Freitag, 3. September 2010

Häßliche Perlen - eine Herausforderung, Teil 1

Was ist Häßlichkeit? Wie Schönheit liegt sie im Auge des Betrachters. Textur, Form, Farbe ...
Wenn du kein orange magst, ist ein Karneol vermutlich häßlich für dich, wenn du lila haßt, ist Amethyst vermutlich nicht dein Stein.
Wenn du nicht auf Piercings über den ganzen Körper verteilt stehst, findest du manche Punker vielleicht häßlich, und vielleicht denken sie ja dasselbe über dich in deinem feinen Kostümchen und den Hochhackigen.
Heutzutage kommt es mir manchmal vor, als ob wirklich alles get und es ab und zu eben das Beste ist, einfach wegzuschauen. Oder vielleicht doch nicht?

Auf SJA haben ein paar Unvoreingenommene eine "Herausforderung mit häßlichen Perlen" gestartet. Häßliche Perlen wurden ausgetauscht und nun sind die Teilnehmer herausgefordert, etwas daraus zu machen, mit ein paar oder allen Perlen. Letzte Woche sind meine Perlen angekommen und ich muß zugeben, daß ich zuerst dachte, es gäbe überhaupt keine Chance für mich, irgendetwas daraus zu machen, weil sie so außerhalb des für mich Gewohnten lagen.


Nur eine Idee stieg sofort in mir auf. Die blauen Perlen sahen wie Augen aus. Große Augen. Tier mit großen Augen. Bingo! Eine Eule! Natürlich hatte ich noch nie eine Eule mit blauen Augen gesehen, also schätzte ich mal, er würde etwas Besonderes sein müssen.
Ich fing an und überließ mich wie üblich meinem Haken. Als ich den Körper fertig hatte - der 3D ist, man kann das etwas besser im zweiten Bild sehen, und in vier Teilen gefertigt, hättet ihr das gesehen? - und die Augen befestigt waren, dachte ich über den Schnabel nach. Hatte ich eine Perlen, die einen guten Schnabel abgeben würde? Keine der anderen Häßlichen schrien wirklich "hier".


An dieser Stelle hätte ich mehr den konservativen Look vorziehen und einen goldenen Draht benutzen können, aber das wäre ja nicht besonders gewesen. Stattdessen wählte ich den grünen Draht.


Ich weiß nicht, was ihr denkt, aber ich sah den kleinen Kerl und liebte ihn, so wie ich alle meine Tierchen liebe. Sein Name ist Mr. Hoot, was soviel heißt wie Herr Ruf, könnte man vielleicht sagen.
Also, ist er nun häßlich? Oder nur ein bißchen albern? Seltsam? Oder besonders? Ich denke, er ist besonders, weil er mich dazu gebracht hat, außerhalb meiner Grenzen zu denken. Normal mache ich ein Tier und wähle dann die Augen aus, die zu ihm passen, aber dieses Mal war es andersrum.
Wißt ihr was? Ich freue mich wirklich darauf, dieses Wochenende mit den anderen Perlen zu spielen. Auch wenn mein Gehirn zu rauchen anfängt, die Herausforderung ist gut für mich. Es tut gut, hin und wieder vom üblichen Weg geschubst zu werden.
Ich halte euch auf dem Laufenden.

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