problem mit ihren Knien.


Diese spezielle Puppe ist eine Bendable Leg Francie, aber es wird euch nicht überraschen zu hören, daß sie den Knick nicht mehr halten kann. Es sieht eher danach aus, daß sie ihre Beine zu often knicken mußte, tatsächlich hat ein Bein auch Risse auf der Rückseite, und ich war etwas besorgt, daß es mir während der Arbeit an ihr abbrechen würde.
Gewöhnlich würde man eine Puppe wie sie als Körperteilspender nutzen oder versuchen, einen Spender für sie zu bekommen, aber ich fand, ich sollte ihr stattdessen für alles, was sie offensichtlich durchmachen mußte - Kinder können so hart mit ihren Puppen umgehen, ich sollte das wissen, wenn ich mir so meine eigene Stacey anschaue - ein Outfit machen, das ihre Knie versteckt.
Als erstes wusch ich den Schmutz der Jahre ab, hauptsächlich von ihren Beinen. Es war eine Überraschung, daß der Rest ihres Körpers und der Kopf im Vergleich noch ganz gut aussahen, und ihr Gesicht war schön und die eingezogenen Wimpern immer noch perfekt voll.

Ich fing mit dem Jumpsuit genauso an wie mit dem letzten Kleid, das ich gemacht habe, mit einem Mieder, das in Herringbone-Technik gefädelt wurde. Der ursprüngliche Plan war gewesen, das Mieder ganz hämatitfarben zu machen, aber ich war mir nicht sicher, ob ich dafür genug Perlen hatte, also ist es jetzt ein Streifen in hämatit, der das Mieder von den Beinen trennt.
Also besteht das Mieder jetzt aus 11er Rocailles in einer satten blauen Mischung, kombiniert mit 15ern in einem sehr hellen schimmernden Blau.

Da ich nicht wollte, daß dies ein Abendoutfit wurde, ist es weder schulterfrei noch hat es dünne Träger. Tatsächlich dachte ich sogar kurz über einen Rollkragen nach, aber es war so heiß, als ich an diesem Teil arbeitete, daß ich mich einfach nicht dazu überwinden konnte! Ich bin da seltsam, ich stelle mir vor, wie sich ein Outfit anfühlen würde, wenn ich es tragen würde. Ganz hoch zu fädeln sorgte für das ein oder andere Problem mit den Armlöchern, auch weil - wie schon zuvor erwähnt - es nicht so einfach ist zu arbeiten, wenn man dabei immer die ganze Puppe halten muß. Es ist erstaunlich, wie Gliedmaßen dazu neigen, im Weg zu sein!

Ein echtes Problem würden jedoch die Hosenbeine werden. Ich hatte alles im Kopf ausgearbeitet ... wie ich bis zu einer bestimmten Stelle fädeln, dann das Muster zwischen den Beinen verlängern und von dort aus auf beiden Seiten abwärts fädeln würde. Ich schätzte, der Anfang würde schwierig werden, aber ich unterschätzte die Aufgabe wirklich komplett. Die Lücke zwischen den Beinen war einfach nicht breit genug, um die Perlenreihe anzufädeln, von der aus ich mich dann nach unten arbeiten würde, zumindest nicht so, daß es gut aussah. Ich versuchte es mehrere Male, aber zum Schluß mußte ich aufgeben.
Der neue Plan sah einen Minirock und Overknee-Stiefel vor. Wegen des Anstandes fädelte ich einen kleinen Streifen aus Perlen an, der sich später als komplett überflüssig erweisen sollte. Um den Rocksaum herum nähte ich zur Verzierung ein paar Rocailles in hämatit an. Diese paar Perlen werden später noch wichtig sein.

Dann fing ich mit den Stiefeln an. Am Ende hatte ich sie drei Mal gemacht und jedes Mal wieder teilweise oder ganz aufgeschnitten, weil sie zwar ganz okay waren, ganz okay aber einfach nicht gut genug. Ich war aber so froh, daß die Beine diese Tortur überlebten, weil ich die Stiefel in meinem vergeblichen Versuch, sie perfekt an die Beine anzupassen, immer wieder aus- und anzog. Beim dritten Versuch fädelte ich auch den Fußteil an, und da spielte meine Schere dann endgültig verrückt. Es ist seltsam, wie frustrierend aber auch erleichternd es sein kann, etwas aufzuschneiden, mit dem man nicht völlig zufrieden ist!
Wenn Francie also nun keine Stiefel bekam, mußte es doch ein langer Rock oder Hosen werden. Der Gedanke, schon wieder einen engen Rock zu machen, - immerhin war der obere Teil schon eng und ich war nicht bereit dazu, auch das aufzuschneiden - reizte mich aber nicht, und bei der Hose hatte ich ja schon versagt. Was nun?
Da hatte ich dann die Idee zu den Perlenröhren als Hosenbeine, die ich am Rockteil befestigen würde. Ich wünschte nur, ich hätte die Verzierung nicht angebracht, aber wie wäre es, wenn ich das in ein pfiffiges Detail verwandelte, vielleicht einen Hauch von Spitze?
Auch die erste Röhre schnitte ich zweimal wieder auf, weil ich ausprobieren mußte, ob mir Schlaghosen besser gefielen, aber am Ende stellte ich fest, daß ich die Weite der Röhren oben brauchte, damit ich sie an den Saum nähen konnte und auch damit sie um Francies Schenkel paßten. Außerdem wollte ich nicht nochmal das Risiko mit ihren Knien eingehen, indem ich versuchte, die Röhren eng drumherum zu fädeln, also waren sie bis ganz unten weit (was diesem Projekt den Arbeitstitel "Francie Dietrich" einbrachte ;-)).


