Donnerstag, 25. September 2025

Stummfilme - Der Jüngling aus der Fremde

Nachdem ich euch vor ein paar Wochen erst einen Kurzfilm nur mit Stan Laurel gezeigt habe, ist es Zeit für einen der Stummkurzfilme von Laurel und Hardy, einem der ersten der 34 Stück, in denen sie gemeinsam auftraten.
Es ist "Der Jüngling aus der Fremde" von 1927, der in Deutschland aber auch unter anderen Titeln ausgestrahlt wurde.


Ich schätze mal, das Bild gibt euch schon eine kleine Vorstellung der Handlung, aber ich versorge euch mal mit dem Rest - mit Spoilern.

Piedmont Mumblethunder wartet darauf, daß sein schottischer Neffe von einem Schiff kommt. Er hat ihn nie gesehen, und als er einen Mann im Kilt erblickt, lacht er genauso sehr über ihn und seine Begegnung mit dem Zollbeamten bezüglich seiner medizinischen Untersuchung wie alle anderen. Er ist nicht mehr so amüsiert, als er herausfindet, daß dies sein Neffe Philip ist.


Als sie durch die Stadt laufen, findet Piedmont außerdem heraus , daß seine Schwester nicht falsch damit gelegen hat, als sie in ihrem Brief schrieb, daß Philip die Damen mag. Nicht nur verfolgt Philip speziell eine Dame, die ihnen mehr als einmal begegnet, sondern er zieht bei seinem Versuch, sie kennenzulernen, auch jedesmal Massen von Leuten an.
Auch seine "Marilyn-Nummer" zieht die Menge an - soll heißen, sein Kilt fliegt jedesmal hoch, wenn er über Lüftungsschächte geht - und er schafft es sogar, daß zwei Damen in Ohnmacht fallen, als er einmal seine Unterhose verliert (außerhalb der Leinwand
 😉).


Piedmont beschließt, Philip ein Paar Hosen zu besorgen, was leichter gesagt als getan ist, da sein Neffe sich absolut weigert, sein Innenmaß abmessen zu lassen (wobei ich natürlich an Mr. Humphries denken mußte, IYKYK), und schließlich bei einem neuerlichen Versuch, der hübschen Frau von vorher zu folgen, durch ein Fenster entkommt.


Um sie zu beeindrucken, legt er seinen Kilt für sie auf eine Schlammpfütze, sie aber springt einfach über die Pfütze, ohne auf den Kilt zu treten, und läßt Neffe und Onkel zurück.


Um Philip eine Lektion zu erteilen, beschließt Piedmont, stattdessen das Angebot anzunehmen, und landet prompt in einem Schlammloch.


Wenn ihr wie ich seid, kennt ihr wahrscheinlich hauptsächlich die Tonfilme von Laurel und Hardy und habt eine bestimmte Idee von den Charakteren, die sie spielen.
Ich finde, man kann in diesem Kurzfilm schon etwas davon durchblitzen sehen, auch wenn sie noch kein Team sind, das gemeinsam Chaos anrichtet. Stan testet Ollies Geduld hier aber bereits - der ungeschickte kilttragende schottische Neffe, etwas weinerlich, der einem netten Flapper nicht widerstehen kann gegenüber dem etwas pompösen Piedmont, der versucht, Philip unter Kontrolle zu haben und dabei spektakulär versagt.

Obwohl der Film etwas anzüglich ist, habe ich nicht das Gefühl, daß er jemals zu weit geht, und die Art, in der unser hübscher Flapper Philip nicht nur entwischte, sondern ihn sogar noch verspottete, indem sie seinen typischen Sprung imitierte, bevor sie verschwand, gefiel mir richtig gut. Ganz schön beeindruckend auf ihren Hacken, wenn ihr mich fragt!


Eine unserer Wochenendunterhaltungen war "Als die Bilder laufen lernten" ("Mad Movies" im Original), worin Bob Monkhouse Stummfilme vorstellte. Natürlich war es in Deutschland synchronisiert und als Kind machte ich mir dank des Erzählers wahrscheinlich keine Gedanken darüber, daß die Clips stumm waren.
Wahrscheinlich waren auch Laurel und Hardy dabei, aber daran kann ich mich aktiv nicht erinnern.
Dies ist also der erste Stummfilm von ihnen, den ich bewußt angeschaut habe. Erinnert euch, daß ich Spaß am hüpfenden Stan in "Dr. Pyckle and Mr. Pryde" hatte, und hier war es genauso lustig. Ich mochte Ollie allerdings genauso gern und konnte wirklich mit ihm mitfühlen!

Eine nette kleine Screwball-Komödie, die die Frage offenläßt, wer es besser gemacht hat - Stan oder Marilyn? 😏

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