Wie so viele Modepuppen, vor allem in dieser Zeit, ist Dawn eine kurvige Dame.
In meinen Projekten für Barbie and Christie vermied ich dieses Problem, indem ich Flapper aus ihnen machte, also ohne enge Taille, und das bedeutete auch, daß ich die Kleider aus Perlen weben konnte. Francie hat nicht so viele Kurven und ihr Hippieoutfit bestand außerdem aus einem Top und einem Rock, aber selbst da war der Rock an der Taille etwas problematisch.
Ich wollte aus Dawn nicht noch einen Flapper machen, sondern sie ihre Kurven zeigen lassen, wenigstens ein bißchen. Da fing ich dann mit dem Hochzeitskleid an, daß ich in Teil 1 erwähnt habe. Dieses Kleid hatte ein recht enges Mieder, aber einen weiten Rock mit Schleppe. Nachdem ich mich entschieden hatte, es herunterzuschneiden, wußte ich, daß ich mit dem neuen Kleid einen anderen Weg einschlagen wollte. Eine Minute lang hatte ich ein fröhliches Sommerkleid im Sinn, aber die fröhlichen Sommerfarben waren alle Größe 15 und das würde mein erster Versuch mit so etwas werden. So sehr mußte ich mich nun auch wieder nicht bestrafen.
Nein, Dawn würde stattdessen ein Abendkleid bekommen, das von einem meiner liebsten Barbiekleider inspiriert war - #982 Solo in the Spotlight. Natürlich würde es nicht schwarz sein und es würde keine Rüschen am Saum haben und es würde wahrscheinlich Träger bekommen, aber davon abgesehen würde es total "Solo" sein ;-)
Bild aus "Sarah Sink Eames: Barbie Fashion, Volume 1, 1959 - 1967" |
Weil ich ja schon einmal die Maße für ein Perlenwebkleid mit Mieder verhunzt hatte (keine Sorge, Francie, ich habe endlich auch Pläne für dich!), war diesmal Herringbone die Technik meiner Wahl.
Die Wahl der Perlen war leicht. Ich hatte meine hämatit AB Perlen noch immer von der Arbeit an dem Kästchendeckel draußen und die Farbe würde sicher toll zu Dawns blonden Haaren passen. Auch war ich mir nicht sicher, wieviele Rocailles ich brauchen würde, wußte aber, daß ich von diesen auf jeden Fall genug hatte. Sie würden auch schön zu den 15er gelbgoldenen Rocailles passen, die ich letztes Mal spontan in meine Perlenbestellung aufgenommen hatte.
Da ich das Kleid direkt auf die Puppe fädeln würde, fing ich bei der Taille an. Als schmalste Stelle half mir das bei den ersten Reihen, ohne daß sie zu sehr herumrutschten. Zuerst arbeitete ich mich für das Mieder aufwärts. Habe ich erwähnt, wie kurvig Dawn ist? ;-) Auf diesem Bild sieht man das. Auch wenn das Mieder nicht rutschte, wählte ich die sichere Seite mit ein paar Peyoteträgern.
Als das Mieder fertig war, arbeite ich mich von der Taille aus hinunter. Diesmal mußte ich mit Dawns Hüften und Po fertigwerden. Eine ganz schöne Sanduhrenfigur, wie ihr seht. Ich bekam es nicht gleich beim ersten Mal hin oder beim zweiten Mal ... tatsächlich mußte ich diesen Bereich mehrmals wieder auftrennen, bevor ich ihrem Körper gerecht wurde.
Ein netter Nebeneffekt war, daß die lockeren Beine, wenn sie auch (noch?) nicht in Gefahr waren abzufallen, jetzt nicht mal mehr die Chance dazu haben, weil das Kleid alles zusammenhält.
Bis dahin ähnelte es "Solo" noch, aber statt eines kompletten Meerjungfrauenstils fädelte ich in gerader Linie bis ganz nach unten, deshalb sind dort auch keine goldenen Streifen mehr.
Dabei konnte ich es nicht belassen, ein gestreifter Bereich hätte etwas komisch ausgesehen. Außerdem liebe ich Fransen! Ich hatte nicht mehr genug Perlen, um die Fransen ganz goldfarben zu machen, also machte ich sie stattdessen aus blau AB mit dem gold.
Denkt ihr, Dawn sieht bis jetzt zufrieden aus?
Als nächstes sind die Accessoires dran. Zu dem Zeitpunkt, da ich diesen Post schreibe, fehlen die Schuhe noch, und während ich schon ein paar Ideen habe, bin ich nicht sicher, daß ich schon die perfekte gefunden habe, also wird es später noch einen Teil 3 für die Accessoires geben. Bitte habt Geduld mit mir!
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