Ich bin kein Naturtalent im Organisieren. Ich habe zwar Vorratsboxen, aber Dinge neigen dazu, in Übergangsboxen abzuwandern, in Schubladen, auf meinen Nachttisch - es ist normal, Drahtspulen auf dem Nachttisch zu haben, oder? - meine "Arbeitsschachtel" und zweifelsohne in mehrere Paralleluniversen.
Als ich mit dem Sticken anfing, lagerte ich meine neu erworbenen Vorräte in den Umschlägen oder Kartons, in denen sie bei mir ankamen, weil ich noch keine Idee hatte, was ich wo und wie unterbringen sollte.
Zum Glück schickt die Royal School of Needlework ihre Kits in großen Schachteln mit Fächern!
Nachdem ich also mein erstes Kit fertig hatte, war die Schachtel leer und bereit, mit all meinen Vorräten aufgefüllt zu werden.
Ich hatte wirklich nicht erwartet, daß das Garnset, das ich gekauft hatte, so viel Platz einnehmen würde, ich habe es gerade so reinbekommen und es ist drei oder vier Schichten hoch.
Im Moment ist nicht viel übrig, das nicht mehr reingepaßt hat, und wenn ich erstmal mein zweites Kit fertiggemacht habe, wird eine weitere Schachtel darauf warten, aufgefüllt zu werden.
Kann mir jetzt jemand helfen, dasselbe für meine Drähte zu tun? ;-)
Samstag, 31. August 2024
Organisieren
Freitag, 30. August 2024
Lavendel
Natürlich stand Schmuck auf meiner Liste, seit ich mich das erste Mal im Handsticken versucht habe. Mir war klar, daß es anders sein würde, als an einem großen Projekt zu arbeiten, weil der Platz wirklich beschränkt ist, aber als ich meine ersten Fassungen bekam, stellte ich fest, daß es sogar noch schwieriger für mich war, mir ein eigenes Design auszudenken, das auf diesem Raum Platz hat.
Ich begann mit einer kleinen Silk Shading-Blume, aber zu viele Blüttenblätter bedeuteten zuviel Breite.
Als nächstes fing ich mit einem kleinen Farn an, aber darüber bin ich mir noch nicht ganz im Klaren, er ist ein wenig langweilig und ich werde nicht viel mehr mit draufpacken können, also steht noch in den Sternen, ob er fertig wird.
Dann kam mir ein Bild von Lavendel unter. Lange Stengel mit vielen kleinen Blüten hörte sich perfekt an, außerdem waren in meinem Fadenvorrat (den ich erst heute aufgeräumt habe, ich frage mich, warum ich wohl meinte, ich müsse dieses Fadenset kaufen, aber auf jeden Fall habe ich jetzt echt viel Grün - Farn für alle! ;-)) drei Lilatöne.
Ich hatte echt Spaß und machte wie wild französische Knoten (die ich jetzt schon liebe) und Bullion-Knoten (die ich noch nicht so sehr liebe, aber ich denke, das ist eine Frage der Übung), fügte hier und da ein paar braune Fleckchen hinzu, und dann brauchte es nur noch einen kleinen Farbakzent auf diesem neutralen Hintergrund - eine Biene, was sonst?
Ich finde, es ist hübsch für ein erstes kleines eigenes Design, und ich freue mich schon darauf, noch mehr herumzuspielen.
Sonntag, 18. August 2024
Blume in "Silk Shading"-Technik
Silk shading, thread painting, needle painting auf Englisch, Nadelmalerei auf Deutsch - alles Namen für eine Sticktechnik.
Ich habe sie schon öfter gesehen und fand sie wirklich schön, sie stand aber nie auf meiner Wunschliste.
Als ich beschloß, daß ich Sticken echt mal ausprobieren wollte, war das, weil ich total fasziniert von wunderschöner Goldstickerei war, was bei einer Schmuckmacherin wahrscheinlich nicht sehr überraschend ist.
Ich hatte keine großen Erwartungen an meine eigenen Fähigkeiten, also dauerte es sehr lang, bis ich ins kalte Wasser sprang, aber schließlich bestellte ich doch mein Lieblingskit von Becky Hogg - das Füchslein (falls ihr den Blogpost nicht gesehen habt, er ist hier). Das hat mich ganz schön gefordert und meine Hände noch mehr, aber sehr zu meiner eigenen Überraschung hat mich das nicht abgeschreckt.
