Raubvögel, was für ein großartiges Thema für die neue Art Elements Design Challenge! Ich hatte keine Idee, was ich machen könnte, aber ich fand Raubvögel immer toll, also konnte doch gar nichts schiefgehen, oder? Danke, Cathy!
Ich war sogar mutig genug, auf der AE-Facebookseite zu posten, daß ich diesmal gut in der Zeit lang. Yay!
Dieses yay wurde ziemlich schnell zu einem nooooo. Laßt mich das erklären.
Ich hatte zufällig einen "Farbencabochon" (wie ein Fordit, aber kein echter und nicht so farbenfroh), schon in gewebtem Draht gefaßt. Die Tropfenform schien ideal für einen Eulenkörper. Ich liebe Eulen, obwohl ich keine Gelegenheit habe, sie oft zu sehen, auch wenn ich gar nicht so weit vom Wald entfernt wohne. Ich erinnere mich aber, wie wir einmal spätabends nach Hause kamen und einen leisen Ton von einem Baum, der im Hof des Kindertagheims die Straße hinunter stand, hörten. Als wir hinaufschauten, saß dort eine riesige Eule. Ich weiß nicht, ob sie versuchte, uns zu vertreiben oder ob sie Beute entdeckt hatte, aber wir beschlossen, sie nicht lange zu stören, obwohl ich ewig dort hätten stehen können, um sie anzustarren. Sie war wundervoll!
Zurück zu meinem Farbencabochon. Ich hatte den Körper und jetzt brauchte ich nur noch einen Ast, um ihn daraufzusetzen, große Flügel und einen Kopf. Ich brachte ein paar Flügel an, über die ich nicht vollkommen glücklich war.
Leute, die mich kennen, wissen auch, daß ich nicht dazu neige, WIP-Bilder zu machen. Das hat mehrere Gründe. Ich bin zu ful, ich möchte nicht, daß der Kreativitätsfluß gestört wird, ich möchte damit nichts beschreien, und ich bin zu faul, ups, das hab ich schon gesagt.
Es tut mir also leid, aber ich kann euch weder Flügel noch Körper zeigen. Oder den Ast, den ich angefangen hatte, den ich aber aufgab, weil ich keine gute Möglichkeit sah, die Eule daran festzumachen, ohne daß sie dauernd vornübergekippt wäre. Die Flügel sahen, hmm, allerhöchstens okay aus, der Kopf war ganz gut. Dann brach die Perle für den Schnabel, genau nachdem der letzte Draht abgeknipst war. Nennt es Schicksal.
Ihr wollt nicht wissen, was als nächstes passiert ist. Es war kein Riesen-Wutanfall, aber es kam ihm ziemlich nahe. Es mögen ein paar leichte oder weniger leichte Flüche gefallen sein, und als der Seitenschneider in Aktion trat ... es reicht zu wissen, daß ich mich tatsächlich bei der armen Kreatur entschuldigte, bevor ich sie zerschnitt, weil ich in der Hinsicht eben verrückt bin. In einem solchen Fall, wenn ich schon zu lange herumgenoddelt habe und endlich beschließe, dem hier und jetzt ein Ende zu setze, schneide ich. Ich versuche nicht einmal mehr, irgendwas zu retten. Mal rettet man, mal heißt es "zerstöre dieses Ding oder es wird auf ewig zurückkommen, um deine Seele zu verfolgen".
Enschuldigt mich, während ich mal tief Luft hole. Okay. Auf zum nächsten Kapitel.
Im allgemeinen hatte mir die Idee ja gefallen und, was am wichtigsten war, die Zeit war mal wieder fast abgelaufen. Also schaute ich in meinem Cabochonvorrat und fand einen Labradorit in Tropfenform, so geschnitten, daß er aussah wie ein Blatt. Oder - haHA!! - wie Federn.
Als ob die Eule in dem Baum vor so vielen Jahren mir als Inspiration im Geiste beistand, lief es diesmal wesentlich glatter. Ich webte meine Fassung, formte ein paar Äste (Ähnlichkeiten mit Tentakeln sind reiner Zufall, hust hust) und brachte ein paar tschechische Glasblätter an. Ich machte ein kleines Gesicht, bestehend aus Augen - die etwas an einen Kneifer erinnerten, wenn ich mir das so überlege - die ich mit zwei gelben Kristallen "füllte", und einem Schnabel. Der Plan war es, dies an der Fassung zu befestigen, aber auf dem Stein wirkte es irgendwie falsch, also machte ich stattdessen einen kleinen Kopf um das Gesicht herum, was mir wesentlich besser gefiel, vor allem weil ich finde, daß der gewebte Teil im Gesicht nun auch an Federn erinnert.
Zu guter Letzt patinierte ich das Kupfer. Da ich wegen meines Hand- und Daumengelenks ein paar Pausen einlegen mußte, machte ich dies wieder mal am Abend vor der Enthüllung fertig, aber ich hab's geschafft. Jetzt kann ich es also wirklich sagen, YAY!
Dieser Anhänger macht mir große Freude, muß ich gestehen, und ich muß mich zurückhalten, damit ich nicht gleich noch einen mache! ;-)
Dies ist nicht nur eine Challenge, sondern auch ein Blog Hop, also schaut euch doch bitte auch die Post all der anderen Hopper an!
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