Samstag, 21. Januar 2017

Einfach nur so Samstag - Irisches Sodabrot

Ich habe Bäckergene von der Seite meiner Großmutter väterlicherseits. Leider bin ich die in der Familie, deren Bäckergene beschlossen haben, in Streik zu gehen. Ich habe meinen Anteil an ganz okay geratenen Kuchen und Plätzchen gemacht, als ich jünger war, dann machte ich komplett Schluß damit. Ich weiß, daß es Leute gibt, die das Problem nicht verstehen. Man folgt dem Rezept, alles ist in Ordnung. Nun, offensichtlich funktioniert es so nicht für jeden. Außerdem hasse ich es, überall Mehl und klebrige Oberflächen zu haben.

Hin und weder spüre ich den Drang jedoch zurückkommen, gewöhnlich wenn ich kein Brot da habe und zu faul bin, zur Bäckerei zu gehen, die so unglaublich weit entfernt ist, etwa einen Häuserblock ;-) Oder an Wochenenden. Wenn mir also ein einfaches und schnelles Rezept über den Weg läuft, setze ich es auf meine Liste. Und nichts schien mir einfacher als das Sodabrot, das ich in einer englischen Sendung sah.
Ich bereitete mich vor. Ich besorgte Natron und wählte für meinen ersten Versuch Dinkelmehl. Als ich dann die Rezepte noch einmal anschaute, merkte ich, daß ich vergessen hatte, die Buttermilch zu besorgen.
Abhängig vom Rezept, das man benutzt, braucht man nur ungefähr vier Zutaten, was die Buttermilch recht wichtig macht. Nun ja.

Heute hatte ich alles. Wieder schaute ich mir Rezepte an und stellte fest, daß ich dabei war, weißes Sodabrot zu machen. Seht euch diesen Artikel an, da gibt es auch Links zu unterschiedlichen Variationen (hier wäre auch ein Rezept auf Deutsch, nur eins von vielen natürlich). Ich lernte über braunes Sodabrot (nächstes Mal muß ich vielleicht auch noch Vollkornmehl besorgen) und weißes Sodabrot und die amerikanische Variation. Nächstes Mal verwende ich vielleicht auch noch Kümmel, da ich ihn liebe. Oder vielleicht mache ich auch Brötchen, um  sie mit zur Arbeit zu nehmen.

Ich spürte beinahe, wie meine Bäckergene erwachten, bereit loszulegen. Ich war nicht zu halten. Kein Salz in diesem Rezept? Ach komm schon, wenigstens eine Prise. Hier nahmen sie ein Ei dazu, hier nicht. Hey, ich habe doch gerade Eier, nehmen wir also eins (und zerbrechen gleich noch eins in der Schachtel, gut gemacht, Cat). Natron, Backpulver. Ein Rezept verlangte dies, das andere das, das dritte beides. Ich hatte noch ein offenes Tütchen mit Backpulver, also entschied ich mich für beides. Meine Bäckergene feuerten mich an. Bis sie den Teig auf meinem Backblech sahen. "Zuviel Buttermilch? Bist du sicher, daß du das Ei hättest reintun sollen? Vielleicht hättest du etwas mehr Mehl nehmen müssen." Als ich versuchte, oben ein Kreuz in das Brot zu schneiden, packten sie ihre kleinen Taschen und machten sich wieder davon (aber schaut, man kann das X tatsächlich ein bißchen auf dem Bild erkennen!).

Aber ratet mal. Das Brot wurde dann doch gut. Ja, vielleicht nehme ich nächstes Mal ein bißchen weniger Buttermilch, und je nachdem ob ich eins habe oder oder nicht, kommt vielleicht ein Ei rein oder auch nicht. Am Ende mag es auch kein echtes irisches Sodabrot sein, aber ich mag es und für mich nicht so große Bäckerin ist es definitiv ein Rezept zum Wiedermachen.


Bonus: Immer noch fast warm, mit Butter und Orange/Ingwer/Maracuja-Marmelade (ein Geschenk von meiner reizenden Nachbarin). So gut!!

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