Samstag, 30. Dezember 2023

Warten auf Pizza

Sie konnten jetzt jederzeit schlüpfen und sie würden definitiv Hunger haben. Wo war der Typ mit der Pizza??
Merlinde gratulierte sich selber für ihre Wahl des kleinen Hängekorbs oben im Baum als Nest. Von hier aus hatte man eine wirklich gute Aussicht zur Auffahrt hinüber und das sanfte Schwingen im leichten Wind beruhigte die Eier.

Ich hoffe nur, daß die Pizza bald auftauchen wird, bevor Merlinde noch aus ihrem Nest fällt! Aber wartet mal, Hühner können ja eine kurze Strecke fliegen ... hätte ich beinahe vergessen ;-)



Dienstag, 26. Dezember 2023

Kleiner Engel Sonnenschein

Oh Sweets, du bist nur ein bißchen zu spät dran, um im Krippenspiel mitzumachen, aber das ist okay, es gibt immer noch nächstes Jahr.
Nein, tatsächlich ist das hier KEIN weiteres Türchen im Adventskalender, obwohl man das meinen könnte.
Was mich daran erinnert, danke, wenn ihr meinem diesjährigen Adventskalender gefolgt seid. Ich hoffe, ihr hatte Spaß damit.

Wo kommt nun dieser kleine Engel her?
Das ist Sweets aus der Sunshine Fun Family - Familie Sonnenschein - von Mattel. Ich war erst etwas verwirrt, weil ich die Sunshine Family kannte, die aus Vater, Mutter und dem Baby Sweets bestand (später gab es auch noch Großeltern und eine afroamerikanische Familie). Mir war nicht bewußt gewesen, daß es später auch noch die Sunshine Fun Family gab, in der Sweets älter war und es ein neues Baby gab.

Falls ihr mir schon eine Weile folgt, hier, auf Facebook, auf Instagram, habt ihr vielleicht bemerkt, daß ein paar Themen immer wieder auftauchen. Katzen, Tentakel und Flügel. Stellt euch darauf ein, daß sich das nicht so schnell (oder jemals) ändern wird.
Nachdem ich die Arbeit am Christkind beendet hatte, erinnerte ich mich daran, daß meine Schwester eine kleine Sammlung von vintage Mattel-Kindern hat, Tutti, Todd, Chris und Carla, Barbies Geschwister und ihre Freunde, und ich dachte mir, sie würden nette Engelchen mit kleineren Flügeln abgeben, also fragte ich sie, ob sie mir eine davon geben würde.
So fand Sweets Sonnenschein ihren Weg zu mir. Meine Schwester dachte, mit diesem Gesicht würde sie ein hübsches Engelchen werden, und ich mußte ihr zustimmen.

Ich fädelte ein weißes Gewand mit kurzen Puffärmelchen für sie and gab ihr perlenbestickte Flügel.
Jemand hat Sweets oben einen Haarschnitt verpaßt, aber da ihr langes Haar ursprünglich in Schwänzen frisiert und ohnehin schwer zu bändigen war, machte ich ein goldenes sternverziertes Haarband.

Für eine spontane Idee ist sie ziemlich hübsch geworden, findet ihr nicht?

Montag, 25. Dezember 2023

Santa Claus und Rudolph - Das fünfundzwanzigste Türchen


Für meine englischsprachigen Freunde - ist Santa Claus heute bei euch vorbeigekommen und hat euch etwas aus seinem Geschenkesack dagelassen? Für den Fall, daß nicht, hätte ich hier einen kleinen Santa Claus und seinen Freund Rudolph, sie würden sich sehr freuen einzuspringen - falls sie ihren Schlitten finden können.
Nun ja, tatsächlich war nicht genug Platz für einen Schlitten.

Diesmal werde ich euch keine lange Geschichte erzählen (bitte stoppt die Jubelrufe ;-)) und werde diese beiden für sich selber sprechen lassen.
Frohe Weihnachten!



Sonntag, 24. Dezember 2023

Christkind Dawn - Das vierundzwanzigste Türchen


Frohen Heiligabend!


Im letztjährigen Adventskalender habe ich euch von der Tradition des Christkinds erzählt, das in meiner Gegend die Gaben bringt - eine engelsgleiche Figur mit Flügeln und goldenen Locken, manchmal mit Heiligenschein, manchmal mit Krone.
Die Idee, irgendwann mal eine Topper Dawn in einen Engel zu verwandeln, so besessen vom Flügelmachen, wie ich bin, war mir gerade in den Kopf gekommen, als ich das erste Mal über die Projekte für den diesjährigen Kalender nachdachte, aber erst als ich im November endlich anfing, an ihr zu arbeiten, kam mir, daß sie nicht einfach nur ein Engel sein würde, sondern das Christkind an Heiligabend, was ja schließlich der Tag der Geschenke hier in Deutschland ist.


P.S. Ich weiß, daß ich normalerweise ein wenig darüber spreche, wie ich ein Outfit gemacht habe, aber es ist Weihnachten und es scheint mir nicht der Zeitpunkt für detaillierte Beschreibungen.
Falls ihr Fragen habt, laßt es mich in den Kommentaren wissen!


Dawn war ein eingetragenes Warenzeichen der Topper Company. Ich bin in keiner Weise mit Topper verbunden.

Samstag, 23. Dezember 2023

Gefalteter Peyote-Stern - Das dreiundzwanzigste Türchen


Ich habe es schon mal gesagt und werde es wahrscheinlich noch mehr als einmal sagen - ich hasse es, dasselbe zweimal zu machen.
Als ich aber meine ersten Ohrringe in gefaltetem Peyote gemacht hatte und sie für ein Bild nebeneinander hielt, mußte ich einfach an einen Stern denken.

Ich wußte, daß für diesen Stern mindestens sechs "Strahlen" nötig waren, was eine Menge für jemanden ist, der schon mit zwei gleichen Teilen ein Problem hat, aber es war ja reichlich Zeit für große Pausen zwischen jedem neuen Teil, also war das schon in Ordnung, richtig?
Tatsächlich war es schwer. Offen gesagt war meine Motivation, mehr zu machen, schon nach den ersten drei Teilen praktisch auf Null, aber als ich sie zusammennähte und sah, daß es so aussehen würde, wie ich es mir vorgestellt hatte, half das schon ein bißchen.
Als Farben hatte ich ein transparentes Smaragdgrün mit AB-Finish und ein Peridot mit Farbeinzug in Cranberry gewählt. Die Versuchung, stattdessen Weihnachtsgrün und -rot mit Silbereinzug zu verwenden, war sehr groß gewesen, aber ich glaube, das ware zuviel an Funkeln geworden. Das glänzende Smaragdgrün und das gedämpfte Cranberry aber geben einen schönen Kontrast ab.
Ich konnte einem kleinen Funkeln nicht widerstehen und nähte auf beiden Seiten in der Mitte klare Perlen mit Goldeinzug in Form von Sternen auf. Um das Loch in der Mitte zu verstecken, benutzte ich schwarze österreichische Glasperlen mit einer goldenen Perle.

Und hier ist es, mein Sternenanhänger aus gefaltetem Peyote. Obwohl mir das Ergebnis gut gefällt, glaube ich kaum, daß ich sehr bald nochmal so einen machen werde! ;-)

Freitag, 22. Dezember 2023

Drahtstrickornament - Das zweiundzwanzigste Türchen

Zu dem Zeitpunkt, als ich diesen Post schrieb, hatte ich nicht viel mit Draht gearbeitet, dank eines wiederkehrenden Schmerz in meinen Daumengelenken, was es schwierig macht, ein Stück festzuhalten, wenn ich Draht wickle.
Ich hatte aber das Gefühl, ich müsse für diesen Adventskalender wenigstens ein Drahtornament machen, und da das Drahtstricken meinen Händen am wenigsten ausmacht, beschloß ich etwas zu machen, daß schon immer auf meiner Liste war, aber immer wieder vergessen wurde. Es gibt ja soviele Dinge, die man ausprobieren muß!

Ich hatte schon zuvor gestrickten Draht in gestrickten Draht gesteckt, für ein Armband, aber ich hatte es noch nie in 3D getan, was tatsächlich ziemlich Spaß machte, also ist es noch nicht von meiner Liste runter, weil es so viele Möglichkeiten bietet!

Es war nicht ganz leicht, ein Bild zu machen.
Auf diesem hier braucht man schon viel Vorstellungskraft, um die innere Struktur zu entdecken.


Also machte ich ein zweites, für das ich die "Kugel" gegen die Wand hielt, damit man das Innere sehen kann.
Was den komischen Effekt anging, so ist der nur dazu da, die Tapete und meine Hand zu entfernen. Leider kann die Kugel dieses Strahlendings nicht. Schade eigentlich. Das würde cool am Baum aussehen ;-)

Donnerstag, 21. Dezember 2023

Nadelfilzkugel mit Perlen - Das einundzwanzigste Türchen


Pläne ändern sich manchmal.
Diese Kugel hatte nicht auf meiner Liste gestanden, aber sie drängte sich mir praktisch auf, in Gestalt eines hübschen Kammzugs, in Grün- und Rottönen gefärbt, den ich in einem Überraschungspaket für ein anderes Projekt bekommen hatte (während ich das hier schreibe, weiß ich noch nicht, ob es funktioniert haben wird).
Für mich schrien diese Farben nach Weihnachten, und wißt ihr, ich habe da ja noch ein paar von diesen Styroporkugeln, und offensichtlich war die einzige Option, die Wolle irgendwie um die Kugel herumzubekommen. Das hieß Nadelfilzen, was sonst?
Es stimmt, ich habe für diesen Adventskalender schon mal gefilzt, aber nur Formen, die ich dann komplett mit Perlen bedeckte, nichts, wo ich etwas mit Filz umhüllte.

Ein einfaches Projekt war nett, vor allem weil ich das letzte und größte immer noch vor mir hatte.
Außerdem kann es extrem entspannend, fast meditativ sein, Wolle zu pieksen, sogar noch mehr, wenn man keine komplizierte Form hat.
Gundel auf dem Kissen neben mir, sanft schnurchelnd, der Dekan auf meiner Schulter, bei jedem Pieks leicht von ihr angehoben, leises Hintergrundgeräusch, perfekt.

Dennoch brauchte es etwas mehr als nur das, also nähte ich eine Mischung von Rocailles in den Größen 8, 11 und 15 auf - Rot mit Silbereinzug, klar mit Goldeinzug und klar mit AB-Finish. Wenn sich die Kugel langsam im Licht dreht, ist da dieses zarte Funkeln, wirklich hübsch.
Ich finde, es war wirklich ein schöner Zufall, gerade diesen Kammzug zu bekommen.


Mittwoch, 20. Dezember 2023

Schneemann in der Nacht - Das zwanzigste Türchen


Erinnert ihr euch, daß ich euch im Kimekomi-Post von den Stoffresten erzählt habe, die ich von meiner Schwester bekommen hatte, und daß in der Tasche auch etwas metallicblaues Leder war?
Ich hatte sofort einen Plan dafür, weil es mich an meine liebste Perlenfarbe erinnerte. Noch eine Nachtszene, yay! Ihr werdet aber sehen, daß ich mich echt zurückgehalten und es als recht subtile Umrandung verwendet habe, weil ich das Ornament nicht zu groß machen wollte.
Es brachte außerdem eine Erinnerung von damals, als ich ungefähr 15 war, zurück. Jeans und Turnschuhe, ein weißes Männerhemd (nicht in die Jeans gesteckt), eine Anzugsweste (gestreifte Wolle in grau und schwarz) und das Pièce de Résistance - eine Anstecknadel wie eine Fliege, in, ich schwöre, genau diesem metallicblau, die ich oft mehrmals wieder abnahm, bevor ich sie gaaanz genau richtig am Kragen befestigt hatte. Das war auch die Zeit der schmalen Lederkrawatten. Tatsächlich ging ich ein paar Jahre später genauso gekleidet zum Einstellungsgespräch in der Bibliothek. Mann, die 80er, was für eine Zeit.

Zurück zu meinem blauen Leder. Ich hatte bisher noch nie Perlen auf Leder gestickt und war mir nicht einmal sicher, ob das gehen würde, weil ich keine speziellen Ledernadeln hatte. Ich war darauf vorbereitet, daß mir die eine oder andere Perlennadel brechen würde, weil das Leder nicht von der dünnen Sorte ist, aber das Glück war auf meiner Seite, obwohl ich hin und wieder meine Zange brauchte, um die Nadel ganz durchzuziehen, darum ging die Stickerei langsamer vorwärts, als es mit einem anderen Untergrund der Fall gewesen wäre.

Mein Schneemann sieht ziemlich klassisch aus, finde ich, aus drei Größen von "Schneebällen", die aufeinanderliegen.
Ich schenkte ihm einen Schal aus einer blauen Mischung und bemerkte dann, daß sich sein Mund offensichtlich darunter verbarg, denn ich bekam auf keinen Fall ein ganzes Gesicht auf den Kopf, wenn ich für die Augen keine kleinen Perlen verwenden wollte.
Für die Augen und Knöpfe nahm ich O-Perlen. Ich hätte die andere Seite nehmen können, die so schwarz wie Kohle ist, aber es ist schwer, einem wunderschönen AB-Finish zu widerstehen.
Seine Nase ist eine orangefarbene Daggerperle, weil ich keine kurze Spikeperle in einer guten Farbe hatte (für meine Kugel-Schneemänner vor ein paar Jahren hatte ich rote verwendet, es waren aber keine mehr übrig). Die Daggerperle sieht aber ganz gut aus.
Zu guter Letzt machte ich ihm "Ast"arme, die aus einem mattmetallicfarbenen Rocaillesmix sind, der in meiner letzten Überraschungsbestellung enthalten war.
Ich überlegte mir noch einen Besen dazu zu machen, wollte aber nicht, daß das Ornament schräg hängt, weil es auf einer Seite schwerer ist.

Ich benutzte dasselbe Leder für die Rückseite, hielt mich aber diesmal bei der Umrandung zurück, weil ich nicht wußte, ob meine Nadel auch mit einer doppelten Schicht fertigwerden würde. Stattdessen nutzte ich meinen silbermetallic Stift, um das Schwarz zu verstecken und tupfte vorne und hinten auf dem Leder kleine silberne Punkte für einen festlichen Look auf.


Ich bin glücklich darüber, wie mein kleiner Schneemann geworden ist. Obwohl er keinen Mund hat, scheint er mir doch zu lächeln, was vielleicht an den winzigen Lücken in den Perlenrunden liegt.
Außerdem sieht er für mich mit diesen offenen Armen so aus, als warte er nur auf eine Umarmung. Ich bin sicher, ein paar Tierchen werden ihn in der Nacht besuchen :-D

Dienstag, 19. Dezember 2023

Schmückt die Hallen - Das neunzehnte Türchen


Deck the halls with boughs of holly, fa, la, la, la, la, la, la, la, la
𝄞 𝅗𝅥𝅘𝅥𝅯
Schmückt die Hallen mit Stechpalmenzweigen - es ist eines der Weihnachtslieder, die ich liebe, aber seine Geschichte hatte ich nie zuvor nachgeschlagen.
Offensichtlich ist sein Ursprung ein walisisches Winterlied mit dem Namen "Nos Galan". Seine Melodie stammt aus dem 16. Jahrhundert, der englische Text wurde erst 1862 von dem schottischen Musiker Thomas Oliphant geschrieben! Wenn ihr an mehr Details interessiert seid, könnt ihr zum Beispiel hier nachschauen, allerdings leider nur auf Englisch, etwas Deutsches in der Art habe ich nicht gefunden - The Hymns and Carols of Christmas.
In diesem ersten Text ging es noch ziemlich viel ums Trinken, was in späteren Versionen dann verloren ging. Ich frage mich warum, es ist doch nichts gegen einen kleinen Drink an Weihnachten einzuwenden, oder?

Was aber ist ein Stechpalmenzweig?
Die Stechpalme ist ein immergrüner Strauch, der auf die Größe eines Baums wachsen kann. Stechpalmenblätter wachsen an starren Ästen, geschnitten werden sie im Englischen "bough" genannt.

Es gibt auf YouTube verschiedene Tutorials für Stechpalmen als Schmuck oder Pflanze aus Perlen und mehr, aber ich wollte keine stilisierten Blätter aus ein paar Rocailles. Nein, mein Plan waren gefädelte Blätter im Ziegelsteinstich und ich fing damit an, ein Muster für das größere Blatt zu machen.

Meine Stechpalme ist aus einem transparenten Smaragdgrün, einer schönen Farbe mit AB-Finish. Ich entschied mich gegen die feinen gelben Adern, die man in manchen Blättern sehen kann, aber ich übernahm die gelben Perlen für die "Stacheln".
Und dann, weil mein Gehirn nun mal so funktioniert, nähte ich doch noch eine Mittelader auf. Ohne ein paar Seitenadern sah das falsch aus, also kamen davon noch ein paar dazu.
Am nächsten Tag schaute ich mir das nochmal genau an und schnitt die Adern alle wieder ab. In diesem Blatt ist einiges an überflüssigem Faden versteckt - und verschwendete Zeit, aber es war trotzdem die richtige Entscheidung.
nb cvx        ws - ich habe keine Ahnung, was das bedeutet, aber es ist die Meinung des Dekans zur Angelegenheit. Spricht jemand von euch Katze?

Ich mußte eine Pause einlegen, bevor ich das zweite Blatt in Angriff nehmen konnte (das war auch der Zeitpunkt, an dem ich die Vorstellung von drei Blättern über Bord warf), weil sich meine Daumenarthrose meldete. In der Zwischenzeit fing die Suche nach den perfekten roten Perlen an. Ich wollte sie glänzend, nicht zu dunkel, nicht transparent, natürlich nicht facettiert, in der richtigen Größe, und ich wollte keinen ganzen Strang, wenn ich dann doch nur ein paar Perlen benutzte.
Also schaute ich mir Wachsperlen an, Glasperlen, Steinperlen, Acrylperlen, und hatte endlich das Glück, sogenannte Miracle Beads zu finden.. In der Beschreibung stand, daß sie aus Kunststoff sind, mit Harz überzogen, was sie leicht und haltbar macht. Ich hatte sie vorher noch nie gesehen.

Während ich auf das Eintreffen der Perlen wartete, fing ich mit dem Muster für das zweite Blatt an, kleiner, um es natürlicher zu machen. Meinem Kunstlehrer in der 10. Klasse würde das gefallen, aber er würde es hassen, daß ich beide Blätter symmetrisch gemacht htte, nur um mir das Zählen zu erleichtern.
Dies war mein 19. Projekt und einige der größeren lagen noch vor mir, meine Motivation schwankte. Wäre es das erste Projekt gewesen, hätte ich vermutlich asymmetrische Blätter gemacht.
Das zweite Blatt wurde sogar noch etwas kleiner, als ich es geplant hatte, und einen Augenblick lang dachte ich darüber nach, doch noch ein drittes zu machen. Dann dachte ich an die Projekte, die noch warteten. Statt also noch ein Blatt zu machen - und tatsächlich hatte ich das Muster schon wieder wieder geöffnet gehabt - nähte ich die Blätter zusammen und hoffte auf ein schnelles Eintreffen der Perlen.
Sie waren am nächsten Tag in meinem Briefkasten und ich war richtig happy, als ich den Umschlag öffnete, Farbe und Glanz waren perfekt.

Mein erster Versuch, sie aufzunähen, war jämmerlich. Ich mag es nicht, wenn man an den Seiten zuviel Faden sieht, aber die Perlen waren 10 mm groß und ich konnte den Faden nicht gut abdecken.
Schnipp, schnipp, schnipp - könnt ihr euch vorstellen, wie verzweifelt ich dieses Ornament inzwischen fertigkriegen wollte? Beim zweiten Mal nähte ich die Perlen nicht seitlich auf, sondern wie bei Fransen. Ich ging mit der Nadel durch die Perle, fädelte eine Glasperle auf, die die Unterseite einer Stechpalmenbeere imitieren soll, und ging durch die Beerenperle und dann so ziemlich an derselben Stelle, aus der ich gekommen war, durch das Blatt zurück. Viel besser! Endlich begann ich Land zu sehen.

Zu guter Letzt bog ich beide Blätter, damit sie etwas natürlicher aussahen, und versteifte sie auf der Rückseite mit etwas Nagellack.

Könnt ihr jetzt sehen, warum mir die Beeren gefallen? In der Beschreibung stand auch, daß es im Licht aussieht, als könne man in die Perlen hineinsehen, obwohl sie gar nicht transparent sind. Es ist ziemlich faszinierend. Leider ist es mir nicht gelungen, den Effekt gut im Bild einzufangen, da der weihnachtliche Glanz sogar noch stärker war, also werdet ihr mir einfach glauben müssen, daß er existiert.


Da habt ihr es. Trotz all meiner Probleme bin ich nun bereit, die Hallen zu schmücken - mit einem winzigen Stechpalmenzweig ;-)

Möchtet ihr ein kleines Extra?
Wie wäre es mit Annie Lennox, die "The Holly and the Ivy" singt? So schön!


Montag, 18. Dezember 2023

Oh Tannenbaum - Das achtzehnte Türchen


Weihnachten geht nicht ohne Weihnachtsbaum, oder?
2016 habe ich dieses Paar nicht zusammenpassende Ohrringe mit einem sehr glänzenden Rocaillesbaum gemacht.


Aber können wir einen Weihnachtsbaum an den Baum hängen? Natürlich können wir das, wenn vielleicht auch nur, weil ich zwar genug Perlen für einen, aber nicht zwei Bäume hatte. Also mußte es ja ein Christbaumanhänger werden.

Diesmal benutzte ich mattdunkelgrüne Delicas, die realistischer als Perlen mit Silbereinzug sind - und zufällig Teil einer Überraschungsperlenbestellung waren, einfach perfekt - um aber den Glanz der Feiertage zu kreieren, machte ich Kugeln aus Schmucksteinen und ergänzte das mit goldenen Rocailles.
Mein Baum hat seinen ganz eigenen Topf. Er ist aus dunkelblauen Sechseckperlen mit Rocailles- und Delicaverzierungen.


Würde das als "happy little tree" zählen, was denkt ihr?

Sonntag, 17. Dezember 2023

Nußknacker - Das siebzehnte Türchen


Eins der goldigsten Weihnachtsornamente (das man auch zu einem Charm, Anhänger oder zu Ohrringen machen kann), das ich auf YouTube gefunden habe, ist ein kleiner Nußknacker von Juliet Erskine Jules and Rose (deutsche Untertitel gibt es leider nicht).

Ich muß zugeben, daß das Video meine Geduld auf die Probe gestellt hat. Ihr wißt, daß ich die Aufmerksamkeitsspanne einer Fruchtfliege habe, wenn es um Videos geht, und dieses hier war eine Stunde lang, aber ich war so fasziniert nicht nur davon, wie goldig dieses Kerlchen war, sondern auch von der Großzügigkeit, mit der Juliet diese Anleitung umsonst teilt, daß ich gar nicht anders konnte als das durchzuziehen, richtig?
Und das habe ich getan, obwohl ich ein paar Mal durcheinander kam, was ganz und gar nicht Juliets Schuld war.

Sie zeigt und erklärt jeden Schritt, aber ich wurde immer wieder mal von einem (nicht so) kleinen Kater abgelenkt, der darauf bestand, die Hügel zu ersteigen, die ich darstelle. Es war jedoch nie ein Problem, das Projekt zu retten, indem ich zum Beispiel einfach einmal mehr herumnähte, um den Faden bei der richtigen Perle herauszubekommen.
Eine andere Sache war, daß ich beim Hut improvisieren mußte, weil die Perle, die ich benutzte, wohl etwas größer war. Dies ist aber ein Projekt für fortgeschrittene Fädler, also war ich darauf gefaßt zu improvisieren. Der Hut ist jetzt etwas anders, aber ich finde, daß er doch ganz gut für meinen dunkelgrünhaarigen Nußknacker geworden ist. Ja, mit seinem grünen Haar und der Jacke ist er jetzt bereit für die Arbeit in der Smaragdstadt.
Im Ernst aber, ist er nicht süß geworden?


Nun fragte ich mich, ob ich wohl auch einen etwas größeren Nußknacker hinbekommen würde, an meine persönlichen Fähigkeiten angepaßt, was heißt, daß ich überwiegend meinen geliebten Herringbone- und etwas Peyotestitch benutzen wollte.
Wie sich zeigt, konnte ich das, natürlich nicht ohne Macken und mit einer Portion Versuch und Irrtum.
Was mich am meisten ärgert ist, daß ich mich wieder von den Magatams habe hereinlegen lassen. Das ist eine Perlensorte, mit der ich niemals zurechtkommen werde, und der einzige Grund, zwei davon für die Schuhe zu benutzen, war, daß meine letzte Überraschungsperlenbestellung ein Röhrchen davon enthalten hatte. Ich hatte sie ein paar Mal so herum und wieder so herum gedreht und es trotzdem noch geschafft, bei einem der Schuhe die falsche Seite nach oben zu drehen. Jetzt kann ich nicht aufhören, das anzuschauen. Wie ist es möglich, daß ich das erst bemerkt habe, als ich schon bei der Brust angekommen war?? An diesem Punkt war es keine Option für mich, wieder alles aufzutrennen.

Ich veränderte auch ein paar Kleinigkeiten am Design, wie die Medaille auf der Brust des Nußknackers, zweifellos für Tapferkeit, denn er war sehr tapfer, mich an sich arbeiten zu lassen ;-) Er bekam von mir auch weiße Haare und einen Bart. Seine Jacke ist entweder sehr lang ode seine Beine sind etwas kurz, aber das ist in Ordnung, ich merke es mir, falls ich noch einen mache (tatsächlich habe ich einen angefangen, aber gnadenlos vermurkst).



Was ich klarstellen möchte ist, daß ich diese Version nicht ohne Juliets Muster hätte machen können.
Ohne es hätte ich nicht mal daran gedacht, einen Nußknacker zu machen, und hätte ich es, hätte ich nicht gewußt, wo und wie anzufangen.
Danke, Juliet!

Samstag, 16. Dezember 2023

Apfel und Nuß - Das sechzehnte Türchen


Vor neun Jahren habe ich auf diesem Blog von der Geschichte des Weihnachtsbaums erzählt und davon, wie vor der Erfindung der Glaskugel Zuckerplätzchen, Springerle
(ich habe keine Verbindung zu dieser Seite, finde aber die Model so schön), Äpfel und Nüsse die Wahl für Baumschmuck waren.

Natürlich war mein erster Gedanke, selber ein paar Springerle zu machen, schließlich ist das ein Brauch, der in meiner Gegend noch hochgehalten wird ... aber nicht von mir, und es war auch ein sehr kurzer Gedanke und daruf folgend sehr langes und lautes Gelächter. Ich backe nicht, und wenn ich mich recht erinnere, haben nicht einmal die backenden Mitglieder meiner Familie jemals Springerle gemacht.
Damit waren auch die Zuckerplätzchen raus. Ich hätte sie wahrscheinlich sowieso gegessen anstatt sie an den Baum zu hängen.
Also mußten es Äpfel und Nüsse werden.
Ich erbettelte ein paar Walnüsse von meinen Nachbarn und ging in das alte Garten-/Deko-/Bastelgeschäft hier in der Stadt und besorgte mir einen künstlichen Apfel (erstmal einen für den Anfang, falls es nicht klappen würde).
Mein Plan für die Walnüsse war es, sie mit einem Set zu "vergolden", das auf meiner Geburtstagswunschliste gestanden hatte (nur um euch mal zu zeigen, wie früh ich mit der Vorbereitung für diesen Kalender angefangen habe, zwischen meinem Geburtstag und Weihnachten liegen sechs Monate und das war nicht mein erstes Projekt), der Plan für den Apfel war etwas mit Golddraht, vielleicht verschiedenen Glasperlen, vom Schneewittchenapfel inspiriert, den ich vor Jahren für einen Kunden gemacht hatte.

Das Projekt fing nicht sehr gut an.
Die Nüsse gingen nicht nur normal auf, sondern hatten auch Rillen an den beiden Nußhälften, die aufbrachen. Nchdem ich die erste Nuß vorbereitet hatte - öffnen, Draht einkleben und die Hälften wieder zusammenzusetzen - bemerkte ich einen Riß auf einer Seite. Nein, ich war das nicht gewesen, die Nuß ging praktisch schon vom reinen Ansehen auseinander. Da ich den Klebstoff noch in der Hand hatte, gab ich ein wenig auf den Riß in der Hoffnung, daß es okay sein würde.

Am nächsten Tag begann ich mit dem Vergolden.
Wenn Glitzer der Herpes der Bastelwelt ist, ist Blattmetall zumindestens sein kleiner Bruder. Ich bin wohl kein Naturtalent bei diesen nicht-flachen Oberflächen ;-)
Nach etwas Gefluche, weil mir die Nuß ständig aus den Fingern glitt, hatte ich die Anlegemilch aufgetragen, trocknen lassen und das Gold appliziert. Wenn ich Glitzer erwähne, dann liegt es an den Goldflittern, die sich auf Boden, Händen und Tisch absetzten, als ich das überschüssige Metall abpinselte. Ich hängte die Nuß an einen Haken, damit das Gold trocknen konnte.
Der Apfel war schon etwas schwieriger, da ich ihn in der Hand drehen mußte, während ich die Anlegemilch (die sehr klebrig ist!) und später das Blattgold auftrug. Anders als bei der Nuß vergoldete ich ihn nicht ganz und fügte hier und da Flecken hinzu, um ihm einen Vintagelook zu geben.

Am nächsten Tag trug ich die Lackschicht auf, um das Gold zu schützen. Das hört sich einfacher an, als es war (nicht-flache Oberflächen!).

Eine Weile später bestellte ich endlich Golddraht, der mir ausgegangen war (witziges Detail, war er gar nicht, und der Golddraht, den ich bestellt hatte, hatte einen ganz anderen Farbton, was ich vom Bild nicht erkennen konnte, das ging gar nicht), und machte mich daran, die beiden anderen Nüsse zu öffnen, damit ich dieses Projekt fertigbekommen konnte.
Ha! Eine von ihnen wehrte sich dermaßen, daß sie im Müll landete. Überall waren Risse, nicht nur an der Naht (kann man das bei einer Walnuß so nennen?).
Die letzte ging in drei Teilen auseinander, aber ich klebte sie zusammen und bereute schnell, das überhaupt versucht zu haben. Keine Ahnung warum, weil der Prozeß genau derselbe war, aber einige Stellen an dieser Nuß wollten das Blattgold einfach nicht annehmen. Sie bekam dadurch irgendwie einen Vintagetouch, eine alte geerbte Nuß. Vielleicht konnte ich das etwas verstärken, indem ich altes Band verwendete? Mein Gehirn fing an zu ticken, während ich den Lack auftrug.
Nun ratet mal, was passiert ist. An den Stellen, an denen ich die Nuß sehr vorsichtig auf einem Glasbehälter abgesetzt hatte, damit sie ganz durchtrocknen konnte, - natürlich erst nachdem sie schon berührtrocken war - und am unteren Ende wurde der Lack grün, aber nur dort. Ich habe nicht die geringste Ahnung warum, aber was ich nun wußte war, daß diese Nuß mich aktiv haßte, und auch wenn sich das sehr albern anhört, ich haßte die Nuß direkt zurück.


Als mein Golddraht ankam, wurde es Zeit, mir etwas für den Apfel auszudenken, denn natürlich - und das schreibe ich mit einem großen Augenrollen - mußte ich dem ja meinen besonderen Touch geben.
Obwohl der Farbton falsch war, fing ich an, eine Scheibe als Basis zu häkeln, aber nach ein paar Reihen wußte ich, daß das einfach nicht hinhaute. Vielleicht hatte ich in einer meiner Dosen noch etwas roten Draht übrig? Halt! War das Golddraht? Es stellte sich heraus, daß die Farbe paßte, die Drahtstärke aber nicht.
So langsam wurde ich dieses Projekts, das sich konstant gegen mich wehrte, überdrüssig, aber ich wollte mich trotzdem nicht auf einem fleckigen vergoldeten Apfel einlassen, und da fielen mir die Perlennadeln in meiner Vorratsschublade ein. Sie waren für etwas anderes vorgesehen gewesen, das in den Hintergrund rückte,
und die Perlen waren ziemlich groß ... die größten Schneeflocken, die man ja auf einem Weihnachtsapfel sehen wird ... langsam sah das aus wie eine Mischung aus Fliegenpilz und Apfel ... und wißt ihr was ... es war mir inzwischen wurscht.
Ich brachte ein rotes Bändchen an und verkündete, daß dieses Projekt jetzt fertig war, ob mir der Ausgang gefällt oder nicht. (Ich hasse es.)


Beenden wir dies trotzdem auf einer positiven Note. Zumindest ist die erste Nuß hübsch geworden :-D
Das ist eure Belohnung, falls ihr es bis ganz zum Ende geschafft habt.
Danke, daß ihr Geduld mit mir bewiesen habt, ich hatte das Gefühl, daß man auch mal über seine Mißerfolge sprechen muß.

Freitag, 15. Dezember 2023

Fäustling - Das fünfzehnte Türchen


Fäustlinge gibt es schon sehr lange, seit Jahrhunderten, wenn nicht sogar Jahrtausenden.
Habt ihr euch jemals gefragt, wieviele Fäustlinge wohl all diese Zeit über verlorengegangen sind? Man kann sie so leicht verlieren!
Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich einen einzelnen Fäustling auf der Spitze eines Metallzauns, auf einem Vorsprung, einem Pfosten gesehen habe, geduldig auf die Rückkehr seiner besseren Hälfte wartend. Ein einzelner Fäustling sieht sehr einsam aus.

Mein Fausthandschuh scheint ebenfalls seinen Kumpel verloren zu haben, wie traurig. Er wird darauf warten müssen, ob der zweite irgendwie auftaucht, aber ich bezweifle es.

Ich habe ihn mit unterschiedlich farbigen Streifen bestickt, damit er aussieht, als er ob er aus Wollresten gemacht wurde. Bei diesem Anblick kommen Kindheitserinnerungen hoch, das kann ich euch sagen!

Donnerstag, 14. Dezember 2023

Papiersterne - Das vierzehnte Türchen


Obwohl dies das vierzehnte Türchen ist, war es eines meiner letzten Projekte für diesen Adventskalender.
Ich brauchte zur Abwechslung unbedingt etwas Schnelles und Einfaches. Das erste, was ich fand, war One minute paper stars by Auermedia Arts & Crafts, es gibt aber hier auch ein deutsches Video. Wenn sich das mal nicht gut anhörte!
Natürlich wußte ich schon, bevor es im Videotutorial erwähnt wurde, daß mein erster Stern nicht in einer Minute fertig sein würde. Oder der zweite. Oder der achtzehnte, falls ich jemals so weit kommen sollte. Das war in Ordnung, ich war bereit, bis zu fünf Minuten in jeden Stern zu investieren! ;-)

Um sicherzustellen, daß ich wenigstens einen guten Stern für diesen Post bekommen würde, rekrutierte ich meine persönliche Bastelexpertin, meine Schwester. Ich packte goldenes und silbernes Tonpapier in meine kleine Tasche (jedenfalls hieß es bei der Bestellung so, für mich sieht es mehr nach gelb und grau aus, schimmernd, aber nicht gold und silber, seufz), und los ging es zu einer kleinen weihnachtlichen Bastelsitzung.
Das letzte Mal, daß wir Sterne gebastelt hatten, war Jahre her, mit schwarzem Tonpapier, das wir schnitten und auf das wir dann bunte Stückchen von Transparentpapier klebten. Die, die meine Schwester machte, waren wunderschön, meine waren, nun ja, okay, aber alle wurden jahrelang zur Dekoration von einigen Fenstern an meinem Arbeitsplatz benutzt, bis die Spitzen vom vielen Ankleben und Abnehmen wie angekaut aussahen, also war diese Sitzung gut genutzte Zeit gewesen.
Ich hoffe, das würde auch diesmal wieder so sein.

Es war so witzig. Wir falteten beide den Stern ziemlich schnell und schnitten dann etwas ab, wie in der Anleitung. Ich "öffnete", was ich noch in der Hand hatte. Oh nein, es fiel alles auseinander, die totale Katastrophe! Bis meine Schwester sagte ... "Warte, der Teil, den du weggelegt hast, ist der Stern, du hast da den Abfall."
Ich habe ja gesagt, daß ich sie brauchte, ich glaube nicht, daß ich es bemerkt hätte, lol!
Und um fair zu bleiben, es gab deutlich mehr Abfall als Stern,  was ich nicht erwartet hatte.

Mein erster Stern war echt krumm. Vielleicht hatte ich ihn nicht sorgfältig genug gefaltet, vielleicht waren die Maße ein wenig daneben. Außerdem schien es fast so, als wäre das Tonpapier ein bißchen zu dick, um den klaren Mittelpunkt richtig hinzubekommen.
Zeit für einen weiteren Versuch.

Das war nicht zu schlecht, aber aufregend war es auch nicht. Der Mittelpunkt war etwas verschoben, aber besser als beim Mal davor. Die Spitzen hatte nicht alle die gleiche Länge. Die geschnittenen Ränder waren etwas fransig, was ich darauf schiebe, daß der gefaltete Karton ein bißchen zu dick für meine Schere war.
Ich hatte drei Optionen, dünneres Papier benutzen, eine größere Schere besorgen oder dies einen einsamen Stern bleiben lassen. Ich entschied mich für letzteres, dachte aber, der einsame Stern könnte wenigstens ein wenig Verzierung vertragen.
Als erstes trug ich etwas Blatt"gold" auf (in ein paar Tagen werdet ihr mehr über meinen ersten Versuch damit lesen). Das Tonpapier saugte die Anlegemilch auf wie der Dekan sein Trockenfutter, also verteilte ich das Blatt ziemlich willkürlich auf dem Stern. Ich wollte ja sowieso noch mehr Verzierungen aufbringen.
Machen wir dem hier nun ein Ende. Mir gefiel das Blattgold nicht, mir gefielen die Perlen nicht, die ich als nächstes benutzte, ich haßte den ganzen Stern und warf ihn sehr spontan weg - ohne auch nur ein Bild davon zu machen. Das gibt euch vielleicht eine Vorstellung davon, wie unglücklich ich damit war.

Was nun?
Ich erinnerte mich daran, daß ich noch gewöhnliches graues Geschenkpapier mit weißen Schneeflocken darauf hatte - von vor Jahren, ich wickle nicht gern Geschenke ein - das aber wahrscheinlich zu dünn war.
War es auch. Das Falten war leichter und regelmäßiger, aber alle Falten verloren ihr Grau. Ich versuchte das, ein bißchen mit einem Metallicsilberstift zu verdecken und malte schließlich den ganzen Stern silbern an, eigentlich nur, damit ich euch überhaupt etwas zeigen kann.
Wie ihr sehen könnte, ist das Silber sehr wild aufgemalt und man kann an manchen Stellen die weißen Schneeflocken durchkommen sehen (das hat mit der Papieroberfläche zu tun), ich bekam es nicht besser hin und, um ehrlich zu sein, zu diesem Zeitpunkt hatte ich keinerlei Geduld mehr.
In letzter Minute klebte ihn ihn noch auf eine Unterlage - übriggebliebenes Tonpapier - das ich dann ausschnitt, also könnt ihr an den Ränden ein kleines bißchen "Gold" sehen. Der Stern ist (ziemlich) symmetrisch, er sieht nur wegen des Winkels, aus dem ich das Foto gemacht habe, nicht so aus.


Was habe ich also hieraus gelernt?
Dies sind hübsche Sterne, aber
ich bräuchte wahrscheinlich das perfekte Papier oder den perfekten Karton, um sie hübsch hinzubekommen. Und ein Wunder. Und viel mehr als ein oder zwei Minuten.
Manchmal ist die Wahrheit schwer zu ertragen, aber ich erkannte, daß meine Karriere nicht beim Origami liegt, wenn ich schon mit einem einfachen Faltstern Probleme habe ;-)
Ich mußte auch an meine Mutter denken, die beständig ihre Verwunderung darüber ausdrückte, wieviel Geduld ich für manche Dinge hatte, für andere aber absolut keine. Der Stern gehört definitiv zu den letzteren!

Wenn ihr Lust habt, sie auszuprobieren, würde ich gern Bilder sehen :-)

Mittwoch, 13. Dezember 2023

Der Weihnachtspod - Das dreizehnte Türchen


Manchmal frage ich mich wirklich, ob es mit dem Alter schlimmer wird oder ob ich einfach geometrieunbegabt geboren wurde. Es ist auf jeden Fall keine Zeit in der Schule, an die ich mich gern erinnere.
Da ich aber schon mal Pod-Ohrringe aus zwei Teilen gemacht hatte, schätzte ich, daß ich auch einen Pod aus drei Komponenten hinbekommen würde.
Da draußen gibt es wunderschöne Podmuster, aber ich wollte mein eigenes machen. Natürlich nichts zu Großes oder Kompliziertes, immerhin mußte ich ja drei Komponenten machen.

Also spielte ich ein wenig herum und entwarf einen kleinen Weihnachtsbaum im Topf, mit Lichtern auf den Ästen, einem Goldstern obendrauf, einer Girlande rundherum und Kugeln - das sollte auch ganz nett etwas von meinen Vorräten aufbrauchen.

Nach dem zweiten Teilstück wurde mir langweilig. Es war wahrscheinlich keine gute Idee, dann zu versuchen, es durchzuziehen, das dritte Stück verhunzte ich komplett.
Zuerst ging mir der Blaumix aus, den ich für die beiden anderen verwendet hatte, aber ich wollte einfach keine Perlenbestellung nur für ein paar blaue Perlen machen und es würde ja sowieso keiner den anderen Hintergrund bemerken, richtig? Schließlich war das nur ein kleiner Pod für mich selber.
Zweitens war die "Spirit Bead" - also eine einzelne falsche Perle, die man extra einfügt, weil nur die Götter perfekt sind - nicht so schlimm. Nur war es gar keine Spirit Bead, denn der Fehler war mir einfach durchgerutscht, es war mitten in der Nacht gewesen und ich schon gelangweiligt und etwas genervt. Eine falsche Perle würde nicht auffallen, oder (vor allem nicht in einer See von unterschiedlichen blauen Perlen).
Dann kam der echte Hammer. Obwohl ich geglaubt hatte, alles genau beachtet zu haben, hatte ich die falschen Hälften gefädelt, was mir erst auffiel, als ich das letzte Stück zusammennähen wollte. Da lautes Gelächter einer Wahnsinnigen um halb zwei morgens normal nicht so gut bei der Nachbarschaft ankommt, holte ich tief Luft und packte alles weg.

Am nächsten Tag versuchte ich es noch einmal. Geschafft! Nun mußte ich es nur noch zusammennähen und ... was war das? Eine Kugel aus einer Perle im ersten Teilstück, das ich gemacht htte?? Warum war mir das nicht vorher aufgefallen? Ich war soo nah dran, das ganze Ding einfach wegzuschmeißen, aber ich war schon zu weit gekommen. Also brach ich die beiden falschen Perlen sehr sorgfältig heraus und fügte die richtigen ein.
So weit, so gut. Nur noch das letzte Teil nähen und ... warum sehen alle Pods, die ich sehe, immer so hübsch und glatt und voll aus und meiner so, naja, nicht gerade faltig, aber einfach nicht so hübsch? Mußte ich ihn ausstopfen? War meine Fadenspannung falsch?
Ich hatte echt die Schnauze dick und das ist noch anständig ausgedrückt. Das machte echt keinen Spaß mehr. Wie würde es wohl aussehen, wenn ich es einfach zusammenquetschte? Das zu tun, war seltsam befriedigend, wahrscheinlich, weil ich meinen ganzen Frust rausließ, und damit es so blieb, nähte ich die Teile sogar an ein paar Stellen zusammen. Es ist kein Pod, sieht aber tatsächlich eigentlich ganz süß aus.


Das war aber nicht der Plan gewesen.
Unglaublich aber wahr, nach diesem ganzen Theater beschloß ich, einen zweiten Pod zu machen und ihn auszustopfen. Ein einfaches Muster, diesmal ging ich kein Risiko ein. Noch ein Weihnachtsbäumchen, der auf dem ersten basierte, nur symmetrisch und auch keine unterschiedlichen Farben für jedes Teilstück. Kein Schnee und nur ein anderer Hintergrund für jede Seite.
Ich war mir so sicher, daß es sonst wieder schiefgehen würde und dann müßte ich mich in der Fils ertränken, unserem kleinen Fluß.

