Samstag, 27. August 2022

Der Dekan und die neue Fotobox


Es ist nicht das erste Mal, daß ich über meine Fotostation blogge. Letztes Mal war es für einen Blog Carnival der Jewelry Artisans Community. Ich erzählte von Katzenhaaren, meiner alten Kamera und mehr. Das war 2020.
Vor einem Jahr hatte sich die Lage verändert, als der Dekan das Lichtzelt entdeckte. Seither war er nicht imstande, dort rauszu-bleiben. Wir hatten ein paar epische Kämpfe, während derer ich vesuchte, ihn aus dem Zelt zu entfernen, und er versuchte, sich an allem um ihn herum mit den Krallen festzuhalten, meine Acrylplatte eingeschlossen.

Kürzlich beschloß ich, daß etwas getan werden mußte, nachdem der Dekan das Lichtzelt noch ein paar Mal besucht hatte, wobei er versuchte, hinter die Pappe am hinteren Teil, den Stoff an der Seite und die Platte zu kommen. Er wäre beinahe mehr als einmal mit dem gesamten Teil abgestürzt.
Es war offensichtlich, daß ich eine Fotobox brauchte, die ich zumachen konnte. Ich schaute mich um und stellte fest, daß ich, damit die Box etwas stabiler als mein Lichtzelt war, meine Tageslichtlampen würde aufgeben müssen, stattdessen müßte ich mich mit Lichtleisten in der Box zufriedengegeben, was nervt, wenn man einen spiegelnden Hintergrund verwendet. Sie sahen alle ziemlich gleich aus, also suchte ich schließlich eine aus und stellte sie gestern abend auf.


Sie ist tragbar, darum halten die Kanten mit Klettband zusammen. Nur die Zeit wird zeigen, ob das Katzenangriffen standhalten wird. Die beiden Lichtleisten machen den Deckel etwas stabiler als das alte Zelt. Der Dekan war aber schon zweimal dort oben, und ich bin mir nicht sicher, ob sie dafür stark genug sein werden, also denke ich darüber nach, ob ich sie nach jeder Fotositzung abmache. Andererseits bin ich ich mir auch nicht so sicher, ob das Klettband allein seinem pelzigen Hintern standhalten wird!


Natürlich ist er nicht so wirklich glücklich darüber, daß ich ihm seine wunderbare Katzenhöhle weggenommen habe, aber ich werde sie ins andere Zimmer stellen, damit er darin spielen kann, bis es ihm zu langweilig wird, was, wie ich schätze, schnell passieren kann, wenn es nicht verboten ist.


Die Dinge, die wir für oder wegen unserer pelzigen Meister tun, was?
Nun muß ich lernen, mit dieser neuen Box und vor allem den Lichtern zu arbeiten, über die ich noch nicht wirklich glücklich bin, seufz.
Und der Dekan muß lernen, keinen Wutanfall zu bekommen, weil er nicht in die Box kann, angerannt zu kommen und eines meiner Bilder von der Wand zu hauen! Kleiner Punk.

Samstag, 20. August 2022

Dawn im Urlaub

Immer noch Sommer, immer noch heiß ... Dawn brauchte verzweifelt Urlaub. Anders als Jessica im letzten Jahr hat sie nicht nur einen Wochenendtrip geplant, also mußte das Packen genau durchdacht sein.


Als erstes entschloß sich Dawn zu etwas Drastischen (über das sogar ich kürzlich in einem schwachen Moment nachgedacht habe und das sagt einiges aus).
Sie brauchte einen Haarschnitt und anders als ich wollte sie nicht "soviel wie nötig, so wenig wie möglich". Einen Pixie wollte sie nicht, so mutig war sie dann doch nicht, aber es mußte schon ein gutes Stück ab. Da, ihr Kopf fühlte sich jetzt soviel leichter an und der Hut paßte auch besser!
Dawn liebt diesen Hut, weil sie ihn auf so viele Arten tragen kann. Die Krempe ist an einer Stelle hochgeklappt und verziert, die kann sie vorne tragen, wie sie es einmal in einer Hercule Poirot-Episode gesehen hat - auch wenn der dort gezeigte Sonnehut eine viel breitere Krempe gehabt hatte - nach hinten oder so, wie sie ihn letztendlich trug, an der Seite.


