Ich weiß, ich habe seit Monaten kaum etwas außer den Oldies but Goodies gepostet, also
ist es zur Abwechslung mal wieder Zeit für etwas anderes.
Vor Jahren besorgte ich mir meinen ersten Bronzedraht, weil ich einfach etwas Neues ausprobieren wollte. Bronze ist eine Legierung, die hauptsächlich aus Kupfer (94 % in diesem Fall) besteht, etwas Zinn und anderen Spurenmetallen oder Nicht-Metallen besteht, die der Bronze oft ihren Namen geben, wie zum Beispiel Phosphorbronze.
Ich war mit dem Draht zum Häkeln nicht glücklich, aber irgendwie vergaß ich das und besorgte mir welchen, als ich mit dem Drahtweben begann. Bisher hat er mich nicht viel glücklicher gemacht als letztes Mal, aber heute hatten wir einen kleinen Durchbruch in unserer Beziehung.
In letzter Zeit war ich ein bißchen besessen davon, Drahtenden zu Kugeln zu schmelzen. Ich gebe die Schuld dafür meiner Freundin Dawn. Und meinem Kumpel, der sich mit mir hinsetzte, um mir den Brenner persönlich vorzuführen. Ich habe Kupfer, Sterling- und Feinsilber verwendet, und dann wurde ich neugierig darauf, meinen Bronzedraht zu verwenden.
Was für eine Enttäuschung! Statt kleine Kugeln zu bekommen wickelte sich der Draht an den Enden auf und sah wie eine kleine Mutantenschnecke aus - oder in manchen Fällen ein schlecht gefertigter Golfschläger. Nun muß ich zugeben, daß ich nicht nur davon besessen bin, aus Drahtenden Kugeln zu schmelzen, sondern auch dem Drang herauszufinden, wie groß ich diese Kugeln machen kann, ohne daß sie abfallen (ich bin Meisterin darin, Kupfer- und Silberkügelchen in meine Wasserschüssel fallen zu lassen und dann zu fluchen). Ich bekam ein paar große häßliche Mutantenschnecken hin. Aus irgendeinem Grund kann ich mich nicht erinnern, wo ich sie hingelegt habe, und kann daher kein Bild machen. Vielleicht sind sie auf ihren Heimatplaneten zurückgekehrt.
Was machte ich falsch? War ich zu langsam, wartete ich zu lang, fand ich einfach nur nicht die richtige Stelle in der Flamme (Bronze schmilzt schneller als reines Kupfer), hielt ich den Draht falsch, kannte ich womöglich den geheimen Gesang nicht, den man zum Erfolg brauchte? Ich riß mir die Haare aus, beschuldigte die Katzen und biß in meinen Schreibtisch, aber das brachte mich der Lösung keinen Schritt näher.
Es ist bekannt, daß ich die Geduld bei manchen Projekten schnell verliere, aber zum Bronzedraht kam ich immer wieder zurück. Dann erinnerte ich mich an einen Blogpost von Lisa Yang, den ich gefunden hatte. Sie schrieb, daß einige Leute vorgeschlagen hatten, sie solle den Draht parallel zur Flamme halten.
Der Draht schmolz genauso schnell und wollte sich aufrollen, aber ich hob ihn direkt aus der Flamme, und so wurde es einfacher für mich, die Form zu kontrollieren. Ein Drahtstück nach dem anderen wurde so auf beiden Seiten behandelt.
Die Enden sehen bei jedem Material anders aus. Ich fand ein Bild auf Nancy L. T. Hamiltons Blog, das das Ergebnis für Fein-, Sterling- und Argentiumsilber zeigte, für Kupfer und für Bronze.
Bronzedraht verliert in der Flamme sein glänzendes Aussehen und sieht dann mehr nach Kupfer aus, schließlich besteht es ja auch zum größten Teil daraus. Ich wollte sehen, was in der Poliertrommel passieren würde und schickte den Draht vier Stunden lang auf eine nette Karussellfahrt (mit ein paar anderen Schmuckstücken).
Ich frage mich, was eine längere Fahrt bewirken würden, aber ich mit diesem Resultat schon recht glücklich, da die Enden ihren roten, kupfrigen Hauch verloren und wieder wie der Draht aussahen, wenn auch nicht so glänzend.
Ich werde es euch wissen lassen, falls/wenn ich es ausprobiere!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen