Ich muß zugeben, daß ich wieder mal ohne Idee oder Inspiration in diese Art Elements-Challenge eingestiegen bin, weil ich das Thema einfach liebte, das Niky ausgewählt hat - Bienen.
Hier ist ein altes Bild aus unserem kleinen Garten hinten und eines aus dem wundervollen Cambridge University Botanic Garden.
Nun zur Challenge.
Ich habe nicht viele gelbe Perlen. Ich habe ein paar Delicas, ein paar tschechische Rocailles, und ich hatte ein Armband, das darauf wartete, auseinandergenommen zu werden, mit Drahthäkelblumen aus Riverstone- und gelben Katzenaugenperlen. Ich dachte, die Katzenaugenperlen würden nette kleine Bienenkörper abgeben, aber ich konnte ja kaum schwarze Streifen aufmalen. Stattdessen beschloß ich also, keine Bienen zu machen, sondern etwas zu weben, das von Bienenfarben inspiriert war.
Der Plan war eine Perlenwebbasis in schwarz und gelb mit Katzenaugenverzierungen. Wegen des Kontrastes benutzte ich schwarze Rocailles und gelben Faden, und weil ich nicht wollte, daß die Katzenaugen zu hoch saßen, dachte ich mir, ich würde nette kleine Ausschnitte für sie im der Basis freilassen.
Ich webte also und fing dann an, Fäden einzunähen. Neun Perlen bedeuteten neun Ausschnitte bedeuteten 54 Fäden zusätzlich zum Einnähen. Die Anzahl war nicht das Problem, mir macht das Einnähen nichts aus, aber obwohl ich die Kettfäden auf beiden Seiten ziemlich lang gelassen hatte, waren die meisten dieser Fäden sehr kurz. Schließlich waren sie ja keine extra Fäden. Die eine Reihe, in der sich drei Ausschnitte "trafen" - nicht die klügste Idee, die ich je hatte - resultierte darin, daß ich aus einem langen Faden acht herauskriegen mußte. Überwiegend führte ich die Nadel also entlang des Kettfadens, fädelte dann ein, zog sie durch, ging mit der Nadel durch eine der waagerechten Reihen, fädelte ein, zog durch .... für nur einen von 54 Fäden. Wiederholen, wiederholen, wiederholen ... Ich habe kürzere Nadeln, sie sind aber etwas zu dick für meinen Geschmack.
Endlich konnte ich die Katzenaugen einnähen. Als ich aber fertig war, schaute ich mir mein Armband an und dachte, wow, das ist wirklich, wirklich ... LANGWEILIG! Ächz.
Was nun? Ich mußte mir was einfallen lassen, um das ein bißchen aufzupeppen. Ich versuchte dies und das, und schließlich gab ich all den kleinen gelben Bienen Flügel aus klaren 15er Rocailles mit AB-Finish. Sie sind ziemlich zart, also wollte ich nicht, daß sie auf dem Armband herumflattern, und ich befestigte jede Flügelspitze an der gewebten Basis.
Leider war ich immer noch nicht glücklich. Es half nichts, diese Bienen brauchten ihre Streifen. Was wenn ich jeder einen Streifen aus 15ern Rocailles machte? Natürlich würden sie nicht fest an den Körpern sitzen, aber man bekäme doch die Vorstellung von Bienen. Erst als ich alle neun Katzenaugen "bemalt" hatte, fand ich, daß ein zweiter Streifen sogar noch besser wäre o.O
Okay dann. Hm. Nun wünschte ich, ich hätte von Anfang an daran gedacht und den Bienen eine grüne Basis zum Draufsitzen gegeben. Nicht daß ich die Perlen dafür gehabt hätte. Nicht daß ich ganz von vorne anfangen wollte. Nicht daß es auch nur Sinn machte, jetzt darüber nachzudenken. Nachtfliegende Bienen. Gibt es Bienen, die nachts fliegen? Offensichtlich weiß man nicht soviel über Bienen und ihren Schlaf, außer daß sie schlafen oder zumindest Nickerchen halten. Arbeiterbienen arbeiten auch nachts im Stock, aber Bienen fliegen nicht nachts.
Nun ja, meine taten es nun und das sah ganz schön düster aus. Ich konnte ihnen doch wenigstens ein paar Blumen geben? Also tat ich das.
Glaubt mir, in diesen Basisperlen steckt eine MENGE Faden und eine Menge Zeit in diesem Armband!
Jetzt mußte ich aber nur noch die Bandenden und den Verschluß anbringen, diesmal in einem Goldton, der hier besser paßt als meine üblichen Silber- und Kupfertöne.
Wow. Ich war mir ehrlich nicht sicher, daß ich das rechtzeitig schaffen würde. Ich bin fast von meiner eigenen Geduld beeindruckt :-P
Dies ist ein Blog Hop, schaut euch also bitte auch die Posts der anderen Teilnehmer an!
Gäste
Alysen - Cat (das bin ich ;-)) - Evie and Beth - Hope - Kathy - Kelly - Sarajo - Tammy
AE-Teammitglieder
Cathy - Jennifer - Jenny - Marsha - Niky - Sue
Ich werde diesen Post mit einer Bildcollage von Bienen beenden (bei Tag fliegende ;-)), die mir eine Freundin geschickt hat. Sind sie nicht schön?
Donnerstag, 30. April 2020
Mittwoch, 29. April 2020
Ein Lieblingsprodukt - Der JaLa-Perlenwebrahmen
Das hier ist schwierig. Ich bespreche nie Produkte oder fast nie.
Der Jewelry Artisans Community Blog Carnival hatte aber das Thema "Besprich ein Lieblingsprodukt" (welcher Idiot hat das ausgewählt und dann auch noch einfach genannt, ohja, das war ich), also muß ich nun zunächst ein Lieblingsprodukt auswählen und dann muß ich auch noch darüber sprechen.
Mein Problem? Ich habe noch nicht mal über ein solchen Favoriten nachgedacht. Klar, ich bestelle meinen Kupferdraht immer vom selben Hersteller, was offensichtlich bedeutet, daß es mein liebster Kupferdraht ist, ich habe überwiegend eine Marke von Häkelhaken in zwei Sets, ich halte mich gewöhnlich an denselben Faden oder dieselben Rocailles und Zylinderperlen. Selbst ein paar meiner - damals nicht teuren - Werkzeuge sind immer noch dieselben wie vor zehn Jahren.
Ich trage seit Jahrzehnten dieselbe Art von Jeans und Turnschuhen, ja sogar Socken. Ich bin eine sehr treue Kundin, wenn ich etwas mag, und wenn man mich nicht mit der Qualität enttäuscht, bleibe ich bei dem, was ich kenne. Langweilig, möglich, aber mühelos. Das gilt für Dinge, die nicht auf meiner Prioritätenliste nicht obenan stehen. Ich habe nie danach gestrebt, eine Trendsetterin zu sein. Wenn ich mein Lieblingsshirt auf Jahrzehnte hinaus in unterschiedlichen Farben bekommen könnte, wäre das perfekt.
