Samstag, 13. September 2025

Einfach nur so Samstag - Wörter

Dieser Post wurde von dem Septemberpost für die 10 am 10. auf Marsha in the Middle inspiriert, in dem es um Wörter ging, die auf -ber enden.
Ich habe daran nicht teilgenommen, weil ich mich nicht imstande fühlte, für meinen englischen und meinen deutschen Blog nach zehn Wörtern zu suchen, denn die konnten natürlich nicht dieselben sein, ausgenommen die letzten vier Monate des Jahres.
Das wurde mir allerdings erst klar, als ich schon angefangen hatte, nach Worten mit -ber zu suchen und dabei eine Liste mit englischen und deutschen Wörtern erhielt, die mir völlig neu waren.

Bild von pxhere

"Reihenschieber"
Ein Verschlüsselungssystem für die Westentasche, 1957 entwickelt und bis in die frühen 60er von der deutschen Bundeswehr benutzt, um wichtige Nachrichten zu verschlüsseln

"Schlammfieber" 
Ein anderer Name für Leptospirose, eine bakterielle Infektionskrankheit, die oft von Nagetieren verbreitet wird (daher auch einer der englischen Namen "rat fever")

"Hellschreiber", auch "Typenbildfeldfernschreiber" genannt (das wäre doch was für's Galgenraten 
😄)
Ein faksimilebasierte Fernschreibgerät, das 1929 von einem Hern Hell patentiert wurde.

Hellschreiber in
Bletchley Park,
gemeinfrei über
Wikimedia Commons

Ich bezweifle, daß mir irgendjemand abgenommen hätte, daß diese zu meinen zehn Lieblingswörtern mit -ber gehören.

Ich habe außerdem ein paar coole Namen von Dörfern in Schottland und Wales gelernt (und werde sie sicherlich sofort wieder vergessen) - Ballintubber, Knockentiber, und mein Favorit, Penrhiwceiber. Ratet mal, welches in Wales liegt.

Habt ihr schon jemals "bonnyclabber" gegessen? Das Free Dictionary sagt mir, daß das einfach sauer gewordene Milch sein kann, aber auch "dicke, saure Milch, die mit Sahne und Zucker, Honig oder Melasse gegessen wird. Meine Mutter aß früher gern Dickmilch. Ich hatte seit Ewigkeiten keine, werde mir aber wohl welche besorgen müssen, nur damit ich sagen kann, daß ich "bonnyclabber" hatte, was sich soviel netter anhört als einfach nur Dickmilch.


Bild von pxhere

Falls ihr euch fragt, um was es in diesem Post eigentlich geht, außer daß er ein Beweis für mein "Springspinnengehirn" ist, es geht um Wörter und Sprache.
Sind Wörter nicht faszinierend? Wie sie einem von der Zunge rollen, wie sie einem die Zunge verbiegen, wie ein einziges Wort Erinnerungen, Emotionen, Gerüche, Bilder heraufbeschwören kann? Wo sie herkommen?
Oder wie ist es, wenn man ein kurzes, wirklich vertrautes Wort aufschreibt und dann eine Weile anschaut? Habt ihr jemals das Gefühl gehabt, daß es plötzlich sehr seltsam aussah, und ihr euch gefragt habt, wie da jemand drauf gekommen ist?
Oder habt ihr schon mal ein Wort laut ausgesprochen und euch gefragt, ob das so überhaupt stimmt, weil es sich auf einmal komisch angehört hat (was meiner Schwester zufällig gerade da in einem Telefonanruf passiert ist, als ich an diesem Punkt in meinem Post war)?

Das ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum ich den Katzen gern vorlese und das lieber auf Englisch statt dem vertrauten Deutsch, um neue Wörter auszukosten oder manchmal lerne, Wörter, die ich bereits kenne, auszusprechen, weil ich vorher, als ich sie nur gelesen habe, nie darüber nachgedacht habe.

Neulich entdeckte ich durch Zufall, daß ich bei den englischen E-Books, die ich auf Overdrive lese (andere Apps haben das wahrscheinlich auch), Definitionen aufrufen kann, indem ich ein Wort markiere, was zum Beispiel bei Slangausdrücken interessant sein kann.
Ich kann mich auch in etymologischen Erklärungen in Wörterbüchern verlieren. Oh Mann, überall diese Kaninchenlöcher!

Ich möchte mich schon mal im voraus entschuldigen, denn ich fürchte, das wird wohl eine neue Kategorie auf meinem Blog, und ich werde ab und zu mit neuen Wörtern auftauchen. Englisch oder Deutsch.
(Vielleicht solltet ihr ja Marsha die Schuld dafür geben, daß ich diese Idee überhaupt bekommen habe 
🤪)

Donnerstag, 11. September 2025

Stummfilme - Der Mann, der lacht

Heute habe ich euch einen weiteren Film des deutschen expressionistischen Filmemachers Paul Leni (der letzte war "Das Wachsfigurenkabinett") mitgebracht - "Der Mann, der lacht" von 1928, der auf Victor Hugos Roman mit demselben Titel (L'homme qui rit) basiert.

Filmposter,
Public Domain über
Wikimedia Commons

Die Geschichte beginnt grausig, nur um euch vorzubereiten, aber tatsächlich ist das nicht wirklich ein Horrorfilm, auch wenn das ein Publicitybild ist. Ihr werdet sehen warum.

Erinnert er euch an jemanden?

Hier ist die Handlung mit Spoilern, tut mir leid, sie ist recht kompliziert, der Film ist fast zwei Stunden lang.

England, 17. Jahrhundert.
Bevor Lord Clancharlie, ein Adliger im Exil, auf Befehl von King James II. hingerichtet wird, informieren er und sein Hofnarr Barkilphedro ihn, daß sein kleiner Sohn, wegen dem er zurückgekommen ist, vom Comprachico-Chirurgen Hardquannon entstellt wurde, indem er ihm ein Grinsen ins Gesicht geschnitten hat. (Comprachicos, ein Begriff, der von Hugo geprägt wurde, wahrscheinlich sollen es Romani sein, wurde nachgesagt (die Betonung liegt auf "nachgesagt", wir wissen ja heute noch, wie sich solche Gerüchte verbreiten), daß sie Kinder verkrüppelten und entstellten, um sie dann in Freakshows, auf Jahrmärkten oder sogar an Höfen auftreten zu lassen, und ja, falls ihr an den Joker aus den DC-Comics erinnert wurdet, dieser Film
war die Inspiration dafür.) Sein Besitz fällt an die Herzogin Josiana.
Als der König die Comprachicos später verbannt, lassen sie den Jungen Gwynplaine zurück. Als er sich seinen Weg durch einen Schneesturm kämpft, trifft er auf eine tote Mutter, die ein Baby hält, und rettet das Mädchen. Ursus, ein Philosoph und Schausteller, der mit seinem Wolf Homo zusammenlebt, nimmt sie beide auf und bemerkt, daß das Baby blind ist. Er nennt sie Dea.

Jahre später reisen sie zusammen und Gwynplaine, "Der lachende Mann" genannt, und Dea treten in Stücken auf, die Ursus schreibt. Gwynplaine ist in Dea verliebt, fühlt sich ihrer Liebe aber unwürdig. Die meiste Zeit versteckt er seinen Mund unter einem Schal, seinem Mantel oder seiner Hand, selbst ihr gegenüber.


 
Hardquanonne ist nach England zurückgekommen und erkennt Gwynplaine auf dem Jahrmarkt. Er schickt Josiana einen Brief, um ihr mitzuteilen, daß er den rechtmäßigen Erben ihres Besitzes gesehen hat und für sein Schweigen bezahlt werden will. Barkilphedro, der nun Agent am Hofe ist, bekommt den Brief in die Finger und leitet ihn an Queen Anne weiter, die Josianas respektloses Betragen ihr gegenüber nicht schätzt.

