Samstag, 29. Oktober 2011

Ein Blick in die Vergangenheit

Ihr wißt vielleicht, daß ich Bücher sammle, neue und alte. Aber wie alle Sammler muß ich hin und wieder etwas wegen des Platzes loslassen. Die Nachbarn sind stur und möchten mir ihre Wohnung nicht geben, damit ich dort meine Bücher lagern kann ... noch schlimmer, sie lagern ihre eigenen Hunderte von Büchern dort! Gut, daß ich sie mag.

Wenn ich also finde, daß da Bücher sind, die nicht wirklich zu meiner Sammlung passen, weil ich sie nicht nochmal lesen werde, weil sie nicht zu einer Serie gehören oder - und das ist selten der Fall - weil ich sie gar nicht erst gelesen habe, müssen sie weg, auf eine Seite mit gebrauchten Büchern, in eine Bücherei, zu einem Buchprojekt.
Die Bücher, um die es heute geht, sind Bücher aus den 30ern und in Fraktur, also fiel mir spontan niemand ein, der sie gern haben wollen würde. Viele Leute können das heutzutage gar nicht mehr lesen.
Als ich eins aufnahm, fiel eine kleine Notiz heraus, eine Notiz von 1937, als eine Großmutter das Buch ihrem Enkel schenkte. Ein paar Wörter konnte ich gleich lesen, mit anderen tat ich mich etwas schwer und bei einem dachte ich, ich würde die Hilfe meiner Mutter benötigen, aber dann wußte ich es plötzlich.
Bin ich stolz? Himmel, ja! Ich kann Fraktur gut und ohne zu zögern lesen. Ich habe auch Sütterlin in der Grundschule gelernt (ja, ich bin also alt, erschießt mich), aber nur, damit wir eine Vorstellung davon bekämen, nicht wirklich gründlich.

Wollt ihr's auch mal probieren? Das einzige Wort, das zur Hälfte auf dem Bild fehlt, ist die Stadt, die auf der zweiten Seite erwähnt ist ... Donaueschingen. Mehr bekommt ihr nicht ;-)


Wißt ihr, was komisch ist? Die Bücher will ich nicht behalten, aber den Zettel schon. Ungh.

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