Donnerstag, 15. April 2010

Nennt mich Dr. Frankenstein!

Aber bitte sprecht es Fronkenstien aus. Ja, ich bin ein Fan von "Frankenstein Junior". Ich könnte vielleicht sogar meine Haare so wild hinbekommen wie die von Gene Wilder im Film, ich bezweifle aber, daß ich den wilden Blick hinkriegen würde.
Wie auch immer.

Ich werde euch jetzt Lizzy vorstellen. Lizzy's Name kam aus dem Nirgendwo, genauso wie sie. Würdet ihr glauben, daß sie als Vogelkäfig anfing, der die falsche Größe hatte? Ich wurde gefragt, ob ich einen Vogelkäfig mit einem Vogel darin machen könnte (was tatsächlich meine Fimo"karriere" wiederaufleben ließ, die in den Babyschuhen steckengeblieben war, aber das ist eine andere Geschichte). Mein erster Versuch war zu schmal, also legte ich ihn beiseite. Wie bei vielen meiner unfertigen Projekte jedoch (ohje, das hört sich an, als hätte ich Tausende davon herumliegen, obwohl es nur ungefähr *murmel murmel* sind) schaute ich es wieder und wieder an. Ich werfe selten ein verhunztes Stück weg, weil ich mag, wie Versagen auch eine Inspiration für etwas anderes sein kann.

Je mehr ich diesen "Nicht-Käfig" ansah, um so mehr sah er für mich wie ein Rock aus. Ein Georgette-Heyer-Buch zuviel vielleicht? (Notiz: Lies deine Heyers noch einmal.) Und schließlich nahm ich mir ein Herz und fügte ein kleines Mieder und Puffärmel an. Nicht so schlecht, aber was jetzt? Auf einen Kleiderbügel aus Draht hängen? Einen Anhänger daraus machen? Ich dachte daran, einen Körper hineinzubasteln, aber ich hatte keine Idee, wie ich das machen sollte. Fimo, ja. Aber wie? Wie?

Das Kleid lag ganz schön lang auf meinem Schreibtisch, bis ich schließlich beschloß, einen Kopf zu machen. Ich fand heraus, daß ich kein großer Köpfemacher bin. Eine kleine Schweinenase, buschige Augenbrauen (ich unterschätze immer noch, wie groß ein Fitzel Fimo werden kann, wenn man ihn plattdrückt, aber ich arbeite daran), und mächtig viel Haar, aber immerhin in einem Knoten hochgesteckt. Da es erst mein dritter Versuch war, einen Kopf zu machen, fand ich aber noch, daß es ok war (fragt mich nicht nach den zwei Köpfen, die hier noch herumliegen, ich fürchte, die kann ich nicht gut verwenden ;-)
Noch mehr Zeit verging. Dann, bei einer weiteren Inspektion des Kleides, sah ich die langen Drahtenden, die immer noch aus den Ärmeln herausstanden.

Das war der Moment, in dem sich meine "Fronkenstien"-Gene zu bewegen begannen. Fimo um den Draht herum, ein Hals, ah, ihr hättet mein wahnsinniges Gelächter hören sollen. Leider gab es keine Blitze und Donner. Das wäre nett und passend gewesen.
Ich ahnte nicht, als wie schwierig sich der Prozeß erweisen würde. Für einen geübten Fimokünstler wäre es kein Problem gewesen, da bin ich mir sicher, aber für mich - oh Mann, ich kann nicht zählen, wie oft der Draht zurückschnellte, gerade wenn ich dachte, daß das Fimo jetzt gut aussah. Ich versuchte sogar, einen Pompadour zu machen, um ihre Hände beieinanderzuhalten, aber es gefiel mir nicht, wie das aussah. Den Hals für den Kopf zu machen war einfacher, aber er wurde etwas fett.
Hinein in den Ofen ging sie (es mußte der Ofen sein, kein Blitz, ihr erinnert euch?) und aus dem Ofen kam sie so.



Die Drahtfarbe schien durch das Fimo und das arme Mädchen hatte die "Ungleiche-Ellbogen-Krankheit". Ich dachte, etwas Spitze für längere Ärmel und etwas Schmuck für den Ausschnitt wären eine gute Idee, hm, und etwas, um den Rock damit zu füllen. Mehr Spitze vielleicht?
Als ich Lizzy - ich sagte euch, der Name kam aus dem Nirgendwo - meinen Onlinefreunden zeigte, bekam noch ein paar mehr Vorschläge ... und man sagte mir, an wen sie meine Freunde erinnerte. Wahrhaftig sehr lustig. Lizzy wird viel Zeit in Therapie verbringen müsen! Und ich fing vor lauter Lachen fast zu heulen an.

Heute war großer Accessoiretag. Erst machte ich eine gehäkelte Drahtstola für Lizzy. Obwohl ich den kleinsten Haken verwendete, der bei diesem Draht möglich ist, wurde sie - hm, nennen wir sie luxuriös. Sie war nicht leicht zu biegen, aber ich denke, sie ist in Ordnung, auch wenn sie das Mieder und die Ärmel verdeckt.


Dann bekam Lizzy eine einfache, kleine Kette mit einer winzigen Saatperle, die an ihr nicht so winzig aussieht, da sie selber ja nur 5 cm groß ist.


Und zuletzt füllte ich den Rock. Wenn ihr die zwei Bilder weiter oben genau anschaut, könnt ihr den roten Draht sehen, der durchscheint. Im Tageslicht sieht man ihn besser. Nun, da sie nicht mehr so leicht ist, steht sie auch besser.


Da habt ihr es. Dies ist Lizzy. Ich weiß nicht, ob sie Geschwister bekommen wird, aber ich verspreche, euch über das Thema auf dem laufenden zu halten.

Hochachtungsvoll,
Dr. Fronkenstien ;-)

3 Kommentare:

  1. ganz klar eine Opernsängerin!... obwohl, mit DEM Namen... *g*

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  2. Ich glaube, ich weiß jetzt, woher der kam ... Covent Garden, so ein bißchen halbseiden *g* Arme Lizzy. Ich mag sie trotzdem ;-)

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