In der Zwischenzeit hat Josiana Gwynplaine auf dem Jahrmarkt gesehen und lädt ihn mit der Absicht, ihn zu verführen, zu sich ein, obwohl sie verlobt ist. Gwyplaine geht hin, nur um zu sehen, ob eine sehende Frau tatsächlich von ihm angezogen sein könnte, was dann bedeuten würde, daß er auch Deas Liebe würdig sein könnte.
Josianas Annäherungsversuche werden unterbrochen, als sie ein Dekret der Königin erhält, in dem steht, daß Gwynplaine der rechtmäßige Lord Clancharlie ist und sie ihn wegen des Besitzes heiraten muß. Sie bricht in hysterisches Gelächter aus und Gwynplain, der denkt, daß sie ihn auslacht, läuft zutiefst verletzt davon.


Als er zu Dea zurückkommt, läßt er sie das allererste Mal sein Lächeln ertasten. Sie akzeptiert ihn so wie er ist und er ist endlich glücklich.
Gerade da wird er verhaftet und ins Gefängnis gebrahct. Ursus folgt den Wachen und als ein Sarg herausgebracht wird - es ist der von Hardquanonne, der ebenfalls verhaftet worden war - denkt er, daß Gwynplaine tot ist.
Barkilphedro bestätigt dies, als er Ursus mitteilt, daß er uns seine Truppe aus dem Land verbannt sind.
In Wirklichkeit ist Gwynplaine frei und wird zum Oberhaus gebracht, um ein Peer zu werden. Die Lords sind empört über den Clown, von dem sie glauben, daß er die Königin und sie auslacht. Als sie aber sein Gesicht sehen, lachen sie ihn alles aus, und er verweigert die Heirat mit Josiana und entkommt.
Als er von der Verbannung von Ursus und Dea hört, folgt er ihnen zu den Docks, von Barkilphedros Männern verfolgt, mit der Hilfe der Dorfbewohner gelingt es ihm jedoch, die Docks zu erreichen, die das Schiff bereits verlassen hat. Homo hört jedoch seine Schreie, die Dea gelten, springt vom Schiff und zerfleischt Barkilphedro, gerade als er versucht hat, Gwynplaine anzugreifen.
Gwynplaine und Homo schwimmen zum Schiff und werden an Bord gezogen. Glücklich mit Ursus und Dea wiedervereint segeln sie davon.


Zunächst mal, ich habe das Buch nicht gelesen und werde es auch nicht tun. Es hat kein Happy End und ich war so froh, daß der Film eins hatte, weil ich wirklich mit Gwynplaine mitfühlte.

Ich habe Conrad Veidt schon zuvor erwähnt, er war der Schlafwandler Cesare in "Das Cabinet des Dr. Caligari" und Ivan der Schreckliche in "Das Wachsfigurenkabinett" und übrigens auch Lord Clancharlie in diesem Film.
Um das Grinsen zu erzeugen mußte Veidt einen Einsatz tragen, bei dem seine Mundwinkel durch Haken zurückgezogen wurden, um die übergroßen Zähne zu entblößen. Es muß extrem unbequem gewesen sein und hinderte ihn am Sprechen. Er mußte seine Emotionen mit dem Rest seines Gesichts darstellen, da er seinen Mund nicht bewegen konnte, und oh Mann, das hat er getan.
Ich hatte Veidts Blick schon im Post über "Das Wachsfigurenkabinett" erwähnt, er hatte tolle Augen und auch hier wirkten sie auf mich. Man konnt wirklich den Schmerz fühlen, den Gwynplaine durchlebte.
Ursprünglich war die Rolle nach seinen Filmen "Der Glöckner von Notre Dame" und "Das Phantom der Oper" für Lon Chaney gedacht, aber er hatte das Studio verlassen, also ging sie stattdessen an Veidt.

Im Gegensatz zu Chaneys Filmen war "Der Mann, der lacht" kein Erfolg an der Kinokasse. Kritiker fanden ihn zu grausam und das Publikum schloß sich an. Nehmt aber das Grinsen weg, dann ist der Film wirklich kein Horror, er ist, wie Roger Ebert so passend sagt, "ein Melodram, manchmal sogar ein Mantel-und-Degen-Film, der aber so in expressionistischer Schwermut schwelgt, daß er wie ein Horrorfilm wirkt".
Ich fand, es ging einfach um einen Mann, der sich nach Liebe und Akzeptanz trotz seines Aussehens sehnt.

Mary Philbin als Dea hat mich nicht so besonders beeindruckt, natürlich war ihre Rolle aber eingeschränkt. Es war jedoch das erste Mal, daß ich sie gesehen habe.
Die andere Frau aber - Duchess Josiana -, ernsthaft, ich fand sie von Anfang an total gruselig und ich könnte euch nicht mal sagen warum. Es war nicht die Rolle des verführerischen Vamps, es war nicht mal die perverse Art und Weise, in der sie Gwynplaines Grinsen zu einem Fetisch zu machen scheint, was ihn offensichtlich erschreckt und verletzt. Irgendetwas war einfach komisch an ihr.


Der ränkeschmiedende Barkilphedro war mir auch gruselig, aber auf andere Art. Er gibt einen sehr guten und zutiefst abscheulichen Bösewicht ab und es ist durchaus möglich, daß ich laut "Ja!" gerufen habe, als ihn Homo am Schluß erwischt.


Ich fand sowieso, daß Homo ganz klar der Held des Films war.
Ich hielt den Film sogar an, um "Does the dog die?" zu checken, weil ich Barkilphedro durchaus zutraute, irgendetwas Böses in der Hinsicht zu tun. Es war wirklich recht befriedigend, daß es andersherum ausging.

Ursus neigt den ganzen Film über dazu,
den Blick mit den weit aufgerissenen Augen zu übertreiben,
er ist höchst dramatisch.

Die einzige Beschwerde, die ich über den Film habe, der mir besser gefallen hat, als ich erwartet hätte - ich wußte echt nicht, daß es kein Horror war, was nicht mein Lieblingsgenre ist - ist, daß er etwas kürzer hätte sein können, ohne daß er dabei etwas verloren hätte.
Oh, okay, und Gwynplaine's Frisur war hinten sehr seltsam, das lenkte mich in manchen Szenen ein wenig ab.
Definitiv eine Empfehlung von mir.


Ausgewählte Quellen (englischsprachig):

1. Roger Ebert: The Man Who Laughs. Auf: RogerEbert.com, 18. Januar 2004
2. Matthew Beck: The Man Who Laughs (1928). Auf: The Movie Screen Scene, 1. Mai 2020


Es tut mir leid, daß meine Quellen meist nur englischsprachig sind, aber mein englischer Blog wird einfach mehr frequentiert und der Zeitaufwand für die Recherche ist oft so groß, daß ich nicht auch noch die Zeit finde, adäquate deutsche Quellen zu suchen. Sollte euch ein Artikel interessieren, gibt es Übersetzungsprogramme, die zumindest einen Eindruck vermitteln können.

Montag, 8. September 2025

Nostalgie - Wie Spielzeuge wirklich werden

Vor ein paar Wochen habe ich zum ersten Mal "The Velveteen Rabbit or How Toys Become Real" (im Deutschen "Das Samtkaninchen") gelesen. Hier in Deutschland ist das Buch kein Kinderklassiker, aber ich habe es immer wieder erwähnt gesehen und dachte, es wäre jetzt doch mal Zeit, es zu lesen.
Wenn ihr es nicht kennt, hier ist die Handlung.

Kein Samt-, sondern ein Kunstseidenplüschkaninchen
von Steiff aus den 1940ern (nicht komplett, 
aber in wunderbarem Zustand)

Es gibt verschiedene Arten von Sammlern.
Beim Sammeln kann es um die Vielfalt von Stücken gehen, ein gemeinsames Detail, um den finanziellen oder den emotionalen Wert, um das perfekte oder nicht perfekte Aussehen, um Farbe, um Gebrauch, um Seltenheit, um Geschichte, um Sentimentalität ... ich könnte so weitermachen.

Als Sammlerin von Steifftieren kann ich sagen, daß ein unbespieltes vintage Steifftier, möglicherweise sogar komplett mit Knopf, Schild und Fahne, die ja von Kinderhänden leicht abgerissen werden (keine Sicherheitsknöpfe damals), etwas ganz Besonderes hat. Ich frage mich immer wieder, wie das überhaupt sein kann. Hat es die letzten 50, 70, 100 Jahre oder mehr in einem Schrank verbracht, unberührt? Hat es in einer Blase gelebt (ich verwende absichtlich das Wort "gelebt", ihr werdet sehen warum)?

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, daß ich nicht weiß, wie atemberaubend ein altes "neues" Steifftier sein kann. Es gibt Sammler, die nur nach solchen suchen, und sie sind bereit, den Preis für die (oft) wenigen Auserwählten zu bezahlen.

Und dann gibt es noch die anderen.
Ich werde niemals den Flohmarkt vergessen, auf dem ich diesen kleinen Kerl fand. Ich lief hinüber zum Ex, um ihn an den Stand zu zerren und ihm mitzuteilen, daß ich mich verliebt hatte.


Nun versteht ihr ja vielleicht nicht, wie sich jemand in das offensichtliche Opfer eines Mottenangriffs verlieben kann, das auch noch schaukelige Gliedmaßen hat.
Vielleicht denkt ihr sogar, daß das ein bißchen eklig oder verstörend ist.
Ich aber sah einen 80 Jahre alten Freund (inzwischen über 100).

Ein Kind liebte ihn so sehr, daß er immer noch da war, obwohl er fast sein ganzes Fell verloren hatte, liebte ihn so sehr, daß sich jemand die Mühe machte, diesem kleinen Kerl neue Pfoten aus weißem Leder (inzwischen auch abgewetzt) zu geben, sehr sorgfältig und sicher aufgenäht.
Ich erinnere mich, wie nervös ich als Kind war, als mein eigener Teddy Löcher in seinem Pfotenfilz hatte, und ich meiner Mutter dabei zusah, wie sie neue Pfoten aus Stoff aufnähte.

Das Kind gibt es wahrscheinlich nicht mehr, ihn aber schon, und oh die Geschichten, die er erzählen könnte! Vielleicht war er wie mein Teddy und sah zu, wie sein Kind erwachsen und alt wurde, bevor er auf einem Flohmarkt in Marin County landete, nur um dort von einem Paar Deutschen gefunden zu werden, die ihn zurückbrachten, nur 60 km von dort entfernt, wo er einst herkam.

Dem Samtkaninchen wird gesagt: "Wirklich ist nicht, wie du gemacht bist ... Es ist etwas, das dir passiert. Wenn dich ein Kind lange, lange Zeit liebt, nicht nur zum Spielen, sondern dich WIRKLICH liebt, dann wirst du Wirklich." ...
"Im allgemeinen ist fast all dein Haar abgeliebt, wenn du Wirklich bist, und deine Augen fallen aus und du wirst locker in den Gelenken und sehr schäbig. Aber diese Dinge machen überhaupt nichts aus, denn wenn du Wirklich bist, kannst du nicht häßlich sein, außer für Menschen, die es nicht verstehen."
(eigene Übersetzung, ich habe das deutsche Buch nicht)
Spoileralarm: Die Spielzimmerzauberfee macht ihn Wirklich, ein echtes kleines Kaninchen.

Ich habe keinerlei Zweifel, daß dieser Teddy für sein Kind Wirklich wurde, so wie das Samtkaninchen für seinen Jungen, weil er geliebt wurde (auch wenn er seine Schuhknopfaugen noch hat). Vielleicht wartet er noch auf seine Fee und ich gebe ihm gern den Platz bei anderen Teddyfreunden, um das zu tun.

Denn das ist die Art Sammler, die wir waren, und es gibt auch andere wie uns. Sie lieben nicht nur die perfekten, sie lieben die geliebten, die, mit denen gespielt wurde, die mit "Makeln", von denen wir wünschten, sie könnten uns ihre Geschichten erzählen, alle, nicht nur die guten ...

Ich sag' nur.
Einer wie der andere hat seine eigene Schönheit.


Samstag, 6. September 2025

Einfach nur so Samstag - Wasser

"Kannst du bitte einfach mal unser Mineralwasser probieren?" "Warum kann ich nicht nur Leitungswasser bekommen?" "Das gibt es hier in Restaurants nicht so wirklich. Sie machen ihr Geld gewöhnlich mit den Getränken und das bedeutet, daß sie nicht darauf vorbereitet sind, daß Leute nach kostenlosem Leitungswasser fragen. Ich bin ehrlich, es ist mir etwas peinlich zu fragen. Sie haben stilles Mineralwasser. Könntest du das nicht probieren?" "Ich hätte lieber Leitungswasser."
Es war eine regelmäßige Diskussion mit meiner Freundin aus den USA, als sie vor vielen Jahren das erste Mal hier nach Deutschland kam. Warum wollte sie nichts Neues probieren?
Wir bekamen komische Blicke, aber nicht immer Leitungswasser.

Bild von pxhere

So wie ich darüber überrascht war, daß ich Eiswasser zu jedem Essen angeboten bekam, als ich die USA zum ersten Mal in den frühen 90ern besuchte, konnte meine Freundin einfach nicht begreifen, daß wir eben kein Leitungswasser in Restaurants hatten - und immer noch nicht so wirklich haben.
Tatsächlich tranken hier damals überhaupt nicht soviele Leute Leitungswasser. Wir hatten amerikanische Kühlschränke mit Wasser- und Eiswürfelspendern gesehen, aber das war etwas sehr Exotisches für uns, man bekam sie hier nicht so leicht zu dieser Zeit. Als ich das erste Mal bei meiner US-Freundin im Haus war, spielte ich mit dem Wasserspender wie ein kleines Kind.

Esme und ich liebten Eiswürfel (tu ich immer noch),
sie von außen und ich im Glas

Das meinte ich mit "von außen",
sie leckte gern das Kondenswasser ab
 
Deutsche haben ihr Wasser schon immer geliebt, aber das bedeutete Mineralwasser. Wir haben eine Menge Mineralwässer, deutsche und importierte, die meisten in Plastikflaschen, aber auch immer noch welche in Glasflaschen (die mir lieber sind), mit Kohlensäure - medium ist am beliebtesten vor dem klassischen - oder still, was (anders als in anderen Ländern) an dritter Stelle kommt.

Kein maschinenlesbarer Autor angegeben.
Wahrscheinlich Rainer Zenz
(den Copyright-Angaben nach)
 CC BY-SA 3.0, über Wikimedia Commons


Dies ist übrigens die "Perlenflasche", ein Design von Günter Kupetz, produziert seit 1969 - 5 Milliarden Mal! Dies ist nur ein Spitzname, der offizielle Name ist so richtig deutsch, "Normbrunnenflasche" oder "Brunneneinheitsflasche".
Als Perlenfädlerin kann ich diesen Spitznamen ja nur lieben, der von den 230 Glasnoppen inspiriert ist, die nicht nur die Bläschen im Wasser nachahmt, sondern auch in Kombination mit der Einschnürung in der Mitte für mehr Griffsicherheit sorgt. Es funktioniert. Ich mag mein Wasser gern kalt und ich hatte glatte Flaschen, die mir dank Kondenswasser fast aus der Hand rutschen.
Die Flasche hat Designpreise gewonnen und ist so beliebt, daß sie sogar in Plastik reproduziert wurde.

Tatsächlich hat meine eigene Stadt mehrere kostenlose Abfüllstationen für unser örtliches sogenanntes "Sauerwasser", welches eine wichtige Rolle in unserer Geschichte gespielt hat, und bis vor ein paar Jahren konnte man es als Sprudel in Flaschen kaufen, bevor die Abfüllanlage dichtmachte.
Zwei dieser Stationen sind außerhalb unseres örtlichen Freibads und für uns Kinder war es völlig normal hinauszugehen, wenn wir im Bad waren, und schnell einen Schluck zu trinken, weil wir uns nicht leisten konnten, etwas zu kaufen. Im Laufe der Jahre wurden mancher dieser Stationen zeitweilig geschlossen und wieder geöffnet, ich muß gestehen, ich habe keine Ahnung, wie die Lage derzeit ist.
Eine davon ist das Brunnenhäusle in meiner Gegend. An jeder Ecke ist ein Wasserhahn und das Häuschen selber ist ein Kiosk, an dem man Eis und Getränke bekommen kann. Es ist wirklich nett, da draußen zu sitzen.


Viele Familien sparten Geld, indem sie ihre Flaschen an diesen Stationen auffüllten. Natürlich war das Sauerwasser nicht enteisent, was bedeutete, daß die Flaschen, die immer wieder verwendet wurden, irgendwann innen bräunlich aussahen, egal wie sehr man versuchte, sie sauberzuhalten, und es hatte natürlich keine Kohlensäure, es schmeckte also schon lasch, wenn es nicht kalt war. Damals waren stille Wässer nicht beliebt.Die erste urkundliche Nennung des Badhauses ist von 1404. In der Mitte des 16. Jahrhunderts kam Herzog Christoph von Württemberg oft wegen des Wassers und zum Baden. Andere Prominenz folgte, aber nach dem Dreißigjährigen Krieg nahm das Interesse ab. 1839 kauften zwei Ärzte das Badhaus und das Land drumherum und eröffneten ein Krankenhaus, das es heute noch gibt.

Ich muß allerdings zugeben, daß mir die kohlensäurehaltige Version unseres Mineralwasser immer einen Tick zu salzig war.
Geschmack ist für uns beim Wasser wirklich wichtig. Wir Deutschen können nicht einfach jedes Wasser trinken und mögen es - es sei denn, wir sind sehr durstig und selbst dann besteht noch die Chance, daß wir uns wegen des Geschmacks beschweren.
Wasser kann abhängig von den enthaltenen Mineralien unterschiedlich schmecken, Kalzium, Natrium, Sulfat, Magnesium usw.
Wasser kann seinen Geschmack auch ändern. Es kann vorkommen, daß man sich an ein Mineralwasser gewöhnt hat und auf einmal schmeckt es einem nicht mehr. Das ist mir mit meinem letzten so gegangen (und dazu haben sie auch noch von der Perlenflasche zu einer glatten Flasche gewechselt!), und da ich mir das, das ich mag, nicht liefern lassen kann, habe ich zu Leitungswasser gewechselt. Das war keine leichte Entscheidung für mich. Das Leitungswasser in meiner Region ist ziemlich hart und ich mußte mich erst dran gewöhnen. Manche Leute benutzen Filter, das habe ich auch eine Weile gemacht, aber dann festgestellt, daß es für mich keine Unterschied macht, sondern nur Aufwand und daß ich mir das Geld sparen kann.
Eine Menge Leute trinken hier jetzt Leitungswasser. Nicht nur wird oft gesagt, daß es unser am besten kontrolliertes Lebensmittel ist, es ist auch günstiger als Wasser in Flasche und verfügbar, ohne daß man zum Laden gehen muß. Für die, die stilles Wasser nicht mögen - dazu habe ich auch ich einmal gehört - gibt es Wassersprudler, mit denen man seinen persönlichen Sprudelgrad bestimmen kann.
Meine Stadt und andere haben Projekte laufen, um für Leitungswasser zu werben, indem sie zum Beispiel Abfüllstationen in der Innenstadt errichten oder Geschäfte dazu ermuntern, kostenlose Füllungen anzubieten.

Also ja, das heißt dann ja wohl, daß man in deutschen Restaurants jetzt Leitungswasser bekommt, richtig?
Ja und nein.
In der Trinkwasserverordnung der EU wird empfohlen, den Zugang zum Wasser zu verbessern, "indem die kostenlose Bereitstellung von Wasser für den menschlichen Gebrauch in öffentlichen Verwaltungen und öffentlichen Gebäuden oder - kostenlos oder gegen eine geringe Dienstleistungsgebühr - für Kunden von Restaurants, Kantinen und Verpflegungsdiensten gefördert wird."
Das heißt, man kann fragen, aber es besteht die Möglichkeit, daß man entweder gar keins bekommt oder daß es kostet - und der Betreiber entscheidet wieviel.
Einer Umfrage in Deutschland, Österreich und der Schweiz zufolge, fragen Deutsche immer noch nicht gern im Restaurant nach Leitungswasser.
Ich schätze, die Gründe sind, daß sich die Leute entweder etwas gönnen möchten, wenn sie schon ausgehen, daß sie denken, die Preise für Leitungswasser sind zu hoch - wir haben alle die eine oder andere Geschichte gehört - oder daß sie einfach nicht daran gewöhnt sind, auch nur daran zu denken, daß sie fragen könnten.

Übrigens, Wasser in Restaurants ... wußtet ihr, daß es Wassersommeliers gibt, ungefähr 500 weltweit? Sie arbeiten oft im Hotel- und Gaststättenbereich und empfehlen das richtige Wasser zu bestimmten Speisen oder bieten Wasserverkostungen an.
Es gibt nur wenige Schulen, die diese Ausbildung anbieten.

Habt ihr sschon genug von Wasser? 
🙃 Keine Sorge, ich lasse euch jetzt gehen. Danke, falls ihr es bis hierher geschafft habt!


Quellen:

1. Sabine Riker: Das Wasser, das Göppingen berühmt machte. In: Stuttgarter Zeitung, 15. August 2019
2. 
David Hahn: Darf Leitungswasser etwas kosten? Auf: Südwest Presse, 6. Dezember 2024
3. Olivia Logan: Wie viele Menschen trauen sich in Deutschland, Leitungswasser zu bestellen? Auf: I Am Expat, 13. Juni 2025 (automatische Google-Übersetzung!)
4. Richtlinie (EU) 2020/2184 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2020 über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch

Donnerstag, 4. September 2025

Stummfilme - Mum's the Word

Nachdem mich der Post letzte Woche einige Zeit für Recherche gekostet hat, habe ich beschlossen, es mir heute einfacher zu machen und euch noch eine kurze Komödie vorzustellen. Es ist "Mum's the Word" von 1926.


Die Handlung erklärt den englischen Titel, eine deutsche Version gibt es nicht (Spoiler voraus).
Wikipedia zufolge ist "mum" ein Wort aus dem Mittelenglischen, das "stumm" bedeutet. In diese,m Fall geht es um eine verwitwete "Mum", also Mutter, die ihrem neuen Ehemann ihren Sohn verschwiegen hat.

Leider ist dieser auf dem Weg, um ihr einen Überraschungsbesuch abzustatten.
Im Schlafwagen versucht ein Dieb, die Tasche einer jungen Frau zu stehlen, während sie schläft. Sie jagt ihn davon, zieht dann eine kleine Pistole aus der Tasche, schießt und trifft den Sohn, der in der Schlafstelle auf der anderen Seite des Gangs ist, in den Hintern. Als er sie sieht, ist er von ihrer Schönheit hin und weg.

Als er im Haus seiner Mutter ankommt, erzählt sie ihrem eifersüchtigen Ehemann, daß das sein neuer Kammerdiener ist. In der Küche trifft er das Hausmädchen, Überraschung, es ist das Mädchen aus dem Zug.
Natürlich versucht er, sich mit seiner Mutter in ihrem Zimmer zu treffen, aber der Ehemann ist mißtrauisch. Doch halt mal, warum versucht das Hausmädchen denn, sich in das Zimmer des Ehemanns zu schleichen? (Das hat man von getrennten Schlafzimmern.) Nicht schwer zu erraten, ich weiß. Auch er hat ein Geheimnis, das "Hausmädchen" ist seine Tochter.

Mir gefiel die Geschichte, zum Beispiel wie der Ehemann "seinem neuen Kammerdiener" aufträgt, seine Schuhe zu putzen und ihn dann zu rasieren.
Die Schuhe wandern von einer Person zur anderen, sogar während der Rasur.


