Samstag, 8. Februar 2025

Einfach nur so Samstag - Kochbücher, Teil 2

2012 habe ich euch vom "Gas-Koch- und Backrezeptkalender" erzählt, hier und hier, und 2014 habe ich sogar etwas daraus gemacht!
Als Bibliothekarin wollte ich unbedingt nachschauen, wann er das erste Mal veröffentlicht wurde und wie lange, aber die Einträge in den unterschiedlichen Bibliothekskatalogen passen nicht zusammen.
In einem Eintrag heißt es zum Beispiel, daß er das erste Mal 1927 unter dem Titel "Hamburger Gaskalender" veröffentlicht wurde und unter dem längeren Titel von 1959 bis 1973. Hier heißt es, da wurde er dann auch eingestellt, dort heißt es, es gibt ihn noch immer, aber ohne Bestandsnachweis. In mehreren Einträgen steht aber, daß es den längeren Titel schon seit 1952 gibt, was auch nicht stimmt, da ich selber einen von 1950 habe, erwähnen den Gaskalender jedoch überhaupt nicht, obwohl alle von den Hamburger Gaswerken herausgebracht wurden.
Wahrscheinlich fragt ihr euch, warum ich das alles überhaupt erzähle, aber das ist eine Berufskrankheit. Es macht mich wahnsinnig, das nicht genau zu wissen!

Tatsache ist, daß ich selber mehrere davon habe - wobei einer noch auf dem Weg ist - zwischen 1950 und 1970, manche kleiner, manche größer. Nur zweien fehlt das Deckblatt.
Ich finde es toll, daß Kalender aus dieser Zeit, deren Blätter zum Abreißen gedacht waren, überhaupt noch heute existieren. Ich erinnere mich, daß wir in der Küche oft den Kalender des Kaufladens hängen hatten, auf dessen Blattrückseiten auch Geschichten standen, wenn ich mich recht erinnere, aber wir benutzten ihn auch tatsächlich.


Die Kalender sind voller Informationen, Rezepte und kleiner Geschichten, die die Vorteile von gasbetriebenen Küchengeräten anpreisen.
In dem von 1956 geht es bei den Extrainformationen zum Beispiel nur um Gewürze.

Ich glaube, mein Favorit ist die Geschichte - auch aus dem von 1956, dem neuesten Zugang - von einer Frau, die ihre Freundinnen zum Kaffeekränzchen einlädt. Sie müssen aber pünktlich sein, was sie alle überrascht. Noch überraschter sind sie, als ihre Gastgeberin sie in die Waschküche hinunter befördert und ihnen erzählt, daß ihre große Wäsche gleich anfängt; sie befürchten fast schon, daß sie um Mithilfe gebeten werden.
Aber nein, ihre Gastgeberein hat sie dorthin gebracht, um ihnen ihre brandneue gasbetriebene Waschmaschine zu zeigen. Anfangs sind die Gäste nicht ganz überzeugt, aber sie ändern schnell ihre Meinung, als sie hören, daß die Maschine alles ganz allein macht, sogar das Abschalten!
Könnt ihr euch vorstellen, ohne Waschmaschine zu sein? Ich glaube, ich wäre darüber genauso begeistert gewesen und es überrascht mich nicht, daß die Gastgeberin gern ein wenig angeben wollte.

Natürlich habe ich auch wieder ein Rezept für euch herausgesucht, nicht willkürlich diesmal, sondern das Rezept für meinen Geburtstag 1950 (nein, so alt bin ich noch nicht, aber ich habe den Kalender aus meinem Geburtsjahr nicht). Denkt daran, daß das nicht allzulang nach dem Krieg war und das Wirtschaftswunder gerade mal angefangen hatte, also sind die Zutaten nicht so ungewöhnlich.


Was denkt ihr, hätte das einen guten Geburtstagskuchen für mich abgegeben?
😉
Tatsächlich hat morgen ein Familienmitglied Geburtstag, ich schätze, er wäre ganz schön erstaunt, wenn ich ihm diesen Kuchen anbieten würde!

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