Sonntag, 9. Dezember 2018

Zitat der Woche - Das neunte Türchen


Was wißt ihr über den Weihnachtsmann? Woher kam er? War er jemals ein Kind?
Natürich könnten wir jetzt die üblichen Geschichten aufwärmen. Ich könnte euch nochmal von dem Heiligen Nikolaus erzählen, ich könnte euch davon erzählen, daß er entweder als der Bischof gekleidet ist, der wirklich lebte, oder daß er früher verschiedene Farben wie braun oder blau trug und daß Coca Cola wirklich die Firma war, die den Weihnachtsmann dazu gemacht hat, wie die meisten von uns ihn sich heute vorstellen, im roten Mantel mit weißem Pelz, mit weißen Haaren und einem langen Bart, ho-ho-ho und Kinder auf seinem Knie, die ihm ihre Wünsche erzählen.

Diese Weihnachtsgeschichte aber ist anders. Stellt euch Lappland vor Hunderten von Jahren vor.
Ein Junge names Nikolas verliert seine Eltern und die kleine Schwester durch einen tragischen Unfall an Weihnachen, also beschließt das ganze Dorf, sich um ihn zu kümmern. Nikolas bleibt ein Jahr lang bei jeder Familie, dann zieht er weiter. Um seine Dankbarkeit zu zeigen, schnitzt er Spielzeug für die Kinder in seinen früheren Familien. Nach sechs Jahren aber bedeuten eine schlechte Ernte und Mißerfolg beim Fischfang, daß sich niemand leisten kann, ihn aufzunehmen.
Da bietet der Tischler Iisakki, der weit entfernt vom Dorf wohnt, das er nur besucht, um seine Waren zu verkaufen, an, den Jungen für ein Jahr zu nehmen.
Obwohl die Beziehung anfangs nicht leicht ist, da Iisakki Kinder nicht besonders mag, lehrt er Nikolas das Tischlerhandwerk. Eines Nachts ertappt er ihn in der Werkstatt, wo Nikolas an den Weihnachts-geschenken für die Dorfkinder arbeitet. Zuerst verbietet er ihm das, beschließt dann aber, ihm zu helfen. Auch bittet er den Jungen zu bleiben, obwohl das Jahr vorüber ist.
Als Iisakki alt wird, zieht er fort, hinterläßt sein Haus, die Werkstatt und sein Geld aber Nikolas, der für ihn wie ein Sohn geworden ist. Nikolas, der schon immer etwas von einem Einsiedler hatte, nimmt das als Anlaß, sein Leben Weihnachten zu widmen und den Kinder aller Dörfer in der Umgebung Geschenke zu bringen.

Um den roten Anzug kommen wir aber nicht herum! Da die Entfernung zwischen den Dörfern recht groß ist, besorgt sich Nikolas von Hilla vier Rentiere für seinen Schlitten. Er meint, sie würden recht einfach zu dressieren sein, die Rentiere jedoch haben dazu ihre eigene Meinung.


Erst als Nikolas Hillas Rat folgt und sich einen roten Anzug machen läßt, beginnen sie auf ihn zu hören und die Legende vom Weihnachtsmann nimmt ihren Anfang.


Wunder einer Winternacht - Die Weihnachtsgeschichte, Finnland, 2007

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