Freitag, 4. Dezember 2015
Pack die Vorräte an - Die Legende der Weihnachtsspinne - Das vierte Türchen
Erstmal möchte ich euch warnen - wenn ihr an Arachnophobie leidet, ist dieser Post nicht für euch geeignet, auch wenn ich euch keine echten Spinnen zeigen werde.
Es ist ein paar Jahre her, daß ich das erste Mal von der Weihnachtsspinne und ihrer Legende gehört habe. Jemand erzählte mir, das sei eine deutsche Tradition und das heißt es auch in der englischen Wikipedia (während es das in der deutschen Version gar nicht gibt), aber wie die Geschichte der angeblich deutschen Weihnachtsgurke hatte ich hier noch nie davon gehört. Also suchte ich noch ein bißchen weiter und fand heraus, daß die Geschichte tatsächlich auf einer Legende aus der Ukraine zu beruhen schien, und daß die Weihnachtsspinne auch in Polen als Baumschmuck beliebt war.
Dann fand ich diesen amerikanischen Artikel, in dem steht, daß die Spinnenlegende wahrscheinlich zusammen mit dem Weihnachtsbaum aus Deutschland in die Ukraine kam. Als nächstes stolperte ich über einen kurzen deutschen Artikel, der behauptete, daß die Spinne in Deutschland fast vergessen ist, aber noch in England in den Baum gehängt wird.
Ich schätze, wir werden niemals genau wissen, woher sie wirklich kommt!
Auf jeden Fall fand ich zwei Versionen der Legende.
Dies ist die ukrainische.
Eine Witwe lebte mit ihren Kindern in einer kleinen Hütte. Eines Tages fiel ein Tannenzapfen auf den Boden und begann zu keimen. Die Kinder kümmerten sich um den Setzling, glücklich darüber, daß sie einen Weihnachtsbaum haben würden. Da sie so arm waren, wußten sie aber, daß sie nichts zum Schmücken ihres kleinen Baumes haben würden.
Früh am Weihnachtsmorgen weckten die Kinder ihre Mutter, um ihr den Baum zu zeigen. Eine Spinne hatte ihr Netz drumherum gesponnen und als die Sonnenstrahlen das Netz berührten, wurden die Fäden zu Silber und Gold.
Von diesem Tag an fehlte es der Witwe nie mehr an etwas.
Das ist die Legende, die ich hauptsächlich auf amerikanischen Seiten fand.
Vor langer Zeit bereitete sich eine Mutter für Heiligabend vor. Sie putzte und schrubbte das gesamte Haus und jagte sogar die Spinnen aus dem Wohnzimmer. Die Spinnen, die auf den Dachboden geflüchtet waren, kamen später wieder heraus, um zu sehen, worum es bei dem ganzen Trubel gegangen war. Sie fanden den Weihnachtsbaum und krochen seine Äste entlang, um all den hübschen Schmuck zu sehen, dabei hüllten sie alles in ihre grauen, staubigen Netze.
Als das Christuskind kam, lächelte er über die glücklichen Spinnen, aber er wußte auch, daß die Mutter sehr traurig über den Baum voller Spinnweben sein würde, als berührte er sie und verwandelte sie so in Silber und Gold (Anmerkung: Das kann nicht das Christkind sein, das Luther als Gabenbringer einführte, da es "er" heißt, also muß sich das wohl auf das Jesuskind beziehen).
Mehrere Traditionen rühren von diesen Legenden her - künstliche Spinnweben und Netzornamente und auch Weihnachtsspinnen an den Baum zu hängen. Es heißt ebenfalls, daß Lametta für die Netze steht, die vom Christuskind berührt wurden.
Nun fragt ihr euch vielleicht, wo jetzt die Vorräte ins Spiel kommen. Nun, ich mag Spinnen und es klang wie eine großartige Idee, eine kleine Spinnen für meinen eigenen Weihnachtsbaum zu machen!
Ich habe eine wunderschöne Lampworkperle, facettierten Bergkristall, Stäbchenperlen und glitzernde Kristalle verwendet.
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