Vor einigen Jahren, als ich noch die "Fundstücke der Woche" machte, hatte ich ein paar davon "Ich bin eine Sammlerin" genannt und darin Vintagestücke gezeigt. Im Laufe der Zeit sind meine Sammlungen größtenteils nicht mehr gewachsen, aus verschiedenen Gründen, aber sie sind noch da und immer noch geliebt. Ich habe auch einzelne Vintagestücke, die zu keiner bestimmten Sammlung gehören, manche geerbt, manche geschenkt, manche von Flohmärkten, manche interessanter als andere. Ich dachte also, es könnte Spaß machen, immer mal wieder welche davon zu zeigen und ihre Geschichte zu erzählen.
Der heutige Post ist ein gewaltiger Flashback in meine Kindheit. Familienzusammenkünfte für Geburtstage oder Konfirmationen, Kaffee und schwere Buttercremetorten und Geschirr aus den 60ern.
Da ich schon immer auf Sets in verschiedenen Farben stand, liebte ich dieses Keramikgeschirr. Natürlich dachte ich damals nicht daran zu fragen, warum meine Eltern unterschiedliche Farben statt nur einer gewählt hatten, jetzt wünschte ich, ich hätte es getan.
Das Service heißt "Arabella", das Dekor "Boston". Dem Bonnefanten, einem Kunstmuseum in Maastricht, zufolge wurde das Service von 1960 bis 1966 produziert, der Schöpfer des Dekors war Antoine Corstjens, der des Service Otmar Lochschmidt.
Wir hatten das Kaffeegeschirr, stapelbare Tassen, Untertassen und Kuchenteller, und es gab zwei von jeder kräftigen Farbe - rot, braun, grün, gelb, und blau. Eine Schwester und ich dachten, daß wir nur dunkelblau hatten, aber kein hellblau, aber meine andere Schwester sagt, wir hatten beides, und wenn ich so darüber nachdenke, muß ich ihr rechtgeben. Im Laufe der Jahre gingen Teile kaputt, und irgendwann wurden die, die übrig waren, eine Erinnerung im Schrank, als Becher statt kleiner Kaffeetassen populär wurden.
Ich habe immer das Gelb geliebt und bekam ein komplettes Set. Es bringt mich beim Anschauen immer noch zum Lächeln. Ich liebe die Streifen in der Glasur und das Gelb sieht so fröhlich und frisch aus.
Dies ist die Marke auf der Tasse - die Sphinx, umgeben von den Worten "Royal
Sphinx Maastricht" und einer Krone, mit "Made in Holland" ganz unten.
Die Schreibschrift unter der Sphinx heißt "P. Regout", was für Petrus Regout, den Gründer der Manufaktur, steht.
Ich neige zur Besessenheit, wenn ich für meine Nostalgieposts recherchiere (was wahrscheinlich der Grund dafür ist, daß es noch nicht mehr sind), und ich landete auf Instagram, in holländischen Onlineshops, Museen, Sammlerseiten. Es wäre einfacher gewesen, wenn ich alles ohne DeepL als Übersetzungshilfe hätte lesen können.
Stellt euch meine (unbegründete) Überraschung vor, als ich herausfand, daß es in diesem speziellen Dekor noch andere Teile gab, Suppenschüsseln, Eierbecher, Blumentöpfe, Zuckerschüsseln, Kaffeekannen (keine Ahnung, ob wir eine Kaffeekanne hatten, obwohl es Sinn gemacht hätte), sogar mit vertauschten Farben, und die Milchbecher im Museum Bonnefanten (die jetzt leider nicht mehr auf der Seite sind) gefielen mir richtig gut!
Es könnte sein, daß ich vielleicht schon eine Suppenschüssel und einen Blumentopf bestellt und mich nach einem Eierbecher erkundigt habe ... wenn also irgendjemand über einen Milchbecher stolpert, laßt es mich wissen, er muß nicht einmal gelb sein ;-)
Update: Hier sind nun die Suppenschüssel mit Unterteller und das Blumentöpfchen, leider wurde meine Anfrage wegen des Eierbechers ignoriert.
Vor einer Minute habe ich ich jedoch eine Zuckerschüssel und ein Milchkännchen bestellt.
Update: Sie sind da und zwar in hellblau.
Nächstes Ziel - Eier- und Milchbecher! :-)
Jetzt bräuchte ich erstmal eine Buttercremetorte, die ich, glaube ich, seit Jahren nicht mehr hatte!
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