Dienstag, 30. Juni 2020

Lichtzelt und Katzenhaar und Schatten und Lampen ...

Der Mai/Juni-Blog Carnival der Jewelry Artisans Community hat "Fotografie" zum Thema. Wie sieht deine Fotostation aus, welche Hintergründe magst du, wie bearbeitest du deine Bildern, welche Kamera benutzt du?

Als ich anfing, digitale Bilder zu machen - das war noch bevor ich einen Onlineshop hatte - hatte ich eine HP Kamera. Ich erinnere mich nicht mehr an das Modell, aber ich kaufte sie gebraucht von einem anderen Universitätsmitarbeiter. Wir trafen uns im Dunkel des Morgens, wie Agenten auf einer Brücke, und tauschten die Ware aus. Sogar digitale Kompaktkameras waren damals noch sehr teuer, selbst gebrauchte.
Irgendwann fing meine Kamera an, alle Bilder in hübsches Lila zu tauchen, wo eigentlich kein Lila war. Ich werde niemals vergessen, wie ein Mitglied aus dem Schmuckforum zu mir sagte, daß ich versuchen würde, einen toten Dinosaurier zu melken. Ich hatte immer noch Hoffnungen, daß ich durch Herausfinden der Geheimnisse von Weißabgleich und Belichtung die magische Heilmethode finden würde und daß es meine Schuld war, aber ach, das war nicht das Problem. Ich mußte mich verabschieden.
Ich bekam meine Canon PowerShot SX100IS fast genau vor 11 Jahren und - klopf auf Holz - bin immer noch recht glücklich damit. Natürlich hat sie das ein oder andere Problem, aber das ist normalerweise Dinge, mit denen ich beim Bilderbearbeiten fertigwerde.
Ich benutze einen Online-Editor namens PicMonkey. Vorher bearbeitete ich mit Picnik, aber sie verließen mich (und alle anderen, das heißt, sie machten dicht, um sich anderen Dingen zu widmen). PicMonkey hatte eine Menge Features, die Picnik ähnlich waren, also mußte ich nicht alles ganz von vorne lernen. Ich habe keine Ahnung von Photoshop oder Gimp oder was es sonst noch so da draußen gibt, also hoffe ich, der Monkey wird bei mir bleiben.

Kommen wir nun zu meiner Fotostation, die fast so alt wie meine Kamera ist und aus einem Lichtzelt, zwei Tageslichtlampen, weißer Pappe, einem kleineren schwarzen Acrylglas-Ständer und einer größeren schwarzen Acrylglas-Scheibe besteht (tatsächlich habe ich auch noch ein kleineres Lichtzelt, das mich von der Vitrine neben mir herunter anstarrt, aber ich kann mich nicht erinnern, warum ich es überhaupt habe, also tu ich so als wäre es nicht da, psst).

Das sollte euch schon etwas über meinen Lieblingshintergrund sgen. Ich mag einen schwarzen Hintergrund, obwohl ich meine ersten Bilder auf einem weißen machte (damit meine HP-Kamera den auch lila einfärben konnte). Der Ständer ist schon mein zweiter. Beim ersten benutze ich eine Menge Props, Dekosteine und Gläser und Schüsseln, und ich war dabei nicht sehr vorsichtig, also bekam er Kratzer, die ich dann wieder herausbearbeiten mußte. Sehr nervig.
Mit dem zweiten ging ich nicht sooviel besser um, außerdem war er zu klein für einige meiner großen Halsketten, daher hat er nun die Aufgabe, die schwarze Scheibe zu halten, die, wie ihr seht, nicht komplett in mein Zelt paßt.



Ja, mein Lichtzelt IST etwas eingefallen. Ich neige dazu, Dinge obendrauf aufzubewahren wie zum Beispiel mein unechtes Gras, das ich für Tierchenbilder benutze. Tatsächlich habe ich etwas abgeräumt, um dieses Bild zu machen.
Vielleicht seid ihr jetzt etwas überrascht über die Schatten und fragt euch, wie ich beim Fotografieren damit umgehe.

Dies ist, was ich sehe, wenn ich vor meinem Lichtzelt sitze.
Ihr seht das Licht auf der linken Seite durch den Stoff kommen und ihr seht etwas Dunkleres in der Mitte und etwas rechts.
Ich sagte, daß zu meinem Setup weiße Pappe gehört. Das Zelt kam mit verschiedenen Stoffhintergründen, aber wir verstanden uns nicht. Ich habe mich auch nie an den Stoff gewöhnt, den man vorne anbringen konnte. Er hatte nur eine kleine Stelle in der Mitte, durch die man seine Kamera stecken konnte. Wie ihr sehen könnt, habe ich ihn ausprobiert, darum ist Klettband an den Seiten der Öffnung, das jetzt nur noch gut ist, um Katzenhaare einzufangen.

Stattdessen habe ich innen ein größeres Stück Pappe eingesteckt, das die hintere und obere Seite des Zeltes bedeckt und so für eine schönere Spiegelung im Acrylglas sorgt. Ich habe außerdem rechts noch ein kleineres Stück, weil die Kombination von Spiegelung und Licht immer meine Bleiglasfenster mit ins Spiel holt. Durch das Bewegen der Pappstücke kann ich die Schatten verändern und links bekomme ich immer diffuses Licht auf die Scheibe, aber manchmal muß ich mich noch mit den "Lichtschlitzen" auf der rechten Seite herumschlagen, das hängt von der Größe des Schmucks ab. Das ist dann eine Gelegenheit, PicMonkeys "Clone" und "Dodge" oder "Burn"-Feature zu benutzen ... für den Fall, daß mein geliebter "Faltenentferner" nicht ausreicht.
Das alles mache ich rein intuitiv, da ich absolut kein Profi bin und auch niemals sein werde.






Ich möchte, daß ihr noch meinen guten Freund, das Mikrofasertuch, kennenlernt. Acrylglas LIEBT Staub und Katzenhaare. Nur eine Nanosekunde abgelenkt, und da ist dann auch schon beides, also habe ich immer eines dieser Tücher da, um abzustauben, bevor ich ein Bild mache. Normalerweise schafft es nicht, alles loszuwerden, daß die Schlange der Freiwilligen so lang ist, daß sie sich manchmal gegenseitig aus dem Web schubsen, um als erster auf der schwarzen Scheibe zu landen.
Da kommt dann PicMonkeys "Shine Reduce" ins Spiel, das ich in der neuen Version allerdings nicht finden kann. Wenn das auch nicht funktioniert, muß ich wieder zu den obengenannten Features greifen.



Es tut mir leid, wenn ich euch jetzt aller Illusionen über meine Professionalität beraubt habe ;-) aber für mich funktioniert es so, und darum geht es schließlich, richtig? Ich glaube, das sind die schrägsten Bilder, die ich je auf diesem Blog gepostet habe!

Was haben die anderen JAC-Mitglieder im Angebot?
Ich werde die Links einfügen, sobald ich sie habe.

Jewelry Art by Dawn

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