Ich hatte die Ehre, über die Jahre vielen Tieren mein Heim zu öffnen. Einige davon kamen sehr jung zu uns, andere waren schon alt. Einige davon gingen viel zu früh - obwohl es immer zu früh ist - andere begleiteten mich viele Jahre lang. Einige davon vermisse ich ... vergeßt es, ich vermisse sie alle.
Es sind so viele Erinnerungen, gute, schlechte, glückliche, traurige.
Heute is Weltkatzentag und ich möchte die Gelegenheit nutzen, all den Katzen in meinem Leben zu danken. Es gab Zeiten, in denen ihr mich in den Wahnsinn getrieben habt, denn das steht in eurer Stellenbeschreibung, aber es gab auch all diese kostbaren Momente, in denen ihr euch an mich gekuschelt habt, wenn ich traurig war, in denen ihr mich zum Lachen gebracht habt, weil ihr albern wart, oder zum Quietschen, wenn ihr so goldig war, daß ich euch einfach drücken oder festhalten wollte.
Ich habe das Präteritum verwendet, was wirklich nicht fair ist, da Ponder und Gundel hier sind, um mich wahnsinnig zu machen und zum Lächeln zu bringen.
Auf euch alle!
Dude - der Gentlekater aus Kalifornien, mit dem alles begann, indem du mein Herz auf den ersten Blick erobertest, woraufhin ich vier Stunden mit dir in den Armen unter dem Zitronenbaum verbrachte, während du, so nach Liebe hungernd, auf mein Shirt sabbertest. Wir hatten nicht geplant, mit Katze heim nach Deutschland zu kommen, bereuten es aber keinen Moment lang.
Mim - die Katze, die zweimal ins Tierheim zurückkam, weil sie "gemein war", die keine Schoßkatze war, aber die liebste Katze ohne einen (!) gemeinen Knochen im Leib, die erst lernen mußte, Menschen wieder zu vertrauen, die immer dort sein mußte, wo wir gerade waren. Ich werde nie vergessen, wie dein Dad sich in Fechtklamotten mit dir unter die Dusche stellte, um ein "Milchbad" auf deine gereizte Haut aufzutragen, weil der Versuch im Waschbecken so kläglich gescheitert war.
Jester - das einäugige Katzenkind so voller Energie, das uns nur ein paar Monate schenkte. Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit gehabt und ich hätte dir mehr geben können. Wenigstens mußtest du nicht auf der Straße leben, wo du gefunden worden warst, und du wurdest geliebt.
Magica - das Kätzchen, das jede Nacht bei mir schlief, um an meinem Shirt zu nuckeln. Du kamst zusammen mit Jester zu uns und trugst leider dieselbe Krankheit in dir. Du hast uns viel zu früh verlassen, mein süßes Mädchen.
Gandalf - wir holten dich am Tag nachdem wir Jester verloren hatte, weil Magica zu jung war, um nur zwei ältere Katzen als Gesellschaft zu haben. Daß du nur ein Auge hattest, schien ein Zeichen zu sein. Du warst erst so schüchtern und schätztest deine Privatsphäre, als du älter wurdest, aber dann bist du aufgetaut, und ehrlich, du warst der einzige Kater, der je meinen Arm besprungen hat! ;-)
Merlin - mein Herz. Du schliefst jede Nacht in meinem Arm, nachdem wir dich als Kätzchen aus einem ländlichen Hinterhof "gestohlen" hatten (mit Erlaubnis des Hauseigentümers, dessen Mieter die Katzen vernachlässigte), ohne zu wissen, daß deine Familie am nächsten Tag von der Katzenhilfe abgeholt werden würde. Du warst der ruhigste, entspannteste Kater, den ich je kennengelernt habe. Du warst der Klebstoff in unser kleinen Katzengesellschaft, der Vermittler, und natürlich Meffis und meine große Liebe.
Mephista - du warst die Königin und ein absolutes Papakind, bevor er uns verließ, danach warst du sowas von mein Mädchen (danke nochmal dafür, daß du ihm einmal die kalte Schulter zeigtest). Merlin und du wart ein Traumpaar, der große schwarz-weiße Kater und die kleine Tigerdame. Nachdem er nicht mehr da war, warst du sehr allein, aber wenigstens hattest du noch mich.
Greebo - das ewige Katzenkind. Du warst so sehr mein Baby, schmusig und knuddling und verspielt, fast bis zum Schluß. Das einzige Mal, daß ich wirklich das Raubtier in dir sah, war, als ich euch Eintagsküken mit nach Hause brachte. Du warst der, der eine Viertelstunde lang mit dem Küken im Maul unter dem Tisch saß und mich anknurrtest! Du warst außerdem ein Papierknabberer und der beste Gummibandapportierer rundherum.
Esme - du warst meine Prinzessin, mein umwerfendes Mädchen. Wenn du aber deine fünf Minuten hattest, konntest du dich in ein Monster verwandeln, wenn ich zum Beispiel wagte zu pfeifen. Dank dir bin ich mir immer noch sicher, daß unsere vintage Kommode von einem Geist besessen war, weil du ausflipptest, wenn ich ihr zu nahe kam (gut, daß dein Dad sie mitgenommen hat). Auch du warst ein Papakind, lerntest aber, es zu lieben, wenn du dich an meinem Bein entlang ausgestreckt schlafen konntest, wobei mein Arm auf deinem Bauch lag.
Ponder - du, mein Herr, bist die lauteste Katze von ihnen. Ein Nein hast du nie gelten lassen, nicht mal als Kätzchen. Quarantäne? Keine Chance! Deine Karriere als Ausbruchskünster hast du in sehr jungem Alter begonnen. Du nimmst dir, was du haben willst. Du bist groß und tough, aber dahinter steckt ein weiches kleines Herz. Als Gandalf ging, war das so schlimm für dich, daß du dir den gesamten Bauch kahl lecktest. Du bist mein großer Junge.
Gundel - manchmal denke ich, du bist eine Mischung aus Meffi und Esme mit deinem ganz eigenen Dreh. Du bist entzückend und bringst mich zum Lachen. Du bist so süß, daß ich dich fressen könnte. Dank an meine Schwester dafür, daß sie diese kleine Streunerin in mein Leben gebracht hat.
Okay, ich habe geheult, während ich das hier geschrieben habe. Ich vermisse sie alle so sehr, aber sie haben mein Leben auch soviel besser gemacht. Ich schäme mich nicht, das zuzugeben.
Habt ihr eine Erinnerung, die ihr mit uns in den Kommentaren teilen möchtet? Ich würde sie gern hören! Fröhlichen Weltkatzentag!
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