Samstag, 30. Mai 2015

The Great Flapper oder Wie Christie ein neues Kleid bekam - Teil 3, Schmuck und Schuhe

Willkommen zurück zu Christies Geschichte!
Diesmal werde ich euch von ihrem Schmuck und ihren Schuhen erzählen.

Tatsächlich war der Schmuck in diesem Projekt am einfachsten zu machen.
Ich wußte, daß ich ihr lange Halsketten geben wollte, also mußte ich nur in meinem Vorrat schauen, ob ich Perlen in den richtigen Farben hatte, die ich zusammen mit den Rocailles verwenden konnte. Zufälligerweise hatte ich grüne und gelbe Kristalle. Tatsächlich versuchte ich es zuerst mit Ketten ganz aus Kristallen, aber sie gefielen mir nicht wirklich, und nachdem ich auch von meiner persönlichen Ratgeberin dazu ein Nein bekam, entschied ich mich für eine Kombination aus Kristallen und Rocailles. Das war viel besser, auch weil die Ketten so besser sitzen.

In meinem Vorrat waren auch noch kleinere Kristalle in grün, also machte ich daraus ein kleines Luftmaschenarmband, und schaut euch nur den großen Stein an, den sie am Finger trägt!
Neuere Puppen haben oft ein Loch in ihrer Hand, wo der Ring fehlt, das mußte ich also abdecken.

Ich hatte das Gefühl, daß baumelnde Ohrringe nicht gut zu den Fransen an der Kopfbedeckung passen würden, obwohl ich sie liebe, also entschied ich mich stattdessen für kleine goldene Ohrstecker, Kugelstifte, die ich in die Ohrlöcher steckte.


Christies Umgestaltung war fast fertig, wie aufregend! Wie wenig ich doch ahnte, daß sie noch so lang würde warten müssen.
Ich habe ja schon große Füße, aber ich habe nicht solche Probleme, Schuhe zu finden, wie diese Dame.
Es gibt nicht so viele Supersize-Outfits und die Schuhe sind sogar noch schwieriger einzeln zu finden. As ich das eine Paar, das zu verkaufen war, nicht bekam, mußte ich mir etwas anderes ausdenken.

Mein erster Gedanke war Polymer Clay. Vielleicht konnte ich ja die Sohlen aus Fimo machen und die Oberteile aus Perlen. Ich hatte etwas altes Fimo und beschloß einen Probelauf. Ich setzte Christies Füße auf etwas Papier und zeichnete die Umrisse, schnitt die Schablonen aus, drückte sie auf das Fimo und begann rundherum zu schneiden.
Ich glaube an Recycling und habe Papierreste für meine Notizen, meine To-Do-Listen und solche Dinge herumliegen. Ich habe einen Tip für euch. Benutzt kein Papier mit dem Ausdruck eines Lohnsteuerformulars. Die Tinte bleibt auf dem Fimo kleben. Natürlich tut sie das. Doh. Dies war aber nur ein Probelauf, also machte das nichts aus.
Ich drückte die Sohlen zum Formen leicht an Christies Füße. Das sah für einen ersten Versuch nicht so schlecht aus. Ich steckte sie in meinen Toasterofen und wartete, als ich auf einmal ein seltsames Geräusch hörte. Ich kann nicht mal beschreiben, in was sich die Sohlen verwandelt hatten. Es war eine verbrannte und klebrige Masse, die Blasen schlug. Ich habe keine Ahnung, ob es der Ofen war, der eine Weile nicht benutzt worden war - obwohl ich den ganzen Staub entfernt hatte - oder das alte Fimo oder beides. Zeit und Temperatur hatten gestimmt. Nun ja.

Ich mußte neues Fimo besorgen und den anderen Ofen benutzen.
Ich war optimistisch gewesen, nachdem ich die neuen Sohlen gemacht hatte, aber es klappte dann doch nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich hatte meine Sohlen, ich hatte die Absätze, nun mußte ich nur eine Idee für die Oberteile haben.
Die arme Christie lehnte wochenlang an der Wand. Mein nächstes Puppenprojekt, zu der Zeit noch ohne Kopf, leistete ihr Gesellschaft, während ein Kleidungsstück nach dem anderen dazukam. Sie waren ein seltsames Paar und ein bißchen traurig anzuschauen.

Schließlich wußte ich, daß es jetzt oder nie hieß. Ich setzte mich mit meinem Fimo, den Sohlen und Christie hin und versuchte, einen Schuh an ihrem Fuß zu formen, den ich anschließend auch wieder herunterbekäme. Vergeßt nicht, daß ich wieder eine ganze Puppe an dem Fuß hängen hatte. Da Christies Taille ein wenig locker ist, bewegte sie sich und wackelte während des Prozesses ständig herum. Die Dame hat überhaupt keine Geduld!
Ich probierte und probierte, aber wenn eine Sache klappte, ging die andere schief. Der Gedanke daran, daß ich dasselbe dann auch noch für den anderen Fuß würde machen müssen, trieb mich dazu, drastische Maßnahmen zu ergreifen. Ich zerbrach die Sohlen in zwei Stücke und warf sie weg.
Aber was jetzt?
Ich kann nicht glauben, daß ich so lang brauchte, um zu erkennen, daß ich die Schuhe aus Draht und Rocailles stricken könnte. T-Strap-Schuhe mit einem gehäkelten Drahtabsatz. Seht ihr, manchmal brauche ich nur Zeit, um endlich auf eine Idee zu kommen!


Und hier ist sie nun, in unserem von den 20ern inspirierten Hausflur, wo sie sich eingerichtet hat (sie hätte auf keinen Fall in meinen Puppenschrank gepaßt). Jedesmal, wenn ich aus meiner Wohnung komme, bringt sie mich zum Lächeln, wie sie da so steht und mir zulächelt.


Ihr habt die ersten beiden Posts verpaßt? Ihr findet sie hier!
Teil 1, Das Kleid
Teil 2, Die Kopfbedeckung

Werdet ihr bei meinem nächsten Puppenprojekt wieder dabei sein? Es ist ganz anders als die ersten beiden, hat aber genauso viel Spaß gemacht (und Schuhprobleme gab es dabei gar nicht!).

2 Kommentare:

  1. klar bin ich dabei ;-) bin ja neugierig und finde sie einfach suuper toll :-D

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