Montag, 11. Dezember 2023

Kimekomi-Kugel - Das elfte Türchen


Was ist Kimekomi?
Eine Kimekomi-Puppe ist eine traditionelle japanische Puppe, die aus Kyoto stammt (der Link führt zu einem englischen Artikel, ich habe leider nichts Entsprechendes auf Deutsch gefunden).
Kimekomi bedeutet "in eine Rille einstecken", was sich auf die Technik bezieht, in der die Puppe bekleidet wird. Ihr Körper ist aus Weichholz geschnitzt und hat Rillen. Stoffstücke werden ausgeschnitten und auf die verschiedenen Abschnitte aufgebracht, indem man ihre Ränder in diese Rillen einsteckt.
Irgendwann mal nutzte jemand diese Technik, um Stoffbälle zu machen, was durch die Einführung von weichen Schaumkugeln, -eier, -kegeln, in die man eigene Muster, einfach oder kompliziert, schneiden konnte, erleichtert wurde.
Ich habe nie Nähen gelernt, also hörte sich das wie ein tolles kleines Projekt für den Adventskalender an.

Es gibt für diese Technik viele Tutorials auf YouTube, ich habe mir das hier von Miranda's Ornaments ausgesucht, weil es alles von Grund auf erklärt.
Ich benutzte eine größere Styroporkugel, weil sie an den Enden schon markiert war, was es sehr einfach machte, die Rillen zu schneiden, ohne die Linien überhaupt aufzeichnen zu müssen. Mein einziges Werkzeug war ein altes Küchenmesser, dessen stumpfe Seite ich für das Einstecken des Stoffs nehmen konnte, natürlich sehr vorsichtig, damit ich mir den Finger nicht zu sehr mit der scharfen Seite zerschnitt - die ich hätte abkleben können, wenn ich so drüber nachdenke ...
Nun, ich überlebte, die Blase an meinem Finger, wo der Messergriff dagegenrieb, ist jetzt auch weg, und obwohl es länger dauerte als erwartet, weil ich mit den Maßen der Stoffstücke kämpfte, hatte ich schließlich zwei sehr bunte Kugeln.
Da ich eine schlaue Schwäbin mit sehr wenig Vertrauen in meine Bastelfähigkeiten bin, hatte ich dem Drang, Stoff zu kaufen, widerstanden und meine Schwester gefragt, ob sie mir für den ersten Versuch ein paar Reste hatte. Sie gab mir allen möglichen Stoff, von lila T-Shirt-Material zu metallicblauem Leder und einen wilden Stoff in rosa, rot, grün, orange, gelb und gold mit perfektem Stretch zum Einstecken. Eine Kugel machte ich nur daraus, beim zweiten wechselte ich mit gelbem Organza ab, auf den ich Pailletten nähte.
Natürlich sahen sie mehr nach Sommer als nach Weihnachten aus, weshalb ich sie hier auch nicht zeige, aber jetzt fühlte ich mich zuversichtlich genug, um den silbern gestreiften Satin aus der Tasche zu holen. Anstatt von sechs Abschnitten machte ich jetzt zwölf, indem ich rundherum auch noch eine waagerechte Rille zog, und ich drehte den Stoff immer wieder, damit die Streifen in jedem Abschnitt in eine andere Richtung zeigten.

Für das Abdecken der Rillen hatte ich silber/schwarze Kordel bestellt, aber ich benutzte nicht wie Miranda eine Heißklebepistole. Nicht nur habe ich gar keine, es schien mir auch keine gute Idee zu sein, mit heißem Klebstoff zu hantieren, wenn man daran denkt, wie ich zu Klebstoff stehe.
Stattdessen benutzte ich anderen Klebstoff und außerdem Nadeln, um die Kordel sicher zu befestigen. Wie ihr sehen könnt, sind auch die Sterne aus der Pieksekugel wieder dabei, diesmal in Silber.


Natürlich kann man nehmen, was man möchte, Perlen, Band, Spitze, Glitzer, Pailletten und was einem sonst noch so einfällt, um die Kugel zu verzieren.
Man kann sie rustikal oder lustig machen, verrückt oder elegant, zum Beispiel mit Samt, man kann Nadeln mit Perlen- oder Straßköpfen verwenden, in einem einfachen Muster wie ich oder in einem aufwendigeren.


Probiert es aus, wenn ich das hinbekommen habe, könnt ihr es sicher noch besser :-)

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