Erzähl uns von 10 Dingen, die ihr während des Monats Dezember wirklich mögt oder nicht.
Das ist die Vorgabe für die 10 am 10. von Marsha in the Middle. Hört sich einfach an, nicht wahr?
Ich weiß aber ehrlich nicht, ob ich zehn zusammenbringe, aber ich probiere es mal.
1.
Das ist kein ausgesprochenes Dezember-Ding, sondern mehr eine Wintersache. Nicht nur macht es mir nichts aus, daß es früher dunkel wird, tatsächlich mag ich es. Selbst als ich nicht von zu Hause aus arbeitete, war ich es gewöhnt, im Dunkeln daheim wegzugehen und es war in Ordnung für mich, im Dunkeln heimzukommen. Ich habe die Geschichte wahrscheinlich schon früher mal erzählt. Als ich in der ersten Klasse war, war unser Klassenzimmer im Erdgeschoß. Eines Tages wurde es untertags wegen eines heftigen Gewitters richtig dunkel. Ich sehe mich da immer noch selber sitzen und denken, wie wundervoll es war, drinnen zu sein, sicher und gemütlich, und das Rumpeln und den starken Regen zu hören.
Also haben Leute schon zu mir gesagt, daß ich dafür geeignet wäre zu leben, wo es den ganzen Winter über dunkel ist, aber ...
2.
Schnee macht das zunichte. Ich mag Schnee nicht. Ich fand Schneeschippen zutiefst erschöpfend, selbst als meine Gesundheit noch besser war. Ich hasse es zutiefst, zum Geräusch von jemandem, der Schnee schippt, aufzuwachen.
Ja, er ist schön anzuschauen, wenn ich drinnen bin, mit einem schönen Getränk in der Hand, unberührt, wohlgemerkt. Matschiger, dreckiger Schnee in der Stadt aber - nicht so sehr. Hinausgehen, um schönen Schnee zu finden - geht für mich gar nicht mehr. Als Kind wurde ich in den Schnee hinausgezerrt (nicht wörtlich genommen) und ich mochte es nicht mal da, auch wenn ich es oft nicht zugab, um dazuzugehören, weil die anderen ihre Schlitten und Skier liebten. Ich denke dabei daran, daß mir naß und kalt war. Und an kratzige Strumpfhosen.
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3. Weihnachtsbeleuchtung. Ich werde zum Kind, wenn ich eine von Weihnachtslichtern erleuchtete Straße sehe. Ich liebte es, morgens zum Bahnhof zu laufen und links und rechts zu schauen, um all die Lichter in der Innenstadt zu betrachten, die über den Straßen hingen oder sich um Weihnachts- und andere Bäume wanden.
Es ist das kleine Funkeln, das mich anspricht, während ich zum Beispiel nie ein Fan von hell erleuchteten Räumen war. Daheim mache ich die Deckenlampen nur dann an, wenn ich sie wirklich brauche, aber wenn nicht, dann bevorzuge ich kleine Ecken mit Licht. Ich wünschte, ich könnte Kerzen aufstellen, aber mit den Katzen war das nie möglich, und obwohl ich ein paar batteriebetriebene habe, ist das nicht dasselbe.
Natürlich liebe ich auch Weihnachtsschmuck, den, den ich selber nicht aufhängen würde oder den ich nicht aufhängen kann, weil mein Baum zu klein oder meine Katzen zu tödlich sind, den, mit dem ich besondere Erinnerungen verbinde, und handgemachten, meinen eigenen oder den, den ich von anderen geschenkt bekommen habe.
4. Weihnachtslieder, vor allem die traditionellen. Sie machen mich ganz sentimental, das war schon immer so, nicht unbedingt die Texte, da ich kein religiöser Mensch bin, aber die Melodien. Vielleicht hat Weihnachten für mich noch diesen Kindheitszauber, das Ritual und die Erinnerungen, die sie ganz besonders machen, obwohl
Ich weiß nicht warum, aber in den letzten paar Monaten scheint meine Straße ein Durchgangsweg (nach Hause?) für Kindergruppen zu sein und vor ein paar Tage lief eine solche vorbei und lachte und sang laut ein traditionelles Weihnachtslied. Das war nett.
Das heißt nicht, daß ich alle Weihnachtslieder liebe, denn
5. es gibt ein paar, die ich wirklich nicht mag. Ich scheine Whamageddon nie zu gewinnen und es gibt ein englisches Lied über zwei fehlende Schneidezähne, das mich dazu bringt, etwas werfen zu wollen.
Die Lieder, die mich aber am meisten nerven, sind "Feliz Navidad" (was mir ein ungenanntes Familienmitglied gerne vorsingt, trotz des Wissens, wie sehr ich es hasse) und "Jingle Bells".
Als ich ungefähr zehn war, sang ich mit meiner besten Schuldfreundin in einem Kinderchor. Ich sehe uns noch jetzt, wie wir im Kreis tanzen und "Jingle Bells" singen. Immer und immer und immer und immer wieder ... es war endlos und ich haßte jede Sekunde davon.
6. Weihnachtsfilme, -Specials und -lektüre. Ich habe eine Liste zum Wiederanschauen und -lesen. Ich schaffe nicht immer alles, aber das ist in Ordnung, solange ich meinen Lieblingsfilm sehen kann (siehe den Post von gestern).
7. In die Stadt gehen. Ich wußte es schon vorher, aber erst seit Corona und der Genehmigung, von daheim aus zu arbeiten, habe ich wirklich bemerkt, wie schlecht ich mit Menschenmengen umgehen kann. Ich glaube, Onlineeinkauf wurde für mich erfunden. Natürlich habe ich auch gute Einkaufserinnerungen, aber sie haben normalerweise mit den Menschen zu tun, mit denen ich dabei zusammen war, nicht das Einkaufserlebnis an sich.
Ein großer Teil meines Problems mit Mengen hat mich meiner langen Pendlerstrecke zu tun, die ich so viele Jahre zurückgelegt habe. Je länger ich das gemacht habe, um so introvertierter wurde ich.
Wenn ich jetzt in die Innenstadt gehe, bin ich immer überrascht, wieviele Menschen schon recht früh unterwegs sind, und im Dezember überfordert es mich noch schneller. Mich durch einen Weihnachtsmarkt zu drängeln wäre echt ein Tiefpunkt, was eigentlich schade ist, da ich die Stände selber und auch die Stimmung mag, ich würde sogar einen Glühwein trinken, aber üblicherweise habe ich nach einem Durchlauf - oder Durchgeschobenwerden - genug und zur Zeit denke ich, ich hätte nicht mal dafür den Nerv.
8. Diese "Tradition" habe ich erst letztes Jahr angefangen - einen langen Weihnachtsurlaub. Ich liebe es, Sommerurlaub gibt mir altem Vampir nicht wirklich viel, aber ein Dezemberurlaub schon!
9. Lebkuchen und Schokonikoläuse, Dominosteine und Spekulatius mögen schon ab August in den Läden sein, und ich mag letztes und dieses Jahr völlig dabei versagt haben, nichts davon vor Dezember anzufassen, weil ich Aufmunterung brauchte, aber trotzdem ist das Essen meines Lieblingslebkuchens ein Dezembergefühl. Ich liebe all die Wintergewürze, den Geschmack und den Duft. Ich liebe einmal im Jahr ein traditionelles Schnitzbrot. Ich liebe den Duft von Glühwein, auch wenn ich selten die Gelegenheit bekomme, ihn zu trinken.
10. Geschenke. Da, ich hab's gesagt. Ich bekomme gern Geschenke (nicht nur an Weihnachten und sie müssen auch gar nicht groß sein), aber ich glaube, ich schenke sogar noch lieber selber.
In den letzten paar Jahren hat sich meine Geschenkroutine für meinen kleinen Kreis allerdings gewandelt. Ich mache ein paar persönliche Geschenke, aber hauptsächlich mache ich Spenden an verschiedene Organisationen im Namen von anderen und ich weiß, daß diese anderen das schätzen, so wie ich es ebenfalls schätze, wenn jemand für mich dasselbe als Geschenk tut.
Tja, ich habe es tatsächlich doch auf zehn geschafft!
Es sieht so aus, als ob ich eine Menge am Dezember mag, auch wenn das meiste davon mit Weihnachten zusammenhängt, aber das überrascht mich nicht, denn sonst ist Dezember einfach ein weiterer Wintermonat für mich.
Wenn ich mich schon in meinem Kokon vor der Kälte verstecke, kann ich es mir wenigstens schön machen, richtig? :-D
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