Tatsächlich hatte ich das Kit gerade erst bestellt und wußte schon, daß ich mir irgendwann den Onlinekurs "Einführung in Goldstickerei" zum Selbststudium gönnen würde, der von der Royal School of Needlework angeboten wird, aber als ich so weit war, ihn zu bestellen, war er wegen Materialknappheit nicht verfügbar und ich mußte mir einen anderen Kurs aussuchen.
Es gibt 16 Kurse und ich tat mich echt schwer damit, einen auszusuchen, dem ich mich gewachsen fühlte. Am Ende wählte ich Silk Shading, nicht weil ich mir den so sehr zutraute, aber weil mir das Design am besten gefiel (obwohl ich mir darüber im Klaren war, daß ich mein eigenes vielleicht nicht so sehr mögen würde).
Als nächstes bestellte ich mir einen Sitz-Stickrahmen und etwas Schrägband, um meinen Rahmen zu umwickeln.
Als dann aber mein RSN-Paket ankam, zögerte ich sehr, mit dem Kit anzufangen. Ich hatte das erste Video schon ein paar Mal angeschaut und zur Übung sogar schon ein paar Muster gemacht. Das Kit wirkte auf mich jedoch soviel furchteinflößender. Was hatte ich mir nur gedacht?
Es dauerte zwei Monate, dieses Projekt fertigzustellen. Sieben Wochen waren drei Blütenblättern und dem Blatt gewidmet - ich brauchte eine Menge langer Pausen - und in der letzten Woche war ich mit dem Prozeß vertrauter geworden und stickte die letzten fünf Blütenblätter, den Stengel und die Mitte.
Ich habe dabei ein paar Dinge gelernt, nicht alle davon haben mit der Sticktechnik zu tun.
1. Während Gundel normalerweise damit zufrieden ist, von ferne zuzuschauen, ist der Dekan entschlossen, sich den Stickfaden zu holen, und würde wahnsinnig gern den Arbeitsfaden schnappen und daran ziehen (fragt nicht, woher ich das weiß). Zum Glück beruhigte er sich irgendwann, und nachdem wir jedesmal, wenn ich mit einer Sitzung anfing, seine und meine Wünsche diskutiert hatten ("Nein! Nein! Du kannst das nicht haben, Dekan. Denk nicht mal ... Dekan, geh weg, ich habe eine Nadel in der Hand! Hör auf! Du willst doch nicht zum Tierarzt, oder?"), war er gewöhnlich von einem Snack abgelenkt und ging dann woanders Unheil anrichten oder ein Nickerchen machen.
2. Ich habe absolut keinen Richtungssinn und obwohl ich die Stich- und Farbdiagramme durchaus theoretisch verstand, hatte ich damit Probleme, das in meine Stickerei zu übertragen. Um ehrlich zu sein, glaube ich, daß das viel damit zu tun hat, daß ich so daran gewöhnt bin, planlos zu arbeiten (außer beim Perlenweben) und eher meinem Bauch als meinem Kopf zu folgen. Zum größten Teil war das gar nicht so schlimm, aber ich mochte mein zweites Blütenblatt nicht sehr und um das Aussehen zu retten, machte ich das letzte Blatt dann größer als im Design, bevor ich schließlich das ungeliebte Blatt doch wieder auftrennte.
Tatsächlich ist es okay für mich, aber es ist auch typisch für mich - außerhalb der Linien malen ;-)
3. Ich mag fertige Stickerei, habe aber meinen Fuchs immer noch nicht aufgehängt und habe keinen Plan, wie ich die Blume rahmen soll.
4. Ich bin so hart zu meinen Sticknadeln wie zu meinen Perlennadeln.
5. "Sie werden ein größeres Boot ... ähm, Stickring brauchen." Tatsächlich denke ich, ich werde mehr Größen brauchen, aber ich versuche, jetzt nicht durchzudrehen und wie verrückt Zubehör zu kaufen, egal wie verführerisch dieser Gedanke ist, außerdem ...
5.1. ... hasse ich Brexit, weil so viel Zubehör viel einfacher in Großbritannien zu bekommen ist, Zollgebühren und Steuer aber schnell ein Sümmchen zusammenbringen (ja, es ist ein sehr egoistischer Grund).
