Donnerstag, 4. Dezember 2025

Stummfilme - La Rêve de Noël

Wie am Montag erwähnt, möchte ich jedem meiner Dezember-Posts einen weihnachtlichen Touch geben, und natürlich gilt das auch für meine Auswahl von Stummfilmen.
Fast genau vor einem Jahr habe ich über meinen "Der kleine Lord"-Marathon geschrieben, dessen Version von 1980 einer von Deutschlands geliebten Weihnachtsklassikern ist, und darüber, daß ich nicht die Geduld aufbrachte, die Stummfilmversion mit Mary Pickford anzuschauen (wie sich die Dinge geändert haben), also hört sich das ja wie eine klare erste Wahl an, richtig? Falsch. Wie auch das Buch endet diese Version nicht mit einer Weihnachtsfeier.
Aber gibt es überhaupt stumme Weihnachtsfilme? Zum Glück fand ich zwei Seiten mit Listene von mehreren Filmen, aus denen ich nur auswählen mußte.

Fangen wir mit etwas Kurzem von einem guten alten Freund an - Georges Méliès.
Es ist "La R
êve de Noël" von 1900, "Ein Weihnachtstraum".
Normalerweise würde ich euch die Handlung erzählen, aber es gibt wirklich keine.

The children are asleep and dream of
Christmas while the nanny keeps watch.

Tanz der Spielzeuge - zugegeben, ein paar von
ihnen sind etwas merkwürdig und der
Narr verliert seinen Schuh, aber ok.

Engel, die Geschenke in den Kamin fallen lassen.
Ich schätze mal, Santa hat eine kleine Pause
gebraucht und sie haben ihre Hilfe angeboten?

Kinder (und der Küster?), die die Glocken läuten,
während Leute aus dem Schnee in die Kirche kommen.

Seht ihr den alten Mann mit dem Bart? Er und
ein weiterer Bettler waren draußen im Schnee gewesen,
überwiegend von den wohlhabenden Leuten ignoriert,
die das Gebäude betreten haben. Als er hereinkommt,
versuchen ihn die Bediensteten hinauszuwerfen,
aber der Geist der Weihnacht überkommt den Gastgeber,
der ihn (ziemlich buchstäblich) an den Tisch zurück
zerrt, um ihm Essen und Trinken zu geben.

Die Kinder sind aufgewacht, es ist Zeit für Geschenke. Ich
habe keine Ahnung, was für eine Art Geschenk dieser
riesige Katzenkopf ist, aber ich will ihn auf jeden Fall!

Versammlung um den Weihnachtsbaum.

Dieser Traum besteht also aus Vignetten, was manche Leute geärgert hat, denen die Handlung fehlte (ihr erinnert euch vielleicht, daß Erzählungen damals noch nicht verbreitet waren, also bin ich mir nicht sicher, wo ihr Problem liegt).
Ich mußte dabei tatsächlich an ein Bilderbuch für Kinder denken, mit willkürlichen Weihnachtsszenen, das lebendig geworden ist.
Méliès hatte sogar zwei Szenen mit armen Leute, als wolle er uns daran erinnern, worum es bei Weihnachten geht.

Ich sage ja nicht, daß es ein Meisterwerk ist, und es gab eine Menge (nicht so tolle) Tanzerei, aber mir gefiel es, die Kostüme zu sehen und die schönen Sets, die so typisch für Méliès waren (auch wenn ich mich fragte, in welcher Zeit wir eigentlich waren).
Also habe ich es nicht bereut, diese unglaublichen vier (!) Minuten zu investieren.

Danke an Sarah Cook für den Post "Old movies: a celebration of Victorian Christmas films" auf "Film Stories", 6. Dezember 2022!

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