Samstag, 13. Juni 2020

Abendkleid-Dawn - Teil 3, Die Accessoires


Danke, wenn ihr zurück seid, nachdem ihr Teil 1 - die Puppe und ihre Geschichte - und Teil 2 - das Kleid - für dieses Perlenprojekt gelesen habt, wenn ihr sie nicht gelesen habt, laßt mich erklären, daß es hier um eine Dawn-Puppe geht, für die ich ein Kleid aus Glasperlen gefädelt habe.
In diesem Post werde ich die passenden Accessoires beschreiben, die ich für sie gemacht habe.

Ich habe als Schmuckmacherin angefangen, also mußte ich natürlich Schmuck für sie machen. Angesichts der Größe hatte ich nicht zu viele Möglichkeiten (auch weil die Löcher meiner 2 mm Steinperlen meine Nadeln nicht mögen), obwohl ich zugeben muß, daß ich mir noch ein paar Armspangen für sie überlegt hatte. Man darf träumen, aber das wäre wohl etwas zuviel gewesen.
Stattdessen begnügte ich mich mit einem goldenen Choker in Peyotetechnik und einem Zwei-Perlen-Herringbone-Spiralarmreif in derselben Farbe. Ja, den schwarzen Faden habe ich absichtlich benutzt, um dem Schmuck etwas mehr Kontrast auf ihrer Haut zu geben und ihn etwas mehr auffallen zu lassen.



Als nächstes brauchte sie etwas, das sie sich umhängen konnte, wenn sie in einer Pause nach draußen geht ... falls sie in die Oper, ins Theater oder zu einem Ball geht. Ich bin selber mit Stolen aufgewachsen und natürlich sind Umlegetücher auch jetzt noch ein großer Hit.
Für den offenen Look, den Strick- oder Häkelstolen haben, wählte ich die Netztechnik, um meine kleine Perlenstola zu machen. Die Perlen waren nicht völlig regelmäßig, deshalb ist die Stola jetzt ein bißchen wellig, je nachdem wie ich sie hinziehe, aber auch das erinnert mich an früher, also ist das für mich okay. Ich hoffe auch für Dawn.
Dieses Teil ist aus schwarzen, teilweise blau bedampften 15er Rocailles. Nicht mal Dawn schafft es, all ihre Kleidung in derselben Farbe zu kaufen, aber zumindest passen die größeren Rocailles im Netz zum Kleid.
Am schwierigste ist es, ihr die Stola umzulegen, ohne daß sie zuviel versteckt oder abrutscht.


Nicht jeder schleppt so wie ich die ganze Zeit einen großen Shopper mit sich herum. Dawn bevorzugt ein winziges Beutelchen, das wahrscheinlich gerade mal so für ihren rosa Lippenstift, einen Kamm und etwas Geld ausreicht. Wer weiß schon jemals, was in der Handtasche, im Beutel oder in der Abendtasche einer Frau ist, nicht wahr?
Der Beutel ist in Peyote gearbeitet und hat ein kleines goldenes Band, damit sie ihn halten oder vom Handgelenk baumeln lassen kann.


Bis jetzt war es recht einfach, aber nun kam ich zur letzten, endgültigen Herausforderung - den Schuhen. Ich habe keine Puppenschuhe, die Dawn passen würden. Ihre Füße sind zu klein für Barbie- oder selbst Francieschuhe.
Absätze wären schwierig gewesen. Dann erinnerte ich ich an eine Szene aus dem Buch "Barbara und die Schlacht von Waterloo" von Georgette Heyer über eine Dame im frühen 19. Jahrhundert, die offene Sandalen mit golden Riemen und Farbe auf ihren Fußnägeln trug, ooooh, der Skandal!
Sandalen, das war doch eine Idee.

Es klang jedoch viel einfacher als es tatsächlich war. Die Sohle war leicht genug zu machen, ich benutzte die gleichen schwarzen Perlen wie in der Stola und zwar im Ziegelsteinstich. Jetzt nur noch einen Riemen und wir haben es, richtig? Falsch. Die Sandale rutschte ihr immer wieder vom Fuß.
Wenn man Barbiepuppen hat, ist man daran gewöhnt, daß manche Schuhe immer wieder von Füßen fallen. Manche von den teuren zieht man ihnen vielleicht nicht einmal an, um Risse in den Schuhen zu vermeiden, man stellt sie einfach neben die Puppe (ja, Barbieschuhe können teuer sein, weil Kinder sie die ganze Zeit verloren haben, ich weiß, wovon ich spreche, ich war eins von diesen Kindern). Vielleicht sind die Füße etwas zu breit - an den alten harten Körpern - oder etwas zu schlank oder zu rutschig - ältere Schuhe an weichen Vinylfüßen - oder oder oder ...
Natürlich wird Dawn in einer Vitrine stehen und nicht viel herum-laufen (hoffe ich, weil der Gedanke etwas gruselig ist, außerdem ist ihr Kleid nicht wirklich zum Laufen geeignet! ;-)), aber ich wollte trotzdem, daß diese Sandalen richtig saßen.

Noch ein Versuch. Zwei goldene Riemen, einer vorne, einer hinten. Kein Witz, ich schaffte es, in den ersten vier Sohlen vier einzelne Perlen zu zerbrechen, als ich versuchte, die Riemen sicher zu befestigen. Ich weiß, daß in einer 15er Perle nicht viel Platz ist, aber das wurde lächerlich. Klappte es denn aber? Nein, die Sandale rutschte immer noch herunter.
Dawn, du bist nicht Aschenputtel und es ist kein Prinz in der Nähe, würdest du bitte deinen Schuh nicht verlieren??
Also versuchte ich die Sohle stattdessen mit 11er Perlen zu machen und zwar mit einen Riemen vorne und zwei hinten. Die Sohle sah aber nicht so schön aus, obwohl der Versuch eines Absatzes ganz witzig war, aber nicht so hielt wie ich das wollte, und letztendlich ... ratet mal. Die Sandale rutschte herunter. Aaaaaaaaaaaaargh.
Neue Idee, neuer Plan. Wiederholen. Wiederholen. Wiederholen. Probieren wir es doch mal mit Perlen und Draht. Nö.
Perlen und Draht brachten mich aber zu einem der ersten Pläne zurück, mit einer kleinen Anpassung.
Beim zehnten Mal klappte es.
Bitte schön, ein kleiner Riemen vorne, ein überkreuzter Riemen der um den Knöchel lief und hinten auch noch an der Sohle befestigt war - so funktionierte es endlich.


Ich habe keinen rosa Nagellack, aber ich überlege, mir einen zu besorgen, der zu ihrem Lippenstift paßt.

Hier ist Dawn also nun in ihrem kompletten Abendoutfit, zum Ausgehen und Spaßhaben bereit ... bei der Eröffnung einer Ausstellung von, äh, riesigen Katzenskulpturen? ;-)
Das letzte Bild soll euch zeigen, wie klein sie tatsächlich ist, verglichen zur Treppenstufe.


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