6. Bullion knots (Bullion-Knotenstich, Wickelstich) und ich sind noch keine guten Freunde, aber ich liebe French knots (französische Knoten, Knötchenstich), sowohl das Aussehen als auch das Sticken, tatsächlich war das einer der ersten Stiche, die ich bewußt wahrnahm, wenn ich Stickereien sah.
6. Ich liebte den Kurs in meinem eigenen Tempo. Ich habe die kompletten Videos mehr als einmal angeschaut und manchmal ging ich zu einer bestimmten Stelle, um mir etwas in Erinnerung zu rufen. Kate Barlow ist eine wundervolle Lehrerin, die alles sehr deutlich erklärt und zeigt.
Ich sage oft, daß ich mit Tutorials nicht gut bin, zu ungeduldig, und das stimmt auch, also war es für mich etwas überraschend, daß ich das durchgezogen habe und das schreibe ich auch Kate zu.
Da ist wahrscheinlich noch mehr, aber ihr habt jetzt schon genug gelitten, also zeige ich euch jetzt endlich meine Blume, ohne euch auf die Fehler hinzuweisen, weil ich wirklich glücklich damit bin!
Donnerstag, 8. August 2024
Labradorit and Amethyst
Vor ungefähr zwei Monaten habe ich über meinen "Schmuckburnout" gebloggt und darüber, was ich stattdessen gemacht habe. Bis jetzt haben sich die Dinge nicht großartig verändert. Ich kämpfe mich durch mein zweites Stick-Kit, habe Perlen aber nur einmal im letzten Monat angefaßt, für eine Auftragsarbeit, ein Perlenwebarmband.
Gibt es Geräusche, die ihr besonders gern mögt, wenn ihr etwas macht? Ich liebe das kleine Pop beim Perlenweben, wenn ich die Perlen in die Zwischenräume zwischen den Kettfäden drücke (nicht nur das Geräusch, sondern auch wie es sich anfühlt) und ich liebe das Geräusch von Nadel und Faden, die durch eine Perlenstickunterlage gezogen werden - so sehr, daß sie anfingen, mir mehr zu fehlen als tatsächlich Schmuck zu machen. Sie sind zutiefst befriedigend für mich.
Ich weiß, echt seltsam, nicht wahr?
Dennoch war es das, was dann funktioniert hat und dazu führte, daß ich mir einen Labradoritecabochon aus meinem Vorrat griff, ganz ohne Plan. Allein nur den Cabochon auf die Unterlage aufzukleben fühlte sich wie ein guter Anfang an, auch wenn der Dekan mal wieder versuchte, die Kappe der Klebstofftube zu stehlen.
Ich suchte ein paar Perlenfarben für die Fassung aus, von denen ich dachte, daß sie gut zu den Farben des Labradorits passen würden, ein irgendwie gold schimmerndes Grau, Metallicsilber und - vielleicht etwas überraschend - eine Art grüngoldmetallic.
Nachdem ich die Fassung gemacht hatte, was der einfache Teil war, war ich völlig verloren.
Ich hätte gern etwas Ungewöhnliches und Verspieltes gemacht, aber mir fiel nur etwas recht Klassisches und für mich nicht sehr Einfallsreiches und ein wenig Langweiliges ein.
Am Ende erlag ich einfach der Vorstellung eines klassischen Perlenstickanhängers. Ich habe seit Jahren gefrostete Amethystperlen in meinem Vorrat, was in der Farbe tatsächlich ebenfalls gut zu dem Stein paßte, aber diese Umrandung schien mir etwas fade, also fügte ich eine weitere Schicht hinzu, aus winzigen silbernen "Strahlen".
Dieser Anhänger entwickelte sich über einige Tage, was für mich recht langsam ist, aber die Hitze und ein schmerzendes Daumengelenk waren nicht hilfreich und es gab ziemlich viele Pausen.
Ich bin mir also immer noch nicht sicher, ob das ausgereicht hat, um mir einen guten Tritt in den Hintern zu geben, damit ich endlich wieder meine Ideenliste in Angriff nehmen (ohne meine Stickerei zu vergessen, die dank Hitze und eines Fehlers, der bedeutet, daß ich etwas auftrennen muß, gerade ruht, argh). Wir werden es sehen, schätze ich ;-)