Das heißt aber nicht, daß ich in meinem Leben gar nichts Neues ausprobiere. Wie ihr wißt, liebe ich es, mit neuen Ideen, Techniken und Designs zu experimentieren. Ich bin sogar bereit, ein neues Rezept auszuprobieren (wenn ich nicht selber kochen muß ;-)).
Dann kam es mir plötzlich. Ich habe einige Perlenwebrahmen. Mit meinen kleineren bin ich meistens ganz glücklich (Peak Dale Bead Loom, ich habe den Giant, Long und Ultimate, und ich habe einen, den ich aus den Seitenteilen eines Ultimate und den Rundhölzern und Federn eines Basic zusammengesetzt habe), obwohl der Giant und Ultimate für meinen persönlichen Geschmack und meine Art von Arbeit mehr Platz zwischen den zwei Fadentrennern haben könnten, aber für größere Teile, für meine Porträts oder andere besondere Stücke nehme ich immer meinen JaLa.
Ihn besitze ich dank einer lieben Freundin, also ist er auf mehr als eine Art besonders für mich.
Leider werden JaLa Looms nicht mehr hergestellt, also kann ich euch jetzt nur zum Sabbern bringen, euch aber nicht sagen, wo ihr einen herbekommt. Glaubt mir, hätte ich das vorher gewußt, hätte ich meine Katzen verkauft, um mir noch einen zuzulegen (nicht nur wegen des Preises, sondern auch wegen des Portos und der möglichen Steuern/Zollgebühren von Übersee für ein Stück dieses Gewichts). Okay, das hätte ich natürlich nicht getan, aber ich hätte bestimmt für noch einen gespart.
Meiner ist das Modell 0818, das ist also eine Arbeitsfläche von 8 Inch oder 20 cm und einer Schienenlänge von 18 Inch oder 46 cm, es hat Platz für etwa 128 Kettfäden. Es gab auch den längeren 0836, beide Längen waren ebenfalls als die breiteren 1218 und 1236 erhältlich, die Platz für ungefähr 190 Kettfäden haben, und den nicht verstellbaren Webrahmen 0612f für 90 Kettfäden. Schlitten und Schienen waren auch extra erhältlich.
Ich zeige euch mal diese kleine Schönheit. Ich fühle mich schon wie eine stolze Mutter (beachtet den Tisch und seine Kratzer nicht, dort wurden und werden Katzenmedikamente verabreicht)! ;-)
Die Schlitten bewegen sich auf den Schienen, so kann man genau die richtige Länge, die man für sein Projekt benötigt, einstellen. Dies ist die Einstellung für meine Fanwandporträts.
Mit diesen Hölzern kann man nach dem Aufziehen der Kettfäden die Spannung regulieren. Dafür löst man das Holz einfach mit einem Inbusschlüssel an den Schrauben.
Das ist der Webrahmen von unten. Es sind Korkstücke aufgeklebt, um das Zerkratzen von Flächen zu vermeiden (das ist ziemlich witzig, wenn man dazu meinen Tisch anschaut) und um dem Webrahmen etwas Haftung zu verleihen. Zumindest glaube ich das. Ich arbeite selber nämlich nicht an einem Tisch, wißt ihr. Ich sitze auf meinem Bett oder in meinem Fernsehsessel, habe die Knie oben und lehne den Webrahmen an meine Beine. Für mich ist das die perfekte Stellung.
Hier sieht ihr einen der Unterschiede zwischen dem JaLa und dem Peak Dale. Ich glaube, da muß ich nichts hinzufügen.
Schaut euch nur die vollkommen schöne Konstruktion und das Finish dieses Schlittens an. Er ist so glatt, daß er keine Fäden herauszieht, wenn ich beim Perlenweben zum Beispiel eine Decke über meinen Beinen habe.
Dies ist der JaLa im Vergleich mit dem Peak Dale Giant.
Nochmal, ich bin zufrieden mit meinen Peak Dale-Webrahmen dafür, was sie kosten. Sie mögen im Vergleich zum JaLa sehr dünn aussehen, aber es ist ein wenig wie mit Autos. Man kann mit einem Mini oder einem Rolls Royce von A nach B kommen und beide können einen auf sehr unterschiedliche Art befriedigen, Komfort oder Preis zum Beispiel. Die Peak Dales machen zweifellos ihren Job, und ich benutze sie oft. Sie sind jedoch nicht verstellbar, ich bleibe gern mal mit meinem Arbeitsfaden an den Muttern und Schrauben hängen, sie haben Federn statt der Stange, die Komponenten haben gegenüber denen des JaLa keine Chance.
Der JaLa ist der Rolls Royce. Er ist stabil und in seinen Details gut durchdacht. Außerdem ist er schön.
Als ich diesen Webrahmen damals, 2014 war das, bekam, hatte ich hier schon einmal ein Bild gepostet und aus meinen wenigen Sätzen konnte man die gleiche Aufregung und Freude erkennen, die ich jetzt, da ich so viel damit gearbeitet habe, immer noch habe. Es mag seltsam für euch klingen, aber mich überkommt immer noch das gleiche Gefühl, wenn ich das Gewicht dieses Webrahmens an meinen Beinen spüre, bereit, etwas Neues zu anzufangen.
Vielleicht wißt ihr jetzt, warum ich keine Produktbesprechungen mache. Ich bin nicht gut daran, über das Technische zu reden, und ich klinge albern, wenn ich Emotionen mit ins Spiel bringe.
Wie schon zuvor erwähnt ist dies aber ein Blog Carnival. Vielleicht ist ja jemand anderer besser dabei als ich. Ich werde die Links hinzufügen, sobald ich sie bekomme. Schaut doch mal rein!
Jewelry Art by Dawn
Der Jewelry Artisans Community Blog Carnival hatte aber das Thema "Besprich ein Lieblingsprodukt" (welcher Idiot hat das ausgewählt und dann auch noch einfach genannt, ohja, das war ich), also muß ich nun zunächst ein Lieblingsprodukt auswählen und dann muß ich auch noch darüber sprechen.
Mein Problem? Ich habe noch nicht mal über ein solchen Favoriten nachgedacht. Klar, ich bestelle meinen Kupferdraht immer vom selben Hersteller, was offensichtlich bedeutet, daß es mein liebster Kupferdraht ist, ich habe überwiegend eine Marke von Häkelhaken in zwei Sets, ich halte mich gewöhnlich an denselben Faden oder dieselben Rocailles und Zylinderperlen. Selbst ein paar meiner - damals nicht teuren - Werkzeuge sind immer noch dieselben wie vor zehn Jahren.
Ich trage seit Jahrzehnten dieselbe Art von Jeans und Turnschuhen, ja sogar Socken. Ich bin eine sehr treue Kundin, wenn ich etwas mag, und wenn man mich nicht mit der Qualität enttäuscht, bleibe ich bei dem, was ich kenne. Langweilig, möglich, aber mühelos. Das gilt für Dinge, die nicht auf meiner Prioritätenliste nicht obenan stehen. Ich habe nie danach gestrebt, eine Trendsetterin zu sein. Wenn ich mein Lieblingsshirt auf Jahrzehnte hinaus in unterschiedlichen Farben bekommen könnte, wäre das perfekt.
Das heißt aber nicht, daß ich in meinem Leben gar nichts Neues ausprobiere. Wie ihr wißt, liebe ich es, mit neuen Ideen, Techniken und Designs zu experimentieren. Ich bin sogar bereit, ein neues Rezept auszuprobieren (wenn ich nicht selber kochen muß ;-)).
Dann kam es mir plötzlich. Ich habe einige Perlenwebrahmen. Mit meinen kleineren bin ich meistens ganz glücklich (Peak Dale Bead Loom, ich habe den Giant, Long und Ultimate, und ich habe einen, den ich aus den Seitenteilen eines Ultimate und den Rundhölzern und Federn eines Basic zusammengesetzt habe), obwohl der Giant und Ultimate für meinen persönlichen Geschmack und meine Art von Arbeit mehr Platz zwischen den zwei Fadentrennern haben könnten, aber für größere Teile, für meine Porträts oder andere besondere Stücke nehme ich immer meinen JaLa.
Ihn besitze ich dank einer lieben Freundin, also ist er auf mehr als eine Art besonders für mich.
Leider werden JaLa Looms nicht mehr hergestellt, also kann ich euch jetzt nur zum Sabbern bringen, euch aber nicht sagen, wo ihr einen herbekommt. Glaubt mir, hätte ich das vorher gewußt, hätte ich meine Katzen verkauft, um mir noch einen zuzulegen (nicht nur wegen des Preises, sondern auch wegen des Portos und der möglichen Steuern/Zollgebühren von Übersee für ein Stück dieses Gewichts). Okay, das hätte ich natürlich nicht getan, aber ich hätte bestimmt für noch einen gespart.
Meiner ist das Modell 0818, das ist also eine Arbeitsfläche von 8 Inch oder 20 cm und einer Schienenlänge von 18 Inch oder 46 cm, es hat Platz für etwa 128 Kettfäden. Es gab auch den längeren 0836, beide Längen waren ebenfalls als die breiteren 1218 und 1236 erhältlich, die Platz für ungefähr 190 Kettfäden haben, und den nicht verstellbaren Webrahmen 0612f für 90 Kettfäden. Schlitten und Schienen waren auch extra erhältlich.
Ich zeige euch mal diese kleine Schönheit. Ich fühle mich schon wie eine stolze Mutter (beachtet den Tisch und seine Kratzer nicht, dort wurden und werden Katzenmedikamente verabreicht)! ;-)
Die Schlitten bewegen sich auf den Schienen, so kann man genau die richtige Länge, die man für sein Projekt benötigt, einstellen. Dies ist die Einstellung für meine Fanwandporträts.
Mit diesen Hölzern kann man nach dem Aufziehen der Kettfäden die Spannung regulieren. Dafür löst man das Holz einfach mit einem Inbusschlüssel an den Schrauben.
Das ist der Webrahmen von unten. Es sind Korkstücke aufgeklebt, um das Zerkratzen von Flächen zu vermeiden (das ist ziemlich witzig, wenn man dazu meinen Tisch anschaut) und um dem Webrahmen etwas Haftung zu verleihen. Zumindest glaube ich das. Ich arbeite selber nämlich nicht an einem Tisch, wißt ihr. Ich sitze auf meinem Bett oder in meinem Fernsehsessel, habe die Knie oben und lehne den Webrahmen an meine Beine. Für mich ist das die perfekte Stellung.
Hier sieht ihr einen der Unterschiede zwischen dem JaLa und dem Peak Dale. Ich glaube, da muß ich nichts hinzufügen.
Schaut euch nur die vollkommen schöne Konstruktion und das Finish dieses Schlittens an. Er ist so glatt, daß er keine Fäden herauszieht, wenn ich beim Perlenweben zum Beispiel eine Decke über meinen Beinen habe.
Dies ist der JaLa im Vergleich mit dem Peak Dale Giant.
Nochmal, ich bin zufrieden mit meinen Peak Dale-Webrahmen dafür, was sie kosten. Sie mögen im Vergleich zum JaLa sehr dünn aussehen, aber es ist ein wenig wie mit Autos. Man kann mit einem Mini oder einem Rolls Royce von A nach B kommen und beide können einen auf sehr unterschiedliche Art befriedigen, Komfort oder Preis zum Beispiel. Die Peak Dales machen zweifellos ihren Job, und ich benutze sie oft. Sie sind jedoch nicht verstellbar, ich bleibe gern mal mit meinem Arbeitsfaden an den Muttern und Schrauben hängen, sie haben Federn statt der Stange, die Komponenten haben gegenüber denen des JaLa keine Chance.
Der JaLa ist der Rolls Royce. Er ist stabil und in seinen Details gut durchdacht. Außerdem ist er schön.
Als ich diesen Webrahmen damals, 2014 war das, bekam, hatte ich hier schon einmal ein Bild gepostet und aus meinen wenigen Sätzen konnte man die gleiche Aufregung und Freude erkennen, die ich jetzt, da ich so viel damit gearbeitet habe, immer noch habe. Es mag seltsam für euch klingen, aber mich überkommt immer noch das gleiche Gefühl, wenn ich das Gewicht dieses Webrahmens an meinen Beinen spüre, bereit, etwas Neues zu anzufangen.
Vielleicht wißt ihr jetzt, warum ich keine Produktbesprechungen mache. Ich bin nicht gut daran, über das Technische zu reden, und ich klinge albern, wenn ich Emotionen mit ins Spiel bringe.
Wie schon zuvor erwähnt ist dies aber ein Blog Carnival. Vielleicht ist ja jemand anderer besser dabei als ich. Ich werde die Links hinzufügen, sobald ich sie bekomme. Schaut doch mal rein!
Jewelry Art by Dawn
Samstag, 25. April 2020
Einfach nur so Samstag - Mister Boxer
Dank Steiff habe ich eine meiner ältesten Freundinnen vor fast 30 Jahren kennengelernt. Mein Ex waren wegen einer Konferenz zum ersten Mal in der Bay Area. Damals war es noch möglich, eine Konferenz mit Urlaub zu verbinden (vier Staaten in einer Woche, ich weiß immer noch nicht, wie Amerikaner so etwas machen), während er sich also auf seinen ersten Vortrag in einem schicken Hotel in Berkeley vorbereitete (unser Motel war nicht annähernd so schön), konnte ich die Gegend endecken, indem ich an dem teilnahm, was etwas gedankenlos "Damenprogramm" genannt wurde, auch wenn die Partner der Konferenzteilnehmer in diesem Fall tatsächlich alle Frauen waren.
