Der Lebensbaum ist ein Symbol vieler Kulturen. Er kann unterschiedliche Bedeutungen haben, je nachdem, ob er mit oder ohne Blätter, mit oder ohne Wurzeln gezeigt wird.
Aber wißt ihr was? Es ist eigentlich egal. Ein Baum ist schön, auf die eine und die andere Weise.
Für manche ist er einfach nur ein Stück Holz, das man verbrennen kann, für manche ist er Inspiration, für viele ist er ein Freund. Er ist eine Stelle, an der man sich niederlassen kann, den Schatten genießend, lesend, plaudernd, dösend oder schlafend. Er ist etwas, das einen ein ganzes Leben hindurch begleiten kann und viele Menschen sind traurig, wenn ein solcher alter Freund gefällt wird.
Es sind Lieder über ihn geschrieben worden (eins meiner Lieblingslieder ist von 1968 und wurde von Alexandra gesungen) und es gibt unzählige Gedichte und Geschichten.
Natürlich habe ich meine eigenen Baumgeschichten zu erzählen
- über den Walnußbaum im Garten meiner Patin, der gefällt werden mußte, weil er dafür, daß er so dicht am Haus stand, zu groß wurde
- über den Kirschbaum, in dem meine Freundin und ich herumkletterten und die köstlichen dunkelroten süßen Kirschen pflückten
- den Sauerkirschbaum in unserem Garten (als dort noch keine Garagen waren), unter dem ich mit meiner Großmutter saß und ihr erzählte, daß meine Puppe Kleider brauchte
- die Kastanienbäume im Schulhof und im nahegelegenen Park, wo wir Tonnen von Kastanien sammelten, um später kleine Pferde und andere Tiere daraus zu machen
- die Apfelbäume im Pfarrgarten, die von den Jungs aus unserer Konfirmationsstunde geplündert wurden, bis der Pfarrer zwinkernd eine große Schüssel mit Äpfeln auf den Tisch stellte (er war der coolste Pfarrer überhaupt!)
- den Zitronenbaum hinter dem Haus meiner Freundin in Kalifornien, wo ich vier Stunden lang mit White Dude, dem späteren Austauschkater, den wir nach diesem Urlaub mit nach Hause nahmen, in den Armen saß
.... oh, ich könnte immer noch weitermachen, aber ich bin sicher, ihr habt eure eigenen Geschichten.
Meine Muse hat mich kürzlich dazu gebracht, zwei Stücke mit Bäumen zu kreieren. Sie kann böse treten, wenn sie möchte, daß ich etwas mache!
Eins davon ist ein Stück aus Fimo. Damit drückte ich aus, wie satt ich es war, Schnee zu sehen. Ich kann es nicht erwarten, bis das Grün zurückkommt.
Das andere ist aus einem Meeresjaspis, der aussieht wie eine Winterlandschaft (danke, Ness, daß du mich darauf hingewiesen hast!). Zuerst gab es keinen Baum, aber als ich das Gefühl hatte, daß ich die Fassung sogar noch sicherer machen wollte, um zu vermeiden, daß der Stein herausspringt, entstand auf einmal ein Baum und ich folgte der Richtung nur zu gern.
Auch kahle Bäume gefallen mir, vielleicht weil sie wie ein Versprechen sind, daß das Leben zurückkommen wird?
Diese zwei Stücke könnten nicht unterschiedlicher sein. Genau wie meine Erinnerungen an Bäume.
Ich fände es toll, wenn ihr eine Erinnerung mit mir teilen würdet.
Mein Freund, der Baum - ja, da kann ich immer herzzerreißend weinen, bei diesem Lied! Es gab auch Bäume in meiner Kindheit. Die meisten dienten uns als Dschungel oder als Raumschiffe. Später gab es einen kleinen Apfelbaum in einer Plantage. Einer seiner Äste wuchs erst schräg nach oben, um dann aber geradewegs zur Seite zu wachsen. Die ideale Sitzgelegenheit! Wann immer ich mit dem Hund gassi ging und er anschließend seiner eigenen Wege ging, fleezte ich mich auf diesem Baum, genoss die Wärme, die Ruhe und - je nach Jahreszeit - den hauchzarten Duft der Blüten oder die Äpfel, die sehr ursprünglich und lecker waren!
AntwortenLöschenDen Baum gibt es noch, aber genau DEN Ast hat man entfernt. Und das Gärtchen, das ich als Kind wie eine Plantage empfand, ist eingezäunt. Aber manche der Geschichten, die ich mir in diesem Baum ersponnen habe, leben noch in meinem Kopf ;-)