Ich habe schon eine ganze Weile nichts mehr angefaßt, das mit Schmuck zu tun hatte. Ich mußte nachschauen, mein letztes Schmuckstück war das Paar Fransenohrringe vor mehr als zwei Monaten!
Was mit mir los ist, möchtet ihr wissen? Ich wünschte, ich wüßte es. Ich habe eine ganze Ideenliste, bin aber immer noch mitten in einem Stickprojekt, und während ich normal immer mehrere Projekte am Start hatte, scheine ich das zur Zeit nicht hinzubekommen.
Am einfachsten wäre es natürlich, es wieder auf mein Daumengelenk zu schieben, aber obwohl das ein Teil davon ist, ist es, naja, genau das, ein Teil davon, aber eben nicht alles.
Manches ist wahrscheinlich meine allgemeine Stimmung, was mit den Nachrichten zu tun hat, die mich manchmal zu lähmen scheinebn. Manches hat mit dem Gefühl zu tun, als würde ich schon ewig meinem richtigen Publikum hinterherjagen und das Jahr auf Jahr zu tun wird immer mal wieder psychisch anstrengend. Damit bin ich keineswegs allein, ich habe es bei anderen Schmuckfreundinnen gesehen, aber natürlich auch bei anderen Kreativen, egal was ihr Medium ist. Ein Teil ist vielleicht auch noch Winterschlaf.
Gewöhnlich dauert es ein bißchen, bis ich da wieder herauskomme, und dann bin ich zurück, experimentiere und spiele herum, aber diesmal scheint es schwieriger für mich zu sein, mir einfach etwas zu greifen und damit anzufangen, obwohl das für mich normalerweise immer ganz gut funktioniert hat. Einfach einen Cabochon auf eine Unterlage pappen und anfangen zu sticheln. Einfach einen Draht und meinen Häkelhaken hernehmen und loslegen.
Seltsam ist, daß mein Gehirn theoretisch tatsächlich kreativ ist und darauf wartet, daß meine Finger nachziehen.
Also dachte ich mir, ein Angriff auf meine Vorräte wäre perfekt, das bedeutet, ich schaue mir an, was ich so habe, auch an älteren Komponenten, und was ich damit anfangen kann.
Nichts super Experimentelles, nur etwas, um mich selber wieder zu starten.
Ich nahm mir einen meiner Labradoritcabochons, klebte ihn auf, suchte mir ein paar Farben für die Fassung aus und fing mit dem Fädeln an. Es ist erstaunlich, wie gut sich allein das schon anfühlte, obwohl es nicht sehr kreativ war.
Als die Fassung fertig war, suchte ich nach Perlen, die dazupaßten, und da der Labradorit noch ein bißchen trüb aussah, entschied ich mich für ein funkelndes Blau, durch winzige Hämatitperlen getrennt, die zu offenen Stellen zwischen den Kristallen führten, die ich dann mit Buttonperlen auffüllen könnte und wie wäre es noch mit ein paar winzigen silbernen Perlen auf der anderen Seite ... ja, es schien so, als hätte dieser Start funktioniert!
Da fiel es mir dann auf - die Januar/Februar Challenge der Jewelry Artisans Community.
Was hatte unsere Challengemeisterin geschrieben?
Symbole: Schneeflocken, Eiszapfen, immergrüne Bäume
Farbe: Weiß, silber, blau, dunkelgrün
Kräuter und Blumen: Salbei, Kiefer, Wacholder, Schneeglöckchen
Kristalle: Granat, klarer Quarz, Hämatit
Themen: Rückschau, Selbstreflektion, Reinigung, Neuanfänge
Ich hatte "Eis" von den Buttonperlen, ich hatte silberne und blaue Perlen, der Labradorit schimmert in blau und grün, ich hatte Hämatit und dies war mein Neuanfang für Schmuck in diesem Jahr - und nichts davon war geplant.
Es war einfach nur perfekt ... bis ich den Rand schnitt. Fragt mich nicht, wie es passiert ist, aber schnipp schnipp, da war nicht nur ein Faden durch, sondern zwei wichtige Fäden. Ernsthaft, bin ich irgendwie verhext? Schiele ich so, daß ich keinen Faden mehr sehen kann? Ich wußte nicht, ob ich heulen oder wie eine Wahnsinnige lachen sollte. Heulen hätte aber nicht viel gebracht, also rettete ich, was ging, das hieß, ich schnitt das ganze bis auf die Fassung zurück, klebte und nähte ein neues Stück Stickunterlage auf und fing mit Hoffnung auf das Beste nochmal ganz neu an.
Am Ende wurde es ein kleines bißchen anders, weil ich mich nicht mehr genau daran erinnern konnte, wie ich beim ersten Mal die winzigen silbernen Rocailles und Hämatitperlen verteilt hatte, also ist dann doch noch ein wenig Experiment dabei.
Es glänzt und funkelt so sehr, das können die Bilder kaum vermitteln, vor allem, weil ich sie gemacht habe, als es schon dunkel war. Ich konnte einfach nicht damit warten zu zeigen, daß ich zurück bin!
Das hoffe ich wenigstens.
Montag, 3. Februar 2025
Januar - eine Challenge
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