Montag, 19. Mai 2014

Interview mit der Künstlerin - Heidi von Fur and Feathers Art

Heute möchte ich euch Heidi vorstellen. Der Name ihres Shops, Fur and Feathers Art, hat mich sofort aufhorchen lassen, wie könnte es anders sein?
Fangen wir also gleich an.
Erzähl uns ein bißchen darüber, wer du bist und woher du kommst.

Hallo, ich bin Heidi Kunkel. Ich bin Tier- und Vogelkünstlerin. Ich komme ursprünglich aus Alaska und wuchs in Wyoming auf, bevor wir in den frühen 90ern nach Oregon zogen. Ich bin die Jüngste von fünf Kindern. In der ersten Hälfte meiner Kindheit wuchsen wir in einem großen Haus auf, dessen Giebel fast bis zum Fundament reichte und das mein Vater entworfen hatte. Tolle Erinnerungen an Spielen auf der Straße, Körbe werfen in der Auffahrt, massenhaft Freunde, Schulhof, Schlittschuhlaufen, Rollschuhlaufen und so weiter.
Unsere Familie (und Katze) reisten oft in unserem Winnie (Winnebago-Wohnmobil). Wir reisten durch ganz Alaska. Alles von Gletschern bis zur Muschelsuche. Wir fuhren sogar hinunter in die anderen 48 Staaten, um Familie zu besuchen. Wyoming war auch schön. Ich wuchs in einem Motel auf, das meinen Leuten gehörte. Ich lebte in Jackson Hole. Im ganzen hatte ich großes Glück damit, wie ich aufwuchs. Meine Eltern sind seit 50 Jahren verheiratet! Wieviele Leute können das schon von sich sagen?

In meiner Freizeit arbeite ich ehrenamtlich in unserem örtlichen Kulturzentrum. Ich helfe dabei, Kindern jeden Alters Zeichnen und Malen beizubringen.

Was ist deine Kunst und wie bist du ursprünglich dazu gekommen?
Ich arbeite mit Stiften. Ich benutze alles von schwarzem Graphit bis hin zu Farbstiften. Ich beschreibe meine Arbeit als lebensechte Schwarz-Weiß-Illustration mit Spuren von Farbe. Ich fing mit dem Zeichnen an, als ich sehr klein war. Mein Dad ließ uns die Rückseite seines Architektenpapiers benutzen. Meine ersten Zeichungen waren von Meereslebewesen und überwiegend Tieren aus Alaska. Die Vorlagen kamen aus Enzyklopädien. In der Junior High hatten es mir die Pferde und alles, was damit zu tun hatte, angetan. Ich zog ernsthaft eine Laufbahn mit Pferden in Erwägung, sogar als Reiterin. Ich zeichnete haufenweise Pferde mit Jockeys.
Als ich im Teenageralter war, war MTV ganz groß, und ich sah die Band Heart und eines ihrer Videos. BAM. Tschüß Pferde, hallo Rockmusik. Ich sah die Schönheit in den Wilson-Schwestern und zeichnete die ganze Zeit Heart.
Ich fing an, andere Musik zu entdecken und andere Künstler zu zeichnen (hauptsächlich Sängerinnen, Gitarristen). Ich zeichnete Bands und schickte ihnen die Bilder. Damals schaffte ich es auch in ein paar Fanzines. Nachdem ich nun mehr Porträtarbeiten machte, versuche ich ein paar meiner Aquarell-Postkarten zu verkaufen. Da wir an einer Bergkette lebten, verkauften sich die Tetons besser als Musiker-Zeichnungen.

Als ich in der High School war, belegte ich immer Kunst- und Zeichenklassen, und um ehrlich zu sein, hatten wir Schüler einen fantastischen Kunstlehrer. Craig Fleuter. Kürzlich fand ich heraus, daß er gestorben ist. Ich war sehr traurig. Er ermutigte uns immer. Ich erinnere mich "Habt keine Angst vor der Farbe!" Als ich Senior war, reichte ich einige meiner Porträtarbeiten für ein Stipendium ein. Lernte Präsentationen aus meiner Arbeit zu machen. Unser örtlicher Lion's Club bot mir das erste Kunststipendium an.
Zu dieser Zeit arbeitete ich außerdem in Teilzeit für eine Künstlerin, Penni Anne Cross, in einer Kunstgalerie. Richtig hinter den Kulissen, ich kümmerte mich um wertvolle Drucke, verpackte und verschickte sie. Gute Zeiten! Die Leute, für die ich dort arbeitete, waren wundervoll. Irgendwann wurde ich dann ihr Babysitter, lol.
Ich wollte nicht sofort auf das College gehen, aber mein Freund (der dieses Jahr verstarb) wollte ein College im Staat besuchen, das ein wirklich gutes Kunstprogramm haben sollte. Ich wollte graphisches Design studieren und etwas im Musikgeschäft machen. Ich verbrachte nur ein Semester auf dem College, kam nach Hause und belegte Abendkurse in Bildender Kunst. Ich fand meine Berufung darin. Ich lernte so viel. Ich habe ein bißchen Hintergrundwissen in Figurenstudien und Aquarellmalerei. Seltsamerweise sehen die Leute jetzt Illustration in meiner Kunst. Seit ich mich auf Tiere und Vögel verlegt habe, werde ich mehr nach Porträts gefragt, lol.

Ich glaube, dies ist eine der am meisten gestellten Fragen - woher kommt deine Inspiration?

Hmm. Jetzt? Musik und Natur. Alle Arten von Musik muntern mich auf. Manchmal höre ich Musik, wenn ich zeichne. Man gerät in Fluß. Ich habe gesagt "Stift in der rechten Hand auf dem Papier, die linke Faust mit dem Rhythmus in der Luft." Das bin ich.
Natur ist überall um uns herum. Ich nehme alles auf. Das Singen der Vögel, den Wind, der durch die Bäume bläst. Schatten von Bäumen auf dem Boden ergeben großartige Muster. Wolkenformationen. Zu meinem hinteren Fenster hinausschauen.
Schönheit in den nicht so schönen Dingen, winzigen Dingen.
Spiritualität. Ich interessiere mich für verschiedene Religionen. Sie sorgen dafür, daß ich am Boden und ausgeglichen bleibe. Was kann ich sagen? Ich bin eine Tagträumerin.

Was ist die Geschichte hinter deinem Shopnamen? In deinem Fall bin ich auch neugierig, ob du selber Tiere hast?

Ich habe versucht, mir etwas Kreatives und Einprägsames auszudenken. Ich zeichne Tiere und ich zeichne Vögel. Pelzige Freunde. Gefiederte Freunde.
Ich bin mit Katzen aufgewachsen, aber in den späten 90ern hatte unsere letzte Katze, Rocky, Diabetes und war lange krank. Wir trafen die Entscheidung, ihn einschläfern zu lassen. Er war so ein süßer Kater, ein orangefarbener Tiger. Er war wie ein Blutsauger, aber ein Schmuser. Meine Mom entschied, keine Tiere mehr zu haben. Mit Rocky war es schwierig. Ehrlich, mein Dad und ich hätten nichts gegen ein Tier. Mir fehlen all unsere Katzen. Ich habe Ersatztiere. Manchmal bin ich Haussitter für meinen älteren Bruder und seine Frau. Sie haben vier Hunde und eine Katze! Tante Heidi ist da!!

Erzähl uns etwas Lustiges über dich.

Ich bin ein lustiges Mädchen. Ich habe einen großen Sinn für Humor. Nimm das Schlechte hin und mach einen Witz. Ich bringe meine Freunde und Familie immer zum Lachen.
Ich bin ein riesiger Horrorfilmfan. Ich liebe Reisen. Ich war zweimal in Europa.
Die Leute sehen in mir nicht gleich das Rock/Metal-Girl. Ich habe ein Tattoo an meinem rechten Oberarm. Oben steht Rocker, darunter ist eine Katzenpfote. Als ich jünger war, überlegte ich mir, Rocksängerin zu sein. Ich habe immer noch alte Rockposter an meiner Schlafzimmerwand. Ist das genug Lustiges über mich?
Ich bin auch gut im Imitieren. Oh. Ich führe gern Gespräche mit Tieren. Ich ahme Vogelzwitschern und -rufe nach. Ich versuche, meinen gefiederten Freunden für ihre Zeit zu danken.

Machst du noch andere kreative Dinge, wenn ja, was?

Ich liebe Fotografie, die Schönheit der Natur und der Umgebung einzufangen. Ich male gern in Acrylfarben. Moment habe ich Spaß mit Ton. Ich fange an, kleine dekorative Vogelhäuser zu machen. Ich schreibe Gedichte und Lyrik.

Welches deiner Stücke ist dein absoluter Favorit? Welches war am schwierigsten zu machen und warum?

Ohje! Ich bin nicht sicher! Wenn ich eins auswählen MÜSSTE, mein männlicher Annakolibri, der an der Futterstation sitzt. Ich habe das Foto gemacht und danach eine Zeichnung. Es war ein schneller Schnappschuß. Er war so schnell da, und ich schoß ihn praktisch aus der Hüfte mit der Kamera. Das bringt mich zum Lächeln ...
Am schwierigsten? Sagen wir es so, das Schwierigste wurde nie fertiggestellt. Ich malte dieses RIESIGE (fast so groß wie ich selber und ich bin fast 1,52 m) Bild von Stevie Nicks auf Leinwand. Sie sitzt mit einem Tamburin in der Hand auf einem Flügel. Ich habe aufgegeben, dabei war ich fast fertig.

Gibt es jemanden, den du bewunderst und der dich inspiriert?