Kein Wunder, daß die Rasur schiefläuft, wenn jemand die ganze Zeit am Fuß zerrt, um einen Schuh ab- und einen anderen anzuziehen, und zum Schluß hat der Ehemann nur noch einen halben Schnurrbart, was ihm seinen "Kammerdiener" nicht sympathischer macht.


"Einbruch der Dunkelheit -- Jeder hat einen wachsenden Verdacht, daß jeder andere den Verdacht hat, daß etwas Verdächtiges passiert -"

Jetzt ist ein reger Verkehr aus und in Zimmer im Gange, als die Kinder versuchen, zu ihren Eltern zu kommen (das fließende Negligée der Mutter ist übrigens wunderschön und das Outfit der Tochter sehr interessant) und jeder versucht, unauffällig zu sein, was irgendwie schwierig ist, als sie schließlich alle im Flur aufeinandertreffen, aber natürlich klärt sich zum Schluß alles auf.


24 Minuten können einem nicht sehr viel Handlung bieten, aber ich hatte echt Spaß und fand, daß vor allem der Sohn und die Tochter in ihren Szenen zusammen sehr gutes komödiantisches Timing zeigten.

Ich hatte vorher noch nie von Charley Chase gehört, der sehr viele Kurzfilme machte und in der Stummfilmindustrie auch respektiert war, aber nie wie Keaton, Chaplin und Lloyd ganz nach oben kam.
Nachdem ich aber diesen Short gesehen habe, der von manchen noch nicht mal als einer von seinen besten angesehen wird, denke ich, ich werde mir wohl noch mehr von seinen Filmen anschauen müssen.


Quelle (englischsprachig):

Fritzi Kramer: Mum's the Word (1926) - A silent film review. Auf: Movies Silently, 29. April 2018


Es tut mir leid, daß meine Quellen meist nur englischsprachig sind, aber mein englischer Blog wird einfach mehr frequentiert und der Zeitaufwand für die Recherche ist oft so groß, daß ich nicht auch noch die Zeit finde, adäquate deutsche Quellen zu suchen. Sollte euch ein Artikel interessieren, gibt es Übersetzungsprogramme, die zumindest einen Eindruck vermitteln können.

Dienstag, 2. September 2025

Bücher nochmal lesen

Sieht dieses Buch für euch gebraucht aus?
Mehr mißbraucht, findet ihr? Ihr habt sowas von recht und ich werde nicht mal das Innere mit den Zeichnungen zeigen ... ich fürchte, daß ich da sehr zu beigetragen habe, aber zu meiner Verteidigung, dem Stil der Zeichnungen nach sind sie aus der Zeit, bevor ich in die Schule kam. Ich lernte schnell, meine Bücher besser zu behandeln.


Dies ist unser Familienexemplar (der einzige Grund, warum das Buch noch da ist). Es wird euch nicht überraschen zu hören, daß meine Lieblingsgeschichte immer "Die Katze, die ihre eigenen Wege ging" (im Deutschen gibt es verschiedene Titel dafür) war, ich liebe sie so sehr, daß wir sie in einem Jahr sogar als Ausdruck den Weihnachtsgeschenken für unsere Tierarztpraxis beilegten.
Ich schweife total ab, sorry.

Kürzlich schrieb eine andere Bloggerin, daß sie Bücher nicht oft nochmal liest. Wenn ich so darüber nachdenke, verstehe ich das auch, schließlich gibt es so viele Bücher da draußen, neue Welten, neue Charaktere, neue Autoren und Autorinnen, neue Schreibstile, und so wenig Zeit, aber ich glaube, ich habe das noch nie vorher mit jemandem diskutiert oder mich auch nur gefragt, warum ich selber "wiederlese".

Ich könnte euch nicht sagen, wie oft ich "Das kommt davon" während meines Lebens gelesen habe, nicht immer alle Geschichten, aber wenigstens meine liebsten. Tatsächlich gibt es eine Menge Bücher, die ich ein, zwei, zehn Mal oder mehr gelesen habe.
Manche haben einen Plan dafür, wann sie bestimmte Bücher wiederlesen. Ich habe das nur für die Weihnachtszeit, übrigens sowohl für das Wiederlesen als auch das Wiederanschauen, ja sogar das Wiederspielen. Weihnachten fehlt etwas, wenn ich nicht zumindest "Wintersonnenwende" gelesen, "Jede Frau braucht einen Engel" und "Fröhliche Weihnachten, Charlie Brown" gesehen und "Jewel Match Winter Wonderland 2" gespielt habe.

Dieses Buch hat sein Cover ursprünglich nicht
durch langen Gebrauch verloren, sondern
durch einen Unfall. Nicht daß ihr
denkt, ich behandle all meine Bücher so!

Warum aber lese ich Bücher nochmal? Und was sind die Vor- und Nachteile?
Ich sollte noch erwähnen, daß sich dieser Post nur auf Privatlektüre bezieht und es nicht um Lernmethoden geht. Natürlich schließt er trotzdem Fiktion und Sachbücher ein, für die Gründe, sie nochmal zu lesen, unterschiedlich sein können, aber nicht müssen.
Außerdem werde ich am Ende ein paar (englische) Artikellinks anhängen, der Post selbst wird jedoch nur meine persönlichen Gründe in willkürlicher Reihenfolge auflisten.

1. Wenn ich ein Buch liebe, möchte ich das Gefühl heraufbeschwören, das ich hatte, als ich es das erste Mal gelesen habe. Ah! Ich höre euch fragen, ob das nicht gefährlich sein kann. Ihr habt natürlich recht, das kann es.
Es kann schrecklich sein, wenn ein Buch mit der Zeit seine Magie verliert, zum Beispiel geliebte Kinderbücher. 
Andererseits ist es absolut wundervoll, wenn mein inneres Kind die Magie immer noch spürt und mich zurückversetzt. Die Magie mag ja nicht so stark sein - es ist eine ganze Weile her, daß ich mir ein lebendiges Kasperle gewünscht habe 😉 -, aber für mich kann schon die Erinnerung an eine gute Zeit ausreichen.


Wenn ich aber schockiert bin, weil ein Buch für mich so gar nicht gut gealtert ist - und das kann alle möglichen Gründe haben von einem schlechten Schreibstil bis zu einer schrecklichen Handlung, aber auch Frauenfeindlichkeit, Rassismus usw. (die Kinderbücher waren ja nur ein Beispiel) - heißt das dann nicht einfach ...

2. daß ich inzwischen dazugelernt habe? Reifer geworden bin? Mein kritisches Denken fortentwickelt habe?
Vielleicht hat sich aber auch nur mein Geschmack verändert. Als Kind haßte ich Rosenkohl und liebte Chinakohl, nun liebe ich den Rosenkohl und bin kein Fan mehr von Chinakohl.
Ich kann bestimmen, ob meine Freude an einem Buch komplett verschwunden ist und nur getrübt ist.
Ich hatte nie vor der Möglichkeit Angst, ein Buch nicht mehr zu mögen, aber ich verstehe vollkommen, wenn jemand nicht das Risiko eingehen möchte, eine gute Erinnerung zu verderben.

3. Ich finde jedes Mal, wenn ich ein Pratchett-Buch nochmal lese, etwas, das ich vergessen oder vielleicht gar nie erst bemerkt hatte. Ich bin eine schnelle Leserin und bin mir sicher, daß ich hier und da Details übersehe.
Natürlich gilt das auch für andere Bücher.
Oder vielleicht verstehe ich plötzlich einen Witz, ein Zitat oder ein Wortspiel, weil ich seit dem letzten Mal etwas gelernt oder erfahren habe, was mir jetzt ermöglicht, das zu verstehen. Ich liebe diese "ooooooh"-Momente. Ich lese auf Deutsch und Englisch und natürlich verstehe ich nicht unbedingt alle englischen Wortspiele oder Anspielungen auf bestimmte Dinge, und natürlich kann ich sie auch nicht nachschlagen, wenn ich sie in diesem Moment gar nicht erst erkenne.
Es kann auch sein, daß ich das Buch beim ersten Mal anders gelesen habe, weil ich mental anders drauf war und deshalb dann beim Wiederlesen Dinge bemerke, die ich vorher nicht sehen konnte.

Die deutsche Ausgabe von "Witches Abroad"
- "Total Verhext" - war der allererste
Scheibenwelt-Roman, den ich gelesen habe, ein
Spontankauf im alten Buchladen im Bahnhof.
Pratchett hatte mich schon nach ein paar Sätzen.

4. Ich habe zuweilen ein sehr selektives Gedächtnis. Es gibt Bücher, an die ich mich sehr gut erinnern kann, und es gibt Bücher, von denen ich schwören würde, sie nie gelesen zu haben.
Darum hasse ich es, wenn Bücher unter verschiedenen Titeln veröffentlicht werden. Manche der Vintage-Krimis, die ich gerade lese, haben solche für verschiedene deutsche Ausgaben, aber sogar manche der englischen Originale wurden im Vereinigten Königreich und in den USA nicht unter demselben Titel verlegt.
Also ja, es ist mir schon passiert, daß ich Bücher doppelt gekauft habe und dann beim Lesen des zweiten Buchs ein Déja Vu hatte, kein Wunder, weil ich es ja schon kannte, das aber von der Kurzbeschreibung her nicht erkennen konnte.
Jetzt prüfe ich das bei alten Büchern vorher.
Auf jeden Fall könnt ihr mich fragen, wer der Mörder ist, und es ist möglich, daß ich euch das nicht mehr sagen kann, wenn es lang genug her ist.
Selbst wenn ich aber den Mörder kenne, genieße ich vielleicht einfach die Geschichte, wie er geschnappt wird.

5. Ich lese gern Reihen, wenn ich (wenigstens ein paar) der Charaktere mag. Es besteht die Möglichkeit, daß ich ein oder das andere Buch aus der Reihe nochmal lese, wenn ein neues herauskommt. Vielleicht will ich damit nur mein Gedächtnis zu einem Handlungsstrang oder einem Charakter auffrischen und vielleicht will ich mich einfach in die richtige Stimmung bringen.
Wahrscheinlich lese ich aber nicht die gesamte Reihe, denn wer hat schon die Geduld dafür, wenn ein neues wartet?

6. Früher behielt ich fast alle meiner gekauften Bücher und baute so meine kleine Bibliothek auf. Als ich älter wurde, war ich dafür bereit, die ziehen zu lassen, die ich nicht mehr lesen werde, also schaue ich meine Bibliothek durch, um zu sehen, welche Bücher ich lang nicht gelesen habe und ob es Zeit für sie wird weiterzuziehen.
Sie nochmal zu lesen - oder ein paar davon, falls es eine Reihe ist - kann bei dieser Entscheidung helfen, wenn die Kurzbeschreibung nicht ausreicht, und kann es leichter machen, ein Buch abzugeben.

Bücher, die darauf warten, in die Wildnis entlassen
zu werden, sprich zum öffentlichen Bücherschrank
gebracht zu werden

7. Ritual. Das habe ich oben schon erwähnt. Das mache ich allerdings nicht mit vielen Büchern.

8. Seelennahrung. Es gibt Bücher, die nicht in die Ritualkategorie gehören, die ich aber dennoch ziemlich oft lese.
Das sind normalerweise Bücher, die ich heraushole, wenn ich ein Bedürfnis nach ihnen habe, das Bedürfnis zu entfliehen, glückliche Erinnerungen heraufzubeschwören, zu lachen, das Bedürfnis nach einem Happy End und manchmal sogar danach, mich auszuweinen.
Es können Kinderbücher sein, Krimis, Geistergeschichten, Memoiren, Anthologien, Kurzgeschichten, Liebesromane, Fantasy, Katzenbücher, was auch immer.
Es ist gut, von allem ein bißchen zu haben, damit man sich das richtige Buch für den speziellen Moment aussuchen kann.

9. Etwas nochmal lesen, in das ich beim ersten Mal nicht so wirklich reingekommen bin oder das ein bißchen naja war, vielleicht sogar eins, das ich nicht fertiggelesen habe. Um ehrlich zu sein, das mache ich nicht so oft und habe es auch länger nicht getan, aber es hat bei mir schon geklappt.

Nimmt mir Wiederlesen nicht kostbare Zeit weg, die ich für meine Leseliste brauche?
Nein, denn ich habe nicht wirklich eine Leseliste, außer der auf The Internet Archive, wo ich recht willkürlich Bücher hinzufüge oder lösche. Das gleiche gilt für mein Bibliothekskonto.
Ich habe keine Bücherstapel mehr herumliegen. Damit habe ich aufgehört, als mein Zuckerkater Merlin Probleme damit hatte, es rechtzeitig zum Katzenklo zu schaffen (oder möglicherweise angefangen hatte, als Bücherkritiker zu arbeiten, egal wie, es war kein Spaß).
Ich bin auch nicht auf dem laufenden, was neue Veröffentlichungen betrifft. Ich bin nicht auf Goodreads, NetGalley und all diese Seiten, deren Namen ich nicht mal kenne. Ich habe kein Amazon Prime oder einen Kindle. Ich schaue mir keine BookTuber an (es sei denn, eine der Empfehlungen auf der Startseite sieht wirklich interessant aus) oder Bookstagram oder BookTok, tatsächlich habe ich nicht mal einen TikTok-Account.
Ich habe gerade erst damit angefangen, 
Leute kennenzulernen, die über Bücher bloggen, habe aber zum Beispiel nie an einer Challenge teilgenommen.

Versteht mich aber nicht falsch, ich sage nicht, daß mit diesen Dingen irgendetwas nicht stimmt, sie sind nur nichts für mich, jedenfalls im Moment nicht.

Ob ihr selber "Wiederleser" seid oder nicht, ich würde gern eure Gründe dafür hören
 😊


Artikel (englischsprachig):

1. Sage Nestler: The 3 Healing Benefits of Re-Reading. Auf: Peachy Keen Reviews & Bibliotherapy, 10. August 2023
2. Hellsim Omar: 10 Psychological Benefits of Rereading Your Favorite Books. Auf: Haven Read, 16. September 2024
3. "C8lin": Why Reread Books? The Pros and Cons of Rereading. Auf: The Artifice, 18. November 2016


Es tut mir leid, daß meine Quellen meist nur englischsprachig sind, aber mein englischer Blog wird einfach mehr frequentiert und der Zeitaufwand für die Recherche ist oft so groß, daß ich nicht auch noch die Zeit finde, adäquate deutsche Quellen zu suchen. Sollte euch ein Artikel interessieren, gibt es Übersetzungsprogramme, die zumindest einen Eindruck vermitteln können.

Sonntag, 31. August 2025

Meine August-Bücher

Nachdem ich es tatsächlich geschafft habe, den Überblick über die Bücher zu behalten, die ich im Juli gelesen habe, habe ich beschlossen, ich versuche das mal so weiterzumachen, hier ist also mein August-Post.
Nochmal - für mich ist interessant, wieviele Bücher ich in einem Monat fertiggelesen habe (nicht unbedingt im gleichen Monat angefangen) und wieviele ich den Katzen vorgelesen habe, was natürlich länger dauert, diese sind mit 
😸 markiert.
Vielleicht füge ich hier und da einen kleinen Hinweis darauf hinzu, warum ich ein Buch ausgewählt habe, aber ich werde die Bücher nicht bewerten, weil ich Bewertungen ohne Erklärung nicht mag, und ich gestehe, daß ich dafür gerade nicht die Geduld habe. Die Katzen lehnen es ebenfalls ab, Bewertungen abzugeben 
😉
 

1. "Verschwundene Fracht" = "Cargo of Eagles" von Margery Allingham (von ihrem Ehemann Philip Youngman Carter nach ihrem Tod fertiggestellt), Erstveröffentlichung 1968
(Albert Campion 19)



Ein Dorf voller Schmuggler und Geheimnisse und schließlich auch noch Mord.
Campion und seine Kollegen müssen einen Fall lösen, der mit dem Raub auf einer Jacht zusammenzuhängt scheint, der Jahre zuvor geschehen ist.


Dies ist Teil meines Vintage-Krimi-Projekts, für das ich mir eine ganze Ladung Bücher von Marsh und Allingham besorgt habe.

2. 
"Der Tod des Narren" = "Death of a Fool" (auch als "Off With His Head") von Ngaio Marsh, Erstveröffentlichung 1956
(Roderick Alleyn 19)



Während des "Tanzes der fünf Söhne", einem alten folkloristischen Ritual, das Elemente des Moriskentanzes, Schwerttanzes und Mummenschanz enthält, wird "der Narr", Vater der fünf Söhne getötet.
Alleyn ermittelt in dem kleinen Dorf, dessen Bewohner ihre Geheimnisse nicht leicht preisgeben.

Dies ist Teil meines Vintage-Krimi-Projekts, für das ich mir eine ganze Ladung Bücher von Marsh und Allingham besorgt habe.

3. 
"Mord im Atelier" = "Artists in Crime" von Ngaio Marsh, Erstveröffentlichung 1938
(Roderick Alleyn 6)



Eine Klasse mit jungen Künstlern muß geschockt mit ansehen, wie ihr Modell vor ihren Augen stirbt, von einem Messer getötet, das in der Drapierung auf dem Podest, auf dem sie posiert, versteckt ist.
Die Tatsache, daß Alley sich gerade in die Künstlerin verliebt hat, die die Klasse leitet, macht die Ermittlung für ihn nicht einfacher.


Dies ist Teil meines Vintage-Krimi-Projekts, für das ich mir eine ganze Ladung Bücher von Marsh und Allingham besorgt habe.

4. 
"The Velveteen Rabbit or How Toys Become Real" von Margery Williams, Erstveröffentlichung 1922


Ein kleiner Junge bekommt einen Samthasen zu Weihnachten. Zuerst spielt er nicht damit, aber eines Tages gibt ihm die Nanny den Hasen zum Einschlafen und von da an wird er sein Lieblingsspielzeug. Wird der Hase "wirklich" werden, wie ihm das weise Pferdchen gesagt hat?

Ich habe schon so oft von diesem Buch gehört, es aber vorher nie selber gelesen, weil es hier in Deutschland kein Kinderbuchklassiker ist. Es war an der Zeit, ein paar Minuten zu investieren und das zu ändern.

5. "The Last Bookshop in London" von Madeline Martin, Erstveröffentlichung 2021
 

Grace muß vom Land nach London ziehen, gerade als die Stadt beginnt, sich auf den Krieg mit Deutschland vorzubereiten. Sie bekommt eine Anstellung als Verkaufsassistentin in einem Buchladen, was ihr Leben verändern wird.

Eine Freundin hat Martins neuestes Buch empfohlen und ich dachte mir, ich könnte mit ihren älteren anfangen, solange ich auf der Warteliste für das neue stehe.

6. "Treasure Island" von Robert Louis Stevenson, Erstveröffentlichung 1883 😸



Um mit Stevensons Worten zu sprechen "... erfahren, daß es um Freibeuter geht, daß es im Pub Admiral Benbow an der Küste von Devon beginnt, daß es um eine Karte und einen Schatz und eine Meuterei und ein verlassenes Schiff geht ... Es ist ein recht alberner und entsetzlicher Spaß ..."

"Die Schatzinsel" war als einer der Weihnachtsvierteiler im Fernsehen Teil meines Lebens (ich schaue sie immer noch regelmäßig an, mein Favorit), aber, Schande über mich, ich hatte sie nie gelesen.
Nun will der Dekan unbedingt Freibeuter werden, ich hätte wissen sollen, daß das passieren würde!

7. "Das Todesspiel" = "A Man Lay Dead" von Ngaio Marsh, Erstveröffentlichung 1934
(Roderick Alleyn 1)




Ein junger Journalist wird zu einer Wochenendparty in einem Landhaus eingeladen. Es wird verkündet, daß man das beliebte Mörderspiel spielen wird, doch bald wird aus dem Spiel grausame Realität.

Dies ist Teil meines Vintage-Krimi-Projekts, für das ich mir eine ganze Ladung Bücher von Marsh und Allingham besorgt habe.

8. 
"The Three Investigators in The Secret of Skeleton Island" = "Die drei ??? und die Geisterinsel" von Robert Arthur, Jr. (die Bücher wurden unter Nennung von Alfred Hitchcock als Autor veröffentlicht), Erstveröffentlichung 1966 😸
(Die drei ??? 6 (amerikanisch), 11 (deutsch))   

 
Jemand sabotiert die Crew, die auf der Geisterinsel filmt. Peters Vater, der zur Crew gehört, schaltet Die drei ??? ein. Gibt es einen Geist oder einen Piratenschatz oder was könnte sonst der Grund für die Sabotage sein?

Ich habe diese Reihe vor langer Zeit gelesen und mache sie jetzt nochmal Stück für Stück durch, nachdem ich einen Blogpost darüber geschrieben habe. Dieses Buch ist das sechste in der Originalreihe und das elfte in der deutschen Reihe.

9. 
"The Enchanted Greenhouse" = "The Enchanted Greenhouse: Ein Schimmer der Hoffnung" von Sarah Beth Durst, Erstveröffentlichung 2025
(Spellshop 2)



Die Bibliothekarin Terlu wurde in eine Statue verwandelt, um sie dafür zu bestrafen, daß sie auf magische Weise eine empfindungsfähige Pflanze erschaffen hat.
Jahre später findet sie sich, wieder lebendig, auf einer Insel mit einem riesigen verzauberten Gewächshaus wieder, dessen Magie zu versagen scheint, und mit dem einsamen Gärtner, der sich darum kümmert und hofft, daß sie ihm dabei helfen kann, es zu retten.

Ich habe auch das erste Buch gelesen und das zweite erwischt, als es gerade in der Bibliothek eingegangen ist.


10. "Mary Poppins in the Kitchen" von P. L. Travers, Erstveröffentlichung 1975


Ellen, das Mädchen, ist krank, Mrs. Brill, die Köchin, muß ihrer Schwester helfen gehen, deren Kinder krank sind, und Mr. und Mrs. Banks haben eine Reise für eine Woche geplant! Wer wird das Essen kochen? Nun, Mary Poppins natürlich, mit Hilfe der Kinder und einiger ihrer Freunde und Verwandten.

Seltsamerweise hatte ich dieses kurze Mary-Poppins-Buch noch nicht gelesen.

11. 
"Skinner's Baby" von Henry Irving Dodge, Erstveröffentlichung 1917 😸


Das zweite Buch in der unbeschwerten Skinner-Reihe (das ebenfalls einen Stummfilm inspirierte, der allerdings als verloren angesehen wird) handelt von den ersten Jahren von Baby Skinner, dem Sohn von Skinner und Honey, und davon, wie sich die Art und Weise, wie man sein Kind erzieht, als erstaunlich gut für das Geschäft erweisen kann.

Ichhabe das erste Buch gelesen, nachdem ich eine der Stummfilmversionen davon angeschaut habe, und habe die anderen als leichte Lektüre auf meine Liste gesetzt.
Das "Training" des Kinds, wie es im Buch heißt, ist in mancher Hinsicht recht progressiv, wenn man das Alter des Buchs bedenkt.

Mein Bibliothekarinnenherz mochte, das dies vom Archivexemplar des Verlags digitalisiert wurde - "außer mit Erlaubnis des/der Bibliothekars/in", aah, die Macht! 😄



12. 
"The woman in the hall" von Gladys Bronwyn Stern, Erstveröffentlichung 1939


"Besuche machen" hat in diesem Buch, das im England der 20er spielt, eine andere Bedeutung. In Lornas Welt heißt Besuche machen, eine oder beide ihrer kleinen Töchter zu reichen und berühmten Leuten in der Stadt mitzunehmen, um ihnen mit erfundenen Geschichten, die auf die Tränendrüse drücken, Geld abzuschwindeln - ein gefährliches Spiel für sie, aber auch für die Mädchen, als sie älter werden.

