Ich meine mich zu erinnern, daß sie, als ich ein Kind war, an Ostern immer einen bestimmten Film sendeten. Ich erinnere mich auch daran, wie ich das Buch las. Ich lag bäuchlings auf dem Bett meiner Eltern, die Füße in die Höhe gestreckt, und ich kann immer noch die dicke, kühle, glatte Tagessteppdecke fühlen, wenn ich daran denke.
Viele Menschen sind sich einig, daß ein Schauspieler hier die Show stielt, der große Peter Ustinov als wahnsinniger Kaiser Nero.
Nero
(das brennende Rom betrachtend): Petronius, schau, was ich geschaffen habe! Tigellinus, mein Trauergewand. Terpnos, die Lyra. Die Geschichte wird über mein Lied richten, aber aber wird es dem Ereignis gerecht werden? Ich fürchte, es wird ihm nicht gerecht werden.
Petronius: Ihr seid dieses Schauspiels würdig, und dieses Schauspiel ist Euer würdig.
Nero: Ja, du machst mir Mut, Petronius. Aber ich muß mit denen in Wettbewerb treten, die den Brand von Troja besangen. Mein Lied muß größer sein, denn Rom ist größer als Troja.
(singt) Oh schweiget, ihr Sphären, steht still, eilende Sterne, öffnet weit euch, ihr Himmel, über mir. Denn nun sehe ich nah den Olympos, und ein Licht seines Gipfels erleuchtet mich. Ich bin eins mit den Göttern, bin unsterblich, ich bin Nero, der Künstler, der mit Feuer die Träume seines Lebens zur Wirklichkeit weckt. In die Flammen werf ich Vergang'nes, in die Flammen und Erde. Nimm dieses Rom, oh Flammen, verzehrt es, Flammen, verbrennt es wie im Feuerofen. Brenn witer, du altes Rom. Brenn weiter, brenn weiter!!!
Quo Vadis, USA, 1951
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