Donnerstag, 26. März 2015

Drahtstricken, Drahtweben oder Wikingerstricken und Netztechnik

"Warum nennst du es Stricken, wenn du einen Häkelhaken benutzt?" "Ich mag deine Häkelsachen." "Ist das gewebter Draht?" "Man kann nicht mit einem Häkelhaken stricken." "Es wird Knooking genannt." "Ist das Stricklieseln?" "Oh, aber das ist doch Wikingerstricken!"

Ich gebe zu, daß es verwirrend sein kann. Ich habe schon früher über den Unterschied zwischen Drahtstricken und Drahthäkeln gebloggt, in diesem und ausführlicher in diesem Blogpost. Ich möchte mich hier nicht wiederholen, also schaut bitte dort nach, wenn ihr mehr darüber wissen möchtet.
Das Drahtstricken, das ich mache, ist auch nicht das gleiche wie Wikingerstricken oder, wie es hier auch genannt wird, Drahtweben, obwohl ich verstehe, warum jemand das zunächst denken könnte. Stricken ist schließlich stricken, nicht wahr?
Tatsächlich ist dem nicht so.

Ein paar Dinge, bevor ich euch meine Probestückchen zeige:
Ich bin mitnichten eine Expertin für Drahtweben, bisher habe ich gerade mal so meinen Zeh eingetaucht. Für das Probestückchen habe ich das Anfertigen der Basis frech übersprungen. Dies ist KEIN Tutorial, es soll euch nur zeigen, wie unterschiedlich Drahtstrick, Wikingerstrick und Netztechnik aussehen.
Ich stricke mit einem Häkelhaken. Ich könnte Stricknadeln verwenden und würde am Ende den gleichen Look bekommen, aber ich habe das Gefühl, daß ich mit einem Häkelhaken mehr Kontrolle über den Draht habe. Ich nenne es stricken, weil das Endergebnis keine Häkel-, sondern Strickmaschen sind.


Dies ist ein Beispiel für einen gestrickten Drahtschlauch, und dies ist eine sehr kurze Erläuterung dafür, wie er mit einem gewöhnlichen Häkelhaken gemacht wird.
Zunächst macht man eine Reihe von Luftmaschen (was anders ist als die erste Reihe, wenn man mit Nadeln strickt) und schließt sie (wenn man ein flaches Stück macht, arbeitet man in Reihen vor und zurück, aber die Technik ist diesselbe).  Dann zieht man den Draht mit dem Haken durch die erste Schlaufe, auf einen selber zu, und biegt ihn über der Schlaufe nach oben, um zu vermeiden, daß der Draht wieder herausrutscht. Ihr werdet sehen, daß das schon wie eine Strickmasche aussieht, und so macht man dann auch weiter. Man geht mit dem Haken durch die nächste Schlaufe, fängt den Draht ein, zieht ihn hindurch und biegt ihn nach oben.
Der Draht in der letzten Reihe ist in keiner Weise an den anderen Maschen befestigt und ist leicht wieder aufgezogen, wenn man nicht aufpaßt.
Für diese Technik muß man keinen Draht von der Spule schneiden. Wenn man jedoch mit Perlen arbeitet, muß man diese auf den Draht aufziehen, bevor man mit dem Stricken anfängt.
Man kann ein Ziehholz benutzen, um den Schlauch zu glätten oder ihn länger und schmäler zu machen.


Dies ist ein Beispiel für einfaches Wikingerstricken.
Die Schlaufen werden um die Schlaufen der letzten Reihe herumgewebt. Man kann einen Rundholzstab, ein spezielles Werkzeug für Drahtweben, das einem mit dem Anfang hilft, einen Bleistift verwenden ... ich habe hierfür eine dicke Stricknadel benutzt.
Es gibt verschiedene Variationen wie das Doppel- oder Dreifachstricken.
Man muß eine Länge Draht von der Spule schneiden, um die Schlaufen weben zu können, kann aber zwischendurch Draht anweben. Um die Kette zu glätten, sie länger zu machen und ihr ein anderes, dichteres Aussehen zu geben, kann man ein Ziehholz benutzen.


Zu guter Letzt habe ich ein kleines Stück in Netztechnik gemacht. In diesem Fall werden nicht Schlaufen um Schlaufen gewoben, sondern um den Draht zwischen den Schlaufen, was dies zu einem sehr offenen Netz macht.


Ich hoffe, ich habe die Unterschiede wenigstens ein bißchen klarer gemacht, solltet ihr aber Fragen haben, werde ich mein Bestes tun, sie zu beantworten!

Ich muß allerdings sagen, da ich immer wieder mal gefragt werde, daß ich keine Tutorials mache und auch nicht vorhabe, damit anzufangen.
Danke für das Verständnis.

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