Freitag, 16. November 2018

Pack die Vorräte an - Wer war zuerst da, die Henne oder das Ei?

Natürlich geht es bei diesem Post nicht wirklich um Hennen oder Eier. Es geht darum, auf welch unterschiedliche Arten sich ein Projekt über die Zeit entwickeln kann und welcher Gedanke dabei zuerst kommt.
Ich habe oft erwähnt, wie sich meine Designs während des Prozesses gern verändern. Ein Ohrring wird zum Anhänger, weil ich oft nicht die Geduld dafür habe, das gleiche zweimal zu machen. Eine einfache Drahthäkelfassung wird zu einer mehrschichtigen Fassung aus gestrickten und gehäkeltem Draht, niemals wiederholbar, weil ich nicht wüßte wie. Ein Stück schreit nach einem Anhängsel ... und noch einmal Anhängsel ... und wie wäre es mit einem hier und einem kleinen Etwas oben drauf? Das sind nur ein paar Beispiele.

Und dann sind da diese Stücke, von denen ich bei Beginn nicht einmal eine vage Vorstellung habe. Sie hauen nicht immer hin. Manchmal habe ich zum Schluß etwas, das nach etwas verlangt, das ich (noch) nicht kenne. Sie sind üblicherweise experimentelle Stücke, die lange herumliegen, bevor mein Gehirn auf einmal auf genau das Richtige kommt - obwohl es ein paar Monate später vielleicht abstreitet, etwas damit zu tun zu haben, und stattdessen alles auf meine Unfähigkeit schiebt, auf es zu hören - oder sie werden auf ewig warten und dienen als Erinnerung daran, wie äußerst falsch die Dinge laufen können. Manchmal müssen sie eliminiert werden, weil ich nicht mehr ertragen kann, sie anzusehen, ohne sie fertigmachen zu können. Oh ja, und wahrscheinlich liegen mehr als mir lieb sind in meinen berüchtigten Schubladen versteckt.

Es gibt auch gute Momente, wenn ich etwas zu machen beginne, das mir gefällt, also suche ich nach der perfekten Komponente dafür, und ich habe Glück und finde sie auch noch!
In diesem Fall schwebte mir vage ein Schneckenhaus vor, als ich anfing, eine Spirale zu weben. Nach einer Weil schien ein Cabochon unter der Spirale, der sie noch besser herausstellen würde, eine gute Idee zu sein. Ich dachte dabei an einen Steincabochon, hatte aber leider nichts in der richtigen Größe, was auch noch rund oder oval war.
Ohne große Hoffnung versuchte ich es in meiner Lampworkschublade und fand diesen schönen geschmolzenen Glascabochon von Deronda Designs. Er muß sehr, sehr lang in meinem Vorrat gewesen sein, denn über die Melties habe ich 2010 geschrieben, was ich fast nicht glauben kann.
Ich mag es, wie das sanfte Rosa und Grün - und ein wenig Schwarz, das sind keine Fussel - durch das Kupfer luge, das diesmal unoxidiert bleiben wird!

Nun brauche ich nur noch etwas mehr Licht für ein Bild an meinem Puppenkopf. Ich liebe Regen zwar, aber bei Bildern ist er nicht so ganz hilfreich.


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