Am ersten Tag hatten wir jedoch die Gelegenheit, San Francisco auf eigene Faust zu erkunden, und unser erster Stop war FAO Schwarz, dessen Verbindung zu Steiff dank einiger Sonderausgaben unter Sammlern berühmt war. Nachdem wir dort etwas Geld ausgegeben hatten *hust hust*, fragten wir, ob sie wüßten, wie wir Sammler in den USA kennenlernen könnten. Damit konnten sie uns zwar nicht helfen, aber sie boten uns die Telefonnummer einer Dame an, die schon einmal für sie ein paar Studio-Steifftiere restauriert hatte.
Ich erinnere mich noch, wie nervös ich war, als ich sie anrief. Wie erklärt man jemanden, daß man ihn nicht kennt, aber seine Nummer vom Spielzeugladen bekommen hat, weil man alte Plüschtiere sammelt? Ich schätze, es war Schicksal, weil wir immer noch Freundinnen sind.
Ich kann nicht nähen. Ich habe es nie gelernt und das wenige Nähen, das ich machen muß, ist anstrengend für mich, als Jenn aber das erste Mal auf Besuch nach Deutschland kam, schenkte sie mir den süßesten kleinen Zwerg, den sie selbst gemacht hatte, und plötzlich hatte ich die verrückte Idee, daß sie mir zeigen sollte, wie man einen einfachen Bär näht.
Am Ende hatte ich, glaube ich, drei Bären, ich bin mir nicht sicher, wo die zwei kleineren sind.
Dieser hier aber bewacht mein CD-Regal, von dem er ziemlich regelmäßig herunterfällt, noch mehr seit Gundel eingezogen ist. Aus irgendeinem Grund schubst sie ihn immer runter, was sie mit anderen Sachen nicht macht. Vielleicht sind ihre Kopfstöße zuviel für ihn. Heute hat sie es wieder getan, darum dachte ich, er verdient einen Post für einfach nur so Samstag.
Sein Name ist Boxer. Er ist von Hand aus einem beige-gespitzten schwarzem Synthetikpelz genäht, hat Pfotenflächen aus dunkelgrauem Filz, vintage hellbau bemalte Glasaugen - bei diesem Pelz wäre es schwierig gewesen, die Augen zu sehen, wenn ich braune genommen hätte - und eine rosa Nase - was für einen schwarzen Bären sehr ungewöhnlich wäre, aber ich fand sowieso, daß er etwas ungewöhnlich war.
Boxer nannte ich ihn, weil ich ernsthaft glaube, daß er zu oft im Fitneßstudio ist. Schaut euch nur diese Schultern an.
Ok, tatsächlich ist das nicht seine Schuld, ich hatte nicht gedacht, daß die Arme am Ende so hoch sitzen würden, aber ich liebe ihn trotzdem.
Er ist weich und knuffig und süß ... und der Beweis, daß ich schon mal eine Nähnadel benutzt habe! ;-)
Am ersten Tag hatten wir jedoch die Gelegenheit, San Francisco auf eigene Faust zu erkunden, und unser erster Stop war FAO Schwarz, dessen Verbindung zu Steiff dank einiger Sonderausgaben unter Sammlern berühmt war. Nachdem wir dort etwas Geld ausgegeben hatten *hust hust*, fragten wir, ob sie wüßten, wie wir Sammler in den USA kennenlernen könnten. Damit konnten sie uns zwar nicht helfen, aber sie boten uns die Telefonnummer einer Dame an, die schon einmal für sie ein paar Studio-Steifftiere restauriert hatte.
Ich erinnere mich noch, wie nervös ich war, als ich sie anrief. Wie erklärt man jemanden, daß man ihn nicht kennt, aber seine Nummer vom Spielzeugladen bekommen hat, weil man alte Plüschtiere sammelt? Ich schätze, es war Schicksal, weil wir immer noch Freundinnen sind.
Ich kann nicht nähen. Ich habe es nie gelernt und das wenige Nähen, das ich machen muß, ist anstrengend für mich, als Jenn aber das erste Mal auf Besuch nach Deutschland kam, schenkte sie mir den süßesten kleinen Zwerg, den sie selbst gemacht hatte, und plötzlich hatte ich die verrückte Idee, daß sie mir zeigen sollte, wie man einen einfachen Bär näht.
Am Ende hatte ich, glaube ich, drei Bären, ich bin mir nicht sicher, wo die zwei kleineren sind.
Dieser hier aber bewacht mein CD-Regal, von dem er ziemlich regelmäßig herunterfällt, noch mehr seit Gundel eingezogen ist. Aus irgendeinem Grund schubst sie ihn immer runter, was sie mit anderen Sachen nicht macht. Vielleicht sind ihre Kopfstöße zuviel für ihn. Heute hat sie es wieder getan, darum dachte ich, er verdient einen Post für einfach nur so Samstag.
Sein Name ist Boxer. Er ist von Hand aus einem beige-gespitzten schwarzem Synthetikpelz genäht, hat Pfotenflächen aus dunkelgrauem Filz, vintage hellbau bemalte Glasaugen - bei diesem Pelz wäre es schwierig gewesen, die Augen zu sehen, wenn ich braune genommen hätte - und eine rosa Nase - was für einen schwarzen Bären sehr ungewöhnlich wäre, aber ich fand sowieso, daß er etwas ungewöhnlich war.
Boxer nannte ich ihn, weil ich ernsthaft glaube, daß er zu oft im Fitneßstudio ist. Schaut euch nur diese Schultern an.
Ok, tatsächlich ist das nicht seine Schuld, ich hatte nicht gedacht, daß die Arme am Ende so hoch sitzen würden, aber ich liebe ihn trotzdem.
Er ist weich und knuffig und süß ... und der Beweis, daß ich schon mal eine Nähnadel benutzt habe! ;-)
Donnerstag, 23. April 2020
Oldies but Goodies - Die Farben von Marmelade
I habe nie sehr viel Marmelade gegessen. Nicht daß ich keinen süßen Zahn hätte, das habe ich definitiv, aber zum Frühstück war Marmelade kaum jemals meine erste Wahl. Ich mag meine Brötchen mit Käse oder Ei. Wenn ich vielleicht wirklich hungrig bin, nehme ich mir zum Schluß eine Scheibe mit Marmelade, so als eine Art "Frühstücksnachtisch".
Es machte meinen Ex wahnsinning, wenn ich nur einen Bissen abhaben wollte, aber wenn ich das doch alles war, was ich wollte, denn sonst hätte ich mimr ja selber eine Scheibe mit Marmelade gemacht.
Es kommt immer noch sehr selten vor, daß ich mir selber Marmelade kaufe, da ich Leute kenne, die mir welche schenken, was sehr nett von ihnen ist, entweder als Mitbringsel aus dem Urlaub oder weil sie sie selber machen. Marmelade, Konfitüre, Gelee in allen Arten von fruchtigen Variationen, zum Beispiel Pflaume, Quitte, Himbeere, Erdbeere, Traube, Heidelbeere, aber auch Ingwer und absolut mein Liebling - "Orange mit Queen Mums Favorit (alias Gin)"!
Kennt ihr übrigens den Unterschied zwischen Marmelade, Konfitüre und Gelee? Denn nur weil wir im deutschen Sprachgebrauch gerne alles Marmelade nennen, ist das ja nicht das gleiche.
Als ich so meine unterschiedlichen Gläser ansah, kam mir die Idee für die dieswöchige Jewelry Artisans Community Oldies but Goodies Challenge, die Farben von Marmelade.
Welche Arten erkennt ihr? Und was ist euer eigener Lieblingsmarmeladengeschmack? Guten Appetit!
1 Jewelry Art by Dawn
2 The Crafty Chimp
3 My Bijou Life
4 RioRita
5 Cat's Wire
Es machte meinen Ex wahnsinning, wenn ich nur einen Bissen abhaben wollte, aber wenn ich das doch alles war, was ich wollte, denn sonst hätte ich mimr ja selber eine Scheibe mit Marmelade gemacht.
Es kommt immer noch sehr selten vor, daß ich mir selber Marmelade kaufe, da ich Leute kenne, die mir welche schenken, was sehr nett von ihnen ist, entweder als Mitbringsel aus dem Urlaub oder weil sie sie selber machen. Marmelade, Konfitüre, Gelee in allen Arten von fruchtigen Variationen, zum Beispiel Pflaume, Quitte, Himbeere, Erdbeere, Traube, Heidelbeere, aber auch Ingwer und absolut mein Liebling - "Orange mit Queen Mums Favorit (alias Gin)"!
Kennt ihr übrigens den Unterschied zwischen Marmelade, Konfitüre und Gelee? Denn nur weil wir im deutschen Sprachgebrauch gerne alles Marmelade nennen, ist das ja nicht das gleiche.
Als ich so meine unterschiedlichen Gläser ansah, kam mir die Idee für die dieswöchige Jewelry Artisans Community Oldies but Goodies Challenge, die Farben von Marmelade.
Welche Arten erkennt ihr? Und was ist euer eigener Lieblingsmarmeladengeschmack? Guten Appetit!
1 Jewelry Art by Dawn
2 The Crafty Chimp
3 My Bijou Life
4 RioRita
5 Cat's Wire
Donnerstag, 16. April 2020
Oldies but Goodies - Glück
Zur Zeit ist es nicht nett ... und ich bin sicher, ihr wißt, welche Worte ich lieber benutzen würde. Es gibt Tage, an denen ich wirklich damit kämpfe - sogar ein Stubenhocker wie ich kann nach Wochen der Selbstisolation etwas irre werden - was der Grund dafür ist, daß ich dieses Thema für unsere Jewelry Artisans Community Oldies but Goodies Challenge ausgewählt habe.
Ich bin nicht der Motivationstyp, das war ich noch nie (ehrlich, das eine Poster als Teenager hatte ich nur wegen des Bildes, nicht des Spruchs!), aber ich finde, es hilft ein bißchen, mich an die Dinge zu klammern, die mich glücklich machen. Das kann etwas Großes oder etwas Kleines sein.
Zum Beispiel bin ich glücklich, eine Familie und Nachbarn zu haben, die mir in diesen Zeiten aushelfen. Ich bin glücklich, Gundel bei mir zu haben, auch wenn sie definitiv angefangen hat, ihre spitzbübische Seite zu zeigen. Ihr solltet mal hören, was für freche Antworten sie mir manchmal gibt, aber hey, die Katze ist der Boss, das wissen wir alle. Ich bin glücklich über den OsIch bin glücklich, diese Woche Urlaub zu haben und mich sogar rechtzeitig daran erinnert zu haben, obwohl ich zur Zeit kaum noch den Wochentag und das Datum weiß. Das bedeutet, daß der "Mit Schirm, Charme und Melone" Marathon dran ist.
Und ich freue mich, euch diese Auswahl aus der Challenge präsentieren zu können. Ein paar wunderschöne fröhliche Stücke, findet ihr nicht?
1 My Bijou Life
2 The Crafty Chimp
3 Cat's Wire
4 RioRita
5 Jewelry Art by Dawn
Ich bin nicht der Motivationstyp, das war ich noch nie (ehrlich, das eine Poster als Teenager hatte ich nur wegen des Bildes, nicht des Spruchs!), aber ich finde, es hilft ein bißchen, mich an die Dinge zu klammern, die mich glücklich machen. Das kann etwas Großes oder etwas Kleines sein.
Zum Beispiel bin ich glücklich, eine Familie und Nachbarn zu haben, die mir in diesen Zeiten aushelfen. Ich bin glücklich, Gundel bei mir zu haben, auch wenn sie definitiv angefangen hat, ihre spitzbübische Seite zu zeigen. Ihr solltet mal hören, was für freche Antworten sie mir manchmal gibt, aber hey, die Katze ist der Boss, das wissen wir alle. Ich bin glücklich über den OsIch bin glücklich, diese Woche Urlaub zu haben und mich sogar rechtzeitig daran erinnert zu haben, obwohl ich zur Zeit kaum noch den Wochentag und das Datum weiß. Das bedeutet, daß der "Mit Schirm, Charme und Melone" Marathon dran ist.
Und ich freue mich, euch diese Auswahl aus der Challenge präsentieren zu können. Ein paar wunderschöne fröhliche Stücke, findet ihr nicht?
1 My Bijou Life
2 The Crafty Chimp
3 Cat's Wire
4 RioRita
5 Jewelry Art by Dawn
Mittwoch, 8. April 2020
Das Oster-Hasguruh
Zur Seite, Osterhase. Einen Schritt zurück, Osterbeagle (sorry, ich liebe dich noch immer). Es ist jemand Neues in der Stadt.
Lernt das Oster-Hasguruh kennen.
Es gibt unterschiedliche Meinungen zu ihm, aber ich kann nicht anders als zu denken, daß dieser kleine Kerl eine Hasenmama und einen Känguruhpapa hat.
Natürlich könnte ich behauptn, daß ich das von Anfang an wußte, aber tatsächlich muß ich zugeben, daß der Plan war, ein paar reizenden Leuten einen kleinen Osterhasen zu schenken. Es war mein erster, und vielleicht hätte ich dem schelmischen Kichern von Muse Mabel in meinem Kopf mehr Aufmerksamkeit schenken sollen.
Ich stupfte und stupfte und mein Häschen wurde größer, vor allem sein Kopf, während die Ohren bei meinem Versuch, diesen großen Kopf richtig auf den Körper zu setzen, zu schrumpfen schienen. Warum auch immer fing sein Bauch ebenfalls an zu wachsen, also mußte ich die Füße länger machen ... vielleicht etwas mehr Wolle um den Hals herum ... wenigstens ist der Schwanz noch der eines Hasen, aber jetzt ist er zu klein, mehr Wolle .... okay, schließlich gab ich auf, ihn ändern zu wollen, weil ich ihn tatsächlich so mag wie er ist, und ich hoffe, das finden auch die Leute, zu denen er gehüpft ist. Ich meine, er bringt immerhin Geschenke mit, richtig?
I gestehe, es fiel mir ein bißchen schwer, ihn gehen zu lassen. Ich bin sicher, daß dieses Gefühl sich ändern wird, wenn ich erst einmal mehr Viechers gemacht habe, aber im Moment sind sie alle meine Kinder. Seltsame Kinder vielleicht, aber das war ja zu erwarten, schließlich sind es meine ;-)
Lernt das Oster-Hasguruh kennen.
Es gibt unterschiedliche Meinungen zu ihm, aber ich kann nicht anders als zu denken, daß dieser kleine Kerl eine Hasenmama und einen Känguruhpapa hat.
Natürlich könnte ich behauptn, daß ich das von Anfang an wußte, aber tatsächlich muß ich zugeben, daß der Plan war, ein paar reizenden Leuten einen kleinen Osterhasen zu schenken. Es war mein erster, und vielleicht hätte ich dem schelmischen Kichern von Muse Mabel in meinem Kopf mehr Aufmerksamkeit schenken sollen.
Ich stupfte und stupfte und mein Häschen wurde größer, vor allem sein Kopf, während die Ohren bei meinem Versuch, diesen großen Kopf richtig auf den Körper zu setzen, zu schrumpfen schienen. Warum auch immer fing sein Bauch ebenfalls an zu wachsen, also mußte ich die Füße länger machen ... vielleicht etwas mehr Wolle um den Hals herum ... wenigstens ist der Schwanz noch der eines Hasen, aber jetzt ist er zu klein, mehr Wolle .... okay, schließlich gab ich auf, ihn ändern zu wollen, weil ich ihn tatsächlich so mag wie er ist, und ich hoffe, das finden auch die Leute, zu denen er gehüpft ist. Ich meine, er bringt immerhin Geschenke mit, richtig?
I gestehe, es fiel mir ein bißchen schwer, ihn gehen zu lassen. Ich bin sicher, daß dieses Gefühl sich ändern wird, wenn ich erst einmal mehr Viechers gemacht habe, aber im Moment sind sie alle meine Kinder. Seltsame Kinder vielleicht, aber das war ja zu erwarten, schließlich sind es meine ;-)
Mittwoch, 1. April 2020
Nostalgie - Blinder King Charles
Vor
einigen Jahren, als ich noch die "Fundstücke der Woche"-Posts machte,
hatte ich ein paar, "Ich bin eine Sammlerin" genannt, in denen ich
Vintagestücke zeigte.
Über
die Zeit sind meine Sammlungen zum größten Teil nicht mehr gewachsen,
aus unterschiedlichen Gründen, aber sie sind noch da und immer noch
geliebt. Ich habe auch Vintagestücke, manche geerbt, manche geschenkt,
manche von Flohmärkten, manche interessanter als andere.
Ich dachte also, es könnte Spaß machen, immer mal wieder welche davon zu zeigen und ihre Geschichte zu erzählen.
Willkommen zu einem neuen Nostalgie-Post, in dem ich euch diesmal mehr als nur eine Geschichte erzählen werde, nämlich drei - die Geschichte des blinden King Charles, die Geschichte der Augendose und die Geschichte von Ada-Ada, alle sind miteinander verbunden.
Als erstes laßt mich euch zu einem großen Flohmarkt in Tübingen vor ungefähr 30 Jahren mitnehmen. Wir - mein Ex und ich - waren damals noch sehr neue Steiffsammler. Wir machten ein paar epische Fehler, aber welcher Anfänger tut das nicht, und vergeßt nicht, wir hatten nicht nur kein Internet in diesen Zeiten, sondern es gab nicht viele Steiffbücher oder -preisführer da draußen.
Als wir also an einem Stand diesen kleinen blinden Hund fanden, waren wir ganz und gar nicht sicher, ob der verlangte Preis von 30 DM in Ordnung war. Wir wußten, daß es sich um einen sitzenden "Charly", einen King Charles Spaniel handelte, berühmt für seine Verbindung mit König Karl II. von England. "Charly" war zwischen 1928 und 1936 von Steiff produziert worden.
Man konnte sehen, daß dieser ein nicht ganz einfaches Leben hatte. Sein Pelz war hier und da etwas spärlich, aber am schlimmsten war, daß seine Augen fehlten! Wir hatten keine Augen für ihn daheim, und auch wenn er fast 60 Jahre alt war, war er das Geld wohl wert (wir waren ein junges Paar und konnte nicht einfach so mit dem Geld umherwerfen). Er hatte noch seinen alten Knopf mit Überresten der roten Fahne, die von 1926 bis 1934 verwendet wurde, darunter. Wir setzten ihn auf den Tisch zurück, um darüber nachzudenken, machten ein paar Schritte und gingen dann direkt zurück, weil wir wußten, daß wir ihn nicht dortlassen konnten. Er war so süß, und wir würden uns schon etwas ausdenken. Ich schätze, so kommen Plüschtiere und Puppen an Augen aus Knöpfen, das sollte aber nicht Charlys Schicksal werden.
Dies ist er offenkundig mit Augen, was mich zur nächsten Geschichte bringt.
Ich erinnere mich überhaupt nicht, wann und wie wir an die "Augendose" gerieten, die ich schon früher erwähnt habe. Ich erinnere mich nur daran, wie aufgeregt wir darüber waren. Darin waren hauptsächlich vintage Glasaugen für Plüschtiere, braun, blau, grün, blau/grün, rosa und natürlich die kleinen braunen, die ich in dem anderen Post gezeigt habe.
Als ersten mußten wir die richtige Größe für Charly finden, um ihm sein Augenlicht zurückzugeben. Das war soviel besser! Wie konnten wir überhaupt in Erwägung gezogen haben, ihn nicht mit nach Hause zu nehmen?
Diese Augen halfen über die Jahre noch ein paar anderen Tieren aus, einer großen einäugigen Fluffy-Katze, einem großen Lama, das sich, bevor es zu uns kam, mit ein paar billigen Plastikaugen hatte begnügen müssen, und mehr.
Schließlich wurde die Dose weggestellt und wartete darauf, daß neue Patienten eintreffen würden, aber es gab keine. Sie wurde jedoch nie ganz vergessen, stand ganz offen da, aber das einzige Mal, daß sie gebraucht wurde, war, als ich einen eigenen Teddy machte. Er ist schwarz und hat blaue Augen. Ich glaube, er war der letzte, der Augen aus der Dose bekam.
