Dienstag, 27. Mai 2025

Was ist hier los?

Heute möchte ich über etwas sprechen, das etwas persönlicher ist.
Wenn ihr mir schon länger folgt, wißt ihr, daß ich nicht viel aus meinem persönlichen Leben teile.
Ihr bekommt einen Einblick in mein Gehirn, wie es seltsam zwischen willkürlich ausgewählten Themen hin und her springt, was auch schon etwas über mich aussagt, aber ihr wißt nicht wirklich, was ich zwischen diesen Gehirnsprüngen mache.

Koche ich gern (nein), welche Bücher lese ich (zur Zeit hauptsächlich vintage Krimis), was schaue ich an (okay, ihr wißt von den Stummfilmen, aber da gibt es noch mehr), habe ich neben dem "Basteln" noch andere Hobbys (Filme und Serien), was habe ich für Gefühle (das geht wild hin und her), was spiele ich (dies und das), wie sehe ich aus (sehr lange Haare und Brille)?
Natürlich gibt es da noch viel mehr.

In diesem Blog ging es viele Jahre lang überwiegend um das "Basteln". Ich habe euch gezeigt, was ich gemacht habe, ich habe euch gezeigt, was andere gemacht haben, ich habe die ein oder andere Geschichte erzählt, und eine Weile lang habe ich Filmzitate geteilt, aber alles in allem war dies ein Blog, der meine kreative Seite zeigte, und das sollte er auch immer sein.

Als ich aber wieder mehr bloggte, änderte sich das, und wenn ihr vorher schon dabei wart, fragt ihr euch vielleicht, warum das so ist.
Es gibt mehrere Gründe dafür und keiner davon ist, daß ich nicht mehr kreativ sein möchte.
Mein Hirn denkt sich immer noch mehr Ideen aus, als ich im allgemeinen und vor allem im Moment umsetzen kann, und das hat sowohl mit Fähigkeit als auch Motivation zu tun.

Es sind jetzt mehr Tage, an denen meine Hände einfach nicht mitspielen wollen. Wenn ich nicht zum richtigen Moment eine Pause einlege, fange ich an, Dinge deshalb zu verhunzen, dann zerlege ich die wieder, aber statt an der Stelle aufzuhören, werde ich stur und probiere es nochmal, was normalerweise nicht gut endet. Es ist erstaunlich, wie man sich über winzige Perlen ärgern kann (und über sich selber).
Mein Problem ist, daß mein Kopf diese neuen Einschränkungen anscheinend einfach nicht akzeptieren und sich ihnen anpassen will ... oder vielleicht will es meine Muse nicht.
Früher pusselte ich stundenlang ohne Pause an etwas herum, aber so oft ich auch anderen sage, daß es okay ist, Pausen zu machen, tu ich mich schwer damit, das für mich selber zu akzeptieren.
Wenn man ein WIP wegen eines blöden Fehlers - sowas von blöd! - wieder auseinandernehmen muß, egal wie klein es ist, kann das sehr frustrierend werden, was nicht gut für die Motivation ist. Nicht motiviert zu sein bedeutet, daß ich manchmal nicht einmal anfange.

Ein weiterer Schlag für meine Motivation ist die Tatsache, daß meine Verkäufe versiegt sind. Ich meine nicht, daß sie tröpfeln, sie sind tot.
Versteht mich jetzt nicht falsch, ich bettle hier nicht um Verkäufe. Ich verstehe das, die Zeiten werden immer schwerer, das Porto ist hoch (mein Kundenkreis war in Übersee), Schmuck ist keine Notwendigkeit, aber das Netz ist immer noch voll davon und ich bin in diesem Meer nur ein winziger Fisch.

Es hat allerdings meine Sicht auf meine persönliche Arbeit verändert.
Aus Mangel an Gelegenheit trage ich meinen eigenen Schmuck sehr selten. Ich komme dafür nicht oft genug raus und das wird sich auch nicht ändern. Ich weiß, daß es Leute gibt, die sagen, man sollte Schmuck und Kleidung für sich selber tragen, aber ich hatte nie Lust mich für zu Hause aufzubrezeln und viel Schmuck zu tragen.
Warum sollte ich also noch mehr machen, nur um ihn in einer Schublade zu stapeln? Oder genauer gesagt, wo ist die Grenze zwischen etwas zu machen, um meinen kreativen Drang zu befriedigen, und etwas zu machen, einfach damit man - naja, es eben gemacht ht?
Für mich ist da wirklich ein Unterschied, was auch ein Grund dafür ist, daß ich das niemals als Vollzeitjob hätte machen können.

Das gleiche gilt für die Stickerei. Wieviele Stickrahmen kann man sich an die Wand hängen, vor allem wenn die Wände schon voll sind?
😆 Meine Lieblingsstücke - Nadine auf ihrer Insel, Foxy, die vom Dekan inspirierte Katze und die Wächterin oder den Wächter des Waldes (ich bin mir da noch immer nicht sicher) - sind jetzt zwischen meinen Steifftieren aufgestellt.

Ich sage ganz bestimmt
nicht, daß ich aufhören werde, Dinge zu machen, nicht mal Schmuck. Ich muß jedoch einen Weg finden, der funktioniert, für mich, meine Muse und vor allem meinen Körper (und meinen verfügbaren Platz).
Jahrelang habe ich aber viel meiner Zeit damit verbracht, Sachen zu machen, und nun mußte ich etwas für die Zeiten finden, in denen ich das gerade nicht kann.
Und das ist der Grund dafür, daß sich mein Blog verändert hat. Etwas, das ich immer tun kann und auch wirklich gern tue, ist das Abtauchen in "rabbit holes", also mich in den Kaninchenbauen des Internets zu verlieren. Ich habe das schon immer mehr oder weniger gemacht, es aber zuvor nicht so oft geteilt, und ich versuche jetzt auch, mich immer auf ein Thema zu konzentrieren.


Valerie Hinojosa aus Washington DC, USA, CC BY-SA 2.0,
über Wikimedia Commons
"Down the Rabbit Hole"

Also mag das hier kein so kreativer Blog mehr zu sein, wie er das vorher war, aber es wird definitiv mehr eine Reise in mein seltsames Gehirn werden. Oft weiß ich ja selber nicht einmal, warum mich ein bestimmtes "rabbit hole" so in Versuchung führt.
Auf jeden Fall heiße ich euch sehr herzlich auf einen Besuch willkommen und ich hoffe, ihr werdet etwas Interessantes und vielleicht Überraschendes finden
😉

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