Dienstag, 15. Dezember 2015
Weihnachtsbäckerei - Das fünfzehnte Türchen
Ich wette, daß ihr schon auf diesen Post gewartet habt. Cat in der Küche beim Backen, drauf und dran, eine große Sauerei zu machen, ohne eine Garantie auf Erfolg. Immer gut für einen Lacher.
Tut mir leid, aber dieses Jahr nicht, denke ich. Diesmal habe ich eine Gastbäckerin eingeladen, meine Freundin Silvia, die tatsächlich weiß, was sie tut, und die gewillt war, die Aufgabe zu schultern, Bilder zu knipsen, als sie ihre jährliche Weihnachts-Linzer Torte machte.
Ganz früher gab es mal eine Zeit, in der ich die selber ein paar Mal gemacht habe, aber das ist so lang her, daß ich nicht glaube, es wäre eine gute Idee gewesen. Ich hatte jedoch dieses Jahr schon ein Versuchsstück von Silvias Linzer und weiß daher, daß sie gut ist.
Was ist Linzer Torte? Offensichtlich (nun ja, ich wußte das bisher nicht) ist es ein Kuchen, der aus "Linzer Teig" und "Linzer Masse" gemacht wird. Der sogenannte Braune Linzer Teig ist einem Mürbeteig ähnlich und wird mit ungeschälten Mandeln, Gewürznelken und Zimt gemacht. Es gibt auch eine helle Version ohne Zimt, aber dafür mit Zitrone und geschälten statt ungeschälten Mandeln, aber wir sprechen hier über den braunen Teig.
"Linzer Masse" ist eine dressierfähige Masse, die der für Makronen ähnelt und für das Gittermuster obendrauf benutzt wird.
Rezepte variieren jedoch sehr, was für eine solch alte Kuchensorte nicht ungewöhnlich ist, und oft wird der gleiche Teig für den Boden und das Gitter verwendet.
In Österreich ist die traditionelle Wahl Ribiselmarmelade oder wie wir Deutschen sagen würden, rote Johannisbeere (oder wir Schwaben "Träublesgsälz" ;-)), anderswo ist es Himbeere.
Warum habe ich den Kuchen aber eine alte Sorte genannt? Tatsächlich hat eine veronesische Gräfin 1653 ein Kochbuch geschrieben und das Rezept das erste Mal erwähnt, was es sogar zum ältesten bekannten Kuchenrezept macht.
Zurück zu meiner Gastbäckerin. Silvia macht mehrere kleine Torten, aber man kann auch eine große auf einem Blech machen und das anschließend aufschneiden.
Dies sind die Zutaten für drei bis vier kleinere:
500 g Mehl
3 Eier
1 Päckchen Backpulver
500 g Haselnüsse
500 g Butter
350 g Zucker
4 EL Schnaps (in diesem Fall Himbeergeist)
4 EL Milch
1 EL Kakao
1 TL Zimt
1 Messerspitze Nelken
1 EL gemahlener Bohnenkaffee
Himbeermarmelade
Eigelb mit etwas Milch gemischt
Zutaten zu einem Mürbeteig verkneten (außer der Marmelade und dem Eigelb-Milch-Gemisch). Sollte der Teig kleben, kalt stellen (über Nacht in den Kühlschrank).
Dünn ausrollen, in das Backblech geben. Genug für das Gitter übriglassen.
Marmelade auf dem Teig verteilen. Teigstreifen ausrädern, gitterförmig über die Marmelade legen und mit dem Eigelb-Milch-Gemisch bestreichen.
Bei 170° C 30 bis 40 Minuten lang backen.
Genießen!
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