Ich bin dieser Tage gestreßt und unruhig. Ich bin in beidem Profi, aber das ist kein Wettbewerb und selbst wenn es das wäre, wäre es eine ziemlich zweifelhafte Ehre, die Gewinnerin zu sein.
Im Moment bin ich einfach nur glücklich, daß meine Therme nicht ausgegangen ist, seit Herr Heizung gestern da war, für eine schlürfige Katze auf einer Seite - Gundel ist superlaut beim Putzen - und einen Kater auf meinen Füßen, der sich anfühlt wie das Gewicht eines durchschnittlichen Sandsacks, was eine Gewichtsdecke und eine Wärmflasche um Längen schlägt (nein, er ist nicht wirklich so schwer wie ein Sandsack, aber Katzen können die Schwerkraft beeinflussen, da bin ich mir sicher, wenn ich mich daran erinnere, wie unglaublich schwer Ponders Kopf auf meinem Handgelenk immer war).
Ich habe zwei persönliche Lösungen für Streß.
Schlafen, um die Welt auszuschließen. Schlecht, wenn sie sich in meine Träume schleicht, aber normal sind die einfach nur sehr seltsam und keine Alpträume ... gerade fallen mir Stückchen aus dem von heute morgen ein, seit wann habe ich denn einen Hund? Katzen, meine eigenen bis hin zu riesigen Löwen und natürlich schwarzen Panthern gibt es in meinen Träumen, auch andere Tiere wie Wölfe, aber noch nie ein Hund. Interessant.
Die andere ist die Hoffnung, daß sich meine Muse aufrafft und mir nicht nur eine Idee gibt - davon habe ich genug - sondern auch die Energie, an etwas zu arbeiten.
Falls ihr euch wundert, ich kenne Menschen, die gegen Streß ankämpfen, indem sie ihr ganzes Haus putzen, aber ich kann mit Sicherheit sagen, daß mich kein Streß oder keine Sorge, egal wie groß, je dazu gebracht hat, obwohl ich halbe Schwäbin bin.
Da es in meinem Blog überwiegend um Kreatives geht, werde ich nicht im Detail über meine Träume sprechen, da habt ihr Glück gehabt, sondern über mein neuestes Stück.
Dies ist das zweite Perlenstickstück, das ich auf meinem Stickrahmen angefangen habe. Es hat mich außerdem dazu inspiriert, noch einen Nostalgie-Post zu schreiben, aber da warte ich noch auf etwas, um ihn fertigstellen zu können, nur soviel, es geht um Formen, wie bei meinem Anhänger auch.
Gebt mir einen Tropfen und ich sehe einen Vogelkörper darin.
Das ist schon vorher passiert, zum Beispiel beim meiner Vogelbrosche mit Farbcabochon und Cantera-Opal.
Und diesmal ist es mir mit einem Labradorittropfen so gegangen. Diesmal wollte ich allerdings etwas weniger neutral mit Farben umgehen. Also wählte ich einen hellen Amethyst für den Kopf, Goldakzente und ein leuchtendes Lila als Kontrast zum Körper.
Naja, und dann steckte ich fest, weil ich den Kopf anders aufgesetzt hatte als bei der Anstecknadel und mich nicht entscheiden konnte, ob ich Beine wollte oder nicht. Stattdessen machte ich etwas Handstickerei, kam aber immer wieder zu meinem Vögelchen zurück, um mich zu entschuldigen, daß es so lange auf dem Stickrahmen warten mußte. Dann arbeitete ich am Funkelherz und entschuldigte mich bei meinem Vögelchen, daß es so lange in einer Schublade lag. Ich bin seltsam, ich spreche tatsächlich mit meinen WIPs, und ich führe oft Selbstgespräche, wenn ich an etwas arbeitet, weil es mir beim Denken hilft.
Als ich den Vogel endlich aus der Schublade holte, setzten wir uns zu einem ernsten Gespräch hin ;-)
Um eine Entscheidung wegen der Beine treffen zu können, mußte ich erstmal über den Schwanz nachdenken. Wollte ich ihn kurz oder lang haben? Warum mußte ich überhaupt darüber nachdenken, jeder weiß, daß ich Fransen nicht widerstehen kann! Wenn ich aber Fransen als Schwanz hatte, bedeutete das, daß baumelnde Beine nicht in Frage kamen und Birdie dementsprechend etwas brauchte, um darauf zu sitzen.
Ich fädelte einen Zweig und verzierte ihn mit Blüten.
Da der Plan war, daß der Schwanz mit goldenen Rocailles und matten Amethystperlen die Farben des Kopfs aufgreifen sollte, wollte ich den Zweig zurückhaltender haben und benutzte bronzefarbene Blümchenperlen mit winzigen Amethysten darauf. Vögel haben so viele verschiedene Farben und manchmal haben sie nur zum Teil Stellen in leuchtenden Farben, um Aufmerksamkeit zu erregen, und ich wollte, daß er die Aufmerksamkeit hatte, nicht der Zweig.
Meine erste Idee für den Zweig waren außerdem Beeren, aber ich wollte auch nicht, daß deren Farbe mit denen des Schwanzes konkurrierten.
Ich denke mal, Birdie ist bereit loszufliegen!