Sonntag, 24. März 2024

Wie jetzt - angeschlagen?

Vor ein paar Wochen hat Rachel von The Glass Cavern zwei Bilder auf Facebook gepostet, von einem Ammonit mit eingelegten Bello-Opalen (im Labor hergestellt). Ich habe sie mehr als einmal bewundert - und nicht nur die Ammonite, Rachel macht wunderschöne Lampworkperlen und soviel mehr - aber ich versuche, aus meinen Vorräten zu arbeiten und meine Rocaillebestellungen sind schlimm genug, also habe ich immer widerstanden.

Dieser Ammonit war jedoch etwas anders. Beim Polieren geschah ein kleines Mißgeschick und der Rand wurde etwas angeschlagen. Weil sie wollte, daß er in der Schublade landete, postete Rachel ihn und fragte, ob jemand daran interessiert war, um ihn für Drahtwickeln oder eine Fassung zu verwenden.
Ich gebe gern zu, daß ich mich auf diese Chance stürzte wie ein Falke auf eine Maus, obwohl ich anfangs gar keine Idee dafür hatte und Minuten später nur eine sehr vage. Als der Ammonit dann hier ankam, hatte diese Idee bereits beschlossen, mein Gehirn wieder zu verlassen, weil ich sie nicht aufgeschrieben hatte.


Also mußte ich mir etwas Neues einfallen lassen und beschloß, etwas für mich wirklich ganz Neues auszuprobieren. Ammoniten sind natürlich oben flach, aber nicht unten, und von einem anderen Anhänger wußte ich, daß es etwas schwierig sein konnte, eine gute Fassung dafür zu fädeln.

Wie wäre es, unten Stickunterlage anzubringen und das Fossil so auszugleichen? Wie wäre es, dieses Stück etwas größer zu machen und dann darauf Perlen zu nähen? Oh, oder wie wäre es, Stickunterlage in Schichten anzubringen, um sowohl die Unterseite auszugleichen als auch den Ammoniten zu "vervollständigen", damit ich eine Fassung rundherum fädeln konnte und damit eine noch bessere Möglichkeit hatte, den angeschlagenen Rand zu verstecken?
Ich mußte echt improvisieren, war aber angenehm überrascht, als es genau so funktionierte, wie ich mir das erhofft hatte.

Nachdem ich die Fassung in bronzefarbenen und goldenen Rocailles gefädelt hatte, mußte ich diesen extra Raum auch irgendwie füllen. Ich entschied mich für einen organischen Look mit einer Mischung aus golden Rocailles in den Größen 11 und 15, wobei ich eine Schicht Perlen einzeln aufnähte, durch alle Schichten der Stickunterlage hindurch, und dann darauf einzelne extra Perlen hinzufügte.
Rundherum verläuft ein zweireihiger Rand aus goldenen Rocailles und nur um den Ammonit selber eine Verzierung mit Granatperlen. Für letztere wählte ich unterschiedliche Größen, damit manche tiefer und manche höher sitzen, um das organische Gefühl der goldenen Ergänzung aufzugreifen.

Mit der Öse hatte ich wirklich zu kämpfen.
Wegen der Spirale ist der Anhänger nicht symmetrisch, auch wenn man das vielleicht nicht auf den ersten Blick bemerkt, und ich war mir nicht sicher, ob ich eine sehr einfache Öse In Peyote oder Herringbone wollte oder etwas ein wenig Auffallenderes wie eine Dreiecksöse in Peyote.
Um ehrlich zu sein, hätte ich überhaupt keine Öse oder eigentlich eine versteckte bevorzugt (vielleicht habt ihr schon das schon in meinen früheren Perlenanhängern bemerkt, egal ob gewebt, gefädelt oder gestickt), und nachdem ich den besten Weg ausgetüftelt hatte, machte ich das dann auch.


P.S. Wie üblich fiel es mir schwer, nichts Baumelndes hinzuzufügen, aber ich denke, das hätte hierzu wirklich nicht gepaßt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen