Vor über zehn Jahren kaufte ich mehrere Lampworkanhänger aus Borosilikatglas, Manatis (eine davon könnt ihr hier sehen), einen Delphin (den habt ihr auch schon mal gesehen), einen Hai. Die Anhänger sind absolut umwerfend, aber es dauerte Monate, bis sie verschickt wurden, was mich davon abhielt, noch mehr zu bestellen. Das ist wirklich schade, denn ich habe seither nichts mehr gesehen, was an sie herankommt.
Außerdem ging der Hai auf dem Transport kaputt. Ich bekam einen Ersatz, war aber wild entschlossen, den kaputten auch auf irgendeine Weise zu verwenden (ich habe das mehr als einmal mit Komponenten gemacht, diese Stücke aber natürlich nie verkauft).
Falls ihr es noch nicht bemerkt habt, ich liebe nicht nur Haie, sondern auch Oktopoden.
Dies ist ein Bild von nur ein paar, die ich im Laufe der Jahre gemacht habe. Einen winzigen, größere, einen echt großen. Ah, habt ihr es schon bemerkt? Haie!
Zuerst experimentierte ich mit dem kaputten Anhänger. Der Plan war gewesen, die Klebestellen hinter Tentakeln zu verstecken, aber soviel wie möglich vom Hai zu zeigen.
Ich mußte ganz schön herumfiddeln, aber ich schaffte es. Der Anhänger bekam den Namen "Die Umarmung", weil diese zwei für mich Freunde statt Feinde waren.
Wenn ihr denkt, daß die zweite Umarmung von Oktopus und Hai mit der gewonnenen Erfahrung einfacher zu machen war, liegt ihr falsch. Lampwork ist wirklich glatt und die Tentakel mußten ganz exakt sitzen, um den Hai sicher festzuhalten. Die Öse auf der Rückseite des Schwanzes ist die einzige Stelle, an der der Oktopus tatsächlich mit Draht am Hai befestigt ist.
Der zweite Anhänger wurde verkauft und der erste ging an eine Freundin (natürlich wußte sie über die Klebestellen Bescheid).
Ich will ganz ehrlich sein, ich bereute sehr schnell, daß ich keinen für mich behalten hatte, einfach weil es sich als unmöglich herausstellte, noch so einen Hai wie diese zu finden.
Nachdem ich lang gesucht hatte, fand ich schließlich einen und ich war so glücklich! Er war viel kleiner als die anderen, aber so schön.
Irgendwie kam ich aber nie dazu, etwas damit zu machen. Es gab immer etwas anderes auszuprobieren und das Drahtwickeln wurde langsam schon schwieriger für mich. Als es aber dann richtig hart für meinen Daumen wurde, wußte ich, daß es jetzt oder nie hieß, bevor es womöglich gar nicht mehr ging. Es war schon eine Weile hergewesen, daß ich mit Kupfer gespielt hatte und es fühlte sich echt gut an, aber es waren ganz schön viele Pausen nötig, um meinen Oktopus im Laufe der nächsten Wochen fertigzumachen.
Als ich dann endlich fertig war und den Oktopus zum Oxidieren mit in die Küche nehmen wollte, entging mir, daß sich der Hai, der in derselben Schachtel war, in ein paar noch losen Drahtenden verfangen hatte. Ja, man muß ziemlich blöd sein, um nicht zu bemerken, daß man zwei Dinge in der Hand hat, aber so bin ich eben manchmal.
Er hätte im Flur auf den einzigen Vinylboden fallen können, den ich habe, aber nein, er fiel in der Küche, auf den härtesten all meiner Böden.
Ihr wißt, wie manche Dinge scheinbar in Zeitlupe ablaufen und es trotzdem unmöglich ist, etwas dagegen zu tun? Wie das eine Mal, als ich mir mit dem Brotmesser in Finger und Fingernagel schnitt und mein Gehirn erst dann aufwachte und mir sagte, daß ich nicht da schneiden solle, als ich schon angefangen hätte, wie blöd zu bluten.
Es bestand keine Chance für mich, den Hai aufzufangen, bevor er auf den Fliesen aufknallte und Stücke flogen. Die Nase und der Schwanz waren abgebrochen (das scheint so ein Ding zu sein, meiner Freundin passierte ja das gleiche mit ihrem Delphin). Ich konnte aber nur die Nase und einen Teil des Schwanzes wiederfinden.
Das hört sich für euch vielleicht lächerlich an, aber ich war am Boden zerstört.
Ich konnten diesen Hai nicht ersetzen, egal wie sehr ich herumsuchte. Es gab ein paar Lampworkhaie, Anhänger und Figuren, und sie waren zweifellos hübsch, aber keiner davon hatte diese Eleganz, keiner sprach mich an.
Ich wollte nicht mal mehr den Oktopus anschauen, was einiges heißt.
Dann geschah etwas Unerwartetes und ja, ich sage dies total als Cliffhanger.
Ich hoffe, ich sehe euch bei Teil 2 wieder!


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