Bei Temperaturen, wie wir sie gerade haben, bestand Dawn auf einem Tanktop, am besten in einer frischen Farbe. Das limonengrüne wäre ja nicht grad meine persönliche Wahl gewesen, aber sie hatte recht, es paßte großartig zu den neuen schwarzen Leinenhosen und ihrem liebsten alten Ledergürtel.
Nun nur noch die weißen Turnschuhe mit den Gummisohlen und sie war bereit.
Als Schmuck wählte sie ein einfaches Armband.





Erst hatte sie ja mit leichtem Gepäck reisen wollen, nur mit einem kleinen Rucksack - ich konnte nicht anders, ich mußte darauf hinweisen, wie sehr er mich an ein grummeliges Gesicht erinnerte. Kommt schon, sagt nicht, daß ihr das nicht auch seht.


Dann aber holte sie doch noch Großvaters ramponierten alten Lederkoffer von der Bühne (für Nichtschwaben, das ist der Dachboden).
Man weiß nie, wann man Lust darauf hat, tanzen zu gehen, nicht wahr? Ihre Lieblingsminikleider wanderten in den Koffer, als ich sie aber fragte, ob sie dazu hochhackige Schuhe, Sandlen oder Ballerinas mitnehmen wollte, meinte sie, ihre Turnschuhe würden völlig ausreichen.


Ich bin sicher, sie hat alles, was sie braucht, und wenn nicht, kann sie immer noch einkaufen gehen.

Nun eine Extrainfo über Dawn, ich hoffe, sie hat nichts dagegen, daß ich euch das erzähle.
Es gibt Topperpuppen, die sichtbare Nippel und Nabel haben, zu diesen gehört auch sie. Ich habe völlig vergessen, sie zu fotografieren, bevor sie angezogen war, also werdet ihr mir das einfach glauben müssen.


So, Dawn ist auf ihre Reise gegangen, ich frage mich, ob sie mir ein Geschenk von dort mitbringt, wo auch immer sie hingefahren ist!
Immerhin hat sie mir schon diese Bilder von einer der örtlichen Skulpturen geschickt ... die mir seltsam vertraut erscheint ;-)

Für die, die sich für Perlenfädeltechniken interessieren:
- Das Tanktop und der Gürtel sind Peyote.
- Die Hosen, die Turnschuhe (außer den Sohlen) und der Rucksack sind Herringbone.  Der "Reißverschluß" läßt sich übrigens nicht öffnen, ich arbeite mit Perlen, ich bin keine Zauberin.
- Der Koffer ist Perlenstickerei auf weißem Grund und mit einem dunkelblauen Satinstoff gefüttert. Die inneren Riemen sind Wildlederimitat mit goldenen Biegeringen. Wie auch für den Rucksack habe ich zwei verschiedene Brauntöne verwendet, um den Eindruck von abgenutztem Leder zu verstärken. Die Ränder und der Mittelstreifen am Boden sind aus schmalem Metallband, daß ich etwas angefeilt habe, um ein ramponiertes Aussehen zu erreichen. Die Schnallen und Scharniere sind goldene Delicaperlen.

Dawn war ein Markenzeichen der Topper Company. Ich bin in keiner Weise mit Topper verbunden.

Donnerstag, 11. August 2022

Der Igel, der beinahe entkommen wäre

Gestern habe ich noch einen kleinen Igel gemacht (tatsächlich heute nochmal einen, einer davon wird ein Geschenk). Da mir der gunmetalfarbene Draht ausgegangen ist, den ich für das Stachelkleid benutzt hatte, aber noch eine große Spule braunen Draht von damals habe, als ich dachte, ich wolle einen Baum häkeln (es zeigte sich, daß ich das gar nicht wollte), wollte ich ihn für die Stacheln ausprobieren.

