Samstag, 22. März 2025

Einfach nur so Samstag - Was steckt in einem Namen?

Ich war eins von "diesen" Kindern ... die Kinder, die ihren Namen nie auf einer Tasse, einem Schlüsselanhänger oder einem Aufkleber fanden.
Die Geschichte meines Namens - Catrin - geht so. Die Namen meiner Schwestern beginnen mit A und B, was Zufall war, aber als das dritte Mädchen ankam, hörte sich ein Name mit C praktisch nach einer Verpflichtung an. Meine Mutter sagte, daß sie aber keinen der üblichen Namen mit C wollte, die zu dieser Zeit beliebt waren.
Eine naheliegende Annahme wäre, daß sie von Caterina Valente beeinflußt war, die ein ganz schöner Star in Deutschland war und manchmal auch Catrin oder Kathrin genannt wurde, wobei die zweite Form, zusammen mit Katrin, die gewöhnliche Schreibweise war, aber sie sagte, das sei sie nicht gewesen. Vielleicht war es ja unterbewußt.

Jedenfalls mochte ich meinen Namen immer. Von all den Catrins, die ich im Laufe der Jahre kennenlernte, war ich die älteste und es fühlte sich immer etwas besonders an, obwohl das natürlich nicht heißt, daß ich die erste war.
Ja gut, dann mußte ich die Leute halt dauernd korrigieren und meinen Namen ständig buchstabieren (kein Problem, mein Nachname läßt sich auch unterschiedlich schreiben, also mußte ich das eh tun). Es war mir echt egal.

Alle Formen des Namens mit C oder K, mit h oder ohne, kommen von Katharina, was "Die Reine" bedeuten soll, vom altgriechischen "katharos" = "rein". Nun habe ich Seiten gesehen, auf denen es heißt, die Römer hätten das fehlinterpretiert, daß der Name von diesem Wort herstammt. Mir ist es so oder so egal.
Es war witzig, Kommentare von Frauen oder Mädchen zu lesen, mit allen Varianten des Namens, von denen ein paar ältere sagten, " er hätte sich wie ein Sammelbegriff für Mädchen angehört, weil es so viele gab" - nichts, daß ich selber so erlebt hätte - und andere, daß er zu hart klinge oder daß ihn Leute falsch als Katren ausgesprochen hätten - auch diese Erfahrung habe ich selber nicht gemacht. Manche sind sehr glücklich damit, andere mögen ihn nicht.

Eine amerikanische Seite informiert mich, daß Catrin mit C häufig in Deutschland und Wales vergeben wird und eine Verbindung zur alten Göttin Hekate hat (die einzige Seite übrigens, die das behauptet), während mir deutsche Seiten erklären, daß das C in Deutschland selten ist und der Name an sich viel in den 60ern und 70ern viel populäre als heute war.

Aber wartet mal, Wales? Tatsächlich wußte ich das und habe es durch eine Katalogfortbildung bei der Arbeit vor vielen Jahren herausgefunden. Meine Kurspartnerin, mit der ich den Computer teilte, gab den Namen im Scherz ein und wir waren beide sehr überrascht, das englische Buch "Catrin in Wales" zu finden.
Als das Kind, das seinen Namen nie irgendwo sah, außer es handelte sich um ein extra angefertigtes Teil wie der gravierte Füller, den mein Vater mir zum Schulanfang schenkte, oder das Glas, das meine Freundin gravieren ließ, als sie Zwiesel und seine Glasmacher besuchte, war es echt seltsam, meinen Namen so gedruckt zu sehen, also kaufte ich mir das Buch dann irgendwann. Es gibt übrigens ein Happy End.


Ja, Catrin ist ein Name, der 2010 in Wales sogar in den Top 100 war, und wißt ihr was, Ancestry sagt mir, daß das aus der walisischen Sprache kommt und "rein" bedeutet. Was ist auf einmal aus den Griechen geworden? Außerdem steht auf den meisten Seiten, es sei ursprünglich ein deutscher Name gewesen. Im Fall von Ancestry könnte es allerdings auch damit zu tun haben, daß "einige Inhalte ... von einem KI-Modell generiert werden ...".
Wollt ihr noch was wissen? Catrin gibt es auch in Schweden seit den 60ern, obwohl sie es anscheinend anders aussprechen.

Nun, als ich das erste Mal mit Amerikanern in Kontakt kam - ganz wörtlich, der Deutsch-Amerikanische Freundschaftsclub in der Stadt hieß Kontakt - wurde ich schnell zu einer Cat, einem Spitznamen, der für mich bis heute offensichtlich in Ordnung ist
😉
Deutsche nennen mich jedoch gewöhnlich nicht so und geben mir auch keinen Spitznamen (meine Familie tut es ab und zu).
Es gab ein paar in alter Zeit, lang lang her, aber sogar die wurden eher selten benutzt.
Mein Vater nannte mich Caeterle, die schwäbische Verkleinerungsform, ein paar sehr Mutige nannten mich Catrinchen, gewöhnlich um mich zu ärgern. Nur zwei nannte mich jemals Catinka und ich vergab ihn, weil ich sie mochte, aber ich war doch froh, daß es niemand sonst tat, weil ich nicht finde, daß es zu mir paßt.

Wie ist es mit euch?
Habt ihr eine Geschichte darüber, wie ihr euren Namen bekommen habt, wie ihr ihn mögt, schreibt, woher er kommt? Ich würde mich freuen, von euch zu hören!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen