Kürzlich schrieb meine Freundin, The Crafty Chimp, über "That Creative Gene". Sie erzählt uns, daß sie aus einer kreativen Familie kommt und ermuntert andere, auf die Suche nach ihrem kreativen Gen zu gehen.
Ihr Post brachte mich dazu, über meine eigene Kreativität nachzudenken. Gewöhnlich nehme ich sie einfach als selbstverständlich hin. Ich war keins der Kinder, die Makkaronibilder machten, ich habe ein Klebstofftrauma, wie ich bei jeder möglichen Gelegenheit betone, und wenn ich meine eigenen Kleider nähen müßte, würde man mich wahrscheinlich bald wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses festnehmen, wenn ich mich auf der Straße sehen lassen würde. Ich habe aber gar nicht so schlecht gestrickt, als ich das noch tat ... auch wenn ich nur mit dem Stricken angefangen habe, weil meine miesen Kritzeleien zuviel Papier verbrauchten.
Dann fand ich den Draht und die Perlen, die großen und schließlich die winzigen, mit einem kleinen Abenteuer hier und da wie Clay.
Nun frage ich mich, warum wir manche Dinge durchziehen und andere nicht.
Warum spricht es mich so an, meterweise Draht in ein Gebilde aus Maschen zu verwandeln, während ich das Häkeln mit Wolle gehaßt habe? Woher habe ich die Geduld dafür, winzige Perlen auf einem Webrahmen aneinanderzureihen, aber nicht dafür, das ohne Webrahmen zu tun? Warum kann ich mit bei stundenlangen Experimenten Draht verschwenden, im Wissen, daß das Projekt sehr wohl im Müll enden könnte, während ich nicht die Geduld dafür aufbringen kann, ein Videotutorial von dreißig Minuten anzuschauen?
Manchmal sagen mir Leute, ich sollte dies oder das machen, und wahrscheinlich denken sie, daß ich sehr stur bin, wenn ich es ignoriere (ja, ich bin stur, aber in anderen Dingen).
Warum fühle ich nicht den Drang, etwas auch nur auszuprobieren - Drahtwickeln, Perlenarbeiten ohne Webrahmen, Perlenstickerei, um nur ein paar der Dinge zu erwähnen, die zu versuchen für mich als natürlich angesehen werden könnten. Ich habe das meiste an Material da, ich könnte direkt loslegen und schauen, ob es etwas für mich ist, aber da ist noch so viel in meiner eigenen Richtung, was ich ausprobieren möchte, Muster stehen in meinem Perlenprogramm Schlange, Drahtideen kämpfen um das letzte bißchen Platz in meinem Hirn, und dann ist da noch mein Bedürfnis, daß es für mich Spaß und Entspannung bleibt.
Letzte Nacht habe ich spontan all meine Muster und Ideen vergessen, stattdessen nahm ich eine Halskette, die ich von jemand aus einem früheren Leben als Geschenk bekommen und niemals getragen hatte, schnitt sie auseinander, und dann waren da nur noch mein Draht, mein Häkelhaken und die Steinperlen.
Ungefähr 145 cm später hatte ich eine neue Halskette und fühlte mich gut. Ich mag nicht die Antworten zu meinen Fragen haben, aber solange ich mich gut bei dem fühle, was ich mache, ist alles gut.
Die Kette wird irgendwann in meinem Shop sein, wenn ich besseres Licht für Bilder habe.
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