Im Teil 1 dieser Reihe von Posts habe ich euch ein bißchen darüber erzählt, wie das "Webe ein Barbie-Outfit aus Perlen"-Projekt angefangen hat.
Was war tatsächlich der allererste Schritt?
Auch ohne eine Schneiderin zu sein weiß ich, daß man ein Kleid nicht einfach so mal schnell ohne ein Muster zusammenhauen kann, und ein Muster kann man nicht ohne Maße machen.
Natürlich mußte ich als allererstes die Art von Mattelpuppe auswählen, mit der ich arbeiten wollte. Ich entschied mich für eine Straight Leg Midge mit ernsthaften Haarproblemen, die schon viel zu lange auf eine Überholung wartete. Zum Kopf komme ich aber in einem späteren Post.
Zurück zum Kleid.
Ich wollte es in einem Stück weben und dann entlang der Seiten zusammennähen. Nun da ich wußte, welche Puppe ich nehmen wollte, konnte ich mit dem Messen anfangen.
Da es mein erstes Projekt mit einem Perlenwebkleid war, wollte ich es nicht zu schwierig machen, einfach ein simples gerades Kleid mit Trägern, einem abgerundeten Ausschnitt und einem tiefen Rückenausschnitt. Hört sich ziemlich einfach an, nicht?
Als ich begann zu messen, schien es mir nicht mehr so einfach zu sein. Schließlich konnte ich das Kleid ja nicht immer wieder zur Anprobe vom Webrahmen nehmen, also mußte es von Anfang an stimmen.
Barbies Oberweite und Hüften waren die grundlegenden Maße für das gesamte Kleid. Da es gerade sein sollte, mußte ich sorgfältig messen, um sicherzustellen, daß es um Barbies Körper herumpassen und dennoch nicht zu voluminös würde.
Die Armausschnitte mußten groß genug sein, aber nicht so groß, daß sie Einblicke ins Kleid von den Seiten erlaubten.
Und natürlich mußten die Träger genau richtig sitzen, was auch von der Größe des Ausschnitts vorne und hinten und den Armlöchern abhing.
Um auf Nummer sicher zu gehen, machte ich das Muster lieber etwas größer als kleiner. Viele von uns kennen das Gefühl, wenn man ein Paar Jeans zuknöpfen will und dabei nur Millimeter fehlen. Dieses Risiko konnte ich bei Barbie nicht eingehen, schließlich stehe ich nicht dermaßen darauf, ein Projekt auseinanderzureißen.
Nachdem ich viele Stunden lang mit den Umrissen herumgespielt und geradezu obsessiv gemessen hatte, war ich endlich bereit dafür, das Perlenmuster selber zu entwerfen, in schwarz und "metallic medium bronze AB", was eine absolut hinreißende Farbe ist, inspiriert durch Bilder von Kleidern aus den 20ern.
Fast 7700 Perlen und ein paar Stunden später - auch dank der Tatsache, daß ich immer noch erneut nachmaß - konnte ich das Kleid vom Webrahmen nehmen und es zum allerersten Mal auf der Puppe drapieren, das heißt, falls man es drapieren nennen kann, wenn man ihr den Kopf abnimmt und das Kleid überhängt, wobei ihre Halskugel zwischen den Kettfäden heraussteht. Ja, hört sich schrecklich an, ich weiß, aber was will man machen?
Ihr hättet meinen Erleichterungsseufzer hören sollen, als die Dinge vielversprechend aussahen!
Die nächste große Aufgabe war es, alle Kettfädenenden einzunähen, 196 davon, um präzise zu sein, und die Seiten zusammenzunähen.
Es war nicht nur ein Kleid, sondern es paßte auch!!
Ich hatte jedoch das Gefühl, daß da noch ein bißchen Dekoration fehlte. Hinten am Rücken zog ich zwei Reihen Perlen. Sie halten die Träger vom Rutschen ab, was zuviel vom Rücken zeigen könnte.
Die drei Reihen von Perlen über den Schulter stellen sicher daß die Armausschnitte sich nicht zu weit öffnen, hauptsächlich gefiel mir aber auch, wie es aussah.
Ich bin mir sicher, daß ich nicht die einzige bin, die die 20er mit haufenweise Fransen verbinden, aber für dieses Kleid entschied ich mich stattdessen für eine kleine Reihe von Dolchperlen.
Wow. Das war ein langer Post, aber das Kleid zu entwerfen und machen, war ja auch ein langer Prozeß. Danke, wenn ihr bis zum Ende dabeigeblieben seid.
Im Post nächste Woche geht es nur um Accessoires (und er wird kürzer, versprochen)!
Barbie ist ein eingetragenes Warenzeichen von Mattel, Inc. Ich bin in keiner Weise mit Mattel verbunden.
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