Sonntag, 27. Mai 2012

Zitat der Woche

Ich erinnere mich an eins der ersten Male, als ich in unserem Tierpark gearbeitet habe. Frida, die Verantwortliche für die Futterküche, reichte mir einen Teller mit Fleisch und sagte, ich solle ihn der Waschbärin bringen. "Stell ihn nicht draußen hin. Sie hat Babys und bleibt die meiste Zeit in ihrer Hütte, also stell ihn da hinein." Ich war ein Neuling, und ich ging davon aus, daß diese Aufgabe, wenn sie sie mir übertrug, wohl nicht so schwierig war. Reingehen, den Teller in die Hütte stellen, wieder rausgehen.
Ja, tja, nein. Ich kann nicht sagen, daß ich vorher irgendwelche Waschbärenerfahrungen gehabt hätte, und obwohl mir völlig bewußt war, daß Tiere ihre Jungen gegen potentielle Feinde verteidigen, hatte ich nicht die Art von Knurren erwartet, das aus der Hütte drang, als ich mich ihr näherte. Das war eine ernsthafte Mama. Ich kniete mich vor diese Hütte, wobei ich nur ein Paar Augen sah, das mich böse anfunkelte, und, ich muß es zugeben, ich hatte Todesangst vor dem Gedanken, da meine Hand hineinzustecken. Ich habe keine Ahnung, wie lang ich dort it dem Teller in der Hand kniete ... und ich kann mich nicht mal daran erinnern, ob ich es schließlich schaffte, ihn hineinzustellen oder ob ich jemand anderen darum bat.
Nicht eine meiner rühmlicheren Aktionen, fürchte ich.

Ich bin nicht die einzige, die ein gespanntes Verhältnis zu Waschbären hat (obwohl ich glücklicherweise sagen kann, daß wir dank meiner wachsenden Erfahrung schließlich auf besserem Fuß standen).
Scheinbar hatten polnische Rabbis im 19. Jahrhundert, die in die USA geschickt wurden, das gleiche Problem - einen Moment hält er im Schlaf einen Waschbären (ohne es zu wissen), im nächsten ...

Avram schreiend: "Warum ich? Mein Essen nimmst du? Du hast die ganze Welt, mein Essen nimmst du?"
(Mensch, und ich hatte gewünscht, mein Waschbär hätte "mein" Essen genommen! ;-))




P.S. Ein Extrabonus dieses Films ist ein junger Harrison Ford, der an der Seite Gene Wilders spielt ...
P.P.S. In diesem Fall besitze ich nur die englische DVD. Ich mußte also - und ihr wißt, wie sehr ich es hasse, das zu tun - das Zitat selber übersetzen und weiß nicht genau, ob es in der deutschen Version tatsächlich so heißt. Alles, an das ich mich nämlich erinnere ist "Was willst du, große Katz?" und das kommt im Englischen so gar nicht vor ...

2 Kommentare:

  1. Sehr spannend deine Waschbären-Erlebnisse! Mit diesen Tieren hatte ich noch nie was zu tun...

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    1. Lang, lang her für mich.
      Obwohl sie so putzig aussehen, muß ich gestehen, daß ich unseren Nasenbären immer näherstand - vor allem Itchy und Scratchy, die mir auch gern mal die Haare "kämmten" :-D

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