Samstag, 13. Februar 2016

He came from outer space to save the human race

Wißt ihr, was das Beste daran ist, allein zu leben?
Ich kann tun, was ich will. Wann immer ich es will. Okay, natürlich sind da immer Einschränkungen. Ich versuche meine Nachbarn nicht mit lauter Musik oder Fernsehen zu stören. Ich renne nicht mitten in der Nacht die Treppe rauf und runter. Ich pussle nicht um 3 Uhr morgens in meiner Küche herum (was ich schon mal getan habe, als ich viel jünger war) oder schalte zu allen Tages- und Nachtzeiten den Staubsauger an (was etwas ist, das meine frühere Nachbarin schon mal getan hat, als ich noch viel jünger war).
Ich kann aber anhören, was immer ich will. Ich kann anschauen, was immer ich will. Ich kann meine Wände mit Tierbilder vollhängen, gemalt, gezeichnet oder fotografiert. Ich kann meine geliebte Treppe ins Nirgendwo behalten und sie mit Hüten dekorieren. Ich kann sogar meinen kleinen künstlichen Weihnachtsbaum so lang stehenlassen, wie ich mag (weil ich noch Bilder von meinen handgemachten Weihnachtskugeln daran machen möchte).

In diesem Post geht es aber nicht um das Singleleben. Es geht um meine Fanwand, etwas, von dem ich weiß, daß sie den alten Tagen des Nicht-Single-Seins Stirnrunzeln hervorgerufen hätte.
Auf meiner Seite habe ich gesagt, daß es eine Bauch-
entscheidung ist, wer an der Wand landet, genauso wie ich meinen Bauch entscheiden lasse, was mir gefällt und was nicht.
Hört euch das an ... ich bin kein Harry Potter-Fan und ich würde niemals Game of Thrones anschauen (dies sind nur willkürliche Beispiele, die mir als erstes eingefallen sind). Mir gefallen (manche) Bollywood-Filme und die Musik, und im nächsten Moment höre ich vielleicht Queen, die Beatles oder Mozart. Mein Comicheld ist nicht Batman oder Superman, sondern immer noch Donald Duck. Mir gefällt manche Mode an anderen, aber es wäre mir schon zuiel, für mich selber über T-Shirt, Jeans und Turnschuhe hinauszugehen.
Ich mag nicht jemanden oder etwas einfach, nur weil es populär ist, aber das heißt auch nicht, daß mir etwas nicht gefällt, nur weil es populär ist - obwohl ich schon dazu neige, bei Dingen, die mir aufgedrängt werden, sei es durch andere oder auch Werbung oder Trailers, erstmal stur zu sein. Ich muß einen Film nicht sehen, nur weil ihn "jeder" liebt. Ich bin kein Fan der meisten Actionfilme, und auch wenn ich schräge Filme mag, gibt es schräge Filme, die ich für, naja, zu schräg für mich halte, und das ist in Ordnung so.
Ich höre mir anderer Leute Meinungen an und vielleicht lasse ich mich überzeugen und vielleicht nicht.
Ich könnte immer so weiter machen, aber ich denke, ihr wißt jetzt genug ;-)

Vor ein paar Jahren bin ich zufällig im Fernsehen auf The Nomi Song gestoßen, eine Dokumentation über den Countertenor Klaus Nomi. Ich liebe alle möglichen Dokumentationen und nahm die Wiederholung auf, weil ich beim ersten Mal einen Teil verpaßt hatte. Als ich sie anschaute, fiel mir ein, daß ich ihn einmal im deutschen Fernsehen gesehen hatte und daß das Lied, das er sang, mir tatsächlich sehr vertraut war, auch wenn ich nicht sagen könnte warum.
Ich war interessiert und fing an, noch etwas mehr zu stöbern.
Nomi was Avantgarde, New Wave, ungewöhnlich und fremdartig, aber als eine Freundin ihn für ein Porträt vorschlug, war mein Bauch dafür, es zu tun.
Und jetzt ist er Nr. 25 an meiner Wand :-)


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