Kurz danach bekam ich überraschend Besuch und zeigte das Igelchen. Das war das letzte Mal, daß ich ihn sah. Wir sprechen hier über 3,2 cm, nichts, was man leicht sehen würde.
Ich suchte überall. Gewöhnlich ist meine Schreibtischschublade ein vorübergehender Stop für Stücke, damit ich sie nicht verliere, bevor die Beschreibung fertig ist, Bilder gemacht sind usw., aber nicht diesmal.
Obwohl es keinen Sinn ergab, grub ich bis ganz nach unten. Warum würde ich ihn nicht obendrauf legen, wenn ich als nächstes Bilder machen wollte?
Ich suchte auf Regalen weiter, in der Vitrine direkt neben mir, ich schaute sogar im Kühlschrank nach! Ich rief meine Besucherin an, um zu fragen, ob sie ihn vielleicht versehentlich mit nach Hause genommen hatte.

Natürlich wren meine Freunde überzeugt, denen ich etwas vorjammerte, daß die schuldige Partei selber ziemlich klein, pelzig, gestreift und sehr schnell war. Ich muß zugeben, daß ein Teil von mir dasselbe dachte. Der Dekan tut sich sehr schwer damit, seine diebischen Pfoten von Dingen zu lassen, die unbewacht herumliegen. Nur war der Igel gar nicht unbewacht und ich dachte, daß zwei Leute es wohl bemerkt hätten, wenn ein Kater ihnen etwas direkt unter den Nasen weggestohlen hätte. Er ist dabei nie zurückhaltend, mehr so "Juhuuu! Ich hab's und jetzt werde ich es wie verrückt durch die Gegend hauen und es dann da verstecken, wo du kriechen mußt, um es zurückzubekommen!"
Nein, ich war mir recht sicher, daß es meine eigene Dummheit gewesen war.

Diesen Morgen rief ich meine Besucherin an, um ihr zu erzählen, daß ich immer noch keinen Erfolg gehabt hatte. Wir sinnierten noch über ein paar weitere mögliche Stellen, als mein Blick auf das Gedeck fiel, das sie mir mitgebracht hatte (und wovon ihr irgendwann noch in einem Nostalgiepost hören werdet, sorry).
Vielleicht hatte ich den Igel ja in die Tasse getan, als ich das Gedeck in die andere Vitrine (nicht die, in der ich geschaut hatte) gestellt hatte??
Nein. Nicht in die Tasse, nicht auf die Untertasse, nicht auf den Teller .... aber er saß fröhlich genau daneben!
Ihr habt keine Ahnung, wie erleichtert ich war. Ich hätte ihn dort vielleicht in ein paar Tagen, Wochen oder Monaten gefunden, aber so war es viel besser für meinen Geisteszustand!

Und hier sind nun beide zusammen. Geht es nur mir so oder gucken sie irgendwie süffisant drein?
Der Dekan wurde übrigens dafür entschädigt, daß er verdächtigt wurde. Seine Gefühle waren sehr verletzt, er findet, er ist der unschuldigste Kater auf der ganzen Welt, vielleicht sogar in der gesamten Galaxie. Mann, Mann, Mann ...

Mittwoch, 3. August 2022

Punkte sehen - eine JAC-Challenge

Was ist euer erster Gedanke, wenn ihr "Punkte" hört? Meiner waren Lampworkperlen mit Punkten, aber als ich mir meine Vorräte anschaute, merkte ich, daß ich die meisten davon verbraucht htte, und ich hatte einfach (noch) keine Idee für eine einzelne einsame Lampworkperle.
Mein zweiter Gedanke aber für die Jewelry Artisans Community Juli/August-Challenge waren Paillettenpunkte auf Marienkäfer. Das würde ich hinbekommen, selbst wenn eine Perlenbestellung notwendig wurde, damit ich das Projekt abschließen konnte.

Marienkäfer sind schon mehrere Male in meiner Arbeit aufgetaucht, in Perlenwebarmbändern, Ohrringen, sogar als die eine Fimoskulptur, die ich wirklich mag.
Sie alle haben sieben Punkte, so wie der originale Coccinella septempunctata, der Europäische Marienkäfer, eine Spezies, die auch in den USA eingeführt wurde.
Habt ihr jemals Ansammlungen von Marienkäfern gesehen, zum Beispiel in eurem Haus oder an einer Außenwand? Das waren wahrscheinlich Asiatische Marienkäfer oder auch Harlekin-Marienkäfer. Sie wurden für die Kontrolle von Blattlaus-populationen in den USA eingeführt und kamen von dort auch nach Europa, haben sich aber als sehr invasive Spezies erwiesen. Es gibt sie in verschiedenen Farben und sie können eine unterschiedliche Anzahl von Punkten auf ihren Deckflügeln tragen.
Ich erinnere mich an zwei Gelegenheiten, zu denen ich solche Ansammlungen gesehen habe, einmal auf dem Badfenster eines Hotelzimmers, das geöffnet worden war. Zum Glück war die Tür zum Hotelzimmer selber geschlossen gewesen! Das andere Mal war auf einem Weg gleich außerhalb von Cambridge. Es waren so viele, daß für uns einen anderen Weg entschieden, weil es unmöglich gewesen, nicht auf sie zu treten.

Diese Marienkäferohrringe sind die europäische Art, wie ihr an ihrer Anzahl von Punkten sehen könnt, schwarze Pailletten auf perlengestickten roten Flügeln.
Sie sitzen auf ihren eigenen "Blättern", eine Umrandung aus mattgrün AB Würfelperlen.




Challengeziel erreicht! :-)

P.S. Ein kleiner Tip - verschüttet schwarze Pailletten nicht auf einer schwarzen Oberfläche, besonders nicht, wenn es schon Nacht ist. Verschüttet glänzende schwarze Pailletten am besten einfach gar nicht. Ich habe mehr Zeit als angenehm damit verbracht, sie mit einer Nadel von meiner Hand zu sammeln, weil sie wie statisch aufgeladen daran festklebten.
P.P.S. Ich habe daran gedacht, auf die gleiche Weise Melonenohrringe zu machen. Was denkt ihr, eine gute Idee oder gibt es sowieso schon zuviele Melonen rundherum?

Montag, 1. August 2022

Ein Igelchen im Garten

Ich habe noch nie vorher einen Igel in unserem Garten gesehen. Vielleicht war ja mal einer da, wenn dem aber so war, hat er sich mir nicht gezeigt.
Heute aber hatten wir einen kleinen Gast, Geppo (Geppo ist nach dem vermeintlichen Gründer meiner Heimatstadt Göppingen benannt, der ein alemannischer "Fürst" war).
Er mußte von Stelle zu Stelle getragen werden, weil es heiß war und es sehr schwer ist, lange Entfernungen zu laufen oder sogar irgendwo hinaufzuklettern, wenn man gerade mal 3 cm lang ist!

Der erste Halt waren ein paar Sukkulenten, aber Geppo wurde schnell mutiger und wollte immer höher gehen!



Nächster Halt - der Engelskopfberg!



Von seiner eigenen Courage beeindruckt war Geppos nächstes Ziel der Löwenkopfberg. "Ich habe keine Angst vor einem Löwen!"


Ihr seid nicht beeindruckt? Nun, und wie sieht es jetzt aus?


Danach war unser Igelchen müde, ihm war sehr heiß und er hatte großen Durst, also war ein Ausflug zum Vogelbad an der Reihe.


Und hier sind ein paar Blumen, die zu wackelig waren, als daß Geppo darauf hätte sitzen können, also schaute er sie sich von meiner Hand aus an.





Für die, die es nicht wissen, wie meine anderen Igel ist Geppo eine nach meinem eigenen Design aus Draht gehäkelte Miniatur. Keiner meiner Igel sieht je ganz wie ein anderer aus. Geppo beispielsweise hat bronzebeschichtete Hämatitaugen und eine funkelnde Kristallnase :-)