Dienstag, 12. Dezember 2017

Was machen wenn ...

... dein Mojo eine lange Pause macht?
... man sich irgendwie verletzt hat?
... man einfach nicht die Zeit findet?
... das Leben deinen kreativen Unternehmungen im Weg steht?

Es ist Zufall, daß dies jetzt ausgerechnet im Dezember Teil des Blog Carnivals der Jewelry Artisans Community ist - nachdem es monatelang keinen gab - aber vielleicht ist es ja tatsächlich keine so schlechte Idee, am Jahresende darüber nachzudenken.

Ich habe Ende 2008 damit angefangen, Schmuck und mehr zu machen, und natürlich habe ich über die Jahre auch mal eine Auszeit genommen. Ich kann mich jedoch an keine Zeit erinnern, in der es sich so schwierig anfühlte, etwas zu machen. Da ist die Arthrose in meinem Daumengelenk und andere gesundheitliche Probleme und Schmerzen, und sie scheinen mich mehr zu beeinträchtigen als früher. Ich möchte nicht jammern, aber die Tage, fast besessen an etwas zu arbeiten, Stunde um Stunde, sind definitiv vorüber!

Seit vor ein paar Monaten passierte es immer wieder, daß ich an etwas zu arbeiten begann und es versemmelte. Ich sage nicht, daß das für mich völlig neu ist und nicht vorher schon immer wieder mal passierte, aber in diesem Ausmaß war es neu, und ich bemerkte, daß es auch anfing, meinem Mojo nicht gut zu tun. Es hatte keine Zeiten gegeben, in denen ich nicht den Drang verspürt hatte, an etwas herumzuwerkeln, jetzt konnte es tagelang dauern, ohne daß ich Draht oder Perlen anfaßte, so als hätte mich diese Art von Kreativität einfach verlassen.
Es mag sich lächerlich für euch anhören, aber ich fühlte mich deshalb irgendwie unbehaglich und unruhig. Ich hatte nicht gewußt, daß dies so einen Effekt auf mich haben könnte.

Was gab es sonst zu tun?
Seit ich angefangen hatte, mit Draht und Perlen zu arbeiten, war Lesen hauptsächlich auf das Pendeln und die Wanne verbannt worden, was beides schwere Bücher oder sogar Bücher, die nach konzentriertem Lesen verlangten, ausschloß. Nachdem ich seit meiner Kindheit eine begeisterte Leserin gewesen war, fühlte es sich jetzt fast seltsam an, mich hinzusetzen und "einfach nur" zu lesen. Ich weiß nicht, ob es diese Rastlosigkeit in meinem Hinterkopf war, die mir sagte, dß ich eigentlich stattdessen an etwas arbeiten sollte, aber es brauchte wirklich etwas Zeit, wieder ins Lesen hineinzufinden.

Dann war da natürlich noch der Computer. Könnt ihr euch vorstellen, wie lange man, ohne tatsächlich etwas zu tun, zwischen Bookmarks hin und her klicken, Links über Künstler zu folgen, die keine kreative Blockade zu haben scheinen, Nomogramm-Spiele auf dem Computer spielen kann, und dabei zu versuchen, den Gedanken daran zu vermeiden, wie einem die Zeit sinnlos durch die Finger rinnt? Das war nun definitiv etwas, das aufhören mußte, sogar Ponder wurde es leid, mir auf meinem Schreibtisch Gesellschaft zu leisten!
Ich fing sogar mit Doodlen an in der Hoffnung, das würde meinen Gedanken erlauben, sich ungehindert zu entfalten und dabei eine Art Richtung zu finden.

Schließlich folgte ich meinem eigenen Ratschlag zu kreativen Blockaden aus einem anderen Blog Carnival von früher. Ich machte etwas, über das ich nicht groß nachdenken mußte, weil es mein Design bereits gab, das mir aber genügend Raum für das Spiel mit Details ließ, um dennoch auch den kreativen Drang zu befriedigen.
Gewöhnlich bedeutet da eines meiner typischen Miniaturkörbchen, das ich dann so füllen kann, wie es mir gerade in den Sinn kommt.
In letzter Zeit hatte ich jedoch mit einigen Tintenfischen gespielt, größeren und kleineren, sogar welchen, die Lampworkhaie umarmten. Tentakel sind eine großartige Weise, die Dinge fließen zu lassen!


Klickt, um die Details besser zu sehen ...

Im Moment kann ich jedoch nur immer wieder mal mit Draht arbeiten, da es mein Daumengelenk anstrengt, und trotzdem hatte ich gerade eine dieser Phasen, in der mich auch die Perlen nicht anzogen.
Weihnachten brachte mich zu meinem großen Kugelvorrat zurück und erinnerte mich außerdem an einen fast vergessenen Vorrat an Spike-Perlen, also war es Zeit, nach einer ganzen Weile wieder mal meinen Häkelhaken hervorzuholen und etwas Draht zu verstricken.


Und zwei kleine Schneemann-Kugeln boten mir die Gelegenheit, mich mit meinem berüchtigten "Klebstofftrauma" auseinanderzusetzen und etwas in Herringbone zu fädeln.


Ich wollte außerdem vor Weihnachten noch ein paar Perlengeschenke weben. Da ist noch diese kleine WIP, das nicht vollkommen mit mir kooperieren möchte (ehrlich, warum ist dieser Rahmen "plötzlich" größer und vielleicht auch das WIP kleiner?).

Wißt ihr, vielleicht ist es in Ordnung zu überlegen, was es außer dem Schmuckmachen noch gibt. Vielleicht muß ich ja gar nicht die ganze Zeit herumwerkeln. Vielleicht werde ich im ganzen von ein paar Veränderungen hier und da profitieren - zu alten Hobbys zurückkehren, mir die Zeit nehmen, etwas aufzugreifen, das schon eine Weile herumliegt ... da ist noch diese Strickjacke, die ich nicht fertiggemacht habe, weil ich mir nicht mehr über die Maße der Vorderteile sicher war ... vielleicht ist dies einfach eine Lektion für mich, nicht von etwas besessen zu sein, weil ich es sonst versemmle. Hm. Ganz gute Lektion, wenn ein neues Jahr bald vor der Tür steht ;-)

Möchtet ihr wissen, was andere JAC-Mitglieder dazu zu sagen haben?
Schaut hier!

Jewelry Art by Dawn

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen