Das hier ist schwierig. Ich bespreche nie Produkte oder fast nie.
Der Jewelry Artisans Community
Blog Carnival hatte aber das Thema "Besprich ein Lieblingsprodukt" (welcher Idiot hat das ausgewählt und dann auch noch einfach genannt, ohja, das war ich), also muß ich nun zunächst ein Lieblingsprodukt auswählen und dann muß ich auch noch darüber sprechen.
Mein Problem? Ich habe noch nicht mal über ein solchen Favoriten nachgedacht. Klar, ich bestelle meinen Kupferdraht immer vom selben Hersteller, was offensichtlich bedeutet, daß es mein liebster Kupferdraht ist, ich habe überwiegend eine Marke von Häkelhaken in zwei Sets, ich halte mich gewöhnlich an denselben Faden oder dieselben Rocailles und Zylinderperlen. Selbst ein paar meiner - damals nicht teuren - Werkzeuge sind immer noch dieselben wie vor zehn Jahren.
Ich trage seit Jahrzehnten dieselbe Art von Jeans und Turnschuhen, ja sogar Socken. Ich bin eine sehr treue Kundin, wenn ich etwas mag, und wenn man mich nicht mit der Qualität enttäuscht, bleibe ich bei dem, was ich kenne. Langweilig, möglich, aber mühelos. Das gilt für Dinge, die nicht auf meiner Prioritätenliste nicht obenan stehen. Ich habe nie danach gestrebt, eine Trendsetterin zu sein. Wenn ich mein Lieblingsshirt auf Jahrzehnte hinaus in unterschiedlichen Farben bekommen könnte, wäre das perfekt.
Das heißt aber nicht, daß ich in meinem Leben gar nichts Neues ausprobiere. Wie ihr wißt, liebe ich es, mit neuen Ideen, Techniken und Designs zu experimentieren. Ich bin sogar bereit, ein neues Rezept auszuprobieren (wenn ich nicht selber kochen muß ;-)).
Dann kam es mir plötzlich. Ich habe einige Perlenwebrahmen. Mit meinen kleineren bin ich meistens ganz glücklich (Peak Dale Bead Loom,
ich habe den Giant, Long und Ultimate, und ich habe einen, den ich aus den Seitenteilen eines Ultimate und den Rundhölzern und Federn eines Basic zusammengesetzt habe), obwohl der Giant und Ultimate für meinen persönlichen Geschmack und meine Art von Arbeit mehr Platz zwischen den zwei Fadentrennern haben könnten, aber für größere Teile, für meine Porträts oder andere besondere Stücke nehme ich immer meinen JaLa.
Ihn besitze ich dank einer lieben Freundin, also ist er auf mehr als eine Art besonders für mich.
Leider werden JaLa Looms
nicht mehr hergestellt, also kann ich euch jetzt nur zum Sabbern bringen, euch aber nicht sagen, wo ihr einen herbekommt. Glaubt mir, hätte ich das vorher gewußt, hätte ich meine Katzen verkauft, um mir noch einen zuzulegen (nicht nur wegen des Preises, sondern auch wegen des Portos und der möglichen Steuern/Zollgebühren von Übersee für ein Stück dieses Gewichts). Okay, das hätte ich natürlich nicht getan, aber ich hätte bestimmt für noch einen gespart.
Meiner ist das Modell 0818, das ist also eine Arbeitsfläche von 8 Inch oder 20 cm und einer Schienenlänge von 18 Inch oder 46 cm, es hat Platz für etwa 128 Kettfäden. Es gab auch den längeren 0836, beide Längen waren ebenfalls als die breiteren 1218 und 1236 erhältlich, die Platz für ungefähr 190 Kettfäden haben, und den nicht verstellbaren Webrahmen 0612f für 90 Kettfäden. Schlitten und Schienen waren auch extra erhältlich.
Ich zeige euch mal diese kleine Schönheit. Ich fühle mich schon wie eine stolze Mutter (beachtet den Tisch und seine Kratzer nicht, dort wurden und werden Katzenmedikamente verabreicht)! ;-)
Die Schlitten bewegen sich auf den Schienen, so kann man genau die richtige Länge, die man für sein Projekt benötigt, einstellen. Dies ist die Einstellung für meine Fanwandporträts.
Mit diesen Hölzern kann man nach dem Aufziehen der Kettfäden die Spannung regulieren. Dafür löst man das Holz einfach mit einem Inbusschlüssel an den Schrauben.
Das ist der Webrahmen von unten. Es sind Korkstücke aufgeklebt, um das Zerkratzen von Flächen zu vermeiden (das ist ziemlich witzig, wenn man dazu meinen Tisch anschaut) und um dem Webrahmen etwas Haftung zu verleihen. Zumindest glaube ich das. Ich arbeite selber nämlich nicht an einem Tisch, wißt ihr. Ich sitze auf meinem Bett oder in meinem Fernsehsessel, habe die Knie oben und lehne den Webrahmen an meine Beine. Für mich ist das die perfekte Stellung.
Hier sieht ihr einen der Unterschiede zwischen dem JaLa und dem Peak Dale. Ich glaube, da muß ich nichts hinzufügen.
Schaut euch nur die vollkommen schöne Konstruktion und das Finish dieses Schlittens an. Er ist so glatt, daß er keine Fäden herauszieht, wenn ich beim Perlenweben zum Beispiel eine Decke über meinen Beinen habe.
Dies ist der JaLa im Vergleich mit dem Peak Dale Giant.
Nochmal, ich bin zufrieden mit meinen Peak Dale-Webrahmen dafür, was sie kosten. Sie mögen im Vergleich zum JaLa sehr dünn aussehen, aber es ist ein wenig wie mit Autos. Man kann mit einem Mini oder einem Rolls Royce von A nach B kommen und beide können einen auf sehr unterschiedliche Art befriedigen, Komfort oder Preis zum Beispiel. Die Peak Dales machen zweifellos ihren Job, und ich benutze sie oft. Sie sind jedoch nicht verstellbar, ich bleibe gern mal mit meinem Arbeitsfaden an den Muttern und Schrauben hängen, sie haben Federn statt der Stange, die Komponenten haben gegenüber denen des JaLa keine Chance.
Der JaLa ist der Rolls Royce. Er ist stabil und in seinen Details gut durchdacht. Außerdem ist er schön.
Als ich diesen Webrahmen damals, 2014 war das, bekam, hatte ich hier schon einmal ein Bild gepostet und aus meinen wenigen Sätzen konnte man die gleiche Aufregung und Freude erkennen, die ich jetzt, da ich so viel damit gearbeitet habe, immer noch habe. Es mag seltsam für euch klingen, aber mich überkommt immer noch das gleiche Gefühl, wenn ich das Gewicht dieses Webrahmens an meinen Beinen spüre, bereit, etwas Neues zu anzufangen.
Vielleicht wißt ihr jetzt, warum ich keine Produktbesprechungen mache. Ich bin nicht gut daran, über das Technische zu reden, und ich klinge albern, wenn ich Emotionen mit ins Spiel bringe.
Wie schon zuvor erwähnt ist dies aber ein Blog Carnival. Vielleicht ist ja jemand anderer besser dabei als ich. Ich werde die Links hinzufügen, sobald ich sie bekomme. Schaut doch mal rein!
Jewelry Art by Dawn
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