Als nächstes nähte ich die zwei Röhren am Saum zwischen den Beinen zusammen, fädelte noch zwei Reihen Herringbone, damit sie richtig saßen, und die gleiche Verzierung wie am Rock. Dann zog ich die Röhren sehr vorsichtig über Francies Beine und nähte die Verzierungen mit ein paar zusätzlichen Rocailles für die "Spitze" zusammen (das ist eine weitere Idee, die ich mir vielleicht für künftige Projekte merken muß).


Natürlich beschäftigt mein Kopf sich schon mit Ideen, wie ich das Hosendesign verbessern kann, wie zum Beispiel den "Rock"teil so kurz wie möglich zu machen - obwohl er auch nicht zu kurz sein darf, weil es bei der kleinen Lücke zwischen den Beinen nicht einfach ist, die Röhren hochzuziehen UND vielleicht muß ich nächstes Mal etwas Puder verwenden, weil die Perlen gern am Vinyl haften - oder weiter oder doch einen Röhrenjeanslook auszuprobieren, aber auf meiner Liste stehen erstmal andere Dinge.

Die nächste große Herausforderung waren die Schuhe, das sind sie immer, in diesem Fall nicht so sehr, weil es unmöglich ist, Schuhe für Francie zu bekommen, sondern weil es richtiger anfühlt zu versuchen, sie gefädelt passend zum Outfit zu machen.
Zum Glück hat sie flache Füße, was nach einer Art Slipper verlangte, und zu meiner Überraschung klappte es gleich beim ersten Versuch - mit Leiterstich und Herringbone und Ziegelsteinstich.
Die größte Überraschung aber war, daß man die Schuhe tatsächlich aus- und wieder anziehen kann. Sie sitzen gut an den Füßen und fallen auch nicht dauernd herunter. Ich werde mir dieses Design auf jeden Fall merken, vielleicht kann ich es zu einem Stiefeldesign entwickeln und sogar ein wenig für Barbiefüße anpassen, die für hohe Absätze gemacht sind.


Inzwischen war ich sehr entspannt, weil die schwierigsten Dinge hinter mir lagen.
Alles, was Francie brauchte, war ein Armband, denn komplett ohne Schmuck konnte sie nicht bleiben, eine Tasche und eine Mütze.
Das Armband war schnell und leicht, einfach ein kleiner Peyotestreifen aus den 15ern.


Auch die Tasche ist in Peyote gearbeitet. Sie ist nur an den Seiten zusammengenäht, also kann Francie sie aufmachen und etwas hineintun, Taschentücher, ein paar Münzen, wahrscheinlich ein Handy. Sie hat keine Klappe, weil mir die blauen Perlen ausgingen. Von echten vintage Francie-Taschen inspiriert hat sie aber einen kleinen Riemen, der durch eine Schlaufe führt, damit sie sie zumachen kann.


Zu guter Letzt wollte ich Francie eine Mütze verpassen. Sie hat sehr volles Haar, aber auf einer Seite scheinen die Kopflöcher etwas seltsam gefüllt zu sein, sodaß sich die Haarsträhnen immer wieder teilen und so die Löcher durchschauen, selbst nchdem ich sie shampooniert und gründlich gebürstet habe (abgesehen davon brannte Gundel auch beinahe noch mit ihrem Kopf durch, der auf einem Regal lag, während die Haare trockneten, das wäre sehr peinlich gewesen).
Ich dachte mir, daß eine Mütze das Problem lösen, aber auch gut zum Outfit passen würde. Auch sie ist in Peyotetechnik gemacht und greift die Farben des Outfits auf. Könnt ihr glauben, daß ich jetzt noch genau fünf Rocailles von der Blaumischung übrig habe?



Nachdem ich die Mütze aufgesetzt hatte, bekam ich ein seltsam vertrautes Gefühl, und da fiel es mir ein. Auch wenn der Stil nicht derselbe ist, erinnern mich die Tasche, Mütze und Hose an ein vintage Outfit namens "Bells" (#1275 aus der 1200er Modellserie, 1967).

Hier ist sie also ... Francie in ihrem brandneuen Outfit!


Francie, Barbie und Stacey sind eingetragene Warenzeichen von Mattel, Inc. Ich bin in keiner Weise mit Mattel verbunden.