Die Geschichten waren ein Teil meiner Kindheit (das ist wichtig, um euch eine Zeitvorstellung zu geben) und ich besitze die meisten der Bücher, aber ich muß zugeben, ich hatte vollkommen vergessen, was für kleine Anarchisten Nick und seine Freunde sein konnten. Sie streiten sich und sie prügeln sich, sie lassen ihrer Phantasie freien Lauf und haben Spaß, nicht immer zur Freude ihrer Eltern und Lehrer.
Manchmal sind sie traurig, manchmal haben sie Angst, sie sind Kinder und Nick erzählt ihre Geschichte - wie das eine Mal, als er mit seiner Mutter auf Besuch ging und mit Marie-Hedwig, der Tochter des Hauses, spielen mußte.
Als Marie-Hedwig vorschlägt, Krankenschwester und verletzter Soldat zu spielen, sagt Nick ihr, daß er lieber Karten spielt.
Marie-Hedwige: Na gut. Was kannst du denn?
Nick: Schwarzer Peter?
Marie-Hedwig: Ich kenn' ein viel besseres.
Nick als Erzähler: Das Spiel von Marie-Hedwig war sehr schwer. Nämlich, sie durfte mir in die Karten gucken und auch Karten gegen meine tauschen. Ich durfte das nicht. Außerdem hatten die Karten auch nicht den gleichen Wert wie sonst. Mit einer Drei nahm die mir den König weg!
Nick: Aber ...
Marie-Hedwig: Is' was?
Nick als Erzähler: Und der Gewinner konnte sich was wünschen. Ich hab' nie gewonnen.
Dumm gelaufen, Nick. Ich glaube, irgendwas hat mit diesem Spiel nicht ganz gestimmt, oder du hättest nicht als Marie-Hedwigs Pferd geendet oder als ihr Makeup-Mannequin ...
Der kleine Nick, Frankreich, 2009
P.S.
Ich habe gelesen, daß Sempé, der die Zeichnungen zu Goscinny's Geschichten schrieb, gesagt hat, daß er die Kindheit einfangen wollte, der er gerne selber gehabt hätte. Keine Ahnung, ob das so stimmt, aber ich wäre nicht überrascht.
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