Dies war eine Empfehlung von Liz von "Adventures in reading, running and working from home" (hier ist ihre Rezension auf Englisch) und ich habe es wirklich sehr gern gelesen.
Ich habe gesehen, daß es auch einen Film davon gibt, mit Jean Simmons als eine der Schwestern. Will ich ihn anschauen? Ich weiß noch nicht.

13. 
"My Man Jeeves" von Pelham Grenville Wodehouse, Erstveröffentlichung 1919


Dies ist eine Sammlung von komischen Kurzgeschichten, in denen zur Hälfte Jeeves und Bertie Wooster vorkommen und zur anderen Hälfte Reggie Pepper, ein Prototyp von Bertie.
Bertie Wooster ist ein englischer Gentleman, einer der reichen Müßiggänger, und Jeeves ist sein Kammerdiener, dessen Intelligenz Bertie und seine Freunde aus der einen oder anderen Patsche hilft.

Lisa von
 Boondock Ramblings hat angefangen, "Jeeves und Wooster"-Geschichten zu lesen, und da meine letzte Wodehouse-Lektüre Ewigkeiten her war, habe ich für den Anfang diese Sammlung ausgesucht.

14. 
"Told After Supper" = "Erzählt nach dem Abendessen" von Jerome K. Jerome, Erstveröffentlichung 1891


Mit der Hilfe von "etwas" Weihnachtspunsch, erzählt eine Gruppe von Männer einander Geistergeschichten. Nach dem Abendessen.

Das ist ein Titel, den ich aus meinem DNF "Ghostland" habe. Eine kurze aber sehr lustige Lektüre mit großartigen Illustrationen, das könnte definitely von jetzt an eine Rituallektüre für Heiligabend werden.

15. 
"The Thwarting of Baron Bolligrew" = "Der kleine dicke Ritter" von Robert Bolt, Erstveröffentlichung 1962


Ein Herzog sendet einen seiner Ritter auf die Bolligru-Inseln, um sich dem bösen Baron und einem Drachen, die dort leben, entgegenzustellen.

Ich habe das Original-Kindertheaterstück für einen anstehenden Blogpost über den deutschen Kinderroman, der auf dem Stück basiert, gelesen.

16. 
"Witches Abroad" = "Total verhext" von Terry Pratchett, Erstveröffentlichung 1991 😸
(Scheibenwelt 12 - Hexen 3)


Warum verlassen drei Hexen ihr Heim in Lancre, um nach Genua zu fliegen und zu verhindern, daß ein Mädchen den Prinzen heiratet?
Kleiner Tip - Geschichten können gefährlich sein und Spiegel ebenfalls.

Es war langsam Zeit, daß der Dekan anfängt, etwas über die Scheibenwelt zu lernen, immerhin ist er nach einem ihrer Zauberer benannt.
Das ist eins der Bücher, die ich immer wieder lese, diesmal aber zum ersten Mal auf Englisch.

17. 
"Mylord mordet nicht" = "Swing, Brother, Swing" von Ngaio Marsh, Erstveröffentlichung 1949
(Roderick Alleyn 15)



Der Akkordeonspieler einer Big Band wird auf der Bühne ermordet. Alleyn muß herausfinden wie, von wem und warum.


Dies ist Teil meines Vintage-Krimi-Projekts, für das ich mir eine ganze Ladung Bücher von Marsh und Allingham besorgt habe.
Ich habe gesagt, ich würde die Bücher nicht bewerten, aber um ehrlich zu sein, auf das hier hätte ich sehr gut verzichten können.

18. "Born a Crime" = "Born a Crime - Als Verbrechen geboren" von Trevor Noah, Erstveröffentlichung 2016


Trevor Noah, nun als Comedian bekannt und ehemaliger Host der "Daily Show", wurde in Südafrika geboren, als Sohn einer Xhosa-Frau und eines Schweizers, was unter Apartheid ein Verbrechen war. Das Buch erzählt die Geschichte, wie er unter diesen Bedingungen aufwuchs.

Das Buch war die Empfehlung einer meiner Freundinnen.

19. 
"The Black Dudley Murder" (US-Title, in UK als "The Crime at Black Dudley") = "Mord in Black Dudley" (auch als "Der italienische Dolch") von Margery Allingham, Erstveröffentlichung 1929
(Albert Campion 1)



Während einer Hausparty auf Black Dudley wird der Gastgeber getötet. Waren es die offensichtlichen Gauner, die unter den Gästen sind, wer genau sind sie und wonach suchen sie?


Dies ist Teil meines Vintage-Krimi-Projekts, für das ich mir eine ganze Ladung Bücher von Marsh und Allingham besorgt habe.

20. 
"The Very Secret Society of Irregular Witches" = "Miss Moons höchst geheimer Club für ungewöhnliche Hexen" von Sangu Mandanna, Erstveröffentlichung 2022


Hexen sollen nicht lang zusammen an einem Ort sein, um zu vermeiden, daß sie entdeckt werden.
Deshalb ist sich Mika Moon nicht ganz sicher, was geschehen wird, als sie das Angebot erhält, drei Hexenkinder in Magie zu unterrichten.

Mandannas neues Buch war gerade ein Neuzugang auf Overdrive Baden-Württemberg, ich dachte mir, während ich dafür auf der Warteliste stehe, nehme ich mir das hier als schnelle Lektüre vor.


21. "The Willows" = "Die Weiden" von Algernon Blackwood, Erstveröffentlichung 1907


In dieser übernatürlichen Erzählung sind der Erzähler und sein Freund, der Schwede, auf einem Kanutrip die Donau hinunter, als sie vom Wetter gezwungen werden, einen Halt auf einer kleinen Insel voller Weiden einzulegen.
Bald beginnen sie mysteriöse Wesen um sich herum zu spüren.

Diese Novelle war einer der Titel aus dem DNF dieses Monats, die ich mir notiert habe.

22. "The Windsor Knot" = "Das Windsor-Komplott" von S. J. Bennett, Erstveröffentlichung 2020
(Her Majesty the Queen Investigates 1 = Die Fälle Ihrer Majestät 1)



Als ein Musiker auf Windsor Castle ermordet wird, ermittelt die Queen höchstpersönlich - natürlich nicht offen - mit Hilfe ihrer Assistentin Rozie.

Ich glaube, ich bin dank einer Empfehlung in Overdrive hierüber gestolpert, und dachte mir, ich probiere das mit dem "Cozy Crime" nochmal, um den Monat zu beenden.



DNF:

"Ghostland: In Search of a Haunted Country" von Edward Parnell, Erstveröffentlichung 2019


Aus der Beschreibung: "In Ghostland geht Parnell auf die Suche nach den 'abgekapselten Orten' der Britischen Inseln, unseren einsamen Mooren, unseren moosbewachsenen Friedhöfen, unseren kargen Küsten und unseren volkstümlichen Wäldern. Er erkundet, wie diese Landschaften ein kaleidoskopisches Spektrum von Literatur und Kino heraufbeschworen und geformt haben ..."

Ich habe auf Seite 258 von 405 aufgegeben, mitten in einem Kapitel.
In dem Buch geht es um die Reise des Verfassers, auf der er nicht nur Orte besucht, die eine Verbindung zu Literatur und Filmen haben, und Geschichten von Autoren, Büchern und Filmen erzählt - was mein Interesse erregt hatte - sondern auch Orte, die mit seinem eigenen Leben verbunden waren. Das vermischt er mit seiner Leidenschaft für die Natur, vor allem für Vogelbeobachtung, und den Tragödien in seinem Leben.
Obwohl jede Geschichte an sich immer noch interessant war - sonst wäre ich ja gar nicht so weit gekommen - wurde mir die Mischung irgendwann dann doch zu viel, und als ich merkte, daß es anfing, mich zu nerven, mußte ich aufhören.