Obwohl dies das vierzehnte Türchen ist, war es eines meiner letzten Projekte für diesen Adventskalender.
Ich brauchte zur Abwechslung unbedingt etwas Schnelles und Einfaches. Das erste, was ich fand, war One minute paper stars by Auermedia Arts & Crafts, es gibt aber hier auch ein deutsches Video. Wenn sich das mal nicht gut anhörte!
Natürlich wußte ich schon, bevor es im Videotutorial erwähnt wurde, daß mein erster Stern nicht in einer Minute fertig sein würde. Oder der zweite. Oder der achtzehnte, falls ich jemals so weit kommen sollte. Das war in Ordnung, ich war bereit, bis zu fünf Minuten in jeden Stern zu investieren! ;-)
Um sicherzustellen, daß ich wenigstens einen guten Stern für diesen Post bekommen würde, rekrutierte ich meine persönliche Bastelexpertin, meine Schwester. Ich packte goldenes und silbernes Tonpapier in meine kleine Tasche (jedenfalls hieß es bei der Bestellung so, für mich sieht es mehr nach gelb und grau aus, schimmernd, aber nicht gold und silber, seufz), und los ging es zu einer kleinen weihnachtlichen Bastelsitzung.
Das letzte Mal, daß wir Sterne gebastelt hatten, war Jahre her, mit schwarzem Tonpapier, das wir schnitten und auf das wir dann bunte Stückchen von Transparentpapier klebten. Die, die meine Schwester machte, waren wunderschön, meine waren, nun ja, okay, aber alle wurden jahrelang zur Dekoration von einigen Fenstern an meinem Arbeitsplatz benutzt, bis die Spitzen vom vielen Ankleben und Abnehmen wie angekaut aussahen, also war diese Sitzung gut genutzte Zeit gewesen.
Ich hoffe, das würde auch diesmal wieder so sein.
Es war so witzig. Wir falteten beide den Stern ziemlich schnell und schnitten dann etwas ab, wie in der Anleitung. Ich "öffnete", was ich noch in der Hand hatte. Oh nein, es fiel alles auseinander, die totale Katastrophe! Bis meine Schwester sagte ... "Warte, der Teil, den du weggelegt hast, ist der Stern, du hast da den Abfall."
Ich habe ja gesagt, daß ich sie brauchte, ich glaube nicht, daß ich es bemerkt hätte, lol!
Und um fair zu bleiben, es gab deutlich mehr Abfall als Stern, was ich nicht erwartet hatte.
Mein erster Stern war echt krumm. Vielleicht hatte ich ihn nicht sorgfältig genug gefaltet, vielleicht waren die Maße ein wenig daneben. Außerdem schien es fast so, als wäre das Tonpapier ein bißchen zu dick, um den klaren Mittelpunkt richtig hinzubekommen.
Zeit für einen weiteren Versuch.
Das war nicht zu schlecht, aber aufregend war es auch nicht. Der Mittelpunkt war etwas verschoben, aber besser als beim Mal davor. Die Spitzen hatte nicht alle die gleiche Länge. Die geschnittenen Ränder waren etwas fransig, was ich darauf schiebe, daß der gefaltete Karton ein bißchen zu dick für meine Schere war.
Ich hatte drei Optionen, dünneres Papier benutzen, eine größere Schere besorgen oder dies einen einsamen Stern bleiben lassen. Ich entschied mich für letzteres, dachte aber, der einsame Stern könnte wenigstens ein wenig Verzierung vertragen.
Als erstes trug ich etwas Blatt"gold" auf (in ein paar Tagen werdet ihr mehr über meinen ersten Versuch damit lesen). Das Tonpapier saugte die Anlegemilch auf wie der Dekan sein Trockenfutter, also verteilte ich das Blatt ziemlich willkürlich auf dem Stern. Ich wollte ja sowieso noch mehr Verzierungen aufbringen.
Machen wir dem hier nun ein Ende. Mir gefiel das Blattgold nicht, mir gefielen die Perlen nicht, die ich als nächstes benutzte, ich haßte den ganzen Stern und warf ihn sehr spontan weg - ohne auch nur ein Bild davon zu machen. Das gibt euch vielleicht eine Vorstellung davon, wie unglücklich ich damit war.
Was nun?
Ich erinnerte mich daran, daß ich noch gewöhnliches graues Geschenkpapier mit weißen Schneeflocken darauf hatte - von vor Jahren, ich wickle nicht gern Geschenke ein - das aber wahrscheinlich zu dünn war.
War es auch. Das Falten war leichter und regelmäßiger, aber alle Falten verloren ihr Grau. Ich versuchte das, ein bißchen mit einem Metallicsilberstift zu verdecken und malte schließlich den ganzen Stern silbern an, eigentlich nur, damit ich euch überhaupt etwas zeigen kann.
Wie ihr sehen könnte, ist das Silber sehr wild aufgemalt und man kann an manchen Stellen die weißen Schneeflocken durchkommen sehen (das hat mit der Papieroberfläche zu tun), ich bekam es nicht besser hin und, um ehrlich zu sein, zu diesem Zeitpunkt hatte ich keinerlei Geduld mehr.
In letzter Minute klebte ihn ihn noch auf eine Unterlage - übriggebliebenes Tonpapier - das ich dann ausschnitt, also könnt ihr an den Ränden ein kleines bißchen "Gold" sehen. Der Stern ist (ziemlich) symmetrisch, er sieht nur wegen des Winkels, aus dem ich das Foto gemacht habe, nicht so aus.
Was habe ich also hieraus gelernt?
Dies sind hübsche Sterne, aber ich bräuchte wahrscheinlich das perfekte Papier oder den perfekten Karton, um sie hübsch hinzubekommen. Und ein Wunder. Und viel mehr als ein oder zwei Minuten.
Manchmal ist die Wahrheit schwer zu ertragen, aber ich erkannte, daß meine Karriere nicht beim Origami liegt, wenn ich schon mit einem einfachen Faltstern Probleme habe ;-)
Ich mußte auch an meine Mutter denken, die beständig ihre Verwunderung darüber ausdrückte, wieviel Geduld ich für manche Dinge hatte, für andere aber absolut keine. Der Stern gehört definitiv zu den letzteren!
Wenn ihr Lust habt, sie auszuprobieren, würde ich gern Bilder sehen :-)
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