Ich freue mich zu sagen, daß ich diese neue Serie auf meinem Blog mit einem Knall beginnen kann, ein Interview mit einer meiner liebsten Freundinnen, Dawn, die ich auf einer meiner Lieblingsseiten kennengelernt habe, damals das Starving Jewelry Artists-Forum, das nun die Jewelry Artisans Community ist. Ich besitze mehrere Stücke, die sie gemacht hat, wobei dieser Anhänger von Merlin natürlich mein allerliebster ist.
Erzähl uns ein bißchen darüber, wer du bist und woher du kommst.
Urspünglich aus Kanada stammend habe ich den größten Teil meines Lebens im schönen Nordkalifornien verbracht. Wenn ich nicht als Schulsekretärin arbeite, liebe ich es, zu reisen, zu gärtnern (ich habe einen schwarzen Daumen, versuche es aber weiter), zu lesen (zur Zeit genieße ich zutiefst eine Komplettausgabe der Sherlock-Holmes-Erzählungen), Gourmetgerichte zu kochen und Zeit mit meinem Mann und unserem schwarzen Labrador zu verbringen.
Was ist dein Kunsthandwerk und wie bist du ursprünglich dazu gekommen?
Ich male winzige Anhänger - die meisten nicht viel größer als ein amerikanischer Vierteldollar und verwandle sie in handgemachte Schmuckdesigns. Oft bemale ich Holzperlen, passsend zu den Anhängern, und bringe sie zusammen mit Schmucksteinen und Kupfer in die Designs ein.
Kupferdrahtarbeiten sind ebenfalls oft Teil meiner Designs. Während ich kein Naturtalent darin bin, mit Draht zu arbeiten, habe ich eine Menge Anstrengung und Übung investiert, um meine Fähigkeiten zu verbessern. Ich denke, ich kann ehrlich sagen, daß ich an dem Punkt bin, an dem meine Arbeit mit Draht angemessen ist. Ich fing mit Kupferdraht an, weil ich in dem Wissen, daß ich während des Lernprozesses viel Draht brauchen würde, kein Sterlingsilber verschwenden wollte. Mit der Zeit habe ich die warmen, schönen Töne von oxidiertem Kupfer lieben gelernt und benutze es jetzt fast ausschließlich.
Das Flechten mit Draht ist eine Technik, die ich kürzlich in meine Designs eingebracht habe und faszinierend finde. Mit dieser Methode umrahme ich einige meiner Anhänger mit drahtgewobenen Fassungen.
Gemalter Möwenanhänger mit geflochtenem Drahtrahmen |
Ich kam durch Zufall zur Schmuckherstellung. Eine Freundin schickte mir ein paar Anhänger von den berühmten Lascaux-Höhlen in Frankreich und ich wollte daraus ein Armband machen, hatte aber keine Ahnung, wie ich das anfangen sollte. Das führte zu einem Besuch im örtlichen Perlenladen, um zu fragen, wie man das macht. Man zeigte mir, wie man eine Quetschperle auf Perlendraht benutzt, und ich war sofort gefangen. Sobald ich diese erste Quetschperle gequetscht hatte, schienen die Möglichkeiten endlos. Es war wie ein "Aha"-Moment.
Ich glaube, dies ist eine der am meisten gestellten Fragen - woher kommt deine Inspiration?
Farbe, Natur und Form beeinflussen alle meine Arbeit. Etwas so Simples wie die Form einer Lampe könnte als Inspiration für ein Paar Ohrringe enden.
Es erstaunt mich immer, daß ein Feld mit Wildblumen so ein Durcheinander an Farbe sein kann und doch beißt sich nichts; all diese Farben sehen großartig zusammen aus. Ich fühle mich zur Zufälligkeit und dem Mangel an Farbregeln in einem Wildblumenfeld hingezogen.
Erzähl uns etwas Lustiges über dich.
Erzähl es niemand, aber ich rede oft im Schlaf. Zumindest scheinen meine Schlafwandeltage vorbei zu sein!
Machst du auch noch andere kreative Dinge, wenn ja, was?
Nein, für mich war es immer Zeichnen und Malen. Es ist jetzt in viel kleinerem Rahmen als früher und es ist kreativ sehr erfüllend, es im Zusammenhang mit Schmuckdesign zu tun.
Welches deiner Stücke ist dein absoluter Liebling? Welches war am schwierigsten zu machen und warum?
Das ist eine Frage mit immer derselben Antwort. Mein Lieblingsstück ist das, an dem ich gerade arbeite. Das muß so sein, damit ich meine ganze Aufmerksamkeit darauf konzentriere und mein Bestes gebe. Wenn es fertig ist, bewundere ich es, aber sobald ich das nächste Projekt starte, wird das mein neues Lieblingsstück.
Was das Schwierigste angeht, so sind das normalerweise die Stücke, bei denen ich eine neue Technik anwende, mit der ich nicht völlig vertraut bin, was mich dazu bringt, besessen davon zu sein, ob es gut genug ist oder nicht. Gewöhnlich endet es damit, daß ich es, was immer es auch ist, immer und immer wieder mache, bis ich das Gefühl habe, daß ich die Arbeit anderen guten Gewissens zeigen kann. Ich mache mich damit manchmal selber verrückt!
Gibt es jemanden, den du bewunderst und der dich inspiriert?
Es gibt viele Schmuckkünstler, die ich bewundere. Manche machen Stücke, an die ich mich nie heranwagen würde, wie unglaublich komplexe Stücke aus Rocailles. Künstler, die die Arbeit mit PMC (eine Art Knetmasse, aber aus Edelmetall) oder Clay (wie Fimo) gemeistert haben, produzieren faszinierende Stücke. Es gibt Drahtarbeiten, bei denen mir der Kiefer herunterfällt. Fangen wir gar nicht mit denen an, die wunderschöne Arbeiten in Metall machen - du kriegst mich nie mehr dazu aufzuhören! Am meisten bewundere ich die, die innovativ und originell sind, und die beständig daran arbiten, in ihrem Handwerk zu wachsen und es zu perfektionieren.
Wenn du die freie Wahl hättest, ein Ding, das du für deine Kunst brauchst, auszusuchen, was wäre das?
Über diese Frage mußte ich wirklich nachdenken.
Mein erster Gedanke war ein Studio - ein richtig ernsthaftes Studio mit allem Schnickschnack, wo ich mich mit meiner Arbeit ausbreiten könnte und Plätze extra für das Malen, die Arbeit mit Draht, für's Fotografieren und hoffentlich eines Tages für den Umgang mit einem Lötbrenner und zum Spielen mit Metall haben würde.
Nachdem ich etwas länger nachgedacht hatte, kam ich zum Schluß, daß das eine, was ich wirklich gern haben würde, Zeit ist. Es ist nie genug Zeit, um all die Dinge fertigzubringen, die ich gern tun würde. Es ist komisch mit der Zeit. Es ist nichts Greifbares, was man kaufen, in den Händen halten oder anschauen kann, dennoch glaube ich, die meisten von uns hätten gern mehr davon.
Verkaufst du online, wenn ja, wo können wir dich finden?
Ja, man kann mich auf ArtFire unter Jewelry Art by Dawn finden.
Gibt es irgendwas, was du meinst, der Welt da draußen sagen zu müssen oder zu wollen?
Ich liebe, was ich tue, und jedes Stück, das ich mache, reflektiert, wieviel an Zeit, Sorgfalt und Detail darin steckt. Ich möchte, daß die Menschen, die meine Stücke besitzen, sie so sehr lieben, wie ich es geliebt habe, sie herzustellen, diesen Gedanken habe ich immer im Hinterkopf, wenn ich ein neues Design mache.
Ich würde der Welt auch gern sagen, wie sehr ich dich für dieses Feature meiner Arbeit schätze. Du bist toll, Cat, vielen Dank! (Ich habe ernsthaft darüber nachgedacht, dies einfach wegzulassen, aber vielleicht habt ihr ja Spaß daran, euch jetzt mein hochrotes Gesicht vorzustellen ... mein Lateinlehrer sagte immer, daß so rotzuwerden gut für die Haut ist! ;-))
Tatsächlich glaube ich, daß ich diejenige bin, die Dawn dafür zu danken hat, daß sie uns einen Blick in ihr kreatives Hirn hat werfen lassen! Schaut auch in ihren Shop, da ist soviel mehr zu sehen, als was ich hier abdecken konnte!
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