Ich weiß, daß ihr nun darauf brennt zu hören, ob ich es beim zweiten Mal ohne Fehler hinbekommen habe und es freut mich, sagen zu können ... nein. Ihr hatte nicht allen Ernstes erwartet, daß ich ja sagen würde, oder? ;-)
Ich mußte wieder ein paar falsche Perlen herausbrechen, aber wenigstens weiß ich, wie man das macht, anstatt alles auftrennen zu müssen!


Alle Seiten.


Und das hier zeigt euch den Unterschied zwischen den Hintergründen noch ein bißchen besser.


Ich bezweifle, daß es bald noch einen weiteren Pod geben wird, aber wer weiß das schon? Schließlich habe ich das gleiche über die 3D-Sterne gesagt.

Dienstag, 12. Dezember 2023

Die Weihnachtsgurke - Das zwölfte Türchen


Die Weihnachtsgurke - ehrlich??
Ja, ich habe endlich aufgegeben und mir eine Essiggurke als Christbaumanhänger gemacht.
Für die, die die Geschichte in meinem Blog noch nicht gelesen haben und nicht verstehen, was daran so aufregend sein soll, schaut euch diese Geschichte aus meinem allerersten Adventskalender an.

Tatsächlich kenne ich noch immer keine Deutschen persönlich, die diese Tradition begehen.
Als ich aber in alberner Stimmung war und gerade alte Sherlock-Holmes-Filme mit Basil Rathbone im Fernsehen ansah (was absolut nichts damit zu tun hat, außer daß ich die Zeit, die ich brauche, um etwas zu machen, anhand der Länge von Filmen oder anderen Fernsehsendungen messe), fing ich an, auf ungesponnener Wolle herumzupieksen, und irgendwie wurde es eine Gurkenform, die dann irgendwie mit grünen und dunkelseegrünen Rocailles mit Silbereinzug bestickt wurde. So passieren Dinge halt manchmal!
Eine Nadelfilzform zweiperlenweise zu besticken dauert viel länger, als es sich anhört, aber nun bin ich die stolze Eigentümerin meiner persönlichen Unikat-Weihnachtsgurke ;-)

Montag, 11. Dezember 2023

Kimekomi-Kugel - Das elfte Türchen


Was ist Kimekomi?
Eine Kimekomi-Puppe ist eine traditionelle japanische Puppe, die aus Kyoto stammt (der Link führt zu einem englischen Artikel, ich habe leider nichts Entsprechendes auf Deutsch gefunden).
Kimekomi bedeutet "in eine Rille einstecken", was sich auf die Technik bezieht, in der die Puppe bekleidet wird. Ihr Körper ist aus Weichholz geschnitzt und hat Rillen. Stoffstücke werden ausgeschnitten und auf die verschiedenen Abschnitte aufgebracht, indem man ihre Ränder in diese Rillen einsteckt.
Irgendwann mal nutzte jemand diese Technik, um Stoffbälle zu machen, was durch die Einführung von weichen Schaumkugeln, -eier, -kegeln, in die man eigene Muster, einfach oder kompliziert, schneiden konnte, erleichtert wurde.
Ich habe nie Nähen gelernt, also hörte sich das wie ein tolles kleines Projekt für den Adventskalender an.

Es gibt für diese Technik viele Tutorials auf YouTube, ich habe mir das hier von Miranda's Ornaments ausgesucht, weil es alles von Grund auf erklärt.
Ich benutzte eine größere Styroporkugel, weil sie an den Enden schon markiert war, was es sehr einfach machte, die Rillen zu schneiden, ohne die Linien überhaupt aufzeichnen zu müssen. Mein einziges Werkzeug war ein altes Küchenmesser, dessen stumpfe Seite ich für das Einstecken des Stoffs nehmen konnte, natürlich sehr vorsichtig, damit ich mir den Finger nicht zu sehr mit der scharfen Seite zerschnitt - die ich hätte abkleben können, wenn ich so drüber nachdenke ...
Nun, ich überlebte, die Blase an meinem Finger, wo der Messergriff dagegenrieb, ist jetzt auch weg, und obwohl es länger dauerte als erwartet, weil ich mit den Maßen der Stoffstücke kämpfte, hatte ich schließlich zwei sehr bunte Kugeln.
Da ich eine schlaue Schwäbin mit sehr wenig Vertrauen in meine Bastelfähigkeiten bin, hatte ich dem Drang, Stoff zu kaufen, widerstanden und meine Schwester gefragt, ob sie mir für den ersten Versuch ein paar Reste hatte. Sie gab mir allen möglichen Stoff, von lila T-Shirt-Material zu metallicblauem Leder und einen wilden Stoff in rosa, rot, grün, orange, gelb und gold mit perfektem Stretch zum Einstecken. Eine Kugel machte ich nur daraus, beim zweiten wechselte ich mit gelbem Organza ab, auf den ich Pailletten nähte.
Natürlich sahen sie mehr nach Sommer als nach Weihnachten aus, weshalb ich sie hier auch nicht zeige, aber jetzt fühlte ich mich zuversichtlich genug, um den silbern gestreiften Satin aus der Tasche zu holen. Anstatt von sechs Abschnitten machte ich jetzt zwölf, indem ich rundherum auch noch eine waagerechte Rille zog, und ich drehte den Stoff immer wieder, damit die Streifen in jedem Abschnitt in eine andere Richtung zeigten.

Für das Abdecken der Rillen hatte ich silber/schwarze Kordel bestellt, aber ich benutzte nicht wie Miranda eine Heißklebepistole. Nicht nur habe ich gar keine, es schien mir auch keine gute Idee zu sein, mit heißem Klebstoff zu hantieren, wenn man daran denkt, wie ich zu Klebstoff stehe.
Stattdessen benutzte ich anderen Klebstoff und außerdem Nadeln, um die Kordel sicher zu befestigen. Wie ihr sehen könnt, sind auch die Sterne aus der Pieksekugel wieder dabei, diesmal in Silber.


Natürlich kann man nehmen, was man möchte, Perlen, Band, Spitze, Glitzer, Pailletten und was einem sonst noch so einfällt, um die Kugel zu verzieren.
Man kann sie rustikal oder lustig machen, verrückt oder elegant, zum Beispiel mit Samt, man kann Nadeln mit Perlen- oder Straßköpfen verwenden, in einem einfachen Muster wie ich oder in einem aufwendigeren.


Probiert es aus, wenn ich das hinbekommen habe, könnt ihr es sicher noch besser :-)