Samstag, 10. Oktober 2015

Meine Queen Meffi

Vor sechs Jahren schrieb ich einen Blogpost über my boy Merlin. Auf Englisch, denn da gab es den deutschen Teil meines Blogs noch nicht.
Vor etwas mehr als einem Jahr verlor ich Merlins große Liebe Meffi. Bis jetzt wollte ich nicht mal darüber sprechen, das braucht bei mir immer eine Weile, aber nun habe ich einen ganz besonderen Grund dafür, ein paar Erinnerungen mit euch zu teilen.



Meffi kam zu uns ein paar Monate nachdem wir den Kater verloren hatten, mit dem alles anfing, White Dude, der Auslandskater. Wir holten sie von einem Bauernhof. Tatsächlich suchte nicht ich sie aus. Ich saß im Heu und gurrte einen Wurf von überwiegend schwarzen Kätzchen mit weißen Flecken an, als mein Ex sie mir stattdessen vor die Nase hielt. Wie hätte ich der süßen kleinen Nase widerstehen können? Sie sah hinreißend aus!
Allerdings wußten wir nicht, daß es ein Mädchen war. Schon damals haßte sie es, hochgenommen zu werden, und sie war wie ein Aal mit Krallen. Wir nannten sie Mephisto, weil sie so ein kleiner Teufel war. An diesem Tag behielt sie ihren Schwanz fest eingeklemmt und wir dachten, es wäre am besten, sie nicht zu sehr zu stressen. Am nächsten Tag jedoch ging dieser Schwanz nach oben und wir fanden heraus, daß wir stattdessen eine Mephista hatten.

Es war zu der Zeit noch üblich, eine Kätzin vor dem Kastrieren einmal rollig werden zu lassen. Unsere Jungs waren kastriert, also würde das einzige Problem sein, den Lärm und das Herumrollen von Meff auf dem Boden auszuhalten.
Ich habe niemals eine solche Stimme aus so einer kleinen Katze kommen gehört. Eine rollige Katze? Es hörte sich mehr wie ein brünstiger Elch an! Es war absolut unmöglich, ihr Lied zu ignorieren und Merlin fiel volle Kanne darauf herein. Mitsamt der kompletten Show auch noch, kastriert oder nicht.
Sie blieben ein Paar, bis Merlin über die Regenbogenbrücke ging. Immer noch mit der kompletten Show. Manchmal war es geradezu peinlich, im Bett zu liegen, wenn das Liebespaar auch da war. Merlin war Freund für all die anderen und sie liebten ihn alle, aber das war nichts im Vergleich zu diesen zwei.

Nachdem Merlin nicht mehr da war, änderten sich die Dinge. Meffi hielt nicht viel von den anderen, vor allem Ponder, egal wie sehr er in sie verliebt war, von dem Moment an, in dem er in unsere Welt kam. Die Queen war nicht amüsiert über sein rauhes und kindisches Benehmen.
Dann verließ uns mein Mann. So wie die Jungs immer mehr an mir hingen, so hatten die Mädchen ihn gewählt, aber Meffi kam damit besser zurecht als ich befürchtet hatte. Sie fing an, nachts auf meinem Kopf zu schlafen, wobei meine Hand sie berührte. Nicht festhielt jedoch. Meffi brauchte immer das Gefühl, daß sie jederzeit aufstehen und weggehen konnte. Sie war kein Schmuser wie die Jungs, ich hatte ja schon gesagt, daß sie uns vom ersten Tag an beigebracht hatte, daß sie es nicht schätzte, hochgenommen und länger als ein paar Sekunden gehalten zu werden. Das konnte sie in einen gemeinen, pelzigen Oktopus mit Tausenden von Krallen verwandeln. Ich habe mehr als eine feine Narbe als Beweis und die sind nur von den Gelegenheiten, wenn es keine Wahl gab und ich sie hochnehmen mußte.
Ich habe außerdem eine feine Narbe auf meiner Wange von damals, als sie auf mir schlief und Ponder plötzlich entschied, daß er jetzt spielen mußte. Er sprange sie an, sie sprang mich an, meine Brille flog mir vom Gesicht, ich verschüttet Suppe über mich und spürte, wie mir etwas Warmes die Wange hinunterlief. Nie ein langweiliger Moment hier!

Als Meffi krank wurde, wurde die Verbindung noch stärker, wenn das überhaupt geht. Ich hätte nie gedacht, daß ich imstande sein würde, ihr Pillen zu geben und sogar jeden Tag Flüssigkeit unter die Haut. Nicht daß sie apathisch war und manchmal ließ sie mich auch sehr deutlich wissen, daß sie heute keine Geduld für meine blöden Ideen hatte, aber im allgemeinen gaben wir ein tolles Team ab.
Es ist nie eine einfache Entscheidung, ein geliebtes Tier gehen zu lassen und ich schäme mich nicht zu sagen, daß ich wieder mal heulend hier sitze. Sie fehlt mir so sehr.

Natürlich könnte ich immer weiter und weiter machen, aber ihr fragt jetzt vielleicht, was denn nun der besondere Grund ist, aus dem ich all das mit euch teile.
Als ich meine Queen verlor (eine Position, die sie hier mühelos ausfüllte), wußte ich, daß ich wollte, daß meine Freundin Dawn das tat, was sie schon getan hat, als ich Merlin verlor.
Dawns Miniaturen (klickt den Link, um mehr zu sehen) sind erstaunlich und wunderschön. Ich bat sie, eine Miniatur von Meffi zu machen, eine Halskette, und das tat sie.
Ich kann meine Gefühle in dem Moment, als ich das Päckchen öffnete, nicht ausdrücken. Ich glaube, das muß ich auch nicht. Danke, Dawn, vielen Dank.



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