Ich hatte nicht gedacht, daß es heute einen Post für den "Winter of Fairbanks Jr." mit Lisa
von Boondock Ramblings geben würde, da ich beschlossen hatte, den ausgewählten Film zu überspringen, als ich sah, daß Douglas Fairbanks jr. tatsächlich nur der Erzähler war.
Lisa hat den Film für heute jedoch geändert, also bin ich doch da.
Der heutige Film ist Angels Over Broadway von 1940.
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Charles Engle hat 3.000 Dollar unterschlagen, um sie seiner Frau zu schenken, aber sie hat sie an den Mann weitergegeben, den sie wirklich liebt. Nun will sein Partner das Geld am nächsten Morgen zurückhaben, aber Charles hat bereits beschlossen, sich umzubringen.
Er geht in einen Nachtclub, und seine Großzügigkeit läßt alle glauben, er sei ein reicher Mann. Er fällt auch Bill O'Brien auf, der ihn für das perfekte Opfer hält, das er gegen einen Anteil zu einem Pokerspiel eines Gangsters mitnehmen kann. Bill bittet das Showgirl Nina, ihm dabei zu helfen, Charles dorthin zu locken.
Inzwischen hat es der desillusionierte und betrunkene Dramatiker Gene Gibbons zu Charles' Tisch geschafft, nachdem er den falschen Mantel bekommen und darin den Abschiedsbrief gefunden hat.
Er überredet Bill, den Plan zu ändern und Charles zum Spiel mitzunehmen, sobald ihn die Gangster aber genug gewinnen lassen, um ihn zum Weiterspielen zu verführen, soll Charles mit dem Geld flüchten. Bill ist von dem Plan nicht begeistert, akzeptiert ihn aber schließlich, mit einem kleinen Zusatz. Wenn Charles mehr als das benötigte Geld gewinnt, soll er den Überschuß Bill geben.
Die Dinge laufen nicht ganz nach Plan, da Gene, betrunken wie er ist, alles vergessen und nach Hause zurückkehrt und einer der Gangster den Fluchtplan entdeckt.
Am Ende geht jedoch alles gut aus.
Charles entkommt dank einer Verhaftung, wird aber freigelassen und kann das Geld zurückgeben. Gene kehrt nach Hause zu seiner Frau zurück, die ihm verziehen hat. Bill - obwohl von dem Gangster zusammengeschlagen - und Nina entkommen ebenfalls und stellen fest, dass sie sich lieben.
Beginnen wir mit meiner Meinung zu diesem Plan.
Klar würde ein Betrunkener, egal wie geistreich, sich so einen Plan ausdenken.
Haben sie wirklich geglaubt, eine Gruppe von Gangstern - die so etwas nicht zum ersten Mal tut - würde ein Opfer einfach so mit Tausenden von Dollar davonkommen lassen, ihm vertrauen, daß er „nur nach seinem betrunkenen Freund sieht“ und dann die Treppe hinunterläuft und verschwindet?
Haben sie wirklich erwartet, daß es für die Leute, die Charles zum Spiel gebracht haben, keinerlei Konsequenzen haben würde, wenn er verschwindet?
Dieser Teil der Geschichte ist mir einfach zu schwach und ich denke, sie hatten alle großes Glück, das zu überleben. Außerdem würde ich an Bills und Ninas Stelle schnellstens von dort verschwinden und mich nicht auf einen Kaffee hinsetzen. Gangster haben ihre Methoden, Leute zu finden, und sie sind nicht sehr nachsichtig, oder?
In dem Film wird ziemlich viel geredet, Leute überreden sich gegenseitig, etwas zu tun, Leute reden über den Plan, Leute reden darüber, warum Leute etwas tun.
Vier Fremde treffen sich und arbeiten für eine Weile zusammen, bis sie sich in der großen Stadt wieder trennen.
Ich mochte die Auftritte von Charles' Engeln (nehmt bitte zur Kenntnis, daß ich nicht dem Wortspiel „Charlies Engel“ erlegen bin). Gene war witzig, Nina schön und einfühlsam, und Bill zeigte das richtige Maß an Zynismus, bevor er selbst etwas Herz zeigte.
Charles fand ich in seiner Depression allerdings etwas eindimensional.
Vielleicht bin ich selbst zu zynisch, aber obwohl sie alle ihr Happy End bekamen, bin ich mir nicht sicher, ob ich erwarten würde, dass dieses Ende auch so glücklich bleiben würde. Eigentlich habe ich mir sofort ausgemalt, was danach mit ihnen passieren würde.
Es ist allerdings möglich, dass mein Pessimismus dadurch verstärkt wurde, daß ich krank war, als ich den Film gesehen und das hier geschrieben habe. Andererseits zeigt es, dass es nicht schwer ist, dem Film zu folgen, wenn ich es mit halb geschlossenen Augen geschafft habe 😉
Wird dieser Film einen großen Einfluss auf euer Leben haben? Ich bezweifle es.
War er dennoch unterhaltsam? Ja, ich finde schon.
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