Ich bewundere Rembrandt, Bruce Lee, den Fotografen Edward S. Curti.
Mein Dad inspiriert mich. Er ist selber Künstler. Er hat viele, viele Jahre lang Häuser entworfen. Selbst in dieser Computerzeit macht er noch alles von Hand. Er hat an seiner frühen Kunst festgehalten. Er war ein guter Illustrator und Maler. Er (und Mom) haben mich immer unterstützt und neue Wege für mich und meine Kunst gefunden.
Kinder inspirieren mich, die, die ich unterrichte. Man kann den schlimmsten Tag haben und sie bringen einen zum Lächeln. In manchen sehe ich mich selber, wenn sie über das Leben und ihre Kunst sprechen. Sie können das einfachste Bild zeichnen oder malen und eine lange Hintergrundgeschichte dazu haben, lol. Ein paar von ihnen kamen nach der Stunde zu mir und umarmten mich. Das bringt mein Herz zum Schmelzen.

Auch wenn sie eine andere Art von Künstlerin ist, die Sängerin Doro Pesch. Ich liebe ihren Stil und ihre Lieder seit Jahren. Sie gibt 100 % bei ihrer Musik, ihrer Stimme, ihrem Aussehen. Sie liebt ihre Fans. Sie ist eine kleine Frau mit einer großen Stimme, und wenn man sie sprechen hört, ist das so sanft und mit einem reichen Akzent. Ich habe deutsche Wurzeln (Elsaß-Lothringen, obwohl ein Teil von mirauch österreichisch und slowenisch ist) und habe von ihren Liedern ein bißchen Deutsch gelernt. 2008 habe ich sie kennengelernt. Ich weinte. Sie war so unglaublich lieb!


Ich hatte mein ganzes Leben lang Glück, Leute kennenzulernen. Manchmal bin ich überrascht, wie und warum ich manche davon getroffen habe. Manche berühmt, manche nicht. Wenn es um Inspiration geht, ist meine Freundin Cherie wundervoll gewesen. Ich habe sie über ein Rockmagazin kennengelernt, das ein Demoband ihrer Band anforderte. Sie und ich haben eine tolle, schwesterliche Freundschaft aufgebaut. Ihr Mann ist auch toll. Sie haben eine Band, HGMC HarleygirlMotorcycleClubband. Schaut mal danach! Ich kann sagen, daß es eine Zeit gab, in der ich nicht viel zeichnete, und sie war diejenige, die mir sagte "Tu es." Sie war eine meiner ersten Auftraggeberinnen. Sie gaben mir die Gelegenheit mit frühen Bandlogos. Ich war Bandsekretärin.


Wenn du freie Auswahl einer Sache, die du für deine Kunst brauchst, hättest, wovon würdest du träumen, egal wie teuer?

Hmm. Zählt ein Kunststudio? (Absolute! Ich kenne viele kreative Leute, die gerne eines hätten!)

Verkaufst du online, wenn ja, wo können wir dich finden?

Das tue ich.
Man findet mich außerdem auf Fine Art America.
Ich habe eine Fotoseite, Bird Photography by Heidi Kunkel.
Meine Facebook-Seite ist hier.
Zu guter Letzt bin ich noch auf Art Wanted.

Berühmte letzte Worte ;-) Gibt es sonst noch etwas, was du der Welt jetzt sagen möchtest?

Ich möchte Cat für dieses Interview danken. Es kam zu einer guten Zeit und brachte mich zum Lächeln. Ich mag ihre Arbeit auch. Danke! In derselben Woche wurde ich gebeten "Künstlerin der Woche" unseres örtlichen Dienstagsmarkts zu werden. Die Zeiten sind gut für Kunst.

Ich liebe Auftragsarbeiten. Wenn jemand eine Frage hat, was das angeht, oder auch mein Arbeit im speziellen, zögert nicht, mit mir Kontakt aufzunehmen.


Wir alle haben Blockaden, aber gebt niemals auf. Hört nie auf zu lernen. Folgt NIE einem Trend. Leute haben mir gesagt, ich soll dies oder jenes tun. NEIN. Ich habe hart gearbeitet, um meinen Stil zu entwickeln. Warum sollte ich mich ändern? Menschen kennen meinen Kunststil und warum sie ihn mögen. TUT es für EUCH. Ich gebe zu, daß ich nicht gut darin bin, Kritik anzunehmen, aber nehmt es nicht schwer. Arbeitet ehrenamtlich! Arbeitet mit anderen zusammen! Man weiß nie, was man von anderen Künstlern lernen kann. Fragt um Rat.


Zu guter Letzt habe ich dieses Zitat gefunden, und es ist so wahr.
"Kreativität erlaubt dir, Fehler zu machen. Kunst ist, zu wissen, welche man behält." Scott Adams.
Danke für dieses interessante Interview, Heidi! Ich hoffe, die Leser werden sich die Zeit nehmen und deine schöne Arbeit anschauen!

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