Ich denke, das ist nicht unbedingt ein Post, den ihr von mir erwarten würdet, aber die Rädchen in meinem Kopf haben sich schon eine Weile gedreht, und jetzt mußten die Gedanken einfach heraus. Keine Angst, ich BIN es wirklich, die hier sitzt und versucht, dies zu schreiben, während eine riesige schwarze Katze mir die Sicht auf den Monitor verdeckt.
In den letzten paar Wochen war ich wieder einmal auf einem Lord Peter Wimsey-Trip. Ich habe als Teenager angefangen, die Bücher zu lesen, liebte sie damals, liebe sie heute - und habe sie unzählige Male gelesen, natürlich manche mehr als andere.
Jedes Mal, wenn ich eines lese, bringt es mich dazu, darüber nachzudenken, ob es solche Leute da draußen überhaupt noch gibt. Ich meine nicht Adlige oder Mörder ... oh, wartet, vielleicht sollte ich zunächst ein bißchen was über Lord Peter erklären.
Sein voller Name ist Lord Peter Death Bredon Wimsey, er ist 1890 geboren, der Bruder des Herzogs von Denver, und was man einen Gentleman-Detektiv nennen könnte.
In einem seiner Fälle rettet er die Kriminalautorin Harriet Vane vor dem Galgen, anschließend bittet er sie mehr als einmal um ihre Hand, bis sie schließlich in meinem Lieblingsbuch "Aufruhr in Oxford", das in Harriets College spielt, ja sagt.
Jetzt kommen wir zum Punkt. Sie sind so gebildet, sie zitieren hieraus und daraus, sie sprechen Latein und Griechisch ... nun ja, Dorothy L. Sayers, Lord Peters "Mutter" hatte ein Stipendium für Oxford gewonnen, sie war Studentin der modernen und klassischen Sprachen - sie selber hielt ihre Übersetzung von Dantes "Göttlicher Komödie" für ihre beste Arbeit.
Tja, und da sitze ich und lese die Bücher, die Kurzgeschichten, schaue die DVDs an, und ich kann nicht umhin, mich zu fragen, was ich in meinem Leben gelernt habe, und noch wichtiger, was ich vergessen habe. Alles, an was ich von meinem Cicero erinnere, ist das Bild auf dem Umschlag meiner Taschenbuchausgabe, und ich bin nicht sicher, wie schnell ich in meinem armen alten Gehirn noch lateinische Wörter auftreiben könnte. Habe ich es in meinem Leben gebraucht? Ich schätze nicht. Wäre es nett gewesen, wenn etwas davon in meinem Leben geblieben wäre? Ich weiß nicht.
Aber ich kann nicht damit aufhören, mich zu fragen, ob mein innerer Dinosaurier, der zweifellos existiert sich nach etwas weniger Technologie und dafür etwas mehr altmodischer Bildung sehnt.
Wenn ihr es bis hierher geschafft habt, danke. Ich hätte noch weitermachen können, aber ich wollte es nicht übertreiben.
Wenn ihr eine ernsthafte Meinung dazu habt, seid willkommen, sie zu teilen.
Wenn ihr nur denkt, daß die verrückte Katzenfrau endgültig den Fluß der Bekloppten überquert habt, seid nett und behaltet es für euch ;-)
P.S. Ja, ich weiß, das auf dem Bild ist Cambridge, nicht Oxford, aber ich war (noch?) nicht in Oxford, also habt Nachsicht mit mir.
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