Immer wieder einmal öffnete ich sie, bewunderte die Augen und machte den Deckel dann wieder drauf.
Erst als ich mit dem Nadelfilzen anfing, dachte ich, es wäre an der Zeit, wenigstens ein paar von ihnen sinnvoll zu benutzen.
Hier sind nun ein paar schnelle Bilder. Sie zeigen nicht die gesamte Sammlung an Augen, und ihr könnt sehen, daß ich sie auch noch nicht abgestaubt habe.
Die grünen Augen zum Beispiel beschlossen, aus ihrer Tüte auszubrechen und durch die ganze Dose zu hüpfen, also haben sie kein Bild bekommen. Geschieht ihnen recht. Eines davon hat sich in die kleine Sammlung von bläulich/grünen Augen (Nr. 2) geschmuggelt, von denen ich nur sehr wenige habe. Man kann den Unterschied leicht erkennen. Wir nennen sie immer Vorkriegsaugen, weil sie eine wunderschöne Farbe haben, die gewöhnlich für die alten Katzen verwendet wurde. Es ist schwierig, die zarte Schönheit einzufangen, aber man sieht, daß es nicht grün ist und auch nicht hellblau wie die Augen in Nr. 5 (die von Anfang an im schlechtesten Zustand waren, die Farbe hinten geht sehr schnell ab, also sind die meisten von ihnen inzwischen fast klar).
Nr. 1 zeigt eine Auswahl von Brauntönen inklusive eines Auges mit Weiß um das Braun herum. Es gibt noch mehr, aber ein paar haben sich bei den grünen eingeschlichen.
Nr. 3 und 5 sind zwei unterschiedliche Arten von rosa Augen, die zum Beispiel für Albinohasen benutzt werden. Während die Nr. 3 flache bemalte Augen sind, haben die von Nr. 5 rosa Glas auf der Rückseite. Ich bin mir da nicht sicher, aber ich habe immer gedacht, daß sie neuer sind.
Vielleicht komme ich dazu, sie etwas zu säubern, besser auszubreiten und gute Bilder zu machen, aber ich denke, ihr habt jetzt erstmal eine Vorstellung von der Augendose.
Zeit für die dritte Geschichte, was heißt, daß ich einen Moment zu Charly zurückkommen muß.
Charly mag ja sein Original Steiff Namensschild nicht mehr haben, aber dafür brachte ein anderes Schild an einer Schnur um seinen Hals mit. Wir haben uns nie die Mühe gemacht herauszufinden, worum es bei dem Schild ging, ließen es aber dran, weil es irgendwie zu Charlys Geschichte dazuzugehören schien. Vielleicht war er ja ein Geschenk von einem Laden oder so gewesen.
Dies sind die beiden Seiten des Schildes.
Auf der einen Seite steht "50 JAHRE WERTARBEIT" mit der Marke ADA-ADA in der Mitte, auf der anderen "MIT ADA-ADA GUT ZU FUSS".
Als ich es nachschaute, erfuhr ich, daß ADA-ADA eine große Schuhfabrik war. Sie wurde 1900 von zwei jüdischen Brüdern gegründet (ein dritter Bruder war Miteigentümer). Sie begannen damit, Kinder- und später auch Damenschuhe herzustellen. 1937 wurden sie enteignet und die Eigentümer schafften es rechtzeitig, in die USA zu emigrieren. Nach dem Krieg erhielten sie eine Entschädigung, die Marke ging jedoch nicht an sie zurück. Sie war einer der größten ihrer Art im Deutschland der 50er, hörte aber 1966 auf zu existieren.
Der Name ist ja ziemlich lustig. Wer erinnert sich nicht, als Kind "ada-ada" gehen zu wollen (oder vielleicht auch manchmal gezwungen zu werden, ich war mehr dafür, mit Stil gefahren zu werden), wobei die Vorstellungen darüber, wie man das schreibt, durchaus unterschiedlich sind. Auf einem Geschichtsblog wurde die Meinung vertreten, daß die Eigentümer sich davon zu dem Markennamen inspirieren ließen, wer weiß?
Wenn ihr so spitze in Mathe wie ich seid (könnt ihr meinen Mathelehrer lachen hören?), wißt ihr jetzt, daß es unmöglich ist, daß Charly von Anfang an dieses Schild hatte, da er ja bis 1936 produziert wurde, ADA-ADA aber erst 1950 50 Jahre alt wurde.
Warum sollte eine Schuhfirma oder selbst ein einzelner Schuhladen alte Steifftiere für die Werbung benutzen? (Steiff-Studiotiere waren übrigens in Schuhläden keine Seltenheit, aber das ist eine andere Geschichte.) Ich würde schätzen, daß ein Kind Charly erbte und ihm dieses Schild umband, vielleicht nachdem sein Namensschild abgefallen war.
Ich habe darüber nachgedacht, es ihm abzunehmen, aber ich denke immer noch, es ist Teil seiner Geschichte, auch wenn wir niemals wissen werden, welche dies ist.
Solange es ihm nichts ausmacht ...
Willkommen zu einem neuen Nostalgie-Post, in dem ich euch diesmal mehr als nur eine Geschichte erzählen werde, nämlich drei - die Geschichte des blinden King Charles, die Geschichte der Augendose und die Geschichte von Ada-Ada, alle sind miteinander verbunden.
Als erstes laßt mich euch zu einem großen Flohmarkt in Tübingen vor ungefähr 30 Jahren mitnehmen. Wir - mein Ex und ich - waren damals noch sehr neue Steiffsammler. Wir machten ein paar epische Fehler, aber welcher Anfänger tut das nicht, und vergeßt nicht, wir hatten nicht nur kein Internet in diesen Zeiten, sondern es gab nicht viele Steiffbücher oder -preisführer da draußen.
Als wir also an einem Stand diesen kleinen blinden Hund fanden, waren wir ganz und gar nicht sicher, ob der verlangte Preis von 30 DM in Ordnung war. Wir wußten, daß es sich um einen sitzenden "Charly", einen King Charles Spaniel handelte, berühmt für seine Verbindung mit König Karl II. von England. "Charly" war zwischen 1928 und 1936 von Steiff produziert worden.
Man konnte sehen, daß dieser ein nicht ganz einfaches Leben hatte. Sein Pelz war hier und da etwas spärlich, aber am schlimmsten war, daß seine Augen fehlten! Wir hatten keine Augen für ihn daheim, und auch wenn er fast 60 Jahre alt war, war er das Geld wohl wert (wir waren ein junges Paar und konnte nicht einfach so mit dem Geld umherwerfen). Er hatte noch seinen alten Knopf mit Überresten der roten Fahne, die von 1926 bis 1934 verwendet wurde, darunter. Wir setzten ihn auf den Tisch zurück, um darüber nachzudenken, machten ein paar Schritte und gingen dann direkt zurück, weil wir wußten, daß wir ihn nicht dortlassen konnten. Er war so süß, und wir würden uns schon etwas ausdenken. Ich schätze, so kommen Plüschtiere und Puppen an Augen aus Knöpfen, das sollte aber nicht Charlys Schicksal werden.
Dies ist er offenkundig mit Augen, was mich zur nächsten Geschichte bringt.
Ich erinnere mich überhaupt nicht, wann und wie wir an die "Augendose" gerieten, die ich schon früher erwähnt habe. Ich erinnere mich nur daran, wie aufgeregt wir darüber waren. Darin waren hauptsächlich vintage Glasaugen für Plüschtiere, braun, blau, grün, blau/grün, rosa und natürlich die kleinen braunen, die ich in dem anderen Post gezeigt habe.
Als ersten mußten wir die richtige Größe für Charly finden, um ihm sein Augenlicht zurückzugeben. Das war soviel besser! Wie konnten wir überhaupt in Erwägung gezogen haben, ihn nicht mit nach Hause zu nehmen?
Diese Augen halfen über die Jahre noch ein paar anderen Tieren aus, einer großen einäugigen Fluffy-Katze, einem großen Lama, das sich, bevor es zu uns kam, mit ein paar billigen Plastikaugen hatte begnügen müssen, und mehr.
Schließlich wurde die Dose weggestellt und wartete darauf, daß neue Patienten eintreffen würden, aber es gab keine. Sie wurde jedoch nie ganz vergessen, stand ganz offen da, aber das einzige Mal, daß sie gebraucht wurde, war, als ich einen eigenen Teddy machte. Er ist schwarz und hat blaue Augen. Ich glaube, er war der letzte, der Augen aus der Dose bekam.
Immer wieder einmal öffnete ich sie, bewunderte die Augen und machte den Deckel dann wieder drauf.
Erst als ich mit dem Nadelfilzen anfing, dachte ich, es wäre an der Zeit, wenigstens ein paar von ihnen sinnvoll zu benutzen.
Hier sind nun ein paar schnelle Bilder. Sie zeigen nicht die gesamte Sammlung an Augen, und ihr könnt sehen, daß ich sie auch noch nicht abgestaubt habe.
Die grünen Augen zum Beispiel beschlossen, aus ihrer Tüte auszubrechen und durch die ganze Dose zu hüpfen, also haben sie kein Bild bekommen. Geschieht ihnen recht. Eines davon hat sich in die kleine Sammlung von bläulich/grünen Augen (Nr. 2) geschmuggelt, von denen ich nur sehr wenige habe. Man kann den Unterschied leicht erkennen. Wir nennen sie immer Vorkriegsaugen, weil sie eine wunderschöne Farbe haben, die gewöhnlich für die alten Katzen verwendet wurde. Es ist schwierig, die zarte Schönheit einzufangen, aber man sieht, daß es nicht grün ist und auch nicht hellblau wie die Augen in Nr. 5 (die von Anfang an im schlechtesten Zustand waren, die Farbe hinten geht sehr schnell ab, also sind die meisten von ihnen inzwischen fast klar).
Nr. 1 zeigt eine Auswahl von Brauntönen inklusive eines Auges mit Weiß um das Braun herum. Es gibt noch mehr, aber ein paar haben sich bei den grünen eingeschlichen.
Nr. 3 und 5 sind zwei unterschiedliche Arten von rosa Augen, die zum Beispiel für Albinohasen benutzt werden. Während die Nr. 3 flache bemalte Augen sind, haben die von Nr. 5 rosa Glas auf der Rückseite. Ich bin mir da nicht sicher, aber ich habe immer gedacht, daß sie neuer sind.
Vielleicht komme ich dazu, sie etwas zu säubern, besser auszubreiten und gute Bilder zu machen, aber ich denke, ihr habt jetzt erstmal eine Vorstellung von der Augendose.
Zeit für die dritte Geschichte, was heißt, daß ich einen Moment zu Charly zurückkommen muß.
Charly mag ja sein Original Steiff Namensschild nicht mehr haben, aber dafür brachte ein anderes Schild an einer Schnur um seinen Hals mit. Wir haben uns nie die Mühe gemacht herauszufinden, worum es bei dem Schild ging, ließen es aber dran, weil es irgendwie zu Charlys Geschichte dazuzugehören schien. Vielleicht war er ja ein Geschenk von einem Laden oder so gewesen.
Dies sind die beiden Seiten des Schildes.
Auf der einen Seite steht "50 JAHRE WERTARBEIT" mit der Marke ADA-ADA in der Mitte, auf der anderen "MIT ADA-ADA GUT ZU FUSS".
Als ich es nachschaute, erfuhr ich, daß ADA-ADA eine große Schuhfabrik war. Sie wurde 1900 von zwei jüdischen Brüdern gegründet (ein dritter Bruder war Miteigentümer). Sie begannen damit, Kinder- und später auch Damenschuhe herzustellen. 1937 wurden sie enteignet und die Eigentümer schafften es rechtzeitig, in die USA zu emigrieren. Nach dem Krieg erhielten sie eine Entschädigung, die Marke ging jedoch nicht an sie zurück. Sie war einer der größten ihrer Art im Deutschland der 50er, hörte aber 1966 auf zu existieren.
Der Name ist ja ziemlich lustig. Wer erinnert sich nicht, als Kind "ada-ada" gehen zu wollen (oder vielleicht auch manchmal gezwungen zu werden, ich war mehr dafür, mit Stil gefahren zu werden), wobei die Vorstellungen darüber, wie man das schreibt, durchaus unterschiedlich sind. Auf einem Geschichtsblog wurde die Meinung vertreten, daß die Eigentümer sich davon zu dem Markennamen inspirieren ließen, wer weiß?
Wenn ihr so spitze in Mathe wie ich seid (könnt ihr meinen Mathelehrer lachen hören?), wißt ihr jetzt, daß es unmöglich ist, daß Charly von Anfang an dieses Schild hatte, da er ja bis 1936 produziert wurde, ADA-ADA aber erst 1950 50 Jahre alt wurde.
Warum sollte eine Schuhfirma oder selbst ein einzelner Schuhladen alte Steifftiere für die Werbung benutzen? (Steiff-Studiotiere waren übrigens in Schuhläden keine Seltenheit, aber das ist eine andere Geschichte.) Ich würde schätzen, daß ein Kind Charly erbte und ihm dieses Schild umband, vielleicht nachdem sein Namensschild abgefallen war.
Ich habe darüber nachgedacht, es ihm abzunehmen, aber ich denke immer noch, es ist Teil seiner Geschichte, auch wenn wir niemals wissen werden, welche dies ist.
Solange es ihm